SCMP77 schrieb:Ich glaube nicht, dass die Nachbildung eines lebenden Menschen der Sinn war. Man wollte in etwa nachvollziehen, ob die durch den Scan des Felsens ermittelten möglichen Fallrichtungen/Ort mit den Simulation übereinstimmen. Man wollte letztendlich, wie man es auch in der Wissenschaft macht, das Simulations-Modell verifizieren.
Ein Dummy, der genauso reagiert, wie ein Mensch dürfte es schlicht und einfach nicht geben. Und auch dann würde auch mit einem Menschen ganz unterschiedliche Arten des Falles geben, die in Wirklichkeit keine Rolle spielen. Wie Tanja gestürzt ist, dürfte schon ausreichend aus den Knochenverletzungen zu lesen sein.
Exakt so ist es. Ich verstehe nicht, warum ihr hier diese Sturzrekonstruktion infrage gestellt wird. Sie hatte einfach nicht den Zweck, den sich manche hier anscheinend vorstellen. Man kann die Reaktionen eines lebenden Menschens gar nicht simulieren, dafür gibt es einfach zu viele Zufallseinflüsse. Ebenfalls veränderte sich die Beschaffung des Felsens innerhalb der acht Jahre, Felsbrocken, an denen Tanja abgeprallt sein könnte brechen selbst vom felsen ab, Sträucher und Bäume die aus dem Felsen wachsen, bilden sich weiter usw. Eine exakte Position eines lebend abstürzenden Menschens lässt sich da einfach nicht mehr ermitteln.
Sinn und Zweck war es, wie
@SCMP77 richtig schreibt, die eigene Computersimulation zu verifizieren und einen etwaigen Anhaltspunkt zu gewinnen, wo ein Korpus vom Gewicht der TG von verschiedenen Absturzorten unter verschiedenen Konstellationen (abgerutscht, gestoßen, ...) in etwa landen würde.
Zusätzlich gewinnt man natürlich auch grobe Erkenntnisse darüber, was im Verlauf des Sturzgeschehens passiert. Diese Erkenntnisse sind aber durch die Art der Dummys eben eingeschränkt, da eben die Körperspannung einer lebenden Person fehlt. Es lässt sich nur daraus schließen, dass eine lebende Person wohl auch mehrfach an verschiedenen Stellen des Felsens abgeprallt und der Sturz damit öfter einmal gebremst und eben nicht in einem Rutsch der komplette Sturz über 50 Meter stattfand. Das steht im Einklang mit dem, was Urban im Video erklärt.
Ich erinnere mich daran, dass Urban damals sagte, dass es keinen Unterschiedfür die Flugbahn macht, ob TG jetzt ausgerutscht oder gestoßen wurde. Also er spricht davon, dass sie, wenn sie gestoßen worden wäre, nicht in hohem Bogen hinuterfallen und dann mehrere Meter von der Felswand entfernt aufkommen würde. Ich schließe daraus, dass hier eben Gewicht und Schwerkraft vornehmlich verantwortlich für die Fallrichtung sind und das Verhalten der stürzenden Person selbst nur geringere Auswirkungen hat. Lasse mich hier aber gerne korrigieren, wenn jemand weitere Informationen hat. Vielleicht gibt es auch Experimente in diese Richtung die Abstürze von leblosen, flexiblen Körpern und angespannten, straffen Körpern vergleichen. Vielleicht lohnt es sich auch noch einmal, die genaue Stelle herauszusuchen, in der Urband darüber spricht. Ich erwähne es hier, weil es vielfach hieß, dass Urban überhaupt nichts zum Einfluss von bspw. Körperspannung auf das Sturzgeschehen gesagt habe.