Eine konkrete Frage zwischen durch:
Geier sagte, Ulvis Alibi sei abhanden gekommen, da wichtige Alibizeugen gewackelt hätten. Unter dieser Information hätte Ulvi zunächst nur gestanden, Peggy verfolgt zu haben. Das passt nahtlos zu seinem schon lange vorher gemachten Teilgeständnis eines heftigeren Missbrauchs an Peggy kurz zuvor.
Wann hat das Alibi gewackelt, wann war bekannt, dass Ulvi Peggy verfolgt haben will?
Daraus ergibt sich nämlich Klarheit, wie sukzessive das vollständige Szenario offen lag.
Horn beschreibt ja sehr schlüssig, auf welcher Basis seine Hypothese zustande kam und ja, er hatte einige Indizien verarbeitet und dazu noch alle statistischen Ergebnisse. Er hat einfach seine Arbeit gemacht und lag vielleicht richtig, vielleicht daneben.
Jetzt aber Vorsatz zu unterstellen - finde ich daneben.
Meine Vermutung ist die: dass Horn schon ab dem 17. Mai 2001 die Infos vorlagen, dass ein 9-jähriges Mädchen verschwunden war auf einem kurzen Weg von der Schule nach Hause, dass sie gesichert noch im Ortskern gesehen wurde, dass sie eine Streunerin war und viele Bekannte hatte, dass sie nicht verunfallt war und offensichtlich nicht entführt. Dass ihr Verhalten sich seit 2,5 Wochen geändert hatte und sie nicht mehr gerne draußen war. Irgendwann kam dann noch hinzu, dass es kurz vor dem Verschwinden einen massiven Übergriff seitens Ulvi auf Peggy gegeben hatte und noch später dann, dass Ulvi Peggy auf dem Weg zur Burg verfolgt habe, um sich zu entschuldigen.
Auf dieser Basis dann diese knappe Tathergangshypothese zu erstellen, um den Beamten eine wahrscheinliche bzw eine mögliche Tatvariante zu nennen ist für einen Profiler kein Hexenwerk.
Dass Ulvi mit seiner Veranlagung und mit seinen Vortaten und als Ortskundiger und Bekannter und Vertrauter von Peggy hier genauer untersucht wurde - wer kann das verdenken?
Mir sind diese pauschalen Anschuldigungen gegen zu einfach. Glücklicherweise räumt der Prozess damit wirklich beständig auf.
;)@JosefK1914 Und dass Herr Geier in der gestrigen Aussage immer noch der Ansicht ist, dass das Raid-Verfahren teilweise vernünftige Elemente enthält, ist als äußerst kritisch anzusehen.Hier versucht Herr Geier die Rechtsverstöße zu bagatellisieren, hier macht er sich vermutlich selber etwas vor.
Und irgendwie hatte ich in Erinnerung, dass Horn derjenige war, der diese Methode kennengelernt hatte und in Teilen sinnvoll fand. Täusche ich mich, hast Du mir kurz einen Link wegen Geier?
Egal, jedenfalls hatte
@traces das mal gut herausgearbeitet, inwiefern sich Reid wiederfinden lässt.
Sind alle Elemente von Reid verboten? Nur Teile? Welche Teile konkret wurden angewandt und sind verboten?
Das mit dem Blutfleck ist absolut kritisch. Natürlich.
Um das auseinanderzudröseln:
- Ulvis Arbeitsjacke, die er am 7. Mai 2001 getragen hatte, wies einen großen Fleck im Schulterbereich auf
- nach 1 Jahr konnte das Labor keinen Nachweis erbringen, dass es sich um Blut handelte, es konnte auch nicht ausgeschlossen werden
- Geier hält Ulvi vor, dass das Peggys Blut sei
Fragen hierzu: wie viel Zeit lag zwischen dieser Vorhaltung und dem Geständnis? Brach Ulvi sofort zusammen und gestand?