@Xtralarge Ich bin ja auch erst "kürzlich" registriert und möglicherweise habe ich vor allem externe Quellen gelesen, die ich aufgrund meiner externen Erfahrung durchaus sämtlichst kritisch beleuchte, bevor ich dort blind vertraue.
Nach § 359 StPO regelt sich die Wiederaufnahme eines Verfahrens und hier liegen meiner - zugegebenermaßen - kurz angelesenen Kenntnis nach zwei Gründe (Nr. 2 und 5) vor.
Diese erschienen der Justiz offenbar so gravierend, dass das LG Bayreuth tatsächlich einen Freispruch erteilte.
So gesehen hat das LG Bayreuth ja schon den Angeklagten "reingewaschen", denn er gilt nun gemäß Art. 6 Abs. 2 MRK als "unschuldig" (hinsichtlich des Mordes).
Unser Recht sieht es vor, dass nicht die Unschuld, sondern umgekehrt die Schuld zu beweisen ist, das zu behaupten erscheint mir kein Grund, gleichzeitig mit einer ehemaligen Bürgerinitiative oder deren Führerin in einen Topf geworfen zu werden, denn dort wurde ja letztendlich viel weitergehender gehandelt, in der Tat in Richtung Heiligsprechung, die ich entschieden für alle Beteiligten ablehne - und das aus sehr guten Gründen.
Derzeit wird ja auch konsequent gegen "unbekannt" die Akte geführt, was bedeutet, dass man aktuell durchaus noch mal alles kritisch durchprüft anhand der neuen Erkenntnisse.
An möglichen (und möglicherweise - um es vorsichtig auszudrücken) Missbrauchern und sonstigen möglichen Tätern mangelt es ja leider in diesem Falle überhaupt nicht, was schon sehr ungewöhnlich ist.
@emz emz schrieb:Es stünde jedem frei, hier seine Ansichten zu irgendwelchen Tatverdächtigen zu äußern
Ganz so einfach ist es nicht, einerseits ist ja aktuell niemand "tatverdächtig" und andererseits muss ja eine Person außen vor bleiben. Immerhin blieben dann noch Erhan Ü., Jens B., Holger E., Robert E. und wohl auch noch ein Gastwirt sowie ein Erdal K. sowie ein paar illustre und auch unbekannte Personen, wobei ich persönlich die Auslandssichtungen schon von Anfang an eher für unwahrscheinlich hielt, auch die Idee, dass das Mädchen noch signifikant lange gelebt haben könnte, erschien mir nie wahrscheinlich.
Interessant wären Informationen aus dem Umfeld, denn es ist höchstwahrscheinlich, dass dort relevante Hinweise zu finden sein dürften, alleine der Verbringungsort deutet ja schon auf einen Ortsbezug hin, zumindest der Wahrscheinlichkeit nach.
Auch die zahlreichen Missbrauchsfälle um das Mädchen herum nebst merkwürdiger Verhaltensweisen diverser Personen lassen sehr unappetitlich Szenarien leider nicht mehr unwahrscheinlich erscheinen und letztendlich ist auch eine Tat im familiären Bereich bzw. dem nahen Bekanntenkreis keinesfalls ausgeschlossen und leider noch nicht mal wirklich unwahrscheinlich. Für eine konkrete Hergangshypothese geben die öffentlich bekannten objektiven Spuren leider nichts her, man kann daher nur verschiedene Hypothesen aufstellen, die sich gegenseitig naturgemäß wieder aussschließen, von daher bin ich mir gar nicht sicher, ob hier - sofern das Kartell des Schweigens anhält - die Sache noch aufgeklärt werden kann, wobei ich mir gut vorstellen kann, dass in einigen Jahren noch die ein oder andere Person mit brisanten Informationen herausrücken wird.