@SCMP77 SCMP77 schrieb:Unter der Annahme, dass bei einem Aufprall im Winkel von +-20° von der Senkrechten keine anderen Verletzungen auftreten, welche auch auf Scherkräfte hinweisen, so hat man da für eine ungesteuerten Fall eine Wahrscheinlichkeit von ca. 10%. Wir haben hier jedoch 2 Achsen (Rumpf/Hals), für die diese Bedingung gelten muss. Die 2. Achse hat etwa eine Beweglichkeit von 180°. Sprich eine Wahrscheinlichkeit von 20%.
Bei jedem Aufprall darf es weder an den Halswirbeln noch am Rest der Wirbelsäule zu Scherkräften kommen. Unter diesen Bedingungen kommen wir zu einer Wahrscheinlichkeit von gerade mal 2% pro Aufprall. Da sehr viele zu erwarten sind, muss man hier noch mit einem weit geringeren Wert rechnen.
Und hier haben wir nur rein die spezifische Art der Wirbelsäulenverletzung betrachtet. Die Wahrscheinlichkeit ist in Wirklichkeit noch weitaus geringer, weil auch keine Rippenbrüche feststellbar waren.
Das ist mal eine sehr gute mathematisch/physikalische Erklärung von Dir wie es bei einem solchen Sturz Körperkräfte mässig zugeht oder zugehen kann.
Ich finde ihr hattet alle zusammen gestern und heute wieder sehr viel Geduld miteinander. Das ist auch gut so denn dann kann jeder nachfolgend Lesende (seit gestern abwesende) sich ein gutes Bild vom Geschehen machen.
Wie
@meermin jetzt eben auch zur Schlussfolgerung gelangt dass Tanja dort lebend abgestürzt sein muss, so sehe ich eben auch dieses Szenario als viel wahrscheinlicher an als der Abwurf einer toten Tanja.
Ich versuchte jetzt mal mich selbst in diesen Sturz hinein zuversetzen.
- ich gehe von der Absturzstelle aus wo man auf dem Photo die Dummys liegen sieht
- ich gehe von einer Begleitperson aus (egal wie es jetzt zum Absturz kam, dazu nochmals später)
- zuerst 3 Meter äusserst schräg abfallender Waldboden, Rutschen, kein Halten mehr, starker Adrenalinschub, erstickter Schrei
- dann die 1. Abbruchkante sowie folgend 3-4 verschiedene Felsvorsprünge
da sprech ich eher von einem Fels zum anderen federnd Aufschlagen als abruschtend
- Handgelenk gestaucht ab 1. oder 2. Felsvorsprung
- Wirbelsäule gestaucht jedesmal wenn eingermassen senkrecht mit dem Gesäss auf diese Felsvorsprünge aufschlagend
- es ist sogar möglich dass der Körper bei einem Felsvorsprung halb stehend aufschlägt, also mit den Füssen aufschlägt
- ab 2,3 Felsen gewinnt der Körper an Fallgeshwindigkeit. Je schneller desto härter der Aufschlag am nächsten Vorsprung
- ab 2. Abbruchkante (bis dahin recht verletzt, das würde man aber erst Minuten später spüren, wäre der Fall da zu Ende)
- ab da in freiem Fall und bei vollem Bewustsein (2 Sekunden sind vergangen) ohne weiteren Aufschlag weil Fels jetzt senkrecht)
hinunter in die 3fingrige Astgabel der Eiche. Hier schlägt der Körper so unglücklich horizontal auf einen der Äste (scheint MIR jedenfalls so) dass die beiden Wirbel (1. Lendenwirbel und 12 Brustwirbel, zusammenliegend) zertrümmert werden, zugleich die Halswirbel (durch Aufprall und Bremsen des Körpers fliegt der Kopf nach hinten, wobei nur der Hals auf einen der Äste aufprallt).
- soweit ich das einschätzen kann und hier denke ich dass jeder lebende menschliche Körper dort (minimal) anders runtergestürzt wäre,
hätte Tanja ebenso gut nur mit den Beinen an einem der besagten Ästen aufschlagen können und wäre dann sofort weiter nach unten gefallen.
- unten hätte das undurchdringliche Dickciht sie aufgefangen. Sie wäre dann nicht sofort gestorben. Ein Hilferuf wäre möglich gewesen.
Was aber Ihr weiteres Überleben nicht weitgehend verbessert hätte.
Indem ich dies so detailliert schreibe, kann jedeR sich selbst ausmalen wie es einem Begleiter Tanjas und Zeuge des Sturzes wohl dabei zu Mute war und wie solch ein Begleiter wohl gestrickt gewesen ist.
Wenn es diesen Begleiter gab, eines steht jedenfalls fest : Er hat sich bis heute nicht gemeldet
Wenn es ihn nicht gab dann bin ich jedem dankbar hier der mir ein glaubhaftes Solo Unfallszenario schildern könnte.