Peggy Knobloch

SCMP77 schrieb:Da ein Skelett aus sehr vielen Knochen besteht, kann das allenfalls nur für einen kleineren Teil des Skeletts gelten.
Bei den uns bekannten Fällen wurde allenfalls der Teil des Skeletts zurück gehalten, der als Beweismittel geeignet war.

Da du immer von dem Skelett sprichst, könnte es sein, du hast eine falsche Vorstellungen von dem hast, was gefunden wurde? Denn es wurde kein komplettes, aus vielen Knochen bestehendes Skelett gefunden, es wurden einige Teile eines Skeletts gefunden. Oder wie eines der seriösesten Printmedien schreibt:

https://www.zeit.de/wissen/2016-07/peggy-todesursache-skelett-fund-dna-forensik

15 Jahre wurde Peggy vermisst. Nun sind einige Skelettteile gefunden.

Vielleicht doch mal mit den Anschuldigungen ein wenig runterfahren, weil die Ermittler "einige Skelettteile" zurückhalten.

@SCMP77

Meine Güte, das ist ja zum Mäusemelken!

Noch einmal: Du selbst gehst gar nicht davon aus, dass die Überreste des Mädchens noch gar nicht bestattet sind. Das ist Dein Recht und völlig ok so.
Warum Du dann für diesen - aus Deiner Sicht fiktiven Fall - gleich ne Grundsatzdebatte lostrittst und wieder einmal in völligem Unwissen den (moralischen) Stab über den Behörden brichst, das bleibt Dein eigenes Geheimnis. Vielleicht weil Stimmungsmache so ne nette Freizeitbeschäftigung ist? Oder bist schon im Sommerloch angekommen?

SCMP77 schrieb:Wenn die Untersuchungen an der Leiche abgeschlossen sind, gibt es keinen zulässigen Grund mehr, die Beerdigung weiter zu verzögern.

Aber vielleicht sind die Untersuchungen gar nicht abgeschlossen?

SCMP77 schrieb:Da ein Skelett aus sehr vielen Knochen besteht, kann das allenfalls nur für einen kleineren Teil des Skeletts gelten.

Du bist Dir aber schon im Klaren darüber, dass in dem vorliegenden Fall gar nicht das vollständige Skelett aufgefunden wurde?

SCMP77 schrieb:Dazu braucht es kein einfaches Gesetz, das ergibt sich schon aus der Würde.

Ah, also kein Gesetz, keine Vorschrift...

SCMP77 schrieb:Du siehst Recht viel zu Eindimensional.

:D Sehr guter Spruch. Laut Deiner Logik könnte sich auch der Erstklässler mit falschen Pausenbrot beim EGMR beschweren, wenn seine Menschenwürde angetastet wurde...

Im Ernst: dieses Fass, was Du da ohne Grund und ohne Kenntnisse über den Sachstand noch über die rechtlichen Grundlagen da aufmachst ist völlig überflüssig.

Und das war jetzt mein letztes Statement zu diesem Theater.

40 Beiträge über sterbliche Überreste, von denen niemand weiss ob sie schon bestattet werden konnten und die uns NICHTS angehen ?

Das grenzt ja schon an Leichenfledderei!

@SCMP77

Die Mutter scheint im Einvernehmen mit der Polizei zu sein und auch genau zu wissen warum noch nicht bestattet werden kann. Die Mutter wäre die einzige Person, die das Recht hätte sich zu beschweren.

Jetzt lass doch mal das tote Kind in Ruhe. -.- Rechthaberei auf dem Rücken eines toten Kindes ist noch ekelhafter als sonst.

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_84098542/nsu-prozess-die-raetsel-um-tote-zeugen-und-kinder-spuren-bleiben.html

Im NSU-Prozess ist ein Urteil gefallen, was für gewisse Medien eine willkommene Gelegenheit ist, nicht nur bei diesem Fall, sondern auch gleich für den Fall Peggy auf Missstände hinzuweisen und Parallelen darzustellen.

Die Verbindungen zum Fall Peggy

Zwei der größten Justizfälle in der deutschen Geschichte – mit einem Ermittler. Und zwei schweren Irrtümern. Am 7. Mai 2001 verschwindet die damals neunjährige Peggy im oberfränkischen Lichtenberg auf dem Heimweg von der Schule. Wolfgang Geier übernimmt knapp ein Jahr danach die zweite Sonderkommission als Chefermittler – und bringt Ulvi K. ins Gefängnis, einen behinderten Mann mit Migrationshintergrund.

Abgesehen davon, dass Ulvi K. nie im Gefängnis war, rückt man ihn, den Kinderschänder (so seine Anwältin Henning in der PK), gleich noch ein wenig näher zu den NSU-Opfern, indem man darauf hinweist, dass doch auch er einen Migrationshintergrund hat. Will man von dem "Kuchen" Ausländerfeindlichkeit auch ein Stück abhaben?

@emz

Was für ein besch...eidener Artikel.
Schon, wenn ich den Titel lese "Die Rätsel um Kinder-Spuren und tote Zeugen bleiben" fällt mir nichts mehr ein.
Kinder-Spuren? Echt jetzt?
Außerdem ist es journalistisch armselig, wenn Fakten wieder aufgewärmt werden, die nun sogar für den größten Verschwörungstheoretiker vom Tisch sind.
Beispielsweise die Verunreinigung der DNA am Fundort der Peggy.
Die sollen die widerliche Person nach Aichach in eine Einzelzelle stecken und fertig.

Man würde sich ein wünschen, dass der wahre Täter endlich gefasst wird. Auch damit ihre Mutter ihren Frieden finden kann.
Zum Glück gibt es Menschen, die sich für unschuldig verurteilte Menschen mit voller Kraft einsetzen.
Nicht auszudenken, wenn das Thema aus Rechtsanwalt E. und Gudrun R. sich nicht so aufopferungsvoll für den armen Ulvi K. eingesetzt hätten. Ich habe den armen Kerl vor Jahren im Interview mit Kriminalpsychologe Thomas Müller gesehen und er konnte einem nur leidtun.

@Butzeller

Von „armer Kerl“ würde ich im Zusammenhang mit Ulvi K. nicht sprechen!
Nachweislich und im Hofer Urteil nachzulesen hat er sich in mindestens 13 Fällen an Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren zum Teil schwer vergangen.
Unabhängig vom Fall Peggy, zu dem man in Bezug auf ihn stehen kann wie man will, empfinde ich die Beschreibung seiner Person als „armer Kerl“ nicht nur zynisch sondern auch den Taten nicht angemessen. Auch ein Mensch mit niederem IQ hat kein Recht dazu, Kinder in derartiger Weise zu missbrauchen!

Im alten Hofer Urteil, dass der ZEIT vorliegt, sind 13 Fälle zum Teil schweren sexuellen Missbrauchs durch Ulvi Kulac dokumentiert. Von allen wurde er aufgrund seiner "erheblich verminderten Steuerungsfähigkeit" freigesprochen. Das Gericht stellte aber auch fest, dass Kulac aufgrund dieser Übergriffe "für die Allgemeinheit gefährlich" sei, und ordnete die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, in dem Kulac bis heute lebt

https://www.zeit.de/2014/21/ulvi-kulac-peggy-urteil/seite-2

@Zitronella

Das war ja auf darauf bezogen, dass man ihn zu unrecht verurteilt hat. Ein echtes Fehlurteil.
Das mit der sexuellen Belästigung ist natürlich indiskutabel.
Aber so wie ich es verstanden habe, hat Frau Gudrun R. einmal erklärt, dass da auch viel aufgebauscht wurde.

@Butzeller
Die hat auch bis nach dem Leichenfund erklärt, das Mädchen leben glücklich in der Türkei...

@Zitronella
Danke, dass du nochmals den Zeit-Artikel verlinkt hast. Ich kann nur allen empfehlen, ihn nochmal komplett zu lesen.

@jaska
Ich kann es überlesen haben, aber bislang ist mir nichts untergekommen, wonach die Betreuerin zugegeben hätte, dass es sich bei den gefundenen Skelettteilen um Peggy gehandelt hat.

Butzeller schrieb:Das mit der sexuellen Belästigung ist natürlich indiskutabel.

Wir sprechen hier von „zum Teil schweren Missbrauch“, nicht von sexueller Belästigung.

Es bleibt dir unbenommen, ob du ihn im Fall Peggy für unschuldig hältst. Ich bin anderer Meinung, spielt aber keine Rolle.
Mir geht es hier nur explizit darum, dass man das, was er nachweislich und trotz niedrigem IQ getan hat nicht bagatellisiert. Sexuelle Belästigung und schwerer Missbrauch, beides nicht zu tolerieren, keine Frage, aber nicht zu vergleichen!

@emz
Sehr gern. Einer der wenigen Artikel älteren Datums, der sachlich Fakten aufschlüsselt und zum Standardwerk gehört.

@Butzeller
Sei bei den Dokus, die (fast) ausschliesslich ihre Informationen von der Unterstützerseite beziehen, einfach mal prinzipiell vorsichtig. Egal ob im Fall Peggy, im Babenhausener Doppelmord, bei Mollath oder Im Mordfall Böhringer: überall ist ein übermäßiger Farbfilter angesetzt, der alles schönfärben soll.
Ich empfehle Dir meinen alten zusammenfassenden Beitrag auf die Schnelle: Beitrag von jaska (Seite 1.970)

@jaska

Da bleibt einem die Luft weg.
Es ist ja nicht so, als würde ich mich nur über das Fernsehen informieren. Ich habe auch ein Buch von einem Autorenduo zum Thema Peggy K. gelesen. Da wurde der Ulvi K. auch zum Mega-Opfer stilisiert.
Bei näherer Betrachtung war er doch mehr Täter als Opfer.
Auch wenn er nicht der Mörder gewesen sein sollte. Eine weiße Weste sieht anders aus.

@Butzeller
Ich war ebenso erstaunt wie Du. Hatte ich doch die ZDF-Doku gesehen, was mein Einstiegspunkt für diesen Fall war. Und dann kam ein zum anderen, so viele gar nicht so schöne Informationen kamen hinzu. Da bröckelt einfach dann auch die schönste Fassade, an der (muss man zugeben) hart gearbeitet wurde.

@jaska

Es wurde als Beispiel der Fall Babenhausen genannt. Da konnte man das Zerrbild sehr leicht entzerren. Aber das ist hier nicht so einfach.
Das Buch landet heute noch in der Restmülltonne.

@Butzeller
Da gibts leider viele Beispiele. Mollath ist eines. Es gibt soweit ich das weiß 4 Bücher, 3 davon in überschwänglichem Wohlwollen geschrieben, 1 kritisch. Gegen wen gabs wohl Drohungen? Wer musste Shitstorms aushalten?
Die Menschen haben gerne einen Justizskandal vor sich. Etwas wo man selbst als kleiner David gegen den übermächtigen Goliath siegt. Da hat man dann auch Freunde en masse und kann nebenbei den eigenen Frust über den bösen Staat abbauen.

Behalte das Buch ruhig und versuche einfach mal, Dinge gegenzuprüfen.

jaska schrieb:Behalte das Buch ruhig und versuche einfach mal, Dinge gegenzuprüfen.

Die Diskrepanz, die sich ohne detaillierter Gegenprobe darstellt, langt mir schon.

Ansonsten hast du Recht. Es ist irgendwie in Mode gekommen, von Justizirrtümern zu reden.
Und die Sender nutzen das aus und produzieren undifferenzierte Dokumentationen.
Ich denke da beispielsweise an eine Sat1-Produktion über den Parkhausmord.
Aber auch der Part bezüglich Peggy K. ist sehr gefiltert worden.

@jaska
Das wusste ich bisher auch nicht. Verstehe ich gar nicht, schlachtet doch die Presse sonst alles aus, ohne Rücksicht auf Verluste.
Ich habe noch das Foto der B.-Zeitung vor Augen, wo der später Verurteilte, in Begleitung einiger Polizisten durch Lichtenberg geführt wurde mit dem Tenor: hier läuft das Sexmonster nochmal durch seinen Heimatort.
Dann lagen die Herrschaften ja doch mal gar nicht so falsch.
Die verbrieften Sextaten sind keine Pillepalle!

Ich bitte diesen

Butzeller schrieb:Ansonsten hast du Recht. Es ist irgendwie in Mode gekommen, von Justizirrtümern zu reden.

Ein Justizirrtum war es trotzdem. Wäre die Verurteilung wegen Mordes nicht aufgehoben worden, säße K immer noch in der Forensischen.

Oder wie willst Du "Justizirrtum" sonst definieren, wenn ein ursprüngliches Urteil mit der Feststellung "Mord" nach neueren Erkenntnissen aufgehoben wurde?

Ich bin immer noch der Ansicht, dass Menschen nur dafür verurteilt werden dürfen, was man ihnen auch nachweisen kann. Wenn das fehlerhaft erfolgt ist, liegt ein Justizirrtum vor.

Eine Verurteilung wegen Mordes sehe ich jedenfalls nicht als PillePalle an, das ist das schwerste Verbrechen, was man einem Menschen vorwerfen kann.