Noch mal die Pressemitteilungen durchgelesen und kurz nachgedacht. Schritt für Schritt.
(1.) Am 06.09.2007 fand eine Rekonstruktion auf dem FH-Gelände statt. In der Mitteilung dazu heißt es: "So erscheint es aufgrund der gestrigen Rekonstruktion durchaus wahrscheinlich, dass TG von dem Kühlwagen zur Bushaltestelle gegangen sein könnte, um mit dem Shuttle-Bus in die Stadt zu fahren". Und dann sogar der Aufruf: "Fahrgäste, die in der fraglichen Zeit einen dieser Busse benutzt haben [zw. 4:10 und 4:25 Uhr, von FH zur Haltestelle Nikolaus-Kochplatz/Porta Nigra] und sich dabei an eine junge, schlanke, rotblonde/rothaarige Frau erinnern, werden dringend gebeten, sich mit der Soko-FH in Verbindung zu setzen".
Quelle:
http://www.scribd.com/doc/269201837/tg-pdf(2.) Die Soko verlautbarte nie etwas von der Art, "bis zu xx:xx Uhr kam sie dort (NK-Platz od. Porta Nigra) nicht an. Hat jemand sie dort vielleicht noch nach xx:xx Uhr aussteigen und/oder warten und/oder sich aufhalten sehen?" Überlegt mal, wie häufig solche Angaben/Erinnerungsaufrufe gemacht werden, z. B. bei XY.
(3.) Man kann -- nicht muss -- daraus schlussfolgern: Dort wartete niemand auf sie. Sicher, wäre interessant, den Inhalt der zwei Anrufe zu kennen, muss man aber nicht. Ich frage mich jedenfalls: Hätte jemand auf sie dort gewartet, hätte die Soko eine solche Info nicht inkludiert, bis wann sie dort nicht gesehen wurde (wie verklausuliert auch immer)? Zu einem Zeitpunkt, als die Not, TG zu finden, sicher eine höhere Gewichtung hatte als die Persönlichkeitsrechte anderer? Das Statement im 16vor-Artikel vom 7. Dez. 2009 erscheint mir deshalb stimmig: "Die Gruppe, mit der sie sich am Vorabend des Festes getroffen hatte, hätte sie am frühen Morgen des 7. Juni an dem vereinbarten Treffpunkt aber ohnehin nicht mehr angetroffen".
Ich möchte -- und kann -- dies nicht als Kritik verstanden wissen der zigmaligsten Behauptung, sie wollte zum NK-Platz und wurde davon von einem dunklen Mann abgehalten bzw. auf dem Weg abgegriffen (physisch oder manipulativ). Ausschließen kann man es nicht.
Für mich bedeutet es *nur*, dass ich mit sehr viel Skepsis betrachte jede der hier spekulativen Theorien, die von einer firmen Variablen bzgl. TGs Intention(en) nach 4:13 Uhr ausgehen, d. h. aufgrund einer vorigen Aussage ihrerseits (überliefert nur per Zeuge) als sicher gewusst voraussetzen, dass sie z. B. zum NK-Platz wollte. Und da dies m. E. der Fall ist (die Ungewißheit über ihre Intentionen) stehen z. B. auch die Überlegungen von
@Doverex und
@maddin1977 auf soliden Füßen, m. E.. Solide im Sinne von Wahrscheinlichkeit. Auch wenn sie nicht die hier populärsten Überlegungen sind. -- LG
PS1: Ach ja, und auch noch. M.W. wird hier fast jeder Thread mit dem Verweis auf einen Zeitungsartikel eingeleitet und m. W. auch verletzt es hier an sich keine Forumsregeln, sich auf einen solchen zu beziehen, einen Zeitungsartikel (insofern man dabei oder im Verlauf dessen keine Forumsregeln verletzt). Ja, es wurde scheinbar eine Verleumdungs-Anzeige eingereicht zum Kaes-Artikel. Daraufhin im Artikel zwei m. E. eher marginale Details entfernt (Details, die in der Substanz die Zeit nach 2007 betreffen, u. a. ein Musikvideo, produziert nach 2007), auf die sich
@nightshade2000 gar nicht bezog. Wir wissen nichts vom Erstatter der Anzeige (
@DEFacTo vermutet eine Musikgruppe, ich etwas anderes -- ließe sich ja evtl. herausfinden, ist es mir aber nicht wert) oder einem laufenden Verfahren bzw. seines Ausgangs. Die Anzeige selbst besagt erst einmal nicht zu viel. Aber
@nightshade2000, so scheint mir, lässt sich ja nicht so leicht maßregeln von anderen Foristen (dafür gibts die Mods), die bei jeder Kaes-Erwähnung sofort auf den Plan treten, insofern ist ja alles gut. Ich lasse den Artikel erst einmal auf sich beruhen, ist ja schon genug gesagt worden. LG
PS2: Ich kenne z. B. auch keine originalen Zeugenaussagen. Auch wo gewisse Personen z. B. bei XY etwas aussagen, verpixelt oder nicht, sind dies nicht: originale Zeugenaussagen. Grundsätzlich sollte man ihnen dankbar sein, dass sie da mitspielen. Sollte vielleicht noch mal gesagt sein. Was wir hier haben sind nur Hinweise, die die Kripo ausgewählt hatte auf der Basis von nur ihr verfügbaren Zeugenaussagen: zu einem Zeitpunkt, als sie nach dem Verbleib von TG suchte und öffentlich zur Mithilfe aufrief. Wenn wir hier eine philosophische Diskussion anfangen über die Verlässlichkeit der uns zu Verfügung stehenden Informationen, dann würde dieser schon zu lange Eintrag noch mal um Seiten länger.
LG