Guten Morgen zusammen !
Zunächst nochmal ganz allgemein zu den geäußerten Theorien.
Es kann meiner Meinung nach ausgeschlossen werden, dass eine Suchaktion als Rodung getarnt wird, noch dazu ein Fremdunternehmen eingesetzt wird und dann erst bei einem möglichen Fund die Polizei hinzugezogen wird. So ein völlig bescheuerter Plan scheitert schon daran, dass durch eine Rodungsaktion mit großem Gerät und wild umherlaufenden -weil ahnungslosen- Forstarbeitern die gesamte Spurenlage am Fundort verwüstet und unbrauchbar würde. Mal davon abgesehen, dass sich ja niemand darauf verlassen kann das etwas gefunden wird, wonach die Forstarbeiter garnicht suchen. Es müßte auch die Tatsache ignoriert werden, dass kein Staatsdiener ungefragt und ohne Not eine Rodung auf Privatgelände veranlassen darf. Spätestens der Eigentümer, welcher letztenendes die Kosten trägt, würde da ein "Wörtchen" mitreden müssen. Noch abstruser wird dieser Plan, wenn das Vorhaben auch noch eine "Ermittlungstaktik" darstellen soll, mit dem Ziel, einen möglichen Täter nervös zu machen. Also das kann man einfacher haben. Außerdem würde die Taktik nach hinten losgehen, weil ein möglicher Täter einem Forstunternehmen sicherlich weniger Suchkompentenz zutrauen würde, als der Polizei. Ich gebe zudem
@FF Recht, dass der mögliche Täter einem solchen Treiben nach 8 Jahren sicherlich mit einer relativen entspannung entgegensehen würde, zumal er sicherlich weiß, dass nach so langer Zeit keine möglicherweise verwertbaren DNA-Spuren mehr vorhanden sind. Alles in allem ist diese Theorie ja eine nette Idee. Aber sie ist mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit auszuschließen.
Die Frage nach den Aktivitäten T.G.s zwischen dem Getränkestand und dem Hinterausgang klingt da wesentlich vielversprechender. Auch mir ist aufgefallen, dass die Zeitspannen insgesamt zwischen 03:30 Uhr (mutmaßliches Verlassen der Gruppe / AH) und 04:13 Uhr (Beendigung letztes geführtes Telefongespräch) sehr kurz sind. In diesen gerade einmal 45 Min. überschlagen sich die Ereignisse und entscheidet sich wahrscheinlich auch das Schicksal T.G.s. Laut dem Zeugen H. spielt sich die LTiR-Szene so gegen kurz vor 4 Uhr ab. Die Zeitangaben sind hier schwammig. Relativ unmittelbar nachdem sich H. allein zum Shuttlebus aufgemacht hat, wird T.G. telefonierend u.A. durch T. in der Nähe des Getränkestandes (bei einem Kühlwagen) gesehen und nach ihrem Gespräch angesprochen. Sie fragt nach dem kürzesten Weg zum NKP und man unterhält sich noch kurz. T.G. will (das äußert sie auch) zum Shuttle. Sie verabschiedet sich von dem/den Zeugen und der nicht offiziell identifizierten Gruppe am Bierstand und wird nicht mehr durch persönlich bekannte Zeugen gesehen.
Das alles muß ja Zeit gekostet haben. Es wird also schon kurz nach 4 gewesen sein. Bis 04:09 sind es also unter 10 Min. (!) die bleiben, um die getroffene Entzscheidung zu revidieren und nicht in die Stadt fahren zu wollen. UND, sie müßte diese Entscheidung noch in der Nähe des Getränkestandes getroffen haben. Sonst wäre sie ja nicht zu jenem Hinterausgang gelaufen, wo später ihr Handy geortet worden sein soll.
Für mein dafürhalten, hat sie sich deshalb möglicherweise nicht GEGEN die Stadt, sondern -viel naheliegender- GEGEN das Shuttle als Transportmittel entschieden. Die gerade diskutierten Mantrailer verfolgten eine Spur zur Talstation. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass T.G. entweder beschlossen hatte, per pedes in die Stadt zu gelangen oder zu einem abgestellten Fahrzeug zu gehen, mit welchem sie dann gefahren wird. Um eine Person davon zu überzeugen, auf eine evtl. unbequeme Variante (Schuttle -> laut, voll) zu verzichten und auf eine vermeintlich bequeme Variante (Auto -> entspannt, bequem, Fahrziel frei wählbar) auszuweichen, bedarf es -so spekuliere ich jetzt mal frei- keine große Überredungskunst und damit auch nur sehr wenig Zeitaufwand. Das die Fährte dann abrupt endete, könnte ein weiterer Hinweis auf ein Fahrzeug sein, dass dort bestiegen wurde.
Lassen wir das Fahrzeug außen vor und gehen davon aus, dass sie die Stadt hätte fussläufig erreichen wollen, stellt sich die Frage, warum sie es so plötzlich nicht mehr ganz so eilig hatte. Weil ihre Begleitung so vielversprechend war ? Alles ziemlich fragwürdig.
Egal für welche Variante sie sich entschied, dass letzte Telefongespräch ist auf jeden Fall von Bedeutung. Dessen Inhalt wäre sehr wichtig zu wissen. Und die Frage, wie sicher eine Ortung am Hinterausgang war. Ehrlich gesagt bin ich mir da nicht so sicher. Und ein Ortungsradius um 50m würde ja schon ausreichen um einen direkten Aufenthalt am Hinterausgang zu diesem Zeitpunkt in Frage zu stellen...