Peggy Knobloch

Heute jährt sich Peggys Verschwinden und wohl auch ihr Tod zum 16. Mal.
Wünsche ihrer Familie viel Kraft heute und für all das, was in dem Fall sonst noch passiert.
Und den Ermittlern, dass sie ungehindert arbeiten können und hoffentlich am Ende eine Lösung des Falles erreichen.

http://www.frankenpost.de/region/oberfranken/laenderspiegel/Das-Raetsel-um-Peggy-wird-Fernsehstoff;art2388,5515277

Der Artikel stammt von dem selben Autor, der auch für das Dossier zum Fall Peggy in der Zeit verantwortlich zeichnet. So wie er schreibt, müssen wir bei dieser Serie keine reißerischen Darstellungen befürchten.

 Das Rätsel um Peggy wird Fernsehstoff

Der Fall Peggy in sechs Folgen - das plant eine Produktionsfirma im Auftrag des ZDF.
Herauskommen soll "Höllental", ein True-Crime-Format nach US-Vorbild.
Autor: Otto Lapp

Lichtenberg - Filmemacherin Marie Wilke (40) aus Berlin kennt den Fall Peggy schon seit vielen Jahren. ... Jetzt wird die Dokumentar-Filmerin selbst in den Fall einsteigen. ... Die Redaktion des Kleinen Fernsehspiels (DKF) plante eine dokumentarische Serie, ...
...
Das vom Medienboard Berlin-Brandenburg mit 100 000 Euro geförderte Serienprojekt erzählt in sechs Folgen von dem möglichen Verbrechen an der neunjährigen Peggy Knobloch ... Der mysteriöse Kriminalfall diente bereits Friedrich Ani, Ina Jung und Dominik Graf als Vorlage für den TV-Film "Das unsichtbare Mädchen".

Die Macher von "Höllental" kommen aber weder aus der erzählerischen noch aus der journalistischen Ecke, sondern vom Dokumentarfilm, ... "Wir sind keine Fernseh-Journalisten", sagt Wilke. Dafür habe sie bei ihrer Dokumentation auch wesentlich mehr Zeit. Die Arbeiten zu der Serie sollen im Spätsommer beginnen, auch in Lichtenberg wird gedreht. Ob Laiendarsteller ... mitwirken, ist ... eher unwahrscheinlich. Es werde keine Kommentare während der Sendungen geben, nur "eine Präsentation des Falles". Die Macher wollen "nur mit Original-Interviews" arbeiten, also nur mit Dokumenten der Zeit- und Fallgeschichte. Wilke nennt das eine "offene Herangehensweise mit der Idee, sich nicht auf eine Seite zu schlagen".

... Mit dokumentarischen Mitteln will die Serie "Höllental" minutiös Beweise, Aussagen und Verdachtsmomente rekonstruieren.

@emz


Danke für die Info emz :)  Ich finde es super, dass sich endlich Filmemacher mal sachlich mit dem Fall beschäftigen. Nach den Märchen von Graf, Ani und Jung, ist das auch sehr wichtig.

Dass sie sich nicht auf eine Seite schlagen wollen, wir ein paar Leutchen sauer aufstoßen. Das gibt einen Paukenschlag! ;)

Mal was anderes...
Wurden Peggys sterbliche Überreste eigentlich mittlerweile beigesetzt?
Konnte S. Knobloch ihre Tochter endlich zu Grabe tragen?
Ich habe sogar nichts davon gehört, gesehen , oder irgendwo was gelesen.
Selbst wenn man aus Rücksicht auf Peggys Familie nicht direkt darüber berichtete, 
hätte man doch bestimmt im nachhinein etwas darüber verlauten lassen, oder?

Menetekel schrieb:Konnte S. Knobloch ihre Tochter endlich zu Grabe tragen?

Mir ist nichts diesbezüglich bekannt.

Noch sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen, 30 Leute sind mit dem Fall beschäftigt.
Ich denke, erst wann alle Auswertungen abgeschlossen sind, kann eine Beerdigung stattfinden.

Menetekel schrieb:Selbst wenn man aus Rücksicht auf Peggys Familie nicht direkt darüber berichtete,
hätte man doch bestimmt im nachhinein etwas darüber verlauten lassen, oder?

Ich würde nichts verlauten lassen, wenn ich Peggys Mutter wäre. Das wäre nur wieder der Anlass für irgenwelche Kaputten, sich an Peggys Grab zu vergnügen. Fotos davon ins Netz zu stellen, sich über den Blumenschmuck zu brüskieren, anzweifeln ob die sterblichen Überreste überhaupt Peggys sind usw.

Diese " Unterstützer & friends" kennen keine Pietät.

@Frau.N.Zimmer
Ja, Rücksicht auf die Familie hat in diesem Fall leider bisher eine untergeordnete Rolle gespielt.

jaska schrieb:Rücksicht auf die Familie hat in diesem Fall leider bisher eine untergeordnete Rolle gespielt.

Daran hat und wird sich auch nichts ändern. Dazu müssten sich gewisse Menschen ändern, einfach etwas "normal" werden. Und da hilft nicht mal was von Ratiopharm.

Erklärung, woher der Name Höllental für das Filmprojekt stammt.


Wikipedia: Höllental (Frankenwald)

Das Höllental (bis 1900 Höllenthal) im Frankenwald ist der Abschnitt des Flusstales der Selbitz ...
Das Höllental gehört geografisch zu den Gebietskörperschaften Lichtenberg, ...

Ich hoffe, dass der Fall gelärt wird.

Menetekel schrieb:Wurden Peggys sterbliche Überreste eigentlich mittlerweile beigesetzt?

Wäre schon komisch wenn nicht !
So ein klein wenig Ahnung von der Gerichtsmedizin bekommt man ja schon wen man regelmäßig "Anwälte der Toten " bei RTL . schaut, was soll denn jetzt noch am Skelett von Peggy hm direkt auf den Täter deuten ?

Nein das Skelett wurde noch nicht freigegeben. 
Anwälte der Toten, ist eine Zusammenfassung ;-) 

Savior schrieb:Nein das Skelett wurde noch nicht freigegeben. 
Anwälte

Oh das muss doch furchtbar sein.
Also echt am Skelett kann es doch mittlerweile nichts mehr geben was noch wirklich für den Fall so richtig etwas bringt, komisch, ich weiß nicht das alles kommt mir merkwürdig vor aber OK.

Bin mal gespannt auf den TV. Stoff "Höllental" dauert wahrscheinlich bis Herbst 018. wenn die Dreharbeiten im Sommer dieses Jahres beginnen, aber bei diesem Fall wo es mich wundern würde wenn es wirklich noch einmal ein eindeutiges Ergebnis geben würde dauerts nun mal !

Seit wann denn gar so verschämt?
Grade mal drei Wochen ist es her, da ging der Brandbrief des Lichtenberger "Elferrates" noch an alle Printmedien des Landes. Da konnte man gar nicht genug dafür tun, Lichtenfels und Peggy wieder ins Bewusstsein der Menschen zu hieven.  

http://www.frankenpost.de/region/hof/Kommentar-Das-Hoellental-nicht-missbrauchen;art83415,5521224

Wilke wisse, dass der Fall höchst umstritten ist, sie wolle sich tiefgründig einarbeiten, sagt die 40-Jährige. Das hätte sie schon für die Wahl des Serien-Namens tun sollen. Der Blick auf die Karte und die Nähe zu Peggys Heimatort haben nämlich nicht genügt, um einen passenden Serien-Titel zu finden.

Wer das Höllental als lieblichen Rückzugsort lieben gelernt hat, dem überzieht bei Wilkes Namensplan ein eiskalter Schauer. Für die Menschen aus Lichtenberg und den angrenzenden Orten, die eh schon gebrandmarkt sind, ist dies ein weiterer Schlag auf die Seele. Einer der schönsten Plätze des Frankenwaldes wird nun missbraucht. Schau her, ein Höllental neben Peggy, schön, schön, passt ja ganz gut zu dieser Geschichte. Nein, passt nicht. Passt überhaupt ganz und gar nicht.

Wenn ich mir anschaue, was Peggys Mutter in Lichtenfels erlitten hat und was sie immer noch an Anfeindungen aushalten muss, dann könnte der Titel nicht besser gewählt sein, denn das ist die Hölle.

emz schrieb:Wenn ich mir anschaue, was Peggys Mutter in Lichtenfels erlitten hat und was sie immer noch an Anfeindungen aushalten muss, dann könnte der Titel nicht besser gewählt sein, denn das ist die Hölle.

Stimmt. Gab es eigentlich jemals einen Kommentar zu den missbrauchten Kindern in Lichtenberg? Das fand man dort doch auch nicht so schlimm? Missbrauchte Kinder werden verleugnet und verleumdet, aber wegen eines " missbrauchten" Tals regt man sich auf?

Ausserdem kann Frau Wilke nix dafür, dass das Tal so heisst. Da hätten sie eben, vor den traurigen Geschehnissen, das Tal umbenennen müssen "Tal der Ahnungslosen und Schweiger", fänd ich nicht schlecht.

" Idylle" :D darüber kann man streiten. Ich wollte dort nicht tot begraben sein.

aus dem Artikel der Zeit .... 

http://www.zeit.de/2017/12/mord-peggy-maedchen-spurensuche-uwe-boehnhardt/seite-4 

„Ein alter Mann, der nachweislich Kinder sexuell missbraucht hat, ein junger Mann und ein geistig Behinderter, die sich ebenfalls an Kindern vergingen – als die Ermittler dann auch noch bei Peggys Stiefvater kinderpornografische Bilder auf dem Computer fanden, galt Lichtenberg als Nest der Pädophilen, die hier unbehelligt ihrer Neigung frönen konnten. „


stimmt das so - oder ist das ein Recherchefehler  ?

Fast war ich schon geneigt, doch noch den Bedenken bezüglich der Namensgebung zuzustimmen. Wobei ich mich aber zunächst erst mal fragte, was mag Frau Wilke bewogen haben, ausgerechnet diesen Namen zu wählen, gibt es dort durchaus andere, weniger verfängliche Landschaften.

Also machte ich mich im Netz auf die Suche nach möglichen Beweggründen für diese Wahl, und siehe da, ich wurde fündig. Man hatte den Namen Höllental bereits in der Vergangenheit gerne im Zusammenhang mit Peggy genannt, so dass sich eine Fortführung dieser Tradition geradezu anbot.

https://leseprobe.buch.de/images-adb/4a/a0/4aa02781-039b-4546-8111-6e7214f6cddb.pdf
Ina Jung; Christoph Lemmer "Der Fall Peggy - Die Geschichte eines Skandals"

Lichtenberg ist ein 1200-Seelen-Ort im Frankenwald, gelegen am Fuß  einer  mittelalterlichen  Burgruine.  Hinter  dem Schlossberg  erstreckt  sich  zunächst  das  Lohbachtal,  dahinter folgt das Höllental, und nur wenige Kilometer entfernt befand sich  früher  der  ehemalige  Grenzstreifen  zur  DDR. Es  ist  eine  eigenartige  Gegend,  rauh  und  irgendwie melancholisch. Der Sage nach trieb der Teufel einst sein Unwesen im Höllental.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/peggy-knobloch-mutter-susanne-bei-stern-tv-a-924564.html
26.09.2013

Weg vom Höllental
Nach dem Verschwinden ihrer Tochter Peggy kehrt Susanne Knobloch dem oberfränkischen Lichtenberg den Rücken. Sie zieht weg aus dem Tausend-Einwohner-Ort, hoch über dem Höllental, mit seinen verwinkelten Häusern und verschlungenen Trampelpfaden. Verzweifelt versucht sie, ein neues Leben zu beginnen - trotz der Trauer und Ungewissheit, was ihrer neunjährigen Tochter auf dem Heimweg von der Schule wohl zugestoßen sein mag.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/urteil-im-peggy-prozess-ein-freispruch-fuer-lichtenberg-1.1962883
14. Mai 2014

Und so hat sich diese Bewegung für einen Behinderten gebildet. Nicht aber mit der Folge, dass über Zivilcourage berichtet wurde, über Leute, die sich für jemanden einsetzen. Sondern erst recht über "düstere Gassen über dem Höllental", mit notorisch uneinsichtigen Bürgern.

Ein anonymer Leserbrief-Schreiber, der aber der Wortwahl nach ein Mitglied des Elferrates zu sein scheint, schreibt:

Auf der Liste haben sich bewusst nicht die Leute verewigt, die ihre Aussagen damals zeitnah getätigt hatten und deren Aussagen auch im Wiederaufnahmeverfahren nicht widerlegt werden konnten.

Man könnte auch sagen, wir, die wir unterschrieben haben, haben keinen Schimmer davon, was wirklich passiert ist. Dennoch, wer sich so weit mit seinen Anschuldigungen aus dem Fenster lehnt, muss sich Kritik gefallen lassen.

emz schrieb:Auf der Liste haben sich bewusst nicht die Leute verewigt, die ihre Aussagen damals zeitnah getätigt hatten und deren Aussagen auch im Wiederaufnahmeverfahren nicht widerlegt werden konnten

Ja, wieder so eine Schmähschrift wider das bessere Wissen, Hauptsache, man hat etwas zu meckern.

Es klingt schon fast wie eine Drohung: Leute, die damals Aussagen gemacht haben, deren Wahrheitsgehalt nicht verifiziert werden konnte, können diese Aussagen ja sinnlos wiederholen.

Es hat ja schon fast Tradtion: Lichtenberg, vertreten durch eine Handvoll Gestalten, ist Opfer. Nicht Peggy. Die wohl am besten da gar nicht gewohnt haben dürfte. Nein. Lichtenberg. Und die nicht genannten Bürger wissen es ganz genau, was nicht geschehen sein darf. Hach ja.

Es ist einfach erbärmlich.