ArchibaldReiss schrieb:ob diesem Herrn tatsächlich ordentlich auf den Zahn gefühlt wurde.
davon würde ich ausgehen, immerhin wurde ja sein falsches Alibi entlarvt, was ja nur dadurch passieren konnte, dass man ihn intensiver überprüft hat.
Allerdings ist der Angesprochene trotz allem ein denkbar schlechter Kandidat für die Rolle des Mörders von Peggy: für einen morgendlichen und einen späteren nachmittäglichen Zeitpunkt des gleichen Tages hat er ein gesichertes Alibi fernab in seinem Heimatort. Ihm stand nur ein altersschwacher Opel zur Verfügung als Verkehrsmittel, einen Führerschein hatte er nicht, aber er fuhr gelegentlich kurze Touren mit dem Opel.
Wenn er der Mörder gewesen sein sollte, so hätte er an dem Tag ohne Pannen und Zwischenfälle morgens von Halle nach Lichtenberg fahren müssen, dort ohne jede Zeit zu verlieren Peggy töten und entsorgen müssen und sofort wieder ohne Panne und Zwischenfall (nicht mal für einen Stau wäre genug Zeit gewesen) zurück nach Halle fahren müssen. Das alles ohne Führerschein, mit einem Auto, welches normalerweise nur noch für kurze Touren von wenigen Kilometern taugte.
Und abseits davon: er hat zuvor und danach andere Mädchen sexuell missbraucht, aber niemals Gewalt angewendet. Warum sollte er ausgerechnet in diesem Fall einen gut geplanten Mord durchgeführt haben (denn für die Theorie einer Affekttat fehlt im obigen Zeitplan die Zeit für den Aufbau einer solchen Affektsituation)?
Das bedeutet nicht, dass dieser Verdächtige nicht auch Peggy missbraucht haben könnte, aber macht ihn damit nicht automatisch zum Mörder.
Wie viel früher schon ausgeführt: ich halte es aus der Vorgeschichte und dem Verhalten Peggys im Jahr und in den Tagen vor ihrem Tod für sehr gut möglich, dass sie Opfer von zwei(!) Kinderschändern wurde. Einem, der sie rund ein Jahr missbrauchte, aber keine Gewalt ausübte, und einem, der erst wenige Wochen bis Tage vor ihrem Tod begann und von Anfang an Gewalt ausübte, welche in kurzer Zeit bis zum Mord eskalierte.