JosefK1914-2 schrieb:Ich glaube in der Regel an die Gutachten, aber ich stehe ihnen nicht vollkommen unkritisch gegenüber. Manchmal machen Gutachter Fehler, sie sind einfach keine Hellseher und manchmal sind sie auch nicht frei von Vorurteilen oder Selbstüberschätzung oder übersehen etwas. Sie sind eben schlicht und einfach auch nur Menschen mit ihren Stärken und Schwächen.
Ja, soweit nachvollziehbar und einverstanden. Im Fall von Ulvi K. ist Prof. Dr. Kröber in seinem Gutachten zu dem Schluss gekommen, dass das Geständnis auf Erlebtem basierte. Da wusste er noch nichts von der Tathergangshypothese. Im WAV äußerte er sich dahingehend, dass er sagte: " Er könne nicht mehr ausschließen, dass dieses Geständnis falsch war." Kröber wusste ja nichts von dieser Tathergangshypothese und einer möglichen Suggestion. Er revidierte ja auch im WAV seine gutachterliche Einschätzung nicht, sondern ergänzte diese lediglich darum, dass es auch eine weitere Erklärungsmöglichkeit gäbe. Er selbst ging jedenfalls weiterhin -so vermittelt es dieser Artikel- von einem glaubhaften Geständnis aus.
https://www.nordbayerischer-kurier.de/inhalt.gutachter-korrigiert-sich-ueberraschend-ulvi-kulac-kann-tat-in-der-fantasie-entworfen-haben-falsches-gestaendnis-moeglich.ef8bd3d0-0163-4412-ae7e-ff3744e38314.htmlMan muß den Herrn Kröber ja nicht mögen, aber er hat ja doch Berufserfahrung mit dieser Thematik und konnte das besser beurteilen als die Beamten die die verschieden Geständnisse u. Widerrufe hörten. Ausschlaggebend für mich ist, daß Prof. Dr. Kröber 2014 und der Kenntnis der Tathergangshypothese von seiner erstgemachten Einschätzung
nicht direkt abgewichen ist und dies immer noch für die schlüssigste Erklärung hielt.
JosefK1914-2 schrieb:"Einordnen" vielleicht schon. Aber dazu braucht es mehr, als nur eine Tonbandaufzeichnung. Gerade der visuelle Eindruck ist da maßgebend.
Das alles ist den Ermittlern verwehrt, die kommen an den U. K. ja gar nicht ran, und selbst wenn, das sind normale Polizeibeamte die keinen HEP oder Psychologen Nebenjob haben. Denen fällt auf diesem für sie aus den Gründen XY wichtigen Band auf, daß der U. K. vielleicht anders spricht und/oder auch die Reaktion des Vaters verwundert die Ermittler. Nur sehen die weder die Mimik noch haben die großartige Vergleiche mit den beiden Herren Kulac und ihnen fehlt einfach die Möglichkeit in absehbarer Zeit das zu ändern. Was sie haben, sind aber Erkenntnisse aus den Altakten, daß Herr A ausgesagt hat öfters mit Ulvi etwas unternommen zu haben und das Frau B ab und zu in der Gaststätte ausgeholfen hat, oder das Ehepaar C welchem der Ulvi bei Gartenarbeiten behilflich war, usw usf.... Diese Personengruppe ist möglicherweise in der Lage anhand der Art und Weise der Gesprächsführung den Beamten weiterzuhelfen
Lolarola schrieb:ein Punkt ist einschneidend für fast alle. Nämlich der Ton und die Art von Ku. Sen.
Die aufgesuchten Leute kenen die Kulac's persönlich und können das Gespräch bewerten, in glaub- oder unglaubwürdiges Geständnis. Und wenn jemand das nicht kann wird er schon so fair sein zu sagen, daß er nicht in der Lage dazu ist weil er die Herren K. zu wenig kennt.
Den Ermittlern wird schon auch klar sein, daß die Einschätzung einiger Lichtenberger weder ein Indiz oder gar ein Beweis ist, aber wenn von allen Befragten das Tonbandgeständnis als Märchen bewertet hätte, dann hätten sie vielleicht bemerkt auf dem Holzweg zu sein.
JosefK1914-2 schrieb:Diese rein beiläufige Frage, welche hier @Lolarola von Seiten des Ermittlers nannte, kann so etwas niemals ersetzen. Wenn diese Frage wirklich so beiläufig gestellt wurde, wie geschildert , waren der Ermittler vermutlich aus gutem Grund auch nicht wirklich daran interessiert. Was sie aber wirklich damit bezwecken wollten, bleibt zumindest für mich weiter ein Rätsel.
Diese Frage wurde nicht beiläufig gestellt:
Lolarola schrieb:Die hauptsächliche Frage lautete: hat der hier im Ort so gesprochen? Wir antworteten mit nein.
Und ob wir das Gesagte für glaubwürdig halten wurde gefragt. Diese Frage wurde mit einem sehr unter Schock ausgesagtem: "ja definitiv" beantwortet.
Die Ermittler wollten also wissen, ob das typische Ulvi-Redensart war und ob er auf dem Band glaubwürdig klingt? Das beantwortet doch was sie damit bezwecken wollten.
Für mich liegt nahe, daß U. K. Täterwissen gesteht, die sich mit den Ermittlungsergebnissen decken:
Manuel S. als Verbringer
das Bushäuschen wurde erwähnt (Aussage Bruder Manuel S.)
spekulativ: die erwähnte Kompostplane (Lapp) deren Überreste mglw. am Ablageort gefunden wurden.
@JosefK1914-2 Manchmal mag ein Gutachter irren, manchmal fehlt einer Person die nötige Menschenkenntnis, aber unterm Strich kann man doch nun wirklich nicht mehr wegleugnen das U. K. irgendwie in die Causa involviert ist.