@y-rayy-ray schrieb:Ja, was soll P. eigentlich gemacht haben?
Nichts. Er soll rumgestanden haben.
Das allerdings hinter einer später Vermissten. Das macht ihn zu einem potentiellen Zeugen in einem Vermisstenfall.
Somit erhebt sich die Frage: Soll und darf die Polizei nach einem potentiellen Zeugen in einem Vermisstenfall suchen? Ich bin zwar kein Jurist, aber ich würde sagen, daß das sogar ihre Aufgabe ist. An diesem Punkt taucht sofort die zweite Frage auf: Darf die Polizei ÖFFENTLICH nach einem Zeugen suchen? Hier bin ich mir nicht mehr so sicher. Wenn - wie hier- durch die Suche eine Stigmatisierung und öffentliche Vorverurteilung des Betreffenden im Raum stände, kann ich mir vorstellen, daß das Grund genug ist, es nicht zu tun. Diese eventuelle Stigmatisierung kam ja in der Tat erst durch den Kaes-Artikel zustande - auch wenn dieser keinen Klarnamen nannte.
Zurück zu Punkt eins: Hätte man ihn ohne Öffentlichkeit suchen sollen? Natürlich, er war doch ein potentieller Zeuge, der - im Unterschied zu Bauzaun- und Drachenhaussichtungen - bei einer eindeutig als Tanja identifizierten Person gesehen wurde.
Die Aussagen der drei Zeugen, die Tanja zuletzt gesehen hatten, standen der Polizei spätestens am 06.09.2007 zur Verfügung, dem Datum des Ortstermins an der FH. Gesucht nach dem Zeugen wurde, wenn ich mich richtig erinnere, ab 2011.
Den LTiR-Zeugen hat man dagegen mit großer Öffentlichkeit gesucht. Allerdings mit nur rudimentärer Beschreibung. Hatte er Glück, daß er so ein unauffälliger Typ war? Und: Hätte er auffällige Körpermerkmale gehabt - z.B- ein kleiner,buckliger Mann mit auffällig abstehenden Ohren- hätte man dann genauso öffentlich nach ihm gesucht, wie man es getan hat? Oder hätte das ebenso wie bei SB bereits seine Persönlichkeitsrechte verletzt? Beide wurden nur als Zeugen gesucht. Die Szene der "buckligen Segelohrenträger" wäre aber sicher empört gewesen wegen der Stigmatisierung der gesamten Community.
Nun war es aber offensichtlich so, daß der SB aufgrund seiner besonderen Merkmale viel leichter zu finden war als der LTiR.
Man hätte ihn also auch ohne persönlichkeitsverletzende Öffentlichkeitsfahndung finden können.
Dazu der Facebookeintrag des Ex-Studiparlamentspräsidenten der FH, in Reaktion auf den Kaes-Artikel:
Er schreibt dazu:
Wenn ich das ganze hier so lese (und ich habe bisher die Arbeit der Polizei verteidigt, da ich die Verschwörungstheoretiker nicht ernst nehme), dann kommt mir die Wut langsam hoch.
Den besagten "Spitzbart" hätte die Polizei sofort nach einer Nachfrage beim ASTA oder StuPa herausfinden können. Kann zwar nur für den StuPa reden und weiß nicht, ob der ASTA gefragt wurde aber als zufälliger StuPa-Präsi hätte ich den besagten "Spitzbart" sofort als Mitstudi erkannt.
https://www.facebook.com/lokalo.de/posts/820686561333851Das kann natürlich nur Wichtigtuerei sein, aber da er unter Klarnamen schreibt, wirkt es doch recht seriös.
@nightshade2000 Nein, ändert nichts an dem Szenario. Höchstens daß untenrum die Chance, Leute zu treffen vermutlich größer war. Um das Gebäude unten hätte sie nicht gehen können, da dort ein Zaun war. man kam nur durch die beiden Ausgänge nach draussen.