@egaht egaht schrieb:irgendwie muss die psyche des allein zurückbleibenden den verlust eines wichtigen
menschen verarbeiten. da das schwer ist hilft die eigene psyche dabei und zur not
werden erinnerungen konstruiert, die in wirklichkeit nicht stattgefunden haben.
Genau so ist es.
Deshalb kann ich es überhaupt nicht verstehen, warum man die Aussagen der Mutter auf die Goldwaage legt und daraus auch noch die Glaubwürdigkeit anderer Zeugen (die naturgemäß weniger emotional beteiligt sind) ableiten zu wollen.
Auch solche Aussagen wie im ZDF (Aktenzeichen xy), wo sie sich vorstellt, dass Peggy heute 23 ist, wie sie aussehe etc. stehen ja klar im Widerspruch zu dem Gedenkstein (der wie ein Grabstein aussieht), wo das Todesdatum klar datiert ist. Die Aussagen der Mutter haben viel mit Verarbeitung zu tun.
Von den Zeugenaussagen kann man bislang nur diejenigen, die räumlich und zeitlich weit entfernt waren (Türkei, Tschechien etc.) anzweifeln bis aussschließen.
Alle anderen können zutreffen oder auch nicht, Zeugenaussagen sind immer störanfällig, es gibt gute und weniger gute Zeugen, was einzelne Personen sehen, hängt von persönlichen Präferenzen, aber auch von aktuellen Stimmungen ab.
Wenn man die Wahrnehmungen im Zusammenhang sieht, dann ist für mich die Variante, dass Peggy nicht zuhause ankam, sehr unwahrscheinlich. Wahrscheinlich ist, dass sie ankam und wieder ging. Ob sie zuhause das Essen stehen ließ oder nicht, ist dabei nicht entscheidend, es ist ja bekannt, dass sie durchaus auch woanders zu essen pflegte und im Übrigen in letzter Zeit eher durch Appetitlosigkeit aufgefallen ist.
Wenn man gegen "unbekannt" ermittelt, dann ist grundsätzlich jeder verdächtig, sowohl die kriminalistisch üblichen Verdächtigen, die hier bekannt schon in Verdacht geratenen, als auch etwaige unbekannte Dritte (Mehrzahl!). Man muss somit auch davon ausgehen, dass die ein oder andere Person aus dem Umfeld aus Selbstschutz nicht die korrektesten Angaben macht. Im Falle des Nachbarn ist das ja bekannt, bei anderen dürfte das ähnlich gelagert sein.
Somit sind nur Zeugenaussagen ernsthaft relevant, die kein eigenes Interesse haben und das sind im Wesentlichen die weiter entfernten Zeugen, die Peggy aber dennoch kannten.
Und damit sehe ich keinen Grund, an das Verschwinden gegen 14 Uhr zu glauben.
Mit dem Leichenfund scheint es Erkenntnisse zu geben, dass Peggy zumindest nicht mehr allzu lange gelebt haben dürfte. Nach der Gesamtschau halte ich es für am Wahrscheinlichsten, dass sie etwa nach 19 Uhr verschwunden ist.
Dabei kann es sein, dass sie nach Hause ging und den Roller abstellte und dort - möglicherweise noch vor dem Eintreffen der Mutter - wieder verschwand, es kann auch sein, dass sie auf der Straße abgepflückt wurde und der oder die Täter den Roller zurück brachten. Bei dieser Gelegenheit könnte auch der zuvor zuhause abgestellte Ranzen mitgenommen worden sein.
Hoch wahrscheinlich ist, dass der oder die Täter Peggy einigermaßen gut kannten. Das schränkt den Kreis aber nur daraufhin ein, dass auswärtige unbekannte Dritte eher unwahrscheinlich sind, von den üblichen Verdächtigen schließt das niemanden aus, so dass man damit immer noch niemanden konkret verdächtigen kann, da es alle gewesen und auch nicht gewesen sein können.
Wenn ich bei den zuständigen Ermittlern wäre, würde ich sämtliche Alibis für den Zeitraum ab 18.30 Uhr nochmals kritisch überprüfen.
Als die Mutter das Kind vermisste, war es wahrscheinlich schon in den Fängen des oder der Täter, eventuell auch schon zu Tode gekommen.
Da aufgrund der Suchaktionen und der Ermittlungen der oder die Täter wahrscheinlich unter Druck waren, gehe ich davon aus, dass der Leichnam relativ zeitnah verbracht wurde. Damit müssen der oder die Täter oder etwaige Mitwisser Zugang zu einem passenden Fahrzeug gehabt haben, sowie ausreichende Ortskenntnis. Auch das schließt leider praktisch niemanden aus.
Hoch wahrscheinlich ist es, dass der Täter jedenfalls nach der Tat mit dem Wissen nicht alleine war, sein Umfeld zumindest eine Ahnung hätte haben müssen. Diesbezüglich ist es hochinteressant, wer welche Beziehung mit wem hatte und auch wie etwaige Abhängigkeiten sich bis heute gestalten.
Als Tatmotiv erscheinen mir ein "Unfall" nach Eskalation bzw. eine Verdeckungsabsicht am Wahrscheinlichsten. Im Umfeld von Peggy gab es ja leider einige Personen, die etwas zu verbergen hatten und man weiß auch nicht, ob nicht noch andere auch etwas (anderes) zu verbergen hatten.
Dass damals der "Dorfdepp" in Verdacht geriet, ist bedingt richtig, die Verurteilung scheint aber einigen Personen sehr gut in den Kram gepasst zu haben.
Andererseits finde ich es sehr erschreckend, wie in dem Ort so viele Missbrauchsfälle sich fokussieren und das wiederum viele anscheinend schon fast als normal anzusehen scheinen.
Sollte jemand meinen, hier haben sich Fehler oder unhaltbare Ideen eingeschlichen, ich bin lernfähig und diskussionsbereit.
Einen konkreten Verdacht habe ich nicht, eher mehrere, die sich gegenseitig aussschließen, es kann ja nur ein Szenario gewesen sein.