Peggy Knobloch

@Blaubeeren

Blaubeeren schrieb:Das ist alles bestimmt sehr zutreffend beschrieben. Jedoch bringen mich diese differenzierten Ausformulierungen nicht der Erkenntnis näher, warum U. K. nicht mehr angeklagt werden könnte

Das war auch gar nicht Thema. Du hattest falsch beschrieben, warum es 2014 zum Wiederaufnahmeverfahren gekommen ist.

Was Du wissen magst ergibt sich durch § 362 StGB:
https://dejure.org/gesetze/StPO/362.html

Eins würde ich hier noch gerne wissen.

In welchem Zusammenhang soll UK MS als Verbringer genannt haben. War das überhaupt in einem seiner Geständnisse, bei denen er selber sich einer Tat bezichtigt hatte oder war es evtl. im Rahmen einer Vernehmung, bei der er nur die Behauptung MS bei einer Sauftour wiedergegeben hatte, wonach MS die Leiche verbracht hatte?

Nach dem Eckstein-Urteil gab es im Zusammenhang mit seinen Geständnissen diesbzgl. wohl nur 2 Varianten, bei denen andere Personen beteiligt gewesen sein sollten.

Wer kann hier mit Quellen aufwarten?

Blaubeeren schrieb:Das ist alles bestimmt sehr zutreffend beschrieben. Jedoch bringen mich diese differenzierten Ausformulierungen nicht der Erkenntnis näher, warum U. K. nicht mehr angeklagt werden könnte bzw ein Strafverfahren weiter geführt werden könnte.

Das ergibt sich, wie jaska schon geschrieben hat, aus § 362 StPO. Nur unter den dort genannten engen Voraussetzungen ist eine Wiederaufnahme des Verfahrens zu Ungunsten von UK, der ja rechtskräftig freigesprochen ist, möglich.

In Frage käme hier von vornherein wohl nur § 362 Nr. 2 StPO. Es gibt aber bisher keine Zeugen, die im zweiten Prozess gegen UK einen Meineid geschworen oder eine vorsätzliche falsche uneidliche Aussage (zu Gunsten von UK) gemacht haben.

MS wurde im zweiten Prozess gegen UK, so weit ich weiß, überhaupt nicht als Zeuge vernommen.

ich lese ja nun den gesamten thread nochmal...sehr interessant, auch grad was so mancher user so von sich gegeben hat:), aber niemand, wirklich niemand, hatte M.S. auf dem schirm.

es gab einen verdacht ganz zu anfang...warum? ...diese frage konnte mir hier niemand beantworten und es ergibt sich auch nichts aus den frühen Zeiten des threads.

erst war es Ulvi, immer wieder Ulvi, dann H.S. nebst Bruder J.B. , dann R. der Antiquitätenhändler, dann wieder Ulvi...bis heute...aber niemals M.S.


warum? bzw. warum nicht??

Ventil schrieb:warum? bzw. warum nicht??

Weil es bisher kein nachvollziehbares Motiv gibt.

@Ventil
Ich ging davon aus, dass ein Verdacht auf M. S. fiel weil er im Geständnis von U. K. (u. a.) als Verbringer genannt wurde. Gab es schon vorher einen Verdacht?

JosefK1914-2 schrieb:In welchem Zusammenhang soll UK MS als Verbringer genannt haben. War das überhaupt in einem seiner Geständnisse, bei denen er selber sich einer Tat bezichtigt hatte oder war es evtl. im Rahmen einer Vernehmung, bei der er nur die Behauptung MS bei einer Sauftour wiedergegeben hatte, wonach MS die Leiche verbracht hatte?

Hatte U.K. nicht angeblich dem V-Mann in der Forensik von M.S. als Verbringer berichtet? Nachdem der andere, N.S., den er zuvor nannte ein Alibi hatte.

5.7 Geschichten erfinden
Dass er Geschichten erfinden kann, zeigt die Variante mit Manuel S.

http://www.sgipt.org/forpsy/Kulac/MKEAKroeb.htm



Soweit ich mich erinnern kann wurde MS relativ früh von UK der Tat bezichtigt. Dies wurde allerdings als 'erfundene Geschichte' gewertet da MS damals ein wasserdichtes Alibi zu haben schien.

Wer es mit Zehntausenden Aktenseiten zu tun hat, der kann schon mal was übersehen. Und womöglich erkennt man 16 Jahre nach der Einstellung dieses Verfahrens wegen Totschlags nicht auf den ersten Blick, was die Ermittler dazu bewogen haben könnte, ihrem Verdacht gegen S. damals nicht weiter nachzugehen. Das aber, was zu sehen ist, wirkt seltsam. S. hatte den Ermittlern gesagt, er sei am Tattag, vormittags oder nachmittags, beim Finanzamt gewesen. Für den Nachmittag, also zu jenem Zeitpunkt, für den ein Alibi vonnöten war, schlossen die Ermittler das aus. Denn da ist diese Behörde geschlossen. Was S. in den relevanten Stunden dieses Tages, an seinem Geburtstag übrigens, stattdessen gemacht hat - das wird nicht ganz klar.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/peggy-lichtenberg-polizei-kriminalitaet-1.4149402


Hier noch ein Auszug aus der Süddeutschen Zeitung zu diesem Thema.

Ventil schrieb:warum? bzw. warum nicht??

wenn MS wirklich nur der Verbringer war und nicht der Mörder, eine Variante, die wir mindestens nicht ausschliessen können, dann wäre es ja nicht nur nicht erstaunlich, dass keiner auf ihn gekommen ist, es wäre darüberhinaus sogar auch noch richtig, dass ihn keiner als Mörder verdächtigt hat.
In dem Thread ging es vorrangig ja immer um die Frage, wer hat Peggy ermordet und nicht wer hat Peggy verbracht!

@otternase

na, das ist nun aber spitzfindig...in diesem fall wurden soviel leute verdächtigt, etwas damit zu tun zu haben, nur dieser eine, der wirklich etwas damit zu tun hat, nicht...

ich finde das ganz erstaunlich!

@Ventil

wie @Andante schon schrieb, es gibt kein Motiv. Sogar jetzt, nachdem wir von MS wissen, kann keiner hier erklären, warum MS sowas gemacht haben soll, weder gibt es ein Motiv für Verbringung und noch weniger für Mord.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass MS im Rahmen seines Geständnisses der Verbringung auch erklärt hat, aus welchem Motiv heraus er dies getan haben will, die Ermittler sind uns an der Stelle also einen ganz entscheidenden Schritt voraus. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass auch wir dies in nicht allzu langer Zeit erfahren werden, sobald die Ermittler die Angaben des MS verifiziert oder falsifiziert haben... Ich bin jedenfalls gespannt...

Ulvi K. erzählte den Ermittlern auch, dass er dann als 23-Jähriger mit der neunjährigen Peggy Sex gehabt habe, er dies Manuel S. stolz berichtet habe und dieser daraufhin angeblich gesagt haben soll: Das wolle er auch mal.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/peggy-lichtenberg-polizei-kriminalitaet-1.4149402


Auch zu einem möglichen Motiv findet sich ein kurzer Absatz in diesem Artikel.

GeorgeThorne schrieb:Dass man das Elternhaus nebst Werkstatt durchsucht, ist schon weitergehender und gleichzeitig schwieriger durchzusetzen. Dasselbe gilt für die ehemaligen Aufennthaltsorte wie seine ehemalige Wohnung und das Anwesen, das renoviert wurde. Weiß man überhaupt sicher, dass dort durchsucht wurde?
Ich habe im Fernsehen nur ein Anwesen in Marktleuthen gesehen, das scheinbar weder die aktuelle noch die ehemalige Wohnung des Beschuldigten darstellt und naturgemäß auch nicht das Elternhaus in Lichtenberg ist.
Was man dort wohl gesucht hat?

Vielleicht suchte man die Farbe, deren Partikel sich an Peggys Leiche beziehungsweise der ominösen Decke befanden. Gefunden zu haben scheint man sie dort aber nicht, sonst würde man ja nicht öffentlich weiter danach fragen, wo diese Farbe verwendet wurde.

Ich habe mir gerade mal vorgestellt, wie das Einwickeln einer Kindesleiche im Bushäuschen auf einer schmalen Bank oder dem Boden davor durchgeführt wurde. Mal abgesehen davon, dass das Kind vor der angeblichen Übergabe nicht eingehüllt war. Und dass man das alles von Strassenseite aus hätte sehen können. Eine Bushaltestelle mitten im Ort. Da gibt es Anwohner, Fußgänger, Radfahrer und Autos die vorbeifahren, Busse die evtl. ankommen, Personen die zur Haltestelle kommen etc.. sehr seltsam diese Story.

Betr. Hausdurchsuchungen in Lichtenberg und Marktleuthen
Nordbayerischer Kurier vom 20.9.2018
https://www.nordbayerischer-kurier.de/inhalt.verdaechtiger-im-fokus-hausdurchsuchungen-bewegung-im-fall-peggy.71403105-bd59-409c-8c14-974c360891ca.html

In diesem Artikel und anderen werden 3 Objekte erwähnt oder mit Fotos
dargestellt :
1- in Lichtenberg das Elternhaus von M.S., wohl in der Nähe von Markt-Nr.2
2- in Marktleuthen das bäuerliche Anwesen von M.S., außerhalb.
3- in Martleuthen ein Haus in der Nähe des Sportplatzes.
Die Fahne vor diesem Haus ist relativ neu, im Gegensatz zu der
alten Fahne vor dem Bauernhof. In beiden Fällen dreifarbig.

Zu 3- gibt es wohl keine weiteren Infos.
Markplatz Nr.2 in Lichtenberg fehlte scheinbar bei den Hausdurchsuchungen.

@Hercule-Poirot

danke für das verlinken des Artikels aus der Süddeutschen...

Herr Rank will also schon 2001 im Dorf gehört haben, dass M.S. die Leiche Peggys verbracht hat...so so...und da sagt er nix?

sonst redet er doch gern...aber wohl vor allem in eine Kamera.

Paulsdorf schrieb:3- in Martleuthen ein Haus in der Nähe des Sportplatzes.

Wieso in der Nähe des Sportplatzes?
Wo steht das?

Paulsdorf schrieb:Zu 3- gibt es wohl keine weiteren Infos.
Markplatz Nr.2 in Lichtenberg fehlte scheinbar bei den Hausdurchsuchungen.

@Paulsdorf
Ich habe auch gesucht und gesucht in den verfügbaren freien Presseartikeln - und keinerlei Hinweis darauf gefunden, dass Am Marktplatz 2 durchsucht wurde! Das verwundert mich, zudem bekannt ist, dass MS dort 2001 Renovierungsarbeiten durchführte und Farbspuren von Müll, wie er bei Renovierungsarbeiten vorkommt, laut PK am Fundort des Skeletts sichergestellt wurden.

Konjunktiv schrieb:Ich habe auch gesucht und gesucht in den verfügbaren freien Presseartikeln - und keinerlei Hinweis darauf gefunden, dass Am Marktplatz 2 durchsucht wurde! Das verwundert mich, zudem bekannt ist, dass MS dort 2001 Renovierungsarbeiten durchführte und Farbspuren von Müll, wie er bei Renovierungsarbeiten vorkommt, laut PK am Fundort des Skeletts sichergestellt wurden.

Ich denke schon, dass die Ermittler zumindest damals auch in der Nr.2 waren. Und dass der dortige Renovierungsmüll aserviert wurde.