Mordfall Charlotte Böhringer

@Luminella

Dem stimme ich zu. Es war vielleicht keine so gute Idee vom Kumpel, den Anwalt ungefragt zum Präsidium zu schicken.
Aber, wenn es nun Mal so gelaufen ist und der Anwalt da ist, schicke ich den wieder weg.
Noch zumal er ein Jahr später behauptet, ständig angeschrien worden zu sein. Das stimmt alles vorne bis hinten nicht.

@Butzeller
@Luminella
Aber wie bekommt man Sinn in die Angelegenheit. BT wurde als Zeuge vernommen. Die Freunde schickten den Anwalt, weil es so lange dauert! Und BT schickt diesen weg? Er konnte sich doch denken, dass es zumindest so etwas wie einen Anfangsverdacht gab.

Luminella schrieb:Und dann gibt es die Knallharten, die vielleicht sogar um die Schuld wissen, aber alle Hebel in Bewegung setzen um ihren Mandanten trotzdem juristisch in Richtung Unschuld zu unterstützen!

Egal was der Anwalt weiß, es ist nunmal sein Job, seinen Mandanten so gut wie möglich davon kommen zu lassen.
Welche Aufgabe sollte er denn sonst haben?

@@SistaB
möglicherweise war das — setzt man voraus B war der Täter — auch eine Taktik, um damit zu demonstrieren, seht ich habe keine Bedenken ... ich bin vollkommen unschuldig! Nur, dass sich Kriminalisten von so einem Verhalten überhaupt nicht beeindrucken lassen. Die sind trainiert sich auf wesentliche Merkmale und Informationen zu konzentrieren. Das ist wie beim Flughafen, Du wirst exakt durchleuchtet egals was du erzählst.

@Luminella
Ich weiss nicht. Man kann es auch entlastend deuten...

Es muss ja auch früh in der Zeugenaussage von BT Auffälligkeiten gegeben haben. Sonst hätte man ihn auch als Zeuge wohl nicht gleich so lange verhört.

Luminella schrieb:möglicherweise war das — setzt man voraus B war der Täter — auch eine Taktik, um damit zu demonstrieren, seht ich habe keine Bedenken ... ich bin vollkommen unschuldig! Nur, dass sich Kriminalisten von so einem Verhalten überhaupt nicht beeindrucken lassen. Die sind trainiert sich auf wesentliche Merkmale und Informationen zu konzentrieren. Das ist wie beim Flughafen, Du wirst exakt durchleuchtet egals was du erzählst.

Ich sehe es auch genau so! Übrigens hat RA Witting dem BT selbst gesagt, ein Anwaltsauflauf bei einer Zeugeneinvernahme würde ihn nur verdächtig machen. Deshalb hat er ihm wohl auch taktisch gesagt, er brauche keinen Anwalt.

Mark_Smith schrieb: Übrigens hat RA Witting dem BT selbst gesagt, ein Anwaltsauflauf bei einer Zeugeneinvernahme würde ihn nur verdächtig machen. Deshalb hat er ihm wohl auch taktisch gesagt, er brauche keinen Anwalt.

Wann hat er ihm das denn gesagt? Wenn überhaupt, kann er es ihm ja erst lange nach der Zeugeneinvernahme gesagt haben. Was hätte das für einen Sinn gehabt? Als Witting offiziell auftrat war Bence doch schon Verdächtiger, soweit ich mich erinnere. Willst du sagen, Witting hätte vor der Zeugeneinvernahme mit Bence gesprochen?

SistaB schrieb:Aber wie bekommt man Sinn in die Angelegenheit. BT wurde als Zeuge vernommen. Die Freunde schickten den Anwalt, weil es so lange dauert! Und BT schickt diesen weg? Er konnte sich doch denken, dass es zumindest so etwas wie einen Anfangsverdacht gab.

Nun war ja dieser Anwalt aus dem Freundeskreis, der noch nichts von den ganzen Lügen wusste. Vllt. wollte Bence einfach keinen Freund involvieren weil er dachte er könnte seine Lügen, gegenüber den Freunden, verbergen und schwurbelt sich da selber raus.

@Frau.N.Zimmer

Der Witting war oder ist ein Buddy vom ehemaligen besten Freund von Täter Toth: Nicol L.
Soviel mir bekannt ist, hatte Täter Toth keine besondere Verbindung zu dem Witting, bis er das Mandat für seine Verteidigung bekam.

Butzeller schrieb:Der Witting war oder ist ein Buddy vom ehemaligen besten Freund von Täter Toth: Nicol L.
Soviel mir bekannt ist, hatte Täter Toth keine besondere Verbindung zu dem Witting, bis er das Mandat für seine Verteidigung bekam.

Ja. Nun soll Witting aber schon bei der Zeugenvernehmung Kontakt zu Bence gehabt haben und ihm seltsame Ratschläge gegeben haben:

Mark_Smith schrieb:Übrigens hat RA Witting dem BT selbst gesagt, ein Anwaltsauflauf bei einer Zeugeneinvernahme würde ihn nur verdächtig machen. Deshalb hat er ihm wohl auch taktisch gesagt, er brauche keinen Anwalt.

BEI der Zeugenvernahme..

Jetzt stelle ich mir vor, da laufen zur Zeugenvernahme 2 Anwälte auf und einer davon sagt dem " Zeugen" : " Du brauchst keinen Anwalt, sonst machst du dich verdächtig"

Diesen Anwalt, hätte ich mir dann sicherlich als Verteidiger genommen ^^ Sorry, aber das klingt doch wie ein Witz, oder?

Frau.N.Zimmer schrieb:Sorry, aber das klingt doch wie ein Witz, oder?

Das ist nicht der einzige in dem Zusammenhang. Die Verteidigungslinie ging nach meinem Dafürhalten teilweise schon fast in den Bereich des unfreiwillig komischen. Beispielsweise dass und wie der Verteidiger den fehlenden Wein beklagt. Oder die Aussagen und Unterstützungsleistungen der "Freunde", welche man in der Dokumentation "Ein Freund vor Gericht" sehen konnte.
Mit Singen am Lagerfeuer oder später im Wohnzimmer mit Plakat in der Hand, hat man noch keinen Verurteilten Mörder gefreit. Beispiele sind mir zumindest in Deutschland nicht bekannt.

Frau.N.Zimmer schrieb:Wann hat er ihm das denn gesagt? Wenn überhaupt, kann er es ihm ja erst lange nach der Zeugeneinvernahme gesagt haben. Was hätte das für einen Sinn gehabt? Als Witting offiziell auftrat war Bence doch schon Verdächtiger, soweit ich mich erinnere. Willst du sagen, Witting hätte vor der Zeugeneinvernahme mit Bence gesprochen?

Lies doch mal die Akten, dann musst Du nicht immer fragen! Aber ich bin ein Menschenfreund: 18.05.2006: ca. 15.30 bis 15.46 - könnte auch 15.47 gewesen sein.
Wie kommst Du auf die Idee, dass er ihm das erst lange nach der Zeugeneinvernahme gesagt haben sollte? Was das für einen Sinn gehabt hat, wurde weiter oben erläutert.
Nein: das will ich nicht sagen!

Laut Urteil hat Täter Toth noch in der Vernehmung um 15:46 Uhr gesagt, dass er eigentlich keine anwaltliche Hilfe brauche. Unmittelbar darauf hat er mit dem späteren Verteidiger gesprochen und dieser ist dann wieder gegangen.

Er war ja schließlich selber ein wenig juristisch gebildet
Vielleicht hat er seine dahingehenden Fähigkeiten etwas überschätzt.

Butzeller schrieb:Laut Urteil hat Täter Toth noch in der Vernehmung um 15:46 Uhr gesagt, dass er eigentlich keine anwaltliche Hilfe brauche. Unmittelbar darauf hat er mit dem späteren Verteidiger gesprochen und dieser ist dann wieder gegangen.

Er war ja schließlich selber ein wenig juristisch gebildet
Vielleicht hat er seine dahingehenden Fähigkeiten etwas überschätzt.

Wenn Du insbesondere den Abschnitt über die Verwertung der Zeugeneinvernahme vom 18.05.2006 im Urteil liest, dann siehst Du, dass der Bence seinem besten Freund, dem Niki L. gesagt hat, es sei keine so gute Idee gewesen, dass er ihm den RA Witting geschickt habe, zumal ihn das erst richtig verdächtig machen würde. Offenbar hat er diese Phrase von RA Witting übernommen, der ihm offenbar auch gesagt hat, er brauche keinen Anwalt, ein Anwaltsauflauf würde ihn nur verdächtig machen. Die Aussagen von Witting decken sich nicht immer: In den Filmen sagt Witting, der Bence habe ihn fortgeschickt. In der Hauptverhandlung hat Witting offenbar was anderes ausgesagt. Also die Aussagen von Witting sind hier nicht immer konvergent.

@Mark_Smith

Sag ich ja. Der Kumpel war "durch den Wind" und wollte für die Verlobte auch gleich noch einen Anwalt klarmachen. Daraufhin hat der Angeklagte am Telefon seinem Kumpel gesagt, dass das keine so gute Idee gewesen sei. My, er hats halt gut gemeint.

Meine Überlegung war halt, ob es nicht eher verdächtig ist, dass der Anwalt wieder von Dannen zieht.
Wenn Witting der Meinung war, dass das eher verdächtig ist, dann hätte er doch gleich wegbleiben können oder nur mal telefonieren sollen.
Wer weiß, was passiert wäre, wenn er seinen Mandanten schon deutlich früher aus dem Präsidium geholt hätte? Keine Zeitungen, kein Geld im Geheimfach der Geldbörse. Verdunklungsgespräche mit Zeugen, die erst nach diesem Donnerstagnachmittag vernommen wurden?!
Ich persönlich halte es für einen Fehler, dass der Anwalt wieder gegangen ist.
Man kann sich ja auch fragen, wieso der Kumpel Nicol L. den Anwalt überhaupt dorthin geschickt hat.
Wusste er mehr, oder traut er es seinem Kumpel zu?
Öffentlich hat er sich zumindest nicht viel geäußert. Zumindest nicht gehaltvoll.

@Mark_Smith
dann hat Bence nicht begriffen, dass er zu dem Zeitpunkt bereits verdächtig war? Für mich ist nur passend, dass der Bence als Zeuge gelogen hat, die Polizei einige seiner Lügereien/Flunkerreien recht schnell bemerkt hat und Bence dann genauer befragt wurde. Einen Zeugen (zumal Verwandter) wird sicher nicht stundenlang befragt?
Ich denke BT wollte anfangs sein Gesicht waren (in puncto Stellung bei der Tante/ Studium etc.) und hat wie schon so oft auf die Flunkerei gesetzt.

@Butzeller
Die Überlegungen hab ich auch gehabt. Für BT wäre doch eine Beendigung der Zeugenaussage an dem Nachmittag das Beste gewesen und bei den Umständen muss er sich dessen doch bewusst gewesen sein.

Da wäre der zusätzliche Verdachtsmoment durch den Anwalt doch das geringere Übel gewesen.

Also ob ich mich durch die Präsens eines Anwaltes erst richtig verdächtig mache ist völlig egal. Der Kreis der Angehörigen ist sowieso grundsätzlich erst mal geeignet als Verdächtiger eingestuft zu werden. Fakt ist jedoch , dass die Präsens des Anwalts für die zunehmende Verdachtserhärung nicht hilfreich gewesen wäre.Wenn eine Einvernahme als Zeuge sich. über Stunden in die Länge zieht, dann ist das ein ganz eindeutiges Zeichen, dass hier erhöhtes Interesse besteht. Das auf Herz und Nieren prüfen des Umfeldes ist doch Standard.

@Luminella

Die Präsenz eines Anwaltes hätte aber vielleicht die Beantwortung der einen oder anderen Fangfrage verhindern können. Auch hätte er gewiss die Beschuldigten-Belehrung deutlich früher und wirksam einfordern können. Das ist eine graue Zone, die Polizisten so weit wie es geht ausnutzen. Wenn ein Anwalt zugehen ist, sind die in dem Punkt dramatisch vorsichtiger.

@Luminella
Ich hätte mir an BT's und seiner Familie Stelle von Anfang an selbst einen Anwalt auf Abruf bereit gehalten.
Sie waren ja letztlich bei Tod der CB die Begünstigten und um in Interesse der Familie besser an Informationen zum Ermittlungsstand zu gelangen.
Einen Anwalt noch wegzuschicken, spricht davon, dass BT sich entweder sehr seiner Lügen geschämt hat und immer noch hoffte, dass sie nicht auffliegen (zumindest im Bekanntenkreis) oder er sehr von sich überzeugt war (was dann wiederrum sehr für seine Unschuld spricht).

Als BT vernommen wurde,waren andere Zeugen ja bereits vernommen wurden. Ihm muss doch klar gewesen sein, dass der letzte Streit (rauswurf durch die Tante) zur Sprache kommt, dass er kein lückenloses Alibi hat und schnell in den Kreis der Verdächtigen rutschen kann.