Der tragische Tod von Tanja Gräff
07.12.2015 um 10:53Anzeige
Laut der persönlichen, direkten Aussage von T. ist das der Fall. Die Pressemeldung von 2007 ist eine Aussage der Polizei u. somit indirekt, wie ich bereits erläutert habe kann das diverse taktische Gründe haben, hatte es auch wenn man bedenkt, dass man die Persönlichkeitsrechte von Spitzbartträgern schützen wollte aber gleichzeitig die interne Ermittlung des Spitzbarts vorantrieb.SCMP77 schrieb:Du hattest damals behauptet, dass die 3 Zeugen (Tim und seine 2 Begleiter) eindeutig Begleiter von tanja gesichtet hätten. Darauf bin ich eingegangen. Das war aber, wie hier schon lange gezeigt wurde, eben nicht der Fall.
Das ist so nicht ganz richtig, Deschunty handelte als Ermittler der Soko ja nicht auf eigene Faust sondern war weisungsgebunden. Dass er mit der Ermittlung des Spitzbarts von seinen Vorgesetzten beauftragt war, beweist dass der Punkt "unbekannte Person mit markantem Bart", die ganzen Jahre über auf der internen Agenda stand u. somt eine Relevanz für die Kripo hatte, auch wenn hier einige Foristen das vehement bestreiten. Aber ja man hätte ihn können früher haben, mit einem einfachen Auhang am schwarzen Brett an der FH oder einer Erwähnung seitens Michels im Auditorium maximum.TheoTiger schrieb:Da anscheinend keiner der Zeugen den SB anderswo in einer verdächtigen Situation gesehen hatte, unterlies man es, einen der 60 Mitarbeiter, die die SOKO 2007 noch hatte, mit der Suche nach dieser Person zu beauftragen. Die Spur wurde komplett fallengelassen. Erst als der SB (durch Deschunty) plötzlich verfügbar war, verhörte man ihn dann doch. Das hätte man vier Jahre früher haben können.
Ich habe 2011 (!) bei internen Recherchen einen Mann festgestellt, bei dem es sich um den gesuchten "Spitzbart" handeln könnte. Ich teilte dies dem Leiter der Ermittlungen mit. Daraufhin wurde eine Person festgestellt, über die ich hier aus Gründen der Verschwiegenheitspflicht und der Wahrung der Persönlichkeitsrechte keine Angaben machen kann. Die nachfolgenden Ermittlungen waren völlig unzureichend. Darum habe ich mit kritischen Stellungnahmen behördenintern und bei der Staatsanwaltschaft auf Versäumnisse hingewiesen. Erst auf diese Intervention wurde "scheibchenweise" weiter ermittelt, mit einem nicht akzeptablen Abschluss. Danach sind interne Spannungen aufgetreten. 2012 ging ich in Pension. 2013 hat Rechtsanwalt Böhm durch Akteneinsicht festgestellt, dass immer noch nicht alle Ansatzpunkte in dieser Spur abschließend ermittelt wurden und dass Bezüge zur "Kabinenbahnspur" und zur "Death-Metal-Szene" bestehen. Trotzdem wurden die Ermittlungen nun endgültig abgelehnt.es lag also intern schon 2007 alles vor und war aktenkundig. deschunty hat das 2011 dem leitenden mitgeteilt, woraufhin die person ermittelt wurde.
teil des kaes-artikels:DEFacTo schrieb:Oberstaatsanwalt Peter Fritzen auf Anfrage gegenüber dem „Journal“ und liefert zunächst eine „Einordnung der in dem Leserbrief erhobenen Vorwürfe“: Die Ermittlungen im Fall Tanja Gräff seien „mit einem personellen und logistischen Aufwand geführt worden, der beispiellos ist.“
Mehr als 2.000 Hinweise seien eingegangen, Hunderte Spurenakten angelegt worden. Fritzen weiter: „Die erhobenen Vorwürfe beziehen sich lediglich auf eine dieser Spuren, die sogenannte Spur ‚Person mit dem Spitzbart‘.“
Dann bestätigt er eine Darstellung Deschuntys: „Es trifft zu, dass im Jahr 2007 ein Phantombild einer Person mit einem Kinnbart gefertigt wurde. Dieses wurde seinerzeit einer Vielzahl von Zeugen vorgelegt, bei denen die Ermittlungsbeamten davon ausgingen, dass sie möglicherweise relevante Beobachtungen gemacht haben könnten.“ Doch „weiterführende Erkenntnisse ergaben sich hierbei nicht. Die Person, die später als mögliche ‚Person mit dem Spitzbart‘ ermittelt worden ist, ist nicht aufgrund dieses Phantombilds, sondern auf andere Weise ermittelt worden.“ Selbstverständlich habe man diese dann auch vernommen. Ein konkreter Tatverdacht oder „weitere erfolgversprechende Ermittlungsansätze haben sich nach der übereinstimmenden Auffassung von Polizei und Staatsanwaltschaft aus den Ergebnissen der zu dieser Spur geführten Ermittlungen nicht ergeben“, fährt Fritzen fort.
deschunty war also ab 2008 nicht mehr für diese ermittlungen zuständig.meermin schrieb:Bevor Günter Deschunty 2012 in Pension ging, war er 46 Jahre lang Polizeibeamter, zuletzt Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter des K16 (Observation und Fahndung) der Kriminaldirektion Trier. In dieser Position war Deschunty einer der 60 Ermittler der “SoKo FH”, bis die im Januar 2008 aufgelöst wurde. Doch der Fall Tanja Gräff ließ Deschunty nie los, auch wenn er von Amts wegen nicht mehr zuständig war. In regelmäßigen Abständen nahm er sich die alten Fallakten vor, in der stillen Hoffnung, etwas zu finden, was damals übersehen worden war.
Im Januar 2011, dem Jahr vor seiner Pensionierung, stößt er auf die alte Aussage der Zeugin Svenja, die zwei Männer in Begleitung Tanjas am Bierstand beschrieb, und das nie veröffentlichte Phantombild des Mannes mit dem Spitzbart. Auf den 6000 eingesendeten Fotos vom Sommerfest ist zwar Tanja nicht zu sehen – aber gleich mehrfach der von Svenja beschriebene schwarz gekleidete, mollige junge Mann mit dem Spitzbart.
Offenbar hat sich der SB also „auf“ der Mantrailer-Spur bewegt und / oder sein Auto in der Nähe der Kabinenbahn abgestellt oder es ging um die Kontakte von SB zu S.B. bzw. anderen Anwohnern in der nähe der Kabinenbahnspur.DEFacTo schrieb:2013 hat Rechtsanwalt Böhm durch Akteneinsicht festgestellt, dass immer noch nicht alle Ansatzpunkte in dieser Spur abschließend ermittelt wurden und dass Bezüge zur "Kabinenbahnspur" und zur "Death-Metal-Szene" bestehen.
2013 hat Rechtsanwalt Böhm durch Akteneinsicht festgestellt, dass immer noch nicht alle Ansatzpunkte in dieser Spur abschließend ermittelt wurden und dass Bezüge zur "Kabinenbahnspur" und zur "Death-Metal-Szene" bestehen.na, da war doch der kaes-artikel ein voller erfolg und hat nun als barbarazweig tolle blüten zum vorschein gebracht ;)
Offenbar hat sich der SB also „auf“ der Mantrailer-Spur bewegt und / oder sein Auto in der Nähe der Kabinenbahn abgestellt oder es ging um die Kontakte von SB zu S.B. bzw. anderen Anwohnern in der nähe der Kabinenbahnspur.
Ich finde, Wolfgang Kaes macht alles richtig mit seinen Real-Artikeln und seinem Engagement, nicht nur in diesem Fall, sondern z.B. auch im Fall Trudel Ulmen oder im Fall Jens Henrik Bleck.So schaut es aus, denn auch die Ermittler sind nur Menschen, auch wenn diese generell in Deutschland sehr gute Arbeit leisten passieren Fehler, dazu kommt noch der politische Aspekt der Staatsanwälte. Das ist nichts verwerfliches, sondern menschlich.
BONN. Vor 16 Jahren verschwand Trudel Ulmen spurlos aus Rheinbach. Sie sei mit einem Liebhaber ins Ausland durchgebrannt, erklärte der Ehemann. Jetzt aber steht fest: Die Frau wurde ermordet. Ihr damaliger Mann hat die Tat mittlerweile gestanden. Maßgeblich zur Aufklärung des Falls Trudel Ulmen beigetragen hat Wolfgang Kaes.http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/themen/fall-trudel-ulmen/wie-ga-chefreporter-wolfgang-kaes-recherchierte-article740833.html#plx2023727414
Nennen wir ihn P. Der junge Mann mit dem hohen Aggressionspotenzial gehört der Death-Metal-Szene an, so wie Gitarrist Andreas, Tanjas damaliger "Freund".
Um 4.24 Uhr schaltet P. sein Handy ab und ist für den Rest der Nacht nicht mehr erreichbar. Er habe in seinem am Moselufer geparkten Volvo übernachtet, sagt er in der zweiten Vernehmung aussoviel zur kabinenbahnspur und zur DM-szene... ist das denn so schwer? ;)
Wichtig ist natürlich was Wort KANN. Es gibt hier mittlerweile einen inflationären Gebrauch von dem Ausdruck „ermittlertaktische Gründe“.nightshade2000 schrieb: Laut der persönlichen, direkten Aussage von T. ist das der Fall. Die Pressemeldung von 2007 ist eine Aussage der Polizei u. somit indirekt, wie ich bereits erläutert habe kann das diverse taktische Gründe haben, hatte es auch wenn man bedenkt, dass man die Persönlichkeitsrechte von Spitzbartträgern schützen wollte aber gleichzeitig die interne Ermittlung des Spitzbarts vorantrieb.
Natürlich ist das, was wir hier machen, nur Spekulation. Die aber wiederum nicht verboten ist. Auch wenn bei den Vernehmungen von SB und seiner Freundin 2011 keine Verbindung zu Tanja herzustellen war, wovon ich ausgehe, so ist doch eigentlich überraschend viel herausgekommen, was man von einem völlig unbeteiligten Festbesucher nicht erwartet hätte. Warum hält er es für nötig, in der ersten Vernehmung falsche Angaben zu machen (war die ganze Zeit mit meiner Freundin zusammen, bin in der selben Nacht nach hause gefahren) ? Die anderen Dinge (war für gewalttätiges Verhalten bereits polizeibekannt, hatte sein Auto an der Mosel geparkt, brach sein Studium in Trier kurz nach dem Fest ab, war Teil der DM-Szene) sind allenfalls in der Kombination auffällig und machen ihn allein noch nicht verdächtig.DEFacTo schrieb:Er habe in seinem am Moselufer geparkten Volvo übernachtet, sagt er in der zweiten Vernehmung aus.
Ich verstehe immer noch nicht, worin diese "Spitzbartspur" eigentlich besteht. Bisher bin ich immer davon ausgegangen dass dieser Spitzbart zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Nähe Tanjas gesehen und deshalb (wohl erheblich später) als Zeuge gesucht und vernommen wurde. Und dass es sich um eine unangenehme Type handeln muss, die darüber hinaus der Death-Metall Szene angehört.nightshade2000 schrieb:Das würde ich dann mal ein weiteres Armutszeugnis für die Staatsanwaltschaft nennen, die Spitzbart-Spur einfach verlaufen zu lassen.
Naja - ist das wirklich so ein krasser Widerspruch? Er hat seinen Suff für ein paar Stunden im Auto ausgeschlafen. Nun könnte man darüber streiten ob man das noch als Teil der Party betrachten kann. Ich meine ja, mit einigem guten Willen, denn der Schlaf fand am Ort der Party statt. Insofern müsste man die beiden Aussagen "Ich bin nach der Party heimgefahren" und "Ich habe noch 1 Stunde im Auto gepennt" nicht wirklich als krass widersprüchlich einstufen.northernstudio schrieb:So gab er einerseits an, nach der Party nach Hause gefahren zu sein, aber nachdem sein Handy nachweislich auf dem Fest geortet wurde, änderte er seine Geschichte und behauptete, im Auto geschlafen zu haben und TG nicht zu kennen.
Er hat sich wohl schlicht unkooperativ verhalten - nicht ratsam in einer solchen Situation, aber wohl seinem witerporstigen Wesen geschuldet. Gut möglich dass er nichts mit dem Fall zu tun hat und seine Rolle nur überproportional aufgeblasen wurde durch die nachträgliche Kritik an den Ermittlungen und die darauffolgende Zeugenfahndung.Bandini schrieb:Ich finde sein Verhalten für jemandem, der der Polizei gegenüber sicherlich nicht so positiv gegenüber steht, nachvollziehbar. Dass so jemand immer auf der Hut sein dürfte und versuchen könnte, sich möglichst unauffällig zu präsentieren, ist für mich klar. Dass dann eine Aussage am Ende nicht stimmt, man ihm eine Lüge aber nicht nachweisen könnte, erscheint mir auch logisch.