@2r2n Einige der Punkte wiegen sehr schwer, und hier vor allem die Frage, wieso man nicht auch andere Gegenstaende in der Wohnung auch Bences DNS untersucht hat. Die Spurensicherung ist so vorgegangen, als wuerde es sich um einen fremden Taeter handeln. Nun war der Verdaechtige aber sehr oft in dieser Wohnung, und da braucht man andere Methoden. Das ist ein ziemlicher Fehler.
Polizisten sind darauf abgerichtet, nach DNS Spuren zu suchen, die nur vom Taeter kommen koennen, und da sind DNS Spuren an der Leiche in Kombination mit Blut am besten. Hier gibt es also einen blutigen Handabdruck auf dem Sakko des Opfers, mit einem geriffelten Muster, und DNS von Bence in diesem Bereich. Das waere normalerweise ein sehr gutes Indiz. Nun muss man aber in diesem Fall auch die Gegenprobe antreten und pruefen, ob seine DNS auch sonst irgendwo an dem Sakko war, wo sie nicht beim Mord hingekommen sein koennte, oder ob sich seine DNS auf ihren anderen Jacken befindet. Er haette ihr nur einmal die Hand auf den Ruecken legen muessen, oder die Jacke am Garderobenhaken angefasst haben, und schon haette man wahrscheinlich gut anhaftende DNS.
Es wurde allerdings geprueft, ob seine DNS durch die Atemluft auf das Sakko gekommen sein koennte, als er ihren Puls pruefte. Das geht ueber das uebliche hinaus, und es wurde auch ein Gutachter in England dafuer bestellt. Das muss man den Ermittlungsbehoerden zugute halten.
Aber ansonsten wurde anscheinend sehr einseitig ermittelt. Ich gehe davon aus, dass diese Kritikpunkte zutreffen, ansonsten haette man das so nicht veroeffentlicht.
Es ist generell falsch, sich so frueh auf einen Verdaechtigen festzulegen, wenn man eigentlich nichts richtiges in der Hand hat. Und es gibt nicht umsonst eben gewisse festgelegte Vorgehensweisen. Und dazu gehoert eben herauszufinden, was das Opfer in den letzten Tagen getan hat, Telephondaten, Mailbox und eben auch die gute alte umfassende Spurensicherung, die natuerlich auch den Aschenbecher einschliesst.
Wenn Schmuck gestohen wird, dann werden normalerweise Goldhaendler und Pfandleiher kontaktiert, das ist Standard.
Es wurde ein Fall gegen eine Person konstruiert, aber eben nicht die Gegenprobe angestellt, ob jemand anders ebenso ein Motiv haben koennte. Klar, Bence hatte ein sehr gutes Motiv, es wurden aber schon Menschen wegen sehr viel weniger ermordet. Dafuer braucht es kein Parkhaus. Hass, Neid, Enttaeuschung und auch Raubmord wegen geringen Geldwerten hat es durchaus schon gegeben. Es wurde eben nicht ausreichend ermittelt, wer sonst noch einen Grund gehabt haben koennte, wer kein Alibi hatte, und wer ihre Gewohnheiten kannte.