meermin schrieb:und was ist mit den Haarklammern, der Halskette, den Armreifen? Ich bezweifle schon, dass die Träger der Dritte Welt Tasche ein solches Absturzgeschehen überlebt haben. Die Tasche soll Tanja über der Schulter quer gegtragen haben, sie hätte also alles zuerst abbekommen, da ganz oben befindlich mit viel Luft und Raum zwischen sich und dem Körper.
und
mysteriös schrieb:Ich denke das ihre Wirbelsäule durchbrach als sie auf die Äste des Baumes prallte das klingt für mich sehr logisch
Diese beiden Hypothesen sollte man einmal im Zusammenhang betrachten, da sie imho gut zueinander passen.
Ich habe schon lange berechtigte Zweifel an einem Aufprall, bei dem der Unterkörper in "Fallrichtung" gerichtet ist. Das begründe ich ganz einfach damit, dass das Verletzungsmuster dann hätte anders ausfallen müssen (Kreuzbein, Oberschenkelhälse, Becken, untere Extremitäten weisen angeblich Befunde auf, die GEGEN einen Aufprall mit hoher Geschwindigkeit sprechen)
Stattdessen sind massive BWS und LWS-Frakturen anzutreffen - nicht zu vergessen, eine Radiusfraktur, die man sich auch beim Schlittschuhlaufen zuziehen kann (beachte: Aufprallgeschwindigkeiten und bewegte Masse).
Ich denke, es ist legitim, bei der Eiche, sofern man von einem Aufprall auf selbiger ausgeht, von einer "Bremse" zu sprechen.
Die vorliegenden "Bremsspuren" könnten in den BWS-LWS-Verletzungen und vielleicht den Kniegelenken zu finden sein.
Dabei wäre aber bei einem angenommenen Sturz aus gewisser Höhe, das damals noch vorhandene Gewebe nicht zu vernachlässigen!
Also, wenn ich einen ca. 50 Kg. schweren Körper in den freien Fall übergehen lasse, erreicht er (recht zügig) eine relativ hohe Fallgeschwindigkeit. Diese kann "abgebremst" oder "vollständig gebremst" werden.
Die Niveau-Differenz (Niveau ist keine Hautcreme!) beträgt annähernd 50 Meter, abzüglich 14 Meter für die angenommene 1. Zwischenlage = 36 Meter, abzüglich 5 Meter (Toleranz), in denen z.B. ein Rutschen oder Trudeln (Neigung < 60 Grad) anzunehmen wäre = 31 Meter, also Rund 30 Meter annähernd freier Fall.
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Wenn ich einen menschlichen Körper, egal ob mit oder ohne Körperspannung, aus 30 Metern Höhe auf einen statischen Körper, ähnlich der angesprochenen Eiche, fallen lasse, und der menschliche Körper mit den Füßen oder dem Gesäß voran auf den statischen Körper prallt und der menschliche Körper von x auf 0 gebremst wird, erwarte ich ein Verletzungsmuster, welches dem berichteten nur in kleinsten Teilbereichen entspricht.
Gehe ich von einer geringeren Aufprallgeschwindigkeit aus, muss ich weitere "Bremsen" einbauen, sei es die Felsneigung. Für eine Bremswirkung bedarf es GLEITREIBUNG. Mit Unterkörper oder Beinen nach unten gerichtet dürften, sofern man von Bewusstsein des Stürzenden ausgeht, ebenfalls reflexartige "Abwehrbewegungen" durch die Beine erfolgt sein. Und woran sieht man das? Riiiichtig, an den Schuhen! Nur leider, leider, hat man zu Spuren an den Schuhen in der 2. PK kaum ein Wort verloren, außer, dass sich Knochen in den Schuhen befanden.
Nach wie vor gehe ich davon aus, dass der Körper ggf. horizontal in der möglichen, ersten Zwischenlage aufkam.
DEFacTo schrieb:
die tasche kann sogar unter dem pullover gewesen sein ;)
das handy war in der tasche oder hosentasche
armreif am arm, harspanken in den haaren, kette prallt nicht ab...
was vergessen?
Was man nicht weiß, kann man auch nicht vergessen.
FadingScreams schrieb:Jedenfalls steckten die Füße in Schuhen, der Brustkorb (fast?) vollständig im Pullover..
Ja, warum eigentlich steckten die Füße in den Schuhen? Hatten die Schuhe gar keinen Kontakt zum Felsen??? Warum wird dann nichts von Becken- oder Kreuzbein-Verletzungen berichtet?
vielefragen schrieb:@Ollie
ja, weil du wahrscheinlich von absturzort zum auffindeort guckst und mit recht sagst, kann nicht zusammenpassen, klingt befremdlich.
jemand stellte eine arbeit mit verletzungsmuster in beziehung zur sturzhöhe ein.
schon nur durch diese eine dissertation erhielten wir laien das werkzeug, fragen zu können, warum um himmels willen weist das am fuß eines mehr als dreißig meter tiefer, am fuß des felsens vorgefundene menschenskind nur verletzungen auf, wie wir sie bei stürzen bis 20 m erwarten würden?
aber es kommen zwei weitere fragen hinzu, betreffend die zweiteilung des körpers und die unterschiedliche geordnetheit.
immer ergibt die sich anbietende antwort, wenn etwas zwischen absturz und auffindeort im sinne einer scharfen aufprallmöglichkeit auf die fallende eingewirkt hätte, würden sich die vorgefundenen fakten eher erklären.
das von y-rau eingestellten farbige bild des felsens zeigt einen vorsprung sehr ins auge springend, unterhalb der wahrscheinlichsten absturzstelle und oberhalb der auffindestelle. die form des vorspringenden keils bietet die aufprallmöglichkeit, und gibt von diesem absatz herabfallendem vermutlich eine lenkung, weshalb alles letztlich ziemlich in engem umkreis ganz unten zu liegen käme.
usw.
das heißt nun, nur wenn man sich die mühe macht, erst noch ergebnisoffen fakt und fakt zu betrachten, steht man am schluss mit dem gefühl der hohen wahrscheinlichkeit des von professor urban geschilderten szenarios da.
Ja, die Zweiteilung des Körpers... Darauf möchte ich aus pietätsgründen nicht detailliert eingehen, außer der Anmerkung, dass ein Körper, welcher horizontal mit ca. 50 km/h auf den Pfeiler einer Leitplanke prallt i.d.R. zerteilt wird, und der Fundort einen Radius von deutlich > 2 Metern hat, die Körperteile jedoch noch durch verschiedene Organe "zusammenhängen" und relativ "fest" miteinander verbunden sind, wofür im Wesentlichen Verdauungsorgane verantwortlich sind.
Zur Verdeutlichung: Aus Verdauunugsorganen von Ziegen und Schafen werden z.B. Saiten für Streichinstrumente hergestellt, die extrem reißfest sind.
Ich denke, das reicht.