Peggy Knobloch

@GeorgeThorne
Ebenso danke für Deinen letzten Beitrag und auch das Einbringen des Zitats des bdp Verbandes (auch wenn ich da nicht Kollege bin). Dachte schon fast, all die Jahre habe ich die Beteiligung und Aussagen von Kindern in Gerichtsverfahren komplett "albern" gewertet.

Ich denke, man müsste sich die Befragung der Kinderzeugen im Fall Peggy genau anschauen, um die Qualität und die vorhandene Atmosphäre bei der Befragung (inkl. die mögliche Anwesenheit von Druck und Suggestion) beurteilen zu können! Damit könnte man auch den Wahrheitsgehalt etwas genauer beurteilen. Kinder neigen dazu, sich Bezugspersonen und teils auch Autoritätspersonen in ihren Wertungen und Aussagen nicht entgegenstellen zu wollen und mit diesen auch keine Konflikte erzeugen zu wollen. Daher ist es auch wichtig zu wissen, in Anwesenheit von wem die genannten Kinderzeugen befragt wurden um den Gehalt zu bewerten.

@GeorgeThorne
Das beantwortet meine Frage nicht.

Aber gut, spielen wir das mal durch.
Die Soko 2 ignoriert also vollkommen alle wahren Aussagen und gibt das an die Staatsanwaltschaft weiter.
a) welchen Grund sollte die Soko 2 gehabt haben, so etwas zu tun?
b) wer hat die Anklage erhoben?
c) wer hat das Urteil gesprochen?
d) wer hat verteidigt?

Da war nicht nur die Soko2 beteiligt. Die Ermittler geben doch nicht ihre persönliche Einschätzung ein, so dass das die Grundlage einer Anklage wird.

Und btw: Jemandes Entscheidungen zu verstehen und Überlegungen nachvollziehen zu können macht einen nicht zum Fan.
Warum Du zu solchen Einteilungen greifst, statt Deine Meinung zu untermauern mit Informationen ist mir unklar.

@jaska

jaska schrieb:Die Ermittler geben doch nicht ihre persönliche Einschätzung ein, so dass das die Grundlage einer Anklage wird.

Da irrst du dich aber gewaltig. Auch daher rühren die Fehlurteile.

@S_C
Was war die Motivation der Soko 2, bewußt einen falschen Tatverdächtigen zu verfolgen und damit zu riskieren, dass der richtige Mörder nochmal zuschlägt?

@jaska
Die Motivation (<- Druck) kam seitens der Politik. Plötzlich war der Ulvi wieder auf dem Schirm und siehe, da... samt Geständnis. Der Rest ist ja bekannt. Abgesehen davon kann man sich deine Frage in jedem Fall stellen, bei dem die Ermittler den Falschen auf's Korn nehmen. Es scheint also, dass sich die, die uns schützen sollen, herzlich wenig um das Wohl ihrer Bürger scheren.

@jaska
Richtig ist, dass die Staatsanwaltschaft die Akten von der Polizei bekommt und faktisch nur damit arbeiten kann. Die Tathergangshypothese wurde beispielsweise geflissentlich verschwiegen, so dass das Gutachten im Wiederaufnahmeverfahren entscheidend relativiert werden musste.
Aber auch die Staatsanwaltschaft ("objektivste Behörde der Welt") ist nicht unabhängig und hat hier einseitig gehandelt, das Gericht hat - meiner Meinung nach - falsch gewertet und die Verteidigung war nicht optimal, dazu möchte ich aus beruflichen Gründen nichts weiter sagen müssen.
Die Entscheidungen sind nur verständlich, wenn man den politischen Druck und den gewollt scheinbar einfachen Weg nachvollziehen will, was aber mit einer professionellen Betrachtung nicht stattfinden kann, das war letztendlich Kollektivversagen.
Wenn man jetzt noch betrachtet, was die Erfolgsquote bei Wiederaufnahmeverfahren ist und die vorzeitige Beendigung der Beweisaufnahme sowie dezente Andeutungen des Gerichts würdigt, dann ist klar, dass 2004 eine ganz schlimme Sache passiert ist.

Eine noch schlimmere Sache ist 2001 passiert und diese ist weiterhin ungeklärt, gerade 2014 gab es zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme neben dem Angeklagten parallel noch drei weitere Verdächtige. Schon damals haben die laufenden parallelen Ermittlungen schon gezeigt, dass die Konzentration auf einen, dazu mit kräftigsten Scheuklappen ausgestattet, nicht tragbar war.

Wer das, was Soko II initiiert hat, für bare Münze nimmt, verkennt die Arbeit von Soko I, Soko III und wahrscheinlich auch Soko IV.
Übrigens hat die Staatsanwaltschaft im Wiederaufnahmeverfahren nach dem üblichen Geplänkel auf was plädiert?

Also mit der Quellenangabe in Bezug auf den männlichen Zeugen mit der Sichtung im Rückspiegel hapert es wohl schon ganz schön. Und ja, vielleicht hat sich die Soko damals auf U.K. als Täter etwas eingeschossen. Sie jetzt jedoch so zu kritisieren halte ich für unfair. Sie werden nicht gelost haben wen sie zum Hauptverdächtigen benennen. Ein Fünkchen Wahrheit steckt in jeder Lüge.

Betreff

Risiko von weiteren Taten für die SokoII bei festnageln eines falschen Täters um eine schnelle Lösung des Falls herbei zu führen.



bei welcher Art von Täter würde man dieses Risiko denn wirklich eingehen und bei welcher eher nicht ?

GeorgeThorne schrieb:Übrigens hat die Staatsanwaltschaft im Wiederaufnahmeverfahren nach dem üblichen Geplänkel auf was plädiert?

Bitte sags uns !

@jaska

jaska schrieb:Was war die Motivation der Soko 2, bewußt einen falschen Tatverdächtigen zu verfolgen und damit zu riskieren, dass der richtige Mörder nochmal zuschlägt?

Nein, es musste schnell der Fall abgeschlossen werden, die Politik war mit dem offenen (und korrektem) Ergebnis der Soko I nicht zufrieden.

Nebenbei war die Gefahr, dass es sich um einen Serienmörder handelt, sehr gering, um nicht zu sagen: nahezu ausgeschlossen. Auch das ist übrigens ein Indiz dafür, dass es hier zwar leider einerseits viel mehr um Missbrauch geht, als offen sichtbar ist (und auch als sich viele Laien vorstellen können), andererseits das aber nicht unbedingt das Hauptkriterium für das etwaige Tötungsdelikt ist.

@GeorgeThorne @S_C
Mit Politik meinst Du wen?

@JoniBoni
auf Freispruch hat auch die Staatsanwaltschaft plädiert.

@JoniBoni

JoniBoni schrieb:Bitte sags uns !

Das wollen aber nicht alle hören.

Edith sagt: LaDaya war schneller.