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Der tragische Tod von Tanja Gräff

83.697 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Handy, Aktenzeichen Xy, Schreie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der tragische Tod von Tanja Gräff

21.07.2016 um 22:57
@Slaterator
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:oder sie (die Soko) hat sie nicht geprüft.
Das ist vielleicht die Gretchenfrage? Die Soko hatte ein Pool an Zeugen, die auf dem Fest waren. Man hatte interessanter Weise TGs Handy u. das eines anderen Handybesitzers am Seitenausgang zur gleichen Zeit orten können.

Meine aktuelle Frage, ob TG überhaupt am Seitenausgang war u. nicht vielleicht am Shuttle o. irgendwo auf dem Gelände, wurde bislang noch nicht beantwortet. Warum kann sich die Kripo auf den Seitenausgang festlegen? Hieraus könnte gefolgert werden, dass TG + der andere Handybesitzer die Einzigen gewesen sein dürften, die Richtung Seitenausgang gingen.

An dieser Stelle hätte ich sofort Ermittlungen eingeleitet. Hatte die Soko dieses getan? Nach meiner Erinnerung wohl nicht, sondern erst 4 Jahre später. Ich denke, dass an dieser Stelle Frau G. + der RA ausgesprochen sensibel reagierten u. aus meiner Sicht zu recht.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

21.07.2016 um 22:59
@Slaterator
@salmiak

dass die Daten ausgertet und auch nach Verbindungen gesucht wurde, kann man doch schon im General-Anzeiger-Bonn lesen.. Link und Zitat weiter oben von mir..


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21.07.2016 um 23:04
@FadingScreams
Das ist schon richtig - ausgewertet - und dann?


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21.07.2016 um 23:22
@FadingScreams

Ja richtig. Das ist mir soweit ja bekannt. Es ging nur um die Frage, ob auch eine umfangreichere Überprüfung stattgefunden hat. Z.B. wann und wo einige Handys wieder ans Netz gingen, welche Aktivitäten dann folgten usw. Ich denke, wenn die Soko schon Handydaten ausgewertet hat, dann richtig. Hoffe ich zumindest.

@salmiak
Zitat von salmiaksalmiak schrieb:Meine aktuelle Frage, ob TG überhaupt am Seitenausgang war u. nicht vielleicht am Shuttle o. irgendwo auf dem Gelände, wurde bislang noch nicht beantwortet. Warum kann sich die Kripo auf den Seitenausgang festlegen?
Auch wenn ich kein ausgewiesener Mobilfunkexperte bin, bin ich mir relativ sicher, dass die Ortung eines Mobilfunkgerätes zu der damaligen Zeit nur "ungefähr" war. Das heißt, man kannte den bedienenden Masten, eine Feldstärke der Verbindung, die Richtung. Mit etwas Geschick und Physik lässt sich die Position dann eingrenzen. Diese Eingrenzung ergab dann wohl einen Bereich, der den Hinterausgang mit einschließt. Aber diese Ortung war sicher nicht auf 5-10m genau. Eher 20-100m. Aber ich bin nur Hobbyfunker gewesen. Kein Experte.


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21.07.2016 um 23:31
@Slaterator

ff. Warum wurde ein Zeuge erst 4 Jahre später befragt? Oder habe ich es jetzt auf dem falschen Schirm? War es nicht das Dilemma der Frau G. u. des RA, indem nicht ausreichend auf den neuen Bekanntenkreis der TG geschaut worden war bzw. wie im Beispiel des jungen Mannes mit einem spitzen Bart? Er muss ja nix mit dem Verschwinden von TG zu tun haben. Nur warum hatte die Kripo trotz der konkreten Nähe zu TG ihn nicht vorgeladen kurz nach ihrem Verschwinden? Dies gilt natürlich für alle andereren Zeitzeugen mit Handy in TGs Nähe.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

21.07.2016 um 23:46
@salmiak
Zitat von salmiaksalmiak schrieb:Warum wurde ein Zeuge erst 4 Jahre später befragt?
Das entzieht sich unserer Kenntnis. Die Soko sollte diesen Sachverhalt nach Abschluss der Ermittlungen unbedingt aufklären, damit auch kein falscher Eindruck entsteht. Letztendlich brachte die Befragung des Zeugen bekanntermaßen auch kein Licht ins Dunkel. Insofern gehört die Beantwortung der Frage -meiner persönlichen Meinung nach- sowieso zeitlich in oder nach die PK III. Solange noch aktuelle Ermittlungen laufen, ist der Sachverhalt nicht Prio 1.
Zitat von salmiaksalmiak schrieb: Dies gilt natürlich für alle andereren Zeitzeugen mit Handy in TGs Nähe.
Nein. Für die gilt das nicht. Stelle Dir nur mal vor, Du weilst auf einer Massenveranstaltung. Zum Beispiel einem Rummel oder Stadtfest. Da kommen auf 100 Quadratmeter eine riesige Menge an Menschen. Willst Du die alle vorladen und befragen ? Du kannst Zeugen vorladen, die mit hoher Wahrscheinlich etwas gesehen haben oder die Kontakt mit der fraglichen Person hatten. Aber nicht 1500 Festbesucher.


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21.07.2016 um 23:51
@Slaterator
salmiak schrieb:
Warum wurde ein Zeuge erst 4 Jahre später befragt?


Das entzieht sich unserer Kenntnis.
Das stimmt nicht. Dazu verhilft der Artikel von Deschunty, der ja deshalb die Ermittlungen kritisierte. Er bezieht sich genau auf diesen Sachzusammenhang. Ist doch ein alter Hut?


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

21.07.2016 um 23:57
@Slaterator
salmiak schrieb:
Dies gilt natürlich für alle andereren Zeitzeugen mit Handy in TGs Nähe.


Nein. Für die gilt das nicht. Stelle Dir nur mal vor, Du weilst auf einer Massenveranstaltung. Zum Beispiel einem Rummel oder Stadtfest. Da kommen auf 100 Quadratmeter eine riesige Menge an Menschen. Willst Du die alle vorladen und befragen ? Du kannst Zeugen vorladen, die mit hoher Wahrscheinlich etwas gesehen haben oder die Kontakt mit der fraglichen Person hatten. Aber nicht 1500 Festbesucher.
Das ist klar u. so meine ich es nicht. Ich beziehe meinen Hinweis auf die Personen, die sich unmittelbar in TGs Nähe aufgehalten hatten. Wenn es möglich war, dass Handy des einen in TGs Nähe zu orten, obwohl in unmittelbarer Nähe weitere 4.000 Menschen um sie herum waren, dann müsste es aus meiner Sicht doch auch bei allen anderen Personen mit einem Handy, die sich nahe TG natürlich nur zum wesentlichen Zeitpunkt aufgehalten haben dürften, zu ermitteln, wie zB. eine Person mit Handy am Bierstand, am Weißhauswald, am Drachenhaus, am BZH u. evt. am Zaun?


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22.07.2016 um 00:12
Allgemeine Frage: Denkt ein Täter mit Handy eurer Meinung nach eigentlich vor einer anstehenden u. bewussten Tateinwirkung wirklich daran, sein Handy auszuschalten? Oder anders gefragt, wenn eine Tat nicht geplant ist, ein Täter aus einer Möglichkeit heraus handelt, denkt der daran, vorher sein Handy auszuschalten? Könnte man aus der Abschaltung eines Handys ggf. auf einen bestimmten Verhaltenskodex schließen?


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22.07.2016 um 00:16
@salmiak
Zitat von salmiaksalmiak schrieb:Das stimmt nicht. Dazu verhilft der Artikel von Deschunty, der ja deshalb die Ermittlungen kritisierte. Er bezieht sich genau auf diesen Sachzusammenhang. Ist doch ein alter Hut?
Der Leserbrief hat ja erst aufgedeckt, dass jener Zeuge erst so spät befragt wurde. Warum das so war, hat er freilig nicht beantwortet. Darauf war meine Antwort bezogen. Wir wissen nicht, warum der Zeuge erst 4 Jahre später befragt wurde.
Zitat von salmiaksalmiak schrieb:(...) Ich beziehe meinen Hinweis auf die Personen, die sich unmittelbar in TGs Nähe aufgehalten hatten. Wenn es möglich war, dass Handy des einen in TGs Nähe zu orten, obwohl in unmittelbarer Nähe weitere 4.000 Menschen um sie herum waren, dann müsste es aus meiner Sicht doch auch bei allen anderen Personen mit einem Handy, die sich nahe TG natürlich nur zum wesentlichen Zeitpunkt aufgehalten haben dürften, zu ermitteln (...)
Da überschätzt Du vermutlich die technischen Möglichkeiten. Wie ich in meinem Beitrag beschrieb, ist ein Ortung wohl nicht auf ein paar Meter präzise. Beispiel: Du hast eine Person, von der Du wissen willst, ob sie in der Nähe eines Ortes und/oder einer Person gewesen ist oder ganz woanders. Dann reicht diese Peilung aus. Denn dadurch wird klar, dass die Person in einem Umkreis von xx-xxx Metern um die fragliche Person/ den fraglichen Ort herum zugegen war. Und nicht Kilometer weit entfernt. Willst Du wissen, ob sie neben der fraglichen Person stand / am exakten Ort war, ist diese Peilung unnütz. Das ist der Knackpunkt. Die Ortung des Zeugen zeigte nur, dass er im Bereich des Hinterausganges war. Nicht wo genau.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

22.07.2016 um 00:22
@Slaterator
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Der Leserbrief hat ja erst aufgedeckt, dass jener Zeuge erst so spät befragt wurde. Warum das so war, hat er freilig nicht beantwortet. Darauf war meine Antwort bezogen. Wir wissen nicht, warum der Zeuge erst 4 Jahre später befragt wurde.
Jetzt dacor. Und deshalb war eben meine Frage, ob an dieser Stelle wirklich alles getan wurde? Ich befürchte , dass die Wahrscheinlichkeit besteht, dass auch in allen anderen Fällen die Handyauswertungen nur halbherzig betrachtet wurden? Wenn dem so wäre, hege ich die letzte Hoffnung, dass dieses noch nachgeholt wird. Aus meiner Sicht gehört es zu einer Nadel im Heuhaufen suchen.
Die Ortung des Zeugen zeigte nur, dass er im Bereich des Hinterausganges war. Nicht wo genau.
Wieso konnte man es bei TG?


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

22.07.2016 um 00:35
Mein Ansatz ist doch der, dass die Kripo sich auf den Seitenausgang bei TG festgelegt hat. Wieso? wenn alle anderen Handys nicht genau geortet werden können! Ich fragte neulich, ob hier ein gravierender Ermittlungsfehler vorliegen könnte? Oder könnte es sein, dass TG es seiner Verabredung im 2. Telefonat mitgeteilt hatte, dass sie jetzt auf dem Weg sei u. gerade zum Seitenausgang läuft? Hat sich die Kripo deshalb festgelegt, weil der Ortungsbereich am Naheliegendsten ist für einen Ausgang? - sich zufällig nach 8 Jahren ergibt, dass TG Richtung Felsen lief, sich also die Ortung im Prinzip als richtig erweist?

Da muss man sich entscheiden. Ist die Ortung so genau möglich, o. nicht? Wenn ja, warum wurde an diesem Punkt nicht zeitnah ermittelt?


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22.07.2016 um 01:02
@salmiak
Zitat von salmiaksalmiak schrieb:(...)Und deshalb war eben meine Frage, ob an dieser Stelle wirklich alles getan wurde?(...)
Tja, es bleibt die Hoffnung. Wir werden es hoffentlich noch erfahren. Auf der anderen Seite kann es aber auch egal sein. Denn wenn es erst jetzt nachgeholt würde, könnten sich aus meiner Sicht daraus keine Falllösenden Aspekte mehr ableiten. Nach so langer Zeit...
Zitat von salmiaksalmiak schrieb:Wieso konnte man es bei TG?
Vor der Physik sind alle gleich. ASuch die Ortung von TG wird nicht präsziser möglich sein, als bei anderen Personen. Es sei denn, irgendein glücklicher Zufall hätte zu einem präziseren Ergebnis geführt. Z.B. Einwirkung eines Funkschattens, anderer Funkturm, mehrere Funktürme (Kreuzpeilung)...
Zitat von salmiaksalmiak schrieb:Mein Ansatz ist doch der, dass die Kripo sich auf den Seitenausgang bei TG festgelegt hat. Wieso?
Da stellst Du die richtige Frage am falschen Ort. Das weiß ja nur die Soko zu beantworten. Fakt ist, sie geht eben von diesem Ausgang aus. Da sie uns gegenüber nicht in vollem Umfang auskunftspflichtig ist, kann sie auch für sich behalten, wie sie zu dieser Annahme gekommen ist. Nur mit Akteneinsicht ist es hier möglich ein Urteil zu bilden.
Zitat von salmiaksalmiak schrieb:Da muss man sich entscheiden. Ist die Ortung so genau möglich, o. nicht?
Ich verweise nochmal darauf, dass ich kein Experte auf dem Gebiet bin. Ich habe ein Grundwissen, dass mir erlaubt, gewisse Dinge herzuleiten und mit eigenen Erfahrungen mit Funktechnik zusammenzubringen. Mehr aber auch nicht. Deshalb kann ich nicht sagen, wie präszise diese Peilung nun bei wem wirklich war. Da braucht es dann wieder Akteneinsicht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass wir hier über eine auf 5 Meter genaue Peilung sprechen. Ich wüßte nicht, auf welche Weise man das -mit den damals vorherschenden Informationen- hätte bewerkstelligen sollen.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

22.07.2016 um 01:32
@Slaterator
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:wenn es erst jetzt nachgeholt würde, könnten sich aus meiner Sicht daraus keine Falllösenden Aspekte mehr ableiten. Nach so langer Zeit...
Genau DAS sehe ich anders. Wenn nach 4 Jahren ein Zeuge emittelt werden konnte, nachdem die Auswertungen ja zeitnah stattfanden zu allen anderen relevanten Personen, diese aber ebenso zu den Akten gelegt wurden, ist es auch nach 9 Jahren egal, denn die Daten müssen ja der Akte vorliegen. Da die Kripo TGs Weg nach dem Fund eingrenzen kann, die Sichtungen zu Beginn bekannt waren, aber nicht TG zugeordnet werden konnten, kann dies aus meiner Sicht jetzt ebenso nachgeholt werden.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:ASuch die Ortung von TG wird nicht präsziser möglich sein, als bei anderen Personen.
Die Kripo hat sich aber auf den Seitenausgang festgelegt. Wenn dieser nicht so präzise festgelegt werden kann, dann liegt ein Ermittlungsfehler zugrunde, oder nicht? TG könnte sich im Radius auch am Weisshaus o. am Drachenhaus o. am BZH aufgehalten haben, am Shuttle o. bereits auf dem Weg in die Stadt? Die Kripo legte aber den Seitenausgang fest. Wieso? Lag es also doch am Securitymitarbeiter? Wäre man überhaupt auf den jungen Mann mit einem spitzen Bart gekommen, sondern würde ggf. auf den sog. Unbekannten stoßen, lt. Beschreibung, der sich bspw. am Drachenhaus aufhielt u. sein Handy angeschaltet ließ?

Es ist doch schon ziemlich konkret, was die Kripo anhand der Handyauswertungen herausgefunden hatte! Es stellte sich heraus, dass der ermittelte Handybesitzer am Seitenausgang zeitgleich am Bierstand war, so dass ein Phantombild erstellt werden konnte. Das kommt ja alles nicht von ungefähr. Nun ist die Frage eben berechtigt, warum an dieser Stelle die "Beweise" zu den Akten gelegt wurden, anstatt diesen nachzugehen? Das verstehe, wer will, ich jedenfalls nicht.
salmiak schrieb:
Da muss man sich entscheiden. Ist die Ortung so genau möglich, o. nicht?
Die Frage ist auch eher allgemein zu betrachten. Ich meine damit die Kripo, die ja wissen muss, wie genau deren Ortung technisch möglich war. Wenn es so präzise möglich war, dann müsste sie heute mit den abgelegten Handyauswertungen von damals aus meiner Sicht nochmals genau hinschauen, wann, wo bestimmte Personen sich aufhieletn u. wann sie ihr Handy aus- u. wieder angeschaltet hatten. - Will sagen, dass ich hier eine Chance sehe, auf Indizien zu stoßen, die sich summieren könnten, auch wenn es noch kein Beweis darstellt.

Immerhin wurden alle Bekannten von TG befragt, die sich auf dem Fest aufhielten, Zeugen befragt etc. Ich bin überzeugt, dass hier etwas übersehen wurde.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

22.07.2016 um 01:58
@salmiak
Zitat von salmiaksalmiak schrieb: Wenn nach 4 Jahren ein Zeuge emittelt werden konnte, nachdem die Auswertungen ja zeitnah stattfanden zu allen anderen relevanten Personen, diese aber ebenso zu den Akten gelegt wurden, ist es auch nach 9 Jahren egal, denn die Daten müssen ja der Akte vorliegen.
Moment. Soweit ich weiß, wurde der besagte Zeuge nicht ausschließlich anhand der Handyortung ermittelt. Er wurde nur -aus welchen Gründen auch immer- erst nach 4 Jahren dazu befragt. Das ist ein Unterschied. Selbst wenn man jetzt noch jemanden ermitteln könnte, der sich mutmaßlich zumindest in der Nähe TGs befand, sagt das ersteinmal garnichts aus. Vlt. hatte die Person ja nichts mit ihr zu tun, kann sich nach 9 Jahren nicht mehr erinnern usw. Schließlich muß man auch noch bedenken, dass sich lediglich das Gerät in der Nähe befand. Also kann man höchstens Widersprüche zwischen Zeugenaussage(n) ohne Handydaten und mit Handydaten ermitteln. Die Frage ist, ob diese Widersprüche für neue Erkenntnisse sorgen würden. Nach so vielen Jahren sind Erinnerungslücken durchaus normal. Es müßte also schon ein "dicker Hund" herauskommen. Das halte ich zumindest für fraglich.

Wenn man sieht, unter welchem Druck die Behörde zeitweilig stand, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass alles nochmal angesehen wurde. Auch deshalb, weil die Besetzung der Soko zwischenzeitlich gewechselt hat und sich neue Leute einarbeiten mussten. Ich spekuliere deshalb, dass hier Daten komplett ausgewertet wurden und entspr. Ungereimtheiten im Zuge dessen aufgefallen wären. Zumindest hoffe ich das.
Zitat von salmiaksalmiak schrieb:Wenn dieser nicht so präzise festgelegt werden kann, dann liegt ein Ermittlungsfehler zugrunde, oder nicht?
Oder. Denn wir wissen nicht, welche diese Annahme stützende Informationen der Soko möglicherweise zusätzlich vorlagen. Man müßte zur Beantwortung außerdem wissen, wie genau der Bereich aussieht, in dem TGs Mobiltelefon gewesen sein kann. Wenn z.B. ein größerer Teil auf unzugängliches Gebiet oder unwahrscheinliche Aufenthaltsorte entfällt, wäre der Bereich am besagten Ausgang als wahrscheinlich bzw. sicher anzunehmen. Dazu brauch man wieder die Akteneinsicht. Vorher kann man nicht von einem Ermittlungsfehler sprechen. Das wäre eine unbegründete Unterstellung.
Zitat von salmiaksalmiak schrieb:TG könnte sich im Radius auch am Weisshaus o. am Drachenhaus o. am BZH aufgehalten haben, am Shuttle o. bereits auf dem Weg in die Stadt?
Kommt darauf an, wie groß der Radius tatsächlich war und wie er lag. Er muß auch nicht kreisrund sein. Das würde mich sogar wundern. Insofern unmöglich zu beantworten. Ich gehe aber nicht davon aus, dass wir über einen Radius von 500 Metern oder mehr sprechen.
Zitat von salmiaksalmiak schrieb:Wieso? Lag es also doch am Securitymitarbeiter? Wäre man überhaupt auf den jungen Mann mit einem spitzen Bart gekommen, sondern würde ggf. auf den sog. Unbekannten stoßen, lt. Beschreibung, der sich bspw. am Drachenhaus aufhielt u. sein Handy angeschaltet ließ?
Keine Ahnung. Ich nehme aber stark an, dass nicht nur die Ortung allein zur Festlegung führte. Was genau dazu führte, bedarf wohl der Aufklärung durch... na ? Genau ! Akteneinsicht.
Zitat von salmiaksalmiak schrieb:Immerhin wurden alle Bekannten von TG befragt, die sich auf dem Fest aufhielten, Zeugen befragt etc. Ich bin überzeugt, dass hier etwas übersehen wurde.
Theoretisch möglich. Aber überzeugt ? Sicher haben sich über die Jahre Fehler in die Ermittlungen eingeschlichen. Große und Kleine. Aber wann, welche, weshalb... Dazu müssen wir mal die Jungs ranlassen, die sich damit auskennen. RAs, die genau das herausfinden wollen.


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22.07.2016 um 05:14
@Slaterator
salmiak schrieb:
Aber wer weiß, ob unsere bescheidene Zuarbeit, wenngleich für die Kripo nicht relevant, nicht doch einen Schalter eines Gedankens umgelegt haben könnte? Auch Gedanken können eine Rolle zur Lösung eines Falles bringen, wenn die Kripo dafür offen ist u. nicht nur nach Fakten arbeitet.

Ich tippe da bei Deiner Aussage mal ganz frech auf Wunschdenken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kripo irgendetwas von diesem Thread hier ernsthaft interessiert. Die Beamten sind vermutlich höchstens amüsiert, wenn sie so manche Gedanken/Annahmen hier lesen. Wenn überhaupt jemand von denen hier mal hier und da liest. Was hier geschieht, ist eigentlich eine Art Öffentlichkeitsarbeit. Der Fall bleibt so präsent. Das ist auch ein Beitrag.
Also, dazu sei kurz angemerkt:

(1) Jedermann darf sich an die Kripo wenden.
(2) Auch an Axel Petermann. (Ich sehe, dass sein Name hier immer mal wieder erwähnt wird, manchmal sehnsüchtig.) Er ist ein realer Mensch und insofern durchaus erreichbar: mit Fragen oder auch eines Threadschreibers' gesammelten Werken.
(3) Wie in der Frühphase dieses Threads erkennbar, liest die Kripo durchaus mit, sollte jemand -- auch wenn es sich dann nur so herausstellte: geschmacklos im betrunkenem Zustand -- irgendwelche "wissende" Anspielungen machen.

Und ahem, (4), ist es das:
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Was hier geschieht, ist eigentlich eine Art Öffentlichkeitsarbeit.
was hier passiert? Bitte, liebe Öffentlichkeit, hier finden sie 70 Tausend Beiträge: zum Durchlesen!


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22.07.2016 um 06:11
Es ist nicht möglich jemanden anhand von sich überschneidenden Funkzellen genau zu orten.

Eine Dreieckpeilung wäre theoretisch machbar, aber die Netzbetreiber haben für diese Form der Ergebnisermittlung nie die notwendige Hardware angeschafft. Somit kann nur ermittelt werden, in welchen Mobilfunkmast sich das zu ortende Handy gerade aufhält. Hierbei handelt es sich um eine s.g. Zellortung.


http://www.handyortung-und-schutz.de/realitaet/realitaet-1-genauigkeit-einer-handyortung

Auch nicht via Timing Advance

Bei diesem Verfahren wird die Position des Endgeräts anhand der Position der benutzten Funkzelle und des Parameters Timing Advance bestimmt, der die Laufzeit des Funksignals zwischen Basisstation und Mobilgerät angibt (hin und zurück). Da die Laufzeit (Timing Advance) jedoch systembedingt nur in Stufen von 3,7 µs übermittelt wird, kann auch die Entfernung des Mobilgerätes von der Basisstation nur in Schritten von ca. 550 m ermittelt werden.

Wikipedia: GSM-Ortung

P.S. Die "Ortung" findet meiner Erinnerung nach ausschließlich im Kaes(e)-Artikel zu finden und in keiner Pressemitteilung der Kripo.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

22.07.2016 um 07:33
@de-Ox
Zitat von de-Oxde-Ox schrieb:P.S. Die "Ortung" findet meiner Erinnerung nach ausschließlich im Kaes(e)-Artikel zu finden und in keiner Pressemitteilung der Kripo.
Danke für diesee Aufklärung. Du hast vollkommen recht.

Kaes spricht ja auch gar nicht von "Ortung" sondern sagt ja nur, "Wer sich die Funkzellen-Aufzeichnung anschaut", versucht dann jedoch Schlüsse zu ziehen, welche nur bei einer genauen Dreieckspeilung zulässig wären. So etwas kommt immer dabei raus, wenn Menschen ohne ausreichende Expertise versuchen mehr in Daten reinzuinterpretieren, als die Daten überhaupt hergeben können (kennt man auch zu genüge hier aus diesem Thread). Solche "Schlussfolgerung", welche ohne ausreichenden Sachverstand zustande gekommen ist, zu veröffentlichen, kann man nur fahrlässig nennen.

Der Bereich der nur durch die Funkzellenauswertung eingegrenzt werden kann, ist eben viel zu groß.


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22.07.2016 um 08:06
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Solche "Schlussfolgerung", welche ohne ausreichenden Sachverstand zustande gekommen ist, zu veröffentlichen, kann man nur fahrlässig nennen.
kann man denn ausschließen, dass ihm diese "Schlussfolgerung" nicht schon so, für ihn überzeugend, dargelegt wurde?


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22.07.2016 um 10:10
@all
Zitat von de-Oxde-Ox schrieb:P.S. Die "Ortung" findet meiner Erinnerung nach ausschließlich im Kaes(e)-Artikel zu finden und in keiner Pressemitteilung der Kripo.
Das dürfte so nicht richtig sein. Meine Erinnerung ist, dass die Kripo in einem Bericht den Seitenausgang getackert hat. Ich suche mal eben die Quelle, o. hast du sie @FadingScreams inpetto? :)


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