Erdmännchen schrieb: Es gibt eine zweistellige Zahl an Versionen.
Nur Phantasie?
Da haben Sie mich wohl falsch verstanden. Es braucht nicht alles Fantasie zu sein, was Herr Kulac erzählt. Aber letztendlich zeigen die vielen Versionen, dass zumindest ein Teil der puren Phantasie entspringt.
Und ein Urteil kann in einem solchen Fall nur rechtsstaatlich gefällt werden, wenn mit ausreichender Sicherheit festgestellt wurde, dass das worauf das Urteil aufbaut eben nicht der Phantasie entsprungen ist. Diese Eigenart Kulacs macht eben diesen Fall so schwierig und hat schon daher zu einem Fehlurteil geführt. Ob das Urteil bzgl. der Vergewaltigung haltbar ist, bezweifel ich. Aber leider wurde hier die Chance vertan es nochmals gerichtlich zu prüfen, sowohl von Seiten von Herrn Euler als auch von Seiten des Gerichtes selber. Ein WAV nach dem verpassen dieser Chance dürfte kaum noch möglich sein.
Solange etwas in einem Urteil steht, ist es bis zu einem aufhebenden Urteil die Wahrheit.
Diesen dogmatischen Ansatz halte ich für falsch und auch Sie selber haben sich nicht daran gehalten. Denn andernfalls wären Sie wohl kaum der BI beigetreten.
Und hätten alle diesen Ansatz verfolgt, gäbe es im Falle des Mordes auch keinen Freispruch. Es ist schon wichtig die Justiz auch kritisch zu hinterfragen. Fehler passieren auch dort.
Und ableiten kann man etwas , auch bei einem "geheiltem" Bedarfsachtjährigem, aus der Konstanz mehrerer fast gleichlautender Aussagen über einen längeren Zeitraum, die ein und denselben Sachverhalt als Grundlage haben.
Da wäre ich mal interessiert an den Aussagen bzgl. der Vergewaltigung. Hat er den Ablauf mehrfach wiederholt, mit diesem Bruch in der Mitte? Finden Sie hierzu Belege in der Akte? Oder hat er diesen Bruch vernünftig erklären können?
Hörteissenior schrieb: Zur besseren Veranschaulichung und als Beleg, dass ich nicht lüge:
Schon allein dieser Beleg ist schon sehr aufschlussreich.
Da behauptet Herr Kulac ursprünglich, dass Peggy so panisch war, dass sie fast nackert vor die Tür gelaufen wäre. Bei einer weiteren Aussage behauptet er, dass ihm noch Peggy einen Lastwagen gezeigt habe. Und dann behauptet er, dass er sie am 7. Mai auf dem Heimweg abgepasst habe, um sich zu entschuldigen.
Also schon dass Peggy im unter solchen Umständen einen Lastwagen zeigt, ist schon recht unwahrscheinlich. Aber dann, dass er sich entschuldigen wollte, macht das Ganze noch weitaus unwahrscheinlicher, denn offensichtlich hatte Peggy im wohl schon verziehen, wenn die das mit der Vergewaltigung und dem Lastwagen stimmt. Hier so in dieser Kombination so etwas zu Glauben ist schon recht weltfremd.
Mein Fazit:
Je mehr Unterlagen man zu Gesicht bekommt, umso unglaubwürdiger werden die Aussagen von Herrn Kulac. Und interessant ist auch, dass nicht mal die Ermittler, die ihn verhört haben, ihm wohl diese Geschichte auch nicht abgenommen haben.