Was ich mich schon länger frage:
einerseits werden diverse Zeugenaussagen in unheiliger Allianz eines inzwischen richtigerweise aufgehobenen Urteils als "unglaubwürdig" dargestellt, andererseits gehen die gleichen Personen von einer "sicheren" Sichtung um 13.14 Uhr aus. Wie kommt das?
Sicher ist meiner Meinung nach nur, dass der Fahrtenschreiber diese Uhrzeit auswarf, somit der Bus mit hoher Wahrscheinlichkeit zu dieser Zeit an diesem Ort war und wohl auch die Zeugin im Bus saß. Sie könnte sich aber eigentlich - nüchtern betrachtet - auch geirrt haben.
Jede Zeugenaussage kann grundsätzlich falsch oder richtig sein, einfach ohne Begründung und offensichtlich auch ohne Kenntnis der Fakten (Aussagen der Zeugen in verschiedenen Verfahren) hier einfach mal etwas zu behaupten - und das auch noch in einer - mit aller Vorsicht gesagt - höchst befremdlichen Ausdrucksweise und Phantasie dekoriert, ist doch ein beachtliches Stück.
Punkt 7 ist meiner Meinung nach nicht angreifbar. Es ist zwar möglich, dass sich ausgerechnet diese beiden Zeugen geirrt haben, aber es kann genausogut sein, dass sie vollkommen richtig ausgesagt haben.
Wenn das Auto aus Punkt 8 nur Zwei von Vier gesehen haben, dann heißt das umgekehrt, dass nur Zwei von Vier es nicht gesehen haben. Man muss doch in aller Ruhe, Nüchtern- und Sachlichkeit feststellen, dass man darüber prima diskutieren kann, das Ergebnis ist ja denkbar knapp, fifty-fifty sozusagen, das mit der Rücknahme der Aussage wurde ja später begründet und ebenfalls revidiert, das sollte man auch nicht vergessen.
Wenn Punkt 5 hier schon "100" Male diskutiert sein soll, heißt das gar nichts. Hier wird alles Mögliche diskutiert, Fakt ist, dass in der Causa auch alle möglichen Beteiligten alles Mögliche erzählen, scheinbar auch mal widersprüchlich, nicht umsonst scheint dies Cathryn erkannt zu haben und spricht von "angeblich", was eben darauf hinweist, dass es dafür eine Quelle gibt, es aber nicht sicher ist, dass die Aussage aus der Quelle auch den Fakten entspricht.
Ich bin ja ein Verfechter der offenen Diskussion, denn mit vorgefertigten Meinungen ist bislang niemand weiter gekommen, selbst die Soko II nicht, die ja dachte, sie hätte die Sache mit einem Kraftstreich vom Tisch gefegt.
Ich glaube zwar aktuell nicht an allzu viele Fremdeinwirkungen in diesem Fall,
siehe
@Konjunktiv Konjunktiv schrieb: Ich halte es da doch eher mit Ockhams Rasiermesser
,
aber man sollte auch mal frische Ideen wohlwollend aufnehmen.
@emz emz schrieb:Lichtenberg ist allerdings kein Dorf.
In der Tat, danke für diese Information. In Bayern scheint man bei den Stadtrechten großzügig zu sein.
@otternase Die Frage nach dem Vater von J. ist ja ungeklärt. Auch in diesem Zusammenhang hat die Sache Dynamik und ein Motiv kann nicht ausgeschlossen werden. Ob es wahrscheinlich ist, sei dahingestellt, aber ausschließen würde ich gerade dann den Erhan Ü. nicht, er könnte doch, wie kolportiert, kurz vor Peggys Verschwinden davon erfahren haben, dass er nicht der Vater von J. ist, was er wohl zuvor glaubte. Das könnte ihn durchaus erzürnt haben und dann wäre ja zumindest ein "Unfall" auch (auch!) denkbar.
Aber es ist aktuell auch nicht mein favorisiertes Szenario.