Peggy Knobloch
16.03.2017 um 15:30Wenn die DNA von UB durch schlechte forensische Praxis an den Fundort von PK gelangt ist, muss jede andere gefundene DNA angezweifelt werden bzw. Ist für die Tonne.
jaska schrieb:Wir als Öffentlichkeit bekamen die relevanten Informationen. Wer da wie den Fundort verunreinigt hat wird hoffentlich intern geklärt und eine Wiederholung verhindert. Eine Bekanntgabe von genauen Abläufen und Namen hätte doch nur wieder eine virtuelle Steinigung zur Folge und was brächte da.
242 schrieb:Wie der Fundort verunreinigt wurde gehört meiner Meinung nach durchaus in die Öffentlichkeit und sollte eben nicht intern im stillen Kämmerlein abgehandelt werden.Ich dachte, wie es passiert sein soll, wäre klar? Die Ermittler waren in beiden Fällen identisch und einer von ihnen verunreinigte eines seiner Werkzeuge (wahrscheinlich der Zollstock) am 'finalen NSU-Tatort' mit einem Textilteilchen, auf dem sich Partikel von Böhnhardt befand.
solverson schrieb:Wenn die DNA von UB durch schlechte forensische Praxis an den Fundort von PK gelangt ist, muss jede andere gefundene DNA angezweifelt werden bzw. Ist für die Tonne.Nein, ganz und gar nicht.
solverson schrieb:Wenn die DNA von UB durch schlechte forensische Praxis an den Fundort von PK gelangt ist, muss jede andere gefundene DNA angezweifelt werden bzw. Ist für die Tonne.wie kommst Du auf diese steile These?
otternase schrieb:Hätte sich eine als gesichert geltende Spur nachträglich als Fehlspur erwiesen, dann wäre dem so. Hier aber hat die Qualitätskontrolle doch funktioniert und die Herkunft der Spur konnte nachvollzogen werden. Wäre die Information nicht unzeitig durchgestochen worden, dann wäre diese Spur rechtzeitig als Fehlspur erkannt und verworfen worden und nie an die Öffentlichkeit durchgedrungen.Hier im vorliegenden Fall war es von vornherein sicher, dass der Stofffetzen eine Trugspur gewesen sein MUSSTE. Dass dies als sicher galt, dürfte der langen Liegezeit der Leiche geschuldet gewesen sein. Es war von vornherein klar, dass dieser Fetzen dort in irgendeiner Weise hin verschleppt worden sein musste, da sich DNA niemals unter diesen Bedingungen dort gehalten hätte.
SCMP77 schrieb:Die Kritik an den Ermittlern ist daher durchaus berechtigt und man darf durchaus sich fragen, ob in anderen Fällen die "Qualitätskontrolle" überhaupt zugeschlagen hätte.Die Ermittler pauschal zu verurteilen ist doch auch falsch, klar sowas soll und vor allem darf nicht passieren. Nun ist es passiert, das heißt aber doch nicht gleich daß es Tradition in den Laboren ist und nur im Fall Peggy K. oder NSU weitere Kontrollen stattfinden.
SCMP77 schrieb:Ein solcher Transfer darf einfach nicht passieren - oder wenn der nicht vermeidbar ist - muss man grundsätzlich jede singuläre DNA-Spur anzweifeln. Und da zusätzlich mittlerweile die DNA-Verfahren so empfindlich geworden sind, ist der Vorfall noch ernster zu nehmen.Da hast Du Recht, der darf nicht passieren und man sollte da vielleicht in diesen Kreisen überlegen auf Einmalartikel umstellen, also Zollstöcke, Meterbänder etc. die nach dem Einsatz in die Tonne kommen.
SCMP77 schrieb:Die große Frage ist eben, wird die DNA-Auswertung nicht überschätzt?Das sehe ich jetzt nicht so, sie hilft ja einen Täter zu überführen oder auch zu entlasten, das dda wo Menschen arbeiten Fehler geschehen können ist bekannt. Gut, in einigen Bereichen wie Medizin sollten und dürfen sie nicht passieren und das lief jetzt auch wirklich blöd aber generell ist die Forensik mit der DNA 'ne feine Sache.
margaretha schrieb:Kreisen überlegen auf Einmalartikel umstellen, also Zollstöcke, Meterbänder etc. die nach dem Einsatz in die Tonne kommen.Sterile Verpackungen und Einmalartikel könnten solche derben Vorfälle sicherlich auf ein Minimum reduzieren.
Cosmo69 schrieb:Sterile VerpackungenDu weißt, was steril bedeutet?
Cosmo69 schrieb: das Peggy Buch,Aus welchem Jahr stammt die Ausgabe?
reginepolenz schrieb:Diese "Fehler" jetzt ernsthaft relativieren zu wollen, oder gar DNA-ermittlungen als unsicher zu bezeichnen, ist doch wohl die Höhe angesichts 1000er fehlerfreier Ermittlerarbeit (!!!!!!). Nur weil beim NSU laufend "zufälliges" passiert, soll jetzt die MEthode schlecht sein?Woher will man das wissen? Nur durch Zufall ist die vorliegende Panne an die Öffentlichkeit gekommen. Daher ist es nur eine Annahme, dass solche Kontaminierungen so selten erfolgen. Wie gesagt, auch im Fall Charlotte Böhringer gab es eine solche erwiesene Verunreinigung. Und dass Spuren vom Fall A zu einem Fall B wandern, ist grundsätzlich höchst selten. Aber wenn die schon passieren, so sind Kontaminationen innerhalb eines Falles mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich häufiger. Diese können aber als Kontamination vom Prinzip her nicht erkannt werden. Dass es in 1000 Fällen zu keinen Kontamination gekommen sein soll, ist nur eine Spekulation, man kann es leider nicht nachprüfen.
reginepolenz schrieb:Diese "Fehler" jetzt ernsthaft relativieren zu wollen, oder gar DNA-ermittlungen als unsicher zu bezeichnen, ist doch wohl die Höhe angesichts 1000er fehlerfreier Ermittlerarbeit (!!!!!!). Nur weil beim NSU laufend "zufälliges" passiert, soll jetzt die MEthode schlecht sein?Solange sich Ermittler an die Regeln halten, ist das kein Problem, aber die Praxis zeigt, dass mit der Zeit der Schlendrian einzieht. Das Bewusstsein scheint nicht wirklich da zu sein, wie wichtig sorgfältiges Arbeiten ist - was auch die Säuberung von Werkzeugen impliziert.
reginepolenz schrieb:die bewährten Standards der Kriminologie hier in Zweifel zu ziehengemeint ist wohl eher die kriminalistik https://de.wikipedia.org/wiki/Kriminalistik