Peggy Knobloch
01.10.2018 um 11:58Frau.N.Zimmer schrieb:Beim Jungen auf jeden Fall und als Mutter kann man da auch überfordert sein, das ist nachvollziehbar. Und wenn einem dann noch eingeredet wird, das Kind ist "nicht ganz richtig" ?Generell gesprochen, nicht zwingend auf diesen Fall bezogen, und rein hypothetisch aus meiner persönlichen, laienhaften Sicht betrachtet:
Die hätten verständnisvolle Psychologen, mit viel Zeit gebraucht, finde ich. Dass man sie da großartig beraten hat, kann ich mir nicht vorstellen.
Versucht man sich in die Situation eines (heimlichen, versteckten) Augenzeugen eines Mordes hineinzuversetzen, ist es PURE TODESANGST, die das komplette Denken und Fühlen dominiert. Todesangst erzeugt zunächst Starre durch die plötzliche Traumatisierung und dann einen sofortigen Fluchtreflex.
Man hat etwas erlebt, das für einen selbst als Beobachter zur tödlichen Bedrohung werden kann, das spürt auch ein Schulkind. Da sind fürchterliche Dinge real passiert, die man nur aus dem Fernsehen kennt. Eventuell ist das Opfer UND die Täter dem Beobachter bekannt und damit auch noch emotional mit ihm verbunden. Das würde die emotionale Aufgeladenheit der Situation und damit die Geschwindigkeit des "Kopfkarussells" um ein Vielfaches erhöhen.
Handelt es sich zudem vielleicht noch um mehr als einen Täter, oder man begreift (später), daß da eine ganze Gruppe "zusammenarbeitet", dann der öffentliche Druck durch die Medien und Strafverfolgungsbehörden noch hinzukommt, wird einem wohl schnell klar, daß man keine andere Möglichkeit hat, sein Leben - das rein physische und das komplette zukünftige Sein - zu retten, in dem man das Gesehene, das Erlebte lieber vergißt, verdrängt, nicht mehr erwähnt, versucht ungesehen zu machen, sofern man nicht als schützenswerter, einziger Augenzeuge eine legendierte Identität und ein "neues Leben" an einem anderen, weit entfernten Ort bekommt.