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Peggy Knobloch

98.242 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:22
Zitat von CrimeHunterCrimeHunter schrieb:Wenn ich mir vorstelle der Michel hält mich an, und bittet mich ein totes Kind verschwinden zu lassen und ich tue das, dann wäre ich Mittäter - Konsequenz für mich , Strick oder Strang.
Und wenn jemand einen Mord begeht und hinterher beichtet der Mörder dir das und bittet dich, den Mund zu halten, und du schweigst 17 Jahre lang, bist du dann schlimmer als der Mörder?


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:25
Zitat von CrimeHunterCrimeHunter schrieb:Ich habe ja geschrieben das das meine Moral ist.

Wenn ich mir vorstelle der Michel hält mich an, und bittet mich ein totes Kind verschwinden zu lassen und ich tue das, dann wäre ich Mittäter - Konsequenz für mich , Strick oder Strang.

Gesetze sind Gesetze, Moral ist Moral und es ist ja wohl noch erlaubt die Eigene Moral zu haben, oder nicht ?
Na klar, wenn es Deiner Moral entspricht, ein Verbringen moralisch verwerflicher zu finden , als einen Mord, sei Dir diese unbenommen .


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:26
Zitat von AndanteAndante schrieb:Und wenn jemand einen Mord begeht, und du siehst zu, und hinterher bittet dich der Mörder, den Mund zu halten, und du tust das, bist du dann schlimmer als der Mörder?
Wenn ich den Mund hallte bin ich genau so schlimm wie der Mörder- meine Moral.


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:29
Zitat von CrimeHunterCrimeHunter schrieb:Wenn ich mir vorstelle der Michel hält mich an, und bittet mich ein totes Kind verschwinden zu lassen und ich tue das, dann wäre ich Mittäter - Konsequenz für mich , Strick oder Strang.
Nein, wenn du am Mord des Kindes nicht beteiligt warst und davon nichts gewusst hast, nur hinterher dem Mörder hilfst, die Tat zu vertuschen, bist du nicht Mittäter des Mordes.

Du vereitelst nur, dass der Mörder seiner gerechten Strafe zugeführt wird, weshalb dir selbst dann nicht eine Bestrafung wegen Mordes droht, sondern (nur) eine Bestrafung wegen Strafvereitelung.


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:32
Zitat von CrimeHunterCrimeHunter schrieb:Gesetze sind Gesetze, Moral ist Moral und es ist ja wohl noch erlaubt die Eigene Moral zu haben, oder nicht ?
natürlich kannst Du das so sehen, aber verlange nicht, dass andere das ebenso sehen.

Wobei ich Dir unter ganz bestimmten Bedingungen sogar zustimmen würde:
wenn aufgrund dieses Handelns der Mörder unentdeckt davonkommt und es ihm dadurch ermöglicht wird, im Anschluss erneut zuzuschlagen, er wieder mordet, dann würde ich in der Tat sagen, dass der, der den Mörder gedeckt hat, nicht einen Deut besser ist als der Mörder selbst, dass der den Mörder Deckende an dem zweiten Mord ebensoviel moralische Schuld trägt wie der Mörder selbst.
wenn dann noch der Mörder selbst im Zustand der Schuldunfähigkeit, der Steuerungsunfähigkeit gehandelt hat, der Vertuschende hingegen sich zum Vertuschen entschieden hat im vollen Bewusstsein der Situation und der möglichen Konsequenzen, ja, dann würde ich Dir unter diesen speziellen Randbedingungen soagr zustimmen, dass die moralische Schuld des Vertuschenden, den Mörder Deckenden noch die Schuld des Mörders übersteigt.

Mit dem konkreten Fall hier hat das aber vermutlich sehr wenig zu tun.


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:33
Zitat von BigMäcBigMäc schrieb: moralisch verwerflicher zu finden
Das ist Moralisch so verwerflich wie der Mord.
Würdest Du so was bringen wenn dein Kumpel- Blutsbruder Dich bittet ein Kind das er gerade getötet hat für ihn verschwinden zu lassen, würdest Du dann denken , na ja ich habe nicht getötet sondern nur verbracht ?

Na ja jeder hat seine Moral.


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:33
Zitat von CrimeHunterCrimeHunter schrieb:Wenn ich den Mund hallte bin ich genau so schlimm wie der Mörder- meine Moral
Sowohl das Verbringen, als auch das Schweigen über einen verbal anvertrauten Mord ist moralisch zumindest " bedenklich" kann aber vielfältige , nachvollziehbare Gründe haben, die im Wesen des Mörders und seiner eventuellen Macht über Verbringer oder Anvertrauten liegen können. Zumindest haben Letztere keinen Menschen getötet .
Und da wären da noch Geistliche , denen ein Mord in der Beichte anvertraut wird - sind die so schlimm wie der berichtende Mörder, weil sie es nicht an die Justiz weitergeben ?


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:34
Zitat von otternaseotternase schrieb:natürlich kannst Du das so sehen, aber verlange nicht, dass andere das ebenso sehen.
Verlange ich absolut von keinem !


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:39
Zitat von BigMäcBigMäc schrieb:Sowohl das Verbringen, als auch das Schweigen über einen verbal anvertrauten Mord ist moralisch zumindest " bedenklich" kann aber vielfältige , nachvollziehbare Gründe haben, die im Wesen des Mörders und seiner eventuellen Macht über Verbringer oder Anvertrauten liegen können.
Eben, dass jemand einem Mörder hilft, dessen Tat zu vertuschen, kann verschiedene Gründe haben, etwa dass der Helfer in einem emotionalen Abhängigkeitsverhältnis zum Mörder steht („blind vor Liebe“ etwa), oder der Mörder hat dem Helfer eine riesige Geldsumme geboten, oder der Mörder hat den Helfer mit etwas unter Druck gesetzt oder ihn mit etwas erpresst.

Juristisch würden die Motive des Helfers bei der Frage, ob und wie hoch er bestraft wird, auf jeden Fall eine Rolle spielen.

Für die Moralisten hier zählten aber solche peanuts vielleicht nicht.....


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:43
Zitat von BigMäcBigMäc schrieb:Und da wären da noch Geistliche , denen ein Mord in der Beichte anvertraut wird - sind die so schlimm wie der berichtende Mörder, weil sie es nicht an die Justiz weitergeben ?
Da nagelst Du mich jetzt an die Wand.
Ich bin Protestant nicht Katholisch, wenn ein Mörder bei einem Katholischen Priester eine Tat beichtet und ihm wird dann vergeben - tja, darüber mach ich mir nicht den Kopf , das ist mir zu wild.


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:45
Zitat von CrimeHunterCrimeHunter schrieb:Wenn ich mir vorstelle der Michel hält mich an, und bittet mich ein totes Kind verschwinden zu lassen und ich tue das, dann wäre ich Mittäter - Konsequenz für mich , Strick oder Strang.
Das bedeutet , in Anbetracht dessen , dass Du beide Delikte moralisch gleich bewertest, dann ja auch für den Mörder, dass Deine moralische Konsequenz für ihn " Strick oder Strang " heisst , oder ?


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:50
Zitat von CrimeHunterCrimeHunter schrieb:Da nagelst Du mich jetzt an die Wand.
Ich bin Protestant nicht Katholisch, wenn ein Mörder bei einem Katholischen Priester eine Tat beichtet und ihm wird dann vergeben - tja, darüber mach ich mir nicht den Kopf , das ist mir zu wild.
Es geht bei der Frage nicht um das möglicherweise Erteilen der Absolution ( wobei ich glaube, die würde es dann nicht geben ), sondern darum, dass der Priester den ihm gebeichteten Mord nicht weitergibt . Ist der Priester in diesem Moment moralisch genauso schlimm wie der Mörder für Dich , oder ist er das, aufgrund des Beichtgeheimnisses , das ihn in eine Abhängigkeit bezgl . des Nichtweitergebens bringt , nicht ?


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:52
Zitat von CrimeHunterCrimeHunter schrieb: wenn ein Mörder bei einem Katholischen Priester eine Tat beichtet und ihm wird dann vergeben - tja, darüber mach ich mir nicht den Kopf , das ist mir zu wild.
So einfach ist das nun auch nicht. Die Vergebung dürfte in der Regel davon abhängig sein, dass er er sich stellt.
Also immer wieder morden, dann beichten und gut ist, so läuft das nicht.


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:53
@BigMäc
interessante Frage, eher eine Frage für einen anderen Thread, könnte man zB. hier weiterdiskutieren:

Sind für Euch diese Aspekte des Strafrechts nachvollziehbar?

Ganz allgemein gesagt bin ich der Meinung, dass ab einer gewissen Schwere eines Verbrechens, zB. bei Mord, aber auch schon bei sexuellem Missbrauch von Kindern, solche Regelungen und Gesetze, die das Verschweigen oder sogar die Mithilfe straffrei stellen, beispielsweise StGB §258 (6), aber auch zB. das Beichtgeheimnis nicht gelten sollten.

Mit dieser Auffassung stehe ich international nicht alleine da, im katholischen Frankreich wurde eine entsprechende Ausnahme für das Beichtgeheimnis geschaffen, ein Priester, der von Straftaten gegen Wehrlose oder Menschen unter 15 Jahren erfährt, ist zur Meldung verpflichtet, bei Zuwiderhandlung drohen bis zu drei Jahre Haft.
In Irland wurde unter Eindruck des vielfachen Missbrauchs von Kindern in der Kirche 2012 ebenfalls eine Ausnahme vom Beichtgeheimnis beschlossen, dort ist der Priester zur Meldung von Fällen sexuellem Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen verpflichtet.
Gerade ganz aktuell wurde eine sehr ähnliche Regelung in Australien beschlossen, die ab März nächsten Jahres gelten wird.
In der Schweiz hingegen wurde ein entsprechender Gesetzentwurf 2012 abgelehnt.
In den USA sind die Regelungen dazu von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich.
In Indien gilt eine Anzeigepflicht für alle mit Gefängnisstrafe bewehrte Straftaten, ein Beichtgeheimnis gilt nur in Zivilsachen und geringen Straftaten, die nicht mit Gefängnis bestraft werden, wobei die Strafe des Verschweigenden immer quasi per Automatismus 1/4 der Strafe des Täters beträgt.


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:54
Zitat von BigMäcBigMäc schrieb:Das bedeutet , in Anbetracht dessen , dass Du beide Delikte moralisch gleich bewertest, dann ja auch für den Mörder, dass Deine moralische Konsequenz für ihn " Strick oder Strang " heisst , oder ?
Wir brauchen das jetzt nicht weiter auszuufern.
Ich habe geschrieben was meine Moral wäre wenn ich in eine Situation kämme bei der ein Freund sogar Familienangehöriger mich darum bitten würde ein von ihm ermordetes Kind verschwinden zu lassen.
Hier geht es aber nicht nach der Persöhnlichen Moral sondern nach Gesetz und da steht im Moment MS ja nicht schlecht da, wie das wohl Peggys Mutter sieht ?


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:55
@otternase
Du hast Recht, ich versuche aber lediglich die moralische Einordnung durch @CrimeHunter zu verstehen und deshalb hinterfrage ich .


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:57
@CrimeHunter
Du hast recht , Deine moralische Sicht ist in der Tat o.t. und es führt zu nichts, darüber zu reden .


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:57
@CrimeHunter

Es gibt nicht nur das Beicht-, sondern etwa auch das Anwaltsgeheimnis. Wenn jemand zum Anwalt geht und diesem anvertraut, dass er eine Straftatbegangen hat, ist der Anwalt dann moralisch verpflichtet, seinen Mandanten anzuzeigen?

Oder der Verteidiger im Strafverfahren, dem der im Prozess schweigende Angeklagte anvertraut hat, dass er der Täter ist: Muss der Verteiger aus moralischen Gründen dem Gericht mitteilen, dass sein Mandant zu Recht angeklagt ist, weil er wirklich der Täter ist?


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 00:58
Zitat von CrimeHunterCrimeHunter schrieb: wie das wohl Peggys Mutter sieht ?
Ich könnte mir vorstellen, dass sie eine entsprechende Einschätzung davon abhängig macht, was die Gründe dafür waren, dass er das getan und darüber bis jetzt geschwiegen hat. Wir wissen es nicht. In jedem Fall kann ich mir nur einen Grund vorstellen, der ihn existenziell bedroht hat.


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Peggy Knobloch

16.10.2018 um 01:00
@Andante

Ist das nicht auch schon bei Journalisten so, dass sie ihre Quellen schützen dürfen?
Das wäre durchaus interessant das zu wissen, wie weit das geht.


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