@Philippe Guter Beitrag!!!
Philippe schrieb:BT hat im Strafprozess geschwiegen - jetzt zu reklamieren, man habe seiner Version zu wenig Beachtung geschenkt ist verfehlt. Er hatte ein äußerst erfahrenes Verteidigungsteam an seiner Seite.
Zustimmung.
Ich persönlich halte Witting für einen hervorragenden Anwalt.
Ich denke das BT hier schon im Prinzip einen sehr guten Verteidiger bzw. ein sehr gutes bzw. so wie du es ausdrückst erfahrenes Team zur Seite hatte, plus (zumindest dann im Laufe der Zeit) ein Millionenvermögen ("gehört" zwar offiziell dem Bruder aber es wäre naiv zu Glauben das BT davon nicht profitiert) im Rücken.
Ich drücke es mal so aus, wenn all das einen nicht "raushauen" kann, ja was denn dann eigentlich??
BT hätte sich ja im Strafprozess zu der ihm vorgeworfenen Tat äußern können.
Der Staatsanwalt räumt ja selbst ein, dass wenn BT sich eingelassen hätte, er unter Umständen zu einer anderen Tat gekommen wäre.
Das ist völlig logisch und hat nichts (wie hier im Forum oft unterstellt) mit einer Verschwörungstheorie zu tun.
Anstatt sich zur Tat zu äußern hat er sich sogar noch so dermaßen unverschämt aufgeführt, dass dies sogar ins Urteil mit aufgenommen wurde.
Jetzt mal ganz ehrlich.
Stellen wir uns vor und es handelt sich tatsächlich "nur" um einen Totschlag (ich ignoriere jetzt einfach mal bewusst die vorhandenen Mordmerkmale)
Warum hat sich dann BT in all den Jahren dahingehend niemals "offenbart"??
Natürlich würde ihm das im Prinzip jetzt nichts mehr nutzen hinsichtlich seines Strafmaßes, ABER könnte er mit diesem Narrativ nicht besser die Geschichte des "Justizopfers" bedienen?
Die Hürde wird halt hierbei sein, dass man dann im Prinzip nicht mehr als "unschuldig" da steht und ob die Unterstützer, Sympathie hin oder her, auch traurige Liedchen für einen "Totschläger" singen würden, wage ich zu bezweifeln.
Am Ende wäre es aber für die eigene Glaubwürdigkeit letztendlich dennoch besser, wenn man auch einfach mal irgendetwas einräumen würde.
BT hätte auch erzählen können, dass er lediglich Mittäter war, aber aus Angst vor dem eigentlichen Haupttäter dessen Namen niemals offenbaren wird. Ist zwar lächerlich und hilft ihm letztendlich auch nichts, aber auch so kann er seine Story etwas glaubhafter darlegen als diesen Unfug den er seit Jahren erzählt.
Natürlich bliebe auch hierbei die Weste nicht "sauber"...
Philippe schrieb:Was mich allerdings beschäftigt ist, dass ich das Urteil als nachvollziehbarer empfinde als es oftmals - leider auch in den Medien - dargestellt wird. Bei Indizien-Prozessen verbleibt immer ein Restzweifel - das ist den Indizienprozessen immanent. Ich persönlich verstehe, warum das Gericht die Schlüsse gezogen hat, die letztlich zur Verurteilung geführt haben.
Geht mir genauso.
Ich kam ursprünglich über ein Maximilian Pollux Video zu dem Fall und war zunächst auch (aufgrund der Stimmungsmache) der Meinung BT wäre unschuldig verurteilt worden.
Dann habe ich begonnen hier im Thread zu lesen und den Ratschlag beherzigt, den viele Nutzer hier immer und wieder gegeben haben, und zwar "selbst das Urteil zu lesen".
Nachdem ich das Urteil gelesen habe, war für mich der Drops gelutscht.
Mich überzeugt das Urteil vollends.
Viele Menschen sind da vielleicht eher "faul" und haben einfach keinen Bock das Urteil zu lesen.
YouTube Dokus und Filmchen sind da aufregender. Verstehe ich auch.
Aber die meisten Menschen, die das Urteil kritisieren, haben es nicht mal gelesen.
In dieser "die Frage"-Doku wird sich, wie ich finde, schon Mühe gegeben den Fall von allen Richtungen zu beleuchten und vor allem auch mal konkret auf die Dinge eingegangen, die BT massiv belasten (Augsburgfahrt, Zeitungen etc.) der Zuschauer kann sich hier besser ein Bild machen.
Wobei mich auch hier stört, dass den Freunden von BT soviel Raum gegeben wird, das ist nämlich im Hinblick auf BTs Schuld völlig irrelevant.
Ob Mathi nun schön in bayrischer Mundart Lieder trällert oder es schön gemütlich ist beim gemeinschaftlichen Biergarten Besuch ist doch völlig Latte.
Aber das geht in die gleiche Richtung wie eh und je.
Früher wurden die Freunde auf ihre "Alm"-Hütte begleitet etc. Das ist ja alles schön und gut, aber in Hinblick auf die Tat liegt hier der Mehrwert bei Null.
Es geht hier nur darum zu suggerieren das jemand der solche tollen Freunde wie BT hat ja gar kein Killer sein. Und das ist einfach ein fataler Irrglaube.
Die Freunde sowie auch die Verlobte hatten in vielen Dingen keinerlei Ahnung, was im Leben des BT abging (Studienlüge, Diebstähle etc)
Philippe schrieb:Die damalige Verlobte lieferte auch zunächst spontan ein falsches Alibi - sicherlich aus damaliger emotionaler Verbindung. Dies hätte sie sicherlich nicht tun müssen, wäre sie 100%ig sicher gewesen, sie müsse keines liefern.
perfekt formuliert.
Wenn ich so überzeugt davon bin, dass das alles ein "Schmarn" ist, was da meinem Verlobten vorgeworfen wird und sich die Sache wohl schnell klären wird, dann gibt es keinerlei Grund für ein falsches Alibi.
Dass sie in seinem Sinne aussagen wollte, werfe ich ihr nicht vor, das halte ich für völlig legitim.
Aber ein falsches Alibi geht schon zu weit finde ich.
Irgendwas wird sie wohl schon geahnt haben.
Ich bin bis heute der Meinung, dass sie vielleicht (wenn auch nur unbewusst) am Tatabend als sie nach Hause kam, irgendetwas gemerkt haben muss an BTs Verhalten.
BT ist wohl ein guter Lügner.
Aber das jemand so eine Tat begeht und die Verlobte, die ja immerhin 11 Jahre, mit ihm zusammen war damals, nicht merkt das man irgendwie "komisch" ist, glaube ich fast nicht.
Auch wenn Sie an dem Abend bestimmt nicht "greifen" konnte, was genau "komisch" ist.
Philippe schrieb:Zu echt war deren emotionaler Stress - und der war sicher noch nicht einmal gespielt.
BT wird komplett die Düse gegangen sein.
Logisch, wenn ich jemand umgebracht habe und nun die Polizei ins Haus kommt.
Da würde ich vor Angst kotzen..also eigentlich relativ normal die Reaktion.