@JosephConradDie hätten wir natürlich alle gerne.
;)Also, ich bin für eine Unfalltherie. An die Selbstmordtheorie glaube ich nicht, da TG nach allgemeiner Beschreibung aus ihrem Umfeld tatsächlich zu gefestigt wirkte. Tatsächlich hat sie sich über den ganzen Tag schon auf eine mögliche Beziehung mit A an diesem Abend fixiert, solange bis hin zu zu ihrem letzten Telefonanruf mit A.
Der Beobachtung ihrer letzte bestätigten Sichtung von Tim zufolge galt sie kurz vor ihrem Verschwinden als räumlich klar orientiert, ihre letzte geäußerte Absicht vor ihrem Anruf mit A gegenüber Tim war, sie wolle der Gruppe um A hinterher. Was sich nach der letzten klar bezeugten Sichtung und nach dem letzten bestätigten Anruf wohl vollkommen änderte. In diesem Gespräch hat ihr der Gesprächspartner A relativ deutlich gesagt, wie seine weiteren Absichten an diesem Abend aussehen und Tanja wird dieses als Zeichen verstanden haben, als Bezugsfigur in As weiteren Plänen keine Rolle mehr zu spielen. Danach gibt es kein weiteres bestätigtes Lebenszeichen von Tanja mehr, so dass man gut der Psychologin und deren emotional bedingte Rückzugstherie folgen kann. Jeder, der mal schwer verliebt war und eine quasi Abfuhr erhalten hat, wird dieses emotionale Chaos in diesen Momenten nachvollziehen können.
In irgendeiner Dokumentation hat ein Kommilitone von Tanja - (Brille, längere Haare) - leider finde ich auf Anhieb die Quelle nicht - von Tanjas gemeinsamen Interesse an Spaziergängen berichtet, so dass Tanja sich in der näheren Umgebung ausgekannt haben sollte und auch in der Morgendämmerung leicht den Weg zum Plateu finden konnte.
(Spekulation!!!) VIELLEICHT gab es dort ja auch einen gemeinsamen Anknüpfungspunkt zu A aus früheren Tagen als beliebter Treffpunkt unter jungen Menschen, dass es sie dorthin verschlagen hat. (Spekulation!!!)
Auf jeden Fall kann diese Zielstrebigkeit, sich zu der Einsamkeit des Aussichtsplateus als Rückzugsort und gleichzeitigem Ort zum Nachdenken ein zeitgleiches Verschwinden von Tanja recht gut begründen. Dort oben, so ist meine persönliche Annahme, hat sie sich vielleicht in die Erlebnisse der zurückliegenden Stunden, der persönlichen Hoffnungen und der abschließenden Enttäuschen, ganz alleine und voll allen verlassen, ihrer Wut hingegeben, vielleicht sogar sich zu weit in einer Art von Selbstüberschätzung über das Plateu gebeugt, ihre vergebliche Liebe lautstark in Richtung Trier, in der er gerade unterwegs war, verflucht, so das Gleichgewicht verloren und ab dort treten wieder die Ermittlungsergebnisse aus PK2 ein.
Ein anderes Motiv, als das einer verschmähten Liebe, in die soviel Emotionen und Hoffnungen seitens Tanja gesetzt und letztendlich enttäuscht wurden, ist weit und breit nicht erkennbar und lassen die bisherigen Ermittlungsergebnisse auch nicht schlüssig zu. Dass der ganze Fall von Beginn an so dermaßen aus dem Ruder gelaufen ist, dass er sicherlich auch noch weiterhin genügend Stoff für unverbesserliche VTs bieten wird, steht völlig außer Frage. Das Internet war damals ein noch junges Medium, so dass der Fall Gräff alleine schon zum überregionalen Medienereignis wurde und dieser auch durch den entstandenen Druck, Antworten zu finden, viel zu früh zu viel zu falschen Annahmen geführt hat und der Fall in vieler Hinsicht zu einem Selbstläufer wurde, bis zum Auffinden von Gräffs Überresten 2015, die eine völlig neue Bewertung der bisherigen Ermittlungsergebisse und Neubewertung vieler bislang unberücksichtigter Hinweise (wie die mittägliche Fahrt mit der Freundin nach Luxemburg und dem eindeutigen und erhellenden Gespräch). Insofern denke ich, dass die Trierer Kripo mit den letzten beiden Pressekonferenzen den Schaden, den sie und das mediale Umfeld, dem wir alle auch irgendwie angehören, vielleicht auch selbst aufgrund falscher Ermittlungen bei sich suchen muss, zumindest bereinigt, wenn auch nicht mehr zum Leidwesen der Mutter und vieler, die im Verlaufe der Ermittlungen von innen und von außen vielleicht fälschlicherweise verdächtigt wurden, gänzlich behoben werden kann.