Peggy Knobloch

@d.fense

Ich stimme Dir zu, was die Qualitaetssicherung angeht. Und wahrscheinlich sollte das ganze mal unabhaengig begutachtet werden.Ich habe weiterhin den Eindruck, dass die Ermittlungspraxis den Neuerungen angepasst wurde, aber nicht komplett neu ueberdacht wurde.

Kontamination kann auf vielerlei Weise entstehen, die DNS muss nicht auf dem Zollstock gewesen sein, das waere sowieso sehr unwahrscheinlich. Sie koennte genausogut auf der Landkarte im VW Bus, oder auf einem selten gebrauchten Schraubenzieher im Werkzeugkasten gewesen sein.

Bei jeder OP wird vorher und nachher ueberprueft, wieviele Instrumente man hat, und was genau steril ist. Und so sollte man denken - was bringe ich an den Tatort, wurde das geputzt, brauche ich es wirklich...

@AnnaKomnene

AnnaKomnene schrieb:Sie koennte genausogut auf der Landkarte im VW Bus, oder auf einem selten gebrauchten Schraubenzieher im Werkzeugkasten gewesen sein.

Meinst du, das die Spurensicherung das kleine Stückchen Stoff nicht umgehend in eine Plastiktüte eingetütet hat, sondern erst noch auf eine Landkarte oder in den Werkzeugkasten gelegt hat? Die gehen dort mit Pinzetten vor und sammeln jedes potentielle Beweisstück in kleinen Plastiktüten, das wird doch nicht alles in einen Eimer geworfen und dann erst im Labor sortiert ...

Bönhardts DNA am Fundort von PeggyWas gegen eine Ermittlungspanne spricht

Auch Forensiker zweifeln eine Ermittlungspanne an. Dem Bayerischen Rundfunk sagte Dirk Labudde, Professor für Digitale Forensik an der Hochschule Mittweida, dass zwei Faktoren gegen eine Verunreinigung sprächen. Zum einen sei eine chemische, thermische oder biologische Reinigung der Geräte zur Spurensicherung über Enzyme Vorschrift - dadurch würden DNA-Rückstände sehr unwahrscheinlich.

Und zum zweiten sei die Zeitspanne zwischen den beiden Untersuchungen bei ordnungsgemäßer Reinigung der Geräte für eine Übertragung von DNA einfach zu groß. Der Wohnwagen des NSU-Trios, in dem die Leichen der Rechtsextremisten Uwe Bönhardt und Uwe Mundlos gefunden wurden, war fünf Jahre vor dem Fund von Peggys Leiche in einem Waldstück nahe dem thüringischen Rodacherbrunn untersucht worden.

http://www.n-tv.de/panorama/Was-gegen-eine-Ermittlungspanne-spricht-article18960936.html

@BlackJack-47
Danke fürs Einstellen des Links, allerdings spricht alles Geschriebene noch mehr dagegen, dass UB jemals an Peggys Fundort war.

BlackJack-47 schrieb:Zum einen sei eine chemische, thermische oder biologische Reinigung der Geräte zur Spurensicherung über Enzyme Vorschrift - dadurch würden DNA-Rückstände sehr unwahrscheinlich.

Tja, WENN dieser Zollstab überhaupt ordnungsgemäss gereinigt wurde

BlackJack-47 schrieb:Und zum zweiten sei die Zeitspanne zwischen den beiden Untersuchungen bei ordnungsgemäßer Reinigung der Geräte für eine Übertragung von DNA einfach zu groß. Der Wohnwagen des NSU-Trios, in dem die Leichen der Rechtsextremisten Uwe Bönhardt und Uwe Mundlos gefunden wurden, war fünf Jahre vor dem Fund von Peggys Leiche in einem Waldstück nahe dem thüringischen Rodacherbrunn untersucht worden.

WENN ordnungsgemäss gereinigt wurde, wäre die Zeitspanne von 5 Jahren zur Übertragung dennoch zu gross?
Dann muss man davon ausgehen, dass nach 15 Jahren im Wald bei Wind und Wetter ein DNA Erhalt noch unwahrscheinlicher ist!

Wenn nach 5 Jahren noch DNA an dem Zollstock war, dann muß ursprünglich massenhaft DNA da dran gewesen sein, was eigentlich nur den Schluß zuläßt, daß es ursprünglich Böhnhards Zollstock war, der irgendwie den Weg aus der Asservatenkammer in die Verwendung gefunden hat. Oder aber der Zollstock wurde erst kürzlich kontaminiert.

Ich tippe weiterhin erstmal auf einen Zuordnungsfehler.

Zu dumm, daß man nicht erst Zschäpes Stellungnahme abgewartet hat. Was sind denn das alles für Schwatzdrosseln?

@ritzeratz

ritzeratz schrieb:nur den Schluß zuläßt, daß es ursprünglich Böhnhards Zollstock war,

Wie hätte Böhnhardt an einen Zollstock der Polizei kommen sollen? Sehr unwahrscheinlich.
Kürzlich kontaminiert ist ebenso unwahrscheinlich, da Böhnhardt schon seit 5 Jahren tot ist.

MaryPoppins schrieb:WENN ordnungsgemäss gereinigt wurde, wäre die Zeitspanne von 5 Jahren zur Übertragung dennoch zu gross?
Dann muss man davon ausgehen, dass nach 15 Jahren im Wald bei Wind und Wetter ein DNA Erhalt noch unwahrscheinlicher ist!

Ja, ganz genau ... das eine ist so unwahrscheinlich wie das andere.
Die unkaputtbare Super-DNA^^

@emz
Wie hätte Böhnhardt an einen Zollstock der Polizei kommen sollen? Sehr unwahrscheinlich.
Kürzlich kontaminiert ist ebenso unwahrscheinlich, da Böhnhardt schon seit 5 Jahren tot ist.

Z.B. aus dem Polizeiwagen, wo war es doch gleich, in Heidelberg?

Und eine Kontamination, entweder des Zollstocks oder direkt der Wolldecke könnte schon passieren, da sicherlich noch DNA-Proben vorhanden sind.

Aber wie gesagt, alles sehr unwahrscheinlich.

@Cathryn

Nein. Die DNS koennte irgendwo im VW Bus der Spurensicherung gelegen haben, und dann kurz vor der Aufnahme der Spuren im Fall Peggy auf den Zollstock verschleppt worden sein.

Also in etwa so: Ein Techniker nimmt die Spuren im Fall UB auf und verschleppt dabei Zellen in das Fahrzeug der Spurensicherung. Die meisten davon werden weggeputzt, sie vergessen aber, dass jemand einen nur selten gebrauchten Schraubenzieher oder einen aehnlichen Gegenstand in der Hand hatte.

Fuenf Jahre spaeter faehrt die Spurensicherung zum Fall PK. Jemand braucht besagten Gegenstand, verschleppt DNS ueber die ordnungsgemaess mit Handschuhen geschuetzten Haende auf den Zollstock, und von da auf den Stoffetzen.

Die DNS muss nicht die ganzen fuenf Jahre auf dem Zollstock gewesen sein.

MaryPoppins schrieb:WENN ordnungsgemäss gereinigt wurde, wäre die Zeitspanne von 5 Jahren zur Übertragung dennoch zu gross?
Dann muss man davon ausgehen, dass nach 15 Jahren im Wald bei Wind und Wetter ein DNA Erhalt noch unwahrscheinlicher ist!

Im Artikel steht aber auch, dass Enzyme zur Reinigung vorgeschrieben sind. Diese Enzyme können DNS "verspeisen". ;)
Ob diese Enzyme im Wald vor Ort zu finden sind, hängt stark von den dort lebenden Mikroorganismen und deren Vielfalt ab.

@ritzeratz

ritzeratz schrieb:Z.B. aus dem Polizeiwagen, wo war es doch gleich, in Heidelberg?

Heidelberg ist aber nicht in Thüringen ;)

ritzeratz schrieb:Zu dumm, daß man nicht erst Zschäpes Stellungnahme abgewartet hat. Was sind denn das alles für Schwatzdrosseln?

Vielleicht wollen bestimmte Interessensgruppen die Stellungnahme gar nicht abwarten. Schon mal darüber nachgedacht?
Für die Angeklagte ist so eine Stellungnahme auch eine Chance auf eine Hafterleichterung oder Strafmaßreduzierung, wenn sie zur Aufklärung von Peggys Tod beiträgt.

Es lief auch schon ein Testballon, um zu zeigen, welche Ansichten diese Interessensgruppen vertreten.
http://blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2016/10/28/medienlog-zschaepe-gutachten-peggy-dna-nsu/

@desmodium

Die Stellungnahme sollte aber schon Donnerstag kommen, soweit ich weiß.
Da hätte sie eben etwas schneller sein müssen.

@emz
Es war gar nicht Heidelberg, sondern Heilbronn. Na ja, ändert nichts in Bezug auf die Unstimmigkeit des Bundeslands.

@ritzeratz
Ja, am Donnerstag. Da brachte auch Daimagüler den Antrag ein, der Fall Peggy sollte näher beleuchtet werden. Daraufhin fragt Götzl BZ, ob sie etwas sagen kann.
Sehr vorhersehbar, dass eine Beschuldigte in der Frage nicht spontan antworten wird, sondern mit dem RA zunächst die Lage sondieren möchte.

@ritzeratz

ritzeratz schrieb:Die Stellungnahme sollte aber schon Donnerstag kommen, soweit ich weiß.

Gibt es dazu eine Quelle?
Ich habe noch nicht mal was von einer schriftlichen Äußerung gelesen, ob sie überhaupt etwas sagen will oder doch nicht.

Ob ihr eine Stellungnahme die Sicherungsverwahrung ersparen würde?

@emz
Nein, du hast recht. Am Mittwoch wurde laut N-TV die Stellungnahme angekündigt. Die habe ich dann selbst für mich auf Donnerstag gelegt, während im N-TV-Text steht, es sei offen, wann die Stellungnahme verlesen wird.

Also insofern Irrtum meinerseits.

ritzeratz schrieb:Also insofern Irrtum meinerseits.

Ich schließe mich an. Wir haben heute ja erst Freitag.

Am Mittwoch fragte Götzl. Am Donnerstag kommt das BKA mit dem "Messlattenphantom". Am Freitag kommt das TLKA mit dem BKA-Bashing.

So ist es korrekt.

Du verwirrst mich. ;)

@ritzeratz

Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl fragte heute* die Hauptangeklagte Beate Zschäpe im NSU-Prozess, ob sie über Informationen über Peggy verfüge, die sie nicht aus den Medien habe. Zschäpe antwortete aber nicht sofort - ihr Anwalt Hermann Borchert kündigte eine schriftliche Beantwortung an.

*Mittwoch

Und meine Frage ist, hat es inzwischen überhaupt eine schriftliche Beantwortung des Anwalts gegeben, aus der hervorgeht, ob Zschäpe nun aussagen möchte oder nicht.