Peggy Knobloch

Es ist auf den ersten Blick auch sehr unwahrscheinlich, dass DNS so lange im Wald ueberlebt. Aber wir wissen nichts ueber die Umstaende. Das Stoffstueck muesste nicht offen im Wald gelegen haben. Vielleicht war es in Plastik oder einer Plane geschuetzt.

@emz
Nein. Es wurde mündlich von RA Borchert angekündigt, BZ wolle in den nächsten 2 Wochen eine Stellungnahme vorbereiten/ abgeben.

Zschäpe antwortete nicht aber ihr Anwalt Hermann Borchert kündigte eine schriftliche Stellungnahme an.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-10/nsu-prozess-beate-zschaepe-peggy-schriftliche-erklaerung

Das kann eben alles oder nichts bedeuten.

desmodium:

Hab's ja bereits vorgestern Abend prophezeit, die GBA kann sich den Aufschub des NSU-Prozess in München nicht leisten. Prompt prescht tagsdarauf, nach Götzls Aufforderung an Zschäpe, sich in der Sache Peggy einzulassen, das BKA mit dem "Messlattenphantom" vor.

Gestern schrieb ich schon von Popkorn, und dass sich die Behörden untereinander spinnefeind sind. Heute kommt das TLKA und erklärt erneut, eine Verunreinigung sei unwahrscheinlich.

Da bleibt mir als neutralem Beobachter nur eine gehörige Portion Verbitterung, wenn ich dieses peinliche Kompetenzgerangel sehe. So wird nichts aufgeklärt, weder bei Peggy noch beim NSU.

ich sehe das ähnlich. vor allem fühle ich ähnlich: "Verbitterung, wenn ich dieses peinliche Kompetenzgerangel sehe".

vor allem vor dem hintergrund, was der thüringer verfassungsschutz und eingeweihte da beim nsu "geleistet" haben und vor allem hingenommen wurde. katastrophal.

mich beschäftigt aber auch, dass derselbe ermittler, der in sachen nsu ermittelte, auch in sachen peggy ermittelte. aufklärung unerwünscht? in sachen nsu aus landessicht (thüringen) auf jedenfall.

@desmodium

desmodium schrieb:Im Artikel steht aber auch, dass Enzyme zur Reinigung vorgeschrieben sind. Diese Enzyme können DNS "verspeisen". ;)
Ob diese Enzyme im Wald vor Ort zu finden sind, hängt stark von den dort lebenden Mikroorganismen und deren Vielfalt ab.

Wie du einige Seiten vorher bereits erwähnt hast, hat so ein Zollstab ja insbesondere im Gelenksbereich etliche "tote Winkel", wo auch enzymatische Reinigungsmittel nicht hingelangen. Der Zollstab wird mit hoher Wahrscheinlichkeit im zusammengeklappten Zustand sterilisiert und gereinigt, schon alleine aus Platzgründen. Eigentlich müsste im Gelenksbereich auch im aufgeklappten Zustand gereinigt werden. Gerade bei so einem Zollstab seh ich viel Potential für eine Übertragung. DNA Verunreinigung am Tatort 1 im aufgeklappten Zustand- Reinigung im zusammengefalteten Zustand - Übertragung am Tatort 2 durch Vermessen im aufgeklappten Zustand. So könnte ich mir den Übertragungsweg vorstellen.

@deargdue
" Aufklärung unerwünscht ? " Vielleicht gar keine so unberechtigte Frage angesichts der Tatsache, dass am Mittwoch ja nicht nur die bekannte Frage an Z. gestellt wurde, sondern durch einen Nebenklagevertreter auch Akteneinsicht im Fall Peggy beantragt wurde, was in mehreren Berichten zwar steht, aber irgendwie wohl in Konzentration auf Z. beim Lesen unterging.
Und dabei muss es ja nicht mal um mögliche Zusammenhänge zum NSU / Umfeld gehen.

@MaryPoppins
Wüsste ich jetzt nicht, auf tote Winkel hingewiesen zu habe. Du wirst einen andern User meinen.
Ich jedenfalls würde diese Messlatte nicht geschlossen und auch nicht ganz offen reinigen. Allenfalls in einem Bad, damit wäre auch der "Tote Winkel" erreichbar.

Vielleicht kann jemand die Reinigungsvorschrift ausgraben und hier einstellen, dann wissen wir mehr.

@all

Was mir aus den Beiträgen nicht ganz klar wird:

Wird hier eigentlich bestritten oder in Zweifel gezogen, dass es an dem Stofffetzen eine DNA-Anhaftung von Böhnhardt gibt?

@emz
Ich habe noch nichts gelesen oder gehört, was den Treffer an sich infrage stellt.

emz schrieb:Wird hier eigentlich bestritten oder in Zweifel gezogen, dass es an dem Stofffetzen eine DNA-Anhaftung von Böhnhardt gibt?

Ich denke, die DNS-Anhaftung von UB in Fundortnähe ist vorhanden. Schon länger, also weit vor dem Durchstechen, abgeklärt.
Ich denke nicht mehr, dass es ein Fehler ist. Anfangs war ich skeptisch.
Ich denke, dass sich die Spur sehr gut im Randgeschehen des NSU-Prozesses einbinden lässt, die bisher hinter dem Terrorgeschehen mit all den Morden zurückstehen musste.
Ich denke, dass es eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit (66%) gibt, dass ein Peggy Mörder auf freiem Fuß ist.
Ich denke auch, dass es sehr große interne Streitigkeiten in den verschiedenen Behörden gibt, was die Deutung des Treffers angeht. Und auch auf politischer Ebene.
Ich denke auch, dass dieses erste Durchstechen des Fundes als Befreiungsschlag gedacht war, um hier Recht geschehen zu lassen.

Mit anderen Worten: Ich bin VTler. ;)

@desmodium
Sorry, du hast recht, das war @d.fense, der heute schon über das Thema Reinigung eines Zollstabs schrieb.

klar, das Scharnier, die nicht nahtlose Verpressung mit dem Scharnier, das Material, das Loch, der Einraststift...
All dies sagt eigentlich "ich bin eine schmutzschleuder und habe im Labor/am Tatort NICHTS zu suchen"

Denn die Bauart prädestiniert ihn für ein neues Phantom.
"- Material: Holz"

WENN es lackiertes Holz ist oder PS kann man das Ding nicht sterilisieren geschweige denn mit fiesem Zeug reinigen weil es sich einfach auflöst/Quillt.

emz schrieb:Was mir aus den Beiträgen nicht ganz klar wird:

Wird hier eigentlich bestritten oder in Zweifel gezogen, dass es an dem Stofffetzen eine DNA-Anhaftung von Böhnhardt gibt?

Naja, das ist auch so ein Punkt. Ganz am Anfang haben wir das ja schon diskutiert.
Das Verfahren zur Bestimmung von DNA-Treffern ist ja auch nicht komplett fehlerfrei.

Das wird aber schwierig, das zu beurteilen, man bräuchte einfach viel mehr Informationen.
Wie oft kommt das vor, dass das System einen falsch-positiven Treffer liefert, bzw. dies dann die DNA einer anderen Person ist; wo sind Schnittstellen bei der DNA-Untersuchung, die potentiell die Gefahr von Fehlern in sich bergen (kann man vllt auch bei der "Behandlung" der DNA für die Analyse Fehler machen etc.).

Es fängt ja eigentlich schon an, bei der Frage, ob das überhaupt eine "Anhaftung" ist - wenn tatsächlich eine Verunreinigung vorliegt, dann müsste diese Verunreinigung ja auch noch woanders feststellbar sein (wenn sie in der Lage ist, treffgenau auf dieses Ministoffteil zu fallen).

@desmodium
Mit Deinem letzten post gehe ich absolut konform + Dein nick wirkt in Zusammenhang mit Deinem post bei mir gerade regelrecht nach dem nomen est omen Prinzip .

@all
Wird die BZ Stellung nehmen? Oder ist das eine vertane Chance?

emz schrieb:Wird hier eigentlich bestritten oder in Zweifel gezogen, dass es an dem Stofffetzen eine DNA-Anhaftung von Böhnhardt gibt?

Ich glaube schon , das diese Spur von Uwe B vorhanden ist...

Nur wie sie dorthin gekommen ist,das ist und bleibt immer noch rätselhaft.

Wenn allerdings jemand nur wollte, das der Staat/die Polizei (und wer auch immer) als komplett unfähig dargestellt werden ,so hat er dies vollbracht.

2 Pressemitteilungen haben wieder vollkommen gereicht, um alles Betreffende - beider Fälle noch mehr in Frage zu stellen.

@Meerperlen
Weshalb sollte sie jetzt noch ? Mal unabhängig davon , dass ich persönlich maximal mit einen ' Keine Kenntnisse , die ich nicht aus den Medien habe . " gerechnet hätte. Aber jetzt,wo sie auch geäusserte Zweifel aus der Presse kennt ... Sie würde mich überraschen.

@Meerperlen

Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Zschäpe bereit ist, sich hierzu befragen zu lassen.
Sie hat sich zu Dingen, die sie betreffen, nicht geäußert, warum sollte sie nun im Fall Peggy/Böhnhardt davon abweichen.

Was soll sie da für eine Chance vertun, wüsste nicht, welchen Vorteil sie im Fall einer Auskunft hätte.

Wenn ich auf folgendem Foto sehe, wie dieser Meterstab, oder wie dieses Ding nun heißt, in der Asche des ausgebrannten Wohnmobils rumliegt, kann ich mir schon vorstellen, dass es daran irgendwelche Anhaftungen gab, die sich im unglücklichsten Fall in irgendwelche Ritze festsetzten.
https://www.tagesschau.de/inland/boenhardt-peggy-105~magnifier_pos-0.html

@Töpfchenhexe
Gestern haben wir erfahren von @inci - so ein Ding naja der Massstab oder wie das heisst , soll 90 Euro kosten. 😀Wenn es Ritze hat oder sowas, muss es doch im Eimer landen? Oder sehe ich das falsch?

@BlackJack-47

BlackJack-47 schrieb:Nur wie sie dorthin gekommen ist,das ist und bleibt immer noch rätselhaft.

Wenn allerdings jemand nur wollte, das der Staat/die Polizei (und wer auch immer) als komplett unfähig dargestellt werden ,so hat er dies vollbracht.

Da müssen wir halt noch warten, bis es geklärt ist, wie die DNA auf den Stofffetzen.

Aber den Staat bzw. die Polizei als unfähig darstellen, was soll denn das für einen Sinn haben oder anders gefragt, für wen ist das von Vorteil? Ich sehe da nichts, was so einen riesigen Aufwand rechtfertigen würde.

@Meerperlen
Und wie willst du den Messstab zusammenlegen wenn der keinerlei Einkerbungen hat?