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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

27.01.2022 um 01:39
Es ist richtig schön, wie hier viele auf Biegen und Brechen an der Schuld von BT festhalten und alles andere immer kategorisch ausschließen auf die Art: Der hat seine Tante und sein gesamtes Umfeld belogen. Da sitzt schon der Richtige.
CB hatte einen riesigen unüberschaubaren Bekanntenkreis. Da hätte man näher hinschauen sollen und auch müssen.
Für mich ist überhaupt schon das angebliche Motiv von BT immer noch fraglich.
Was das Bild der Spuren von BT angeht, so lassen sich diese durch die Gänge für die Tante ins Büro erklären und die Spuren am Tatort selbst dadurch, dass er seine tote Tante ja auffand.


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Mordfall Charlotte Böhringer

27.01.2022 um 07:17
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Da hätte man näher hinschauen sollen und auch müssen.
Bitte einen Beleg dafür, dass nicht "nah genug" hingeschaut worden ist, im Bekanntenkreis von CB.
Meiner Meinung nach kannst du das doch gar nicht wissen.
Wenn du den Ermittlungsbehörden Versagen oder Fehler unterstellst, dann hätte ich dafür gerne einen Beleg oder Anhaltspunkt.
Ansonsten ist die Behauptung so nicht haltbar bzw. falsch.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Was das Bild der Spuren von BT angeht, so lassen sich diese durch die Gänge für die Tante ins Büro erklären und die Spuren am Tatort selbst dadurch, dass er seine tote Tante ja auffand.
Das mag ja vielleicht sein.
Was ist deine Erklärung für die anderen Indizien des Indizienrings?
Ganz so simpel ist es halt nicht, dass man sich eine Sache rauspickt und meint, damit insgesamt die Schuld des BT entkräftet zu haben.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Für mich ist überhaupt schon das angebliche Motiv von BT immer noch fraglich.
Was soll denn bitte "angebliches" Motiv heißen?
Das Urteil beschreibt sehr ausführlich und einleuchtend die prekäre Lage, in der sich BT befunden hat.
Das Motiv ist zweifelsfrei belegt.


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27.01.2022 um 11:10
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Es ist richtig schön, wie hier viele auf Biegen und Brechen an der Schuld von BT festhalten und alles andere immer kategorisch ausschließen auf die Art: Der hat seine Tante und sein gesamtes Umfeld belogen. Da sitzt schon der Richtige.
Ich kann nur für mich persönlich sprechen, aber ich denke, das trifft auf viele andere hier ebenso zu. Ich habe mich mit dem Fall Böhringer schon seit Anfang des Prozesses beschäftigt, auch wenn ich mich sehr spät erst entschieden habe, hier mitzuschreiben. Ich bin gestartet mit der Prämisse, dass BT tatsächlich unschuldig ist. Ich habe mich mit dem Fall beschäftigt, weil ich dachte, es geschieht ihm unrecht.

Nach meiner jahrelangen Beschäftigung mit dem Fall bin ich aber leider zu dem Schluss gelangt, dass die Ungereimtheiten auf Seiten BTs überwiegen und ich aus reiner Wahrscheinlichkeit und Logik annehmen muss, dass er schuldig ist. Es kann natürlich theoretisch möglich sein, dass er unschuldig ist und dann täte er mir in der Tat sehr leid. Ich glaube es aber nicht (mehr). Dass alle "auf Biegen und Brechen" an der Schuld festhalten, sehe ich nicht. Mich überzeugen nur alle von BT vorgebrachten Einwürfe nicht. Viele Dinge, die er selbst vorgetragen hat und auch nach wie vor vortragen lässt, sind widersprüchlich. Da sei gesunder Zweifel an seiner Version erlaubt.

Kleines Beispiel: er sagt aus, er könne sich ganz schlecht an Zeiten erinnern - sobald es aber um seine Version der Geschichte geht, weiß er plötzlich aus dem Gedächtnis heraus, zu exakt welcher Uhrzeit welche Telefonate erfolgten.

Mich persönlich irritiert auch, was er im 1. Wiederaufnahmeantrag von sich gibt - nachzulesen z.B. auf ProBence. Da stilisiert er sich als Altruist. Er schreibt dort, er habe das Versäumnisurteil im Erbunwürdigkeitsprozess ergehen lassen, da er seine Familie nicht habe zerstören wollen, das seit 3 Generationen aufgebaute Vermögen zu verlieren (Anmerkung: nur zur Klarstellung, das Vermöge mag seit 3 Generationen aufgebaut worden sein, allerdings seitens der Familie Böhringer, nicht seitens der Familie Toth - das sind alles so Kleinigkeiten, die mir bei BT doch sehr auf eine "Inszenierung" seiner selbst hinweisen). Das ist doch völliger Quatsch. Natürlich war es auch Ziel, das Geld in der Familie zu halten. Aber Hauptziel war es - und das wurde auch öffentlich so zugegeben - Munition für das Wiederaufnahmeverfahren zu sammeln. Ein völlig legitimer Grund. Warum muss man es dann schon wieder so aussehen lassen wie "ich habe es nur für die Familie getan"? Eben nicht. Das liegt auf der Hand, ist doch aber auch gar nicht schlimm.
Ähnlich, was seine damalige Verlobte im Wiederaufnahmeantrag schreibt. Sie sagt, sie hatte Zweifel an dem Studium, hat BT mehrfach darauf angesprochen und ihm gesagt, ihr ist ein Studium nicht wichtig. DENNOCH hat er auch ihr gegenüber an dem Ausbildungslüge festgehalten (also selbst wenn er "überführt" ist, lügt er weiter). Warum? Sollte sie nicht einer der vertrautesten Personen sein? Oder sein Bruder oder seine Eltern? Aber gleichzeitig will er CB darüber als einzige informiert haben? Ich kann es drehen und wenden wie ich es will es passt für mich nicht zusammen.

Natürlich ist ein notorischer Lügner (und so muss man BT leider bezeichnen) nicht sogleich ein Mörder. Darum geht es gar nicht.
Ich könnte jetzt noch seitenlang widersprüchliches Verhalten auszählen, was mich letztlich zu der Annahme gebracht hat, dass BTs Version nicht stimmig ist, aber das kann man alles auf den Seiten zuvor nachlesen.

Ich wehre mich aber gegen den Vorwurf, hier auf Biegen und Brechen an seiner Schuld festhalten zu wollen. Ich hatte mir ein völlig anderes Ergebnis meiner Überzeugung gewünscht, als ich anfing, mich mit dem Fall zu beschäftigen. Aber leider hat mich BT nicht überzeugen können.

Was überzeugt dich denn daran, dass er unschuldig ist? Das würde mich ehrlich interessieren.


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Mordfall Charlotte Böhringer

27.01.2022 um 11:44
@Philippe
mir ging es ähnlich.
Ich habe den Fall allerdings nicht von Anfang an verfolgt.
Dennoch bin ich zunächst auch eher aus der Richtung "Bence ist unschuldig" an den Fall herangetreten, weil man im Prinzip durch Dokus und Zeitungsartikel, zunächst zu gar keinem anderen Schluss kommen kann.

Dann habe ich in diesem Forum hier jede einzelne Seite dieses Threads gelesen und war dennoch erstmal noch hunderte Seiten lang davon überzeugt, dass Bence ja unschuldig sein muss.
Bis ich dann einfach mal das Urteil gelesen habe.
Alleine da stecken schon so viele Infos drin, dass man auf jeden Fall an Bences Unschuld zweifeln muss.
Sobald man dann mal selbst anfängt und tiefer in den Kaninchenbau vordringt, kann man zu gar keinem anderen Schluss kommen, als "Bence ist der Täter".
Ich wollte das zunächst auch nicht glauben, weil es bedeutet hatte, dass ich das an was ich bisher "geglaubt" hatte, in Frage stellen muss. Aber so ist das halt manchmal.

Mein Interesse an dem Fall ging sogar so weit, dass ich extra selbst nach München gefahren bin, um mir die Gegebenheiten selbst vor Ort anzuschauen.
Wer schon mal dort war, der wird bestätigen können, dass in diesem doch sehr hektischen und unvorhersehbaren Umfeld mitten in der Münchner Innenstadt, ein Fremdtäter die Eventualitäten und Gefahrenpotentiale für die eigene Entdeckung gar nicht hätte abschätzen können.

Als Beispiel.
Ich wollte zunächst selbst bis vor den Flur der ehemaligen Wohnung von CB "vordringen"
Habe es aber dann sein lassen, weil ich nicht wusste, wer mich dabei sieht, ob ich damit eine gewisse "Grenze" überschreite, ob irgendjemandem mein komisches "rumlungern" vor Ort da auffällt und die Polizei ruft etc.
Der Täter war in exakt der gleichen Situation, allerdings multipliziert mit 10000000.
Ich hatte nichts Böses im Sinn und mir ist die Düse gegangen.
Stell dir mal vor, du kommst da hin, um einen Mord zu begehen.
Das traue ich persönlich (Achtung, meine persönliche Meinung) nur jemandem zu, der die Gegebenheiten vor Ort sehr gut kennt, und dessen Anwesenheit eher als neutral bewertet wird.

Viele Personen dürften da nicht bleiben.

Egal wie sympathisch mir Witting und der Musiker-Freund Matti sind (und das meine ich ernst, das sind meiner Meinung nach sehr kompetente und ehrbare Menschen) darf das einfach keine Rolle im Hinblick auf die Fakten spielen.
Und die Fakten schauen halt nun mal ganz schlecht aus für Bence.
Zitat von PhilippePhilippe schrieb:Sollte sie nicht einer der vertrautesten Personen sein? Oder sein Bruder oder seine Eltern? Aber gleichzeitig will er CB darüber als einzige informiert haben? Ich kann es drehen und wenden wie ich es will es passt für mich nicht zusammen.
Genau das ist auch so ein Thema.
CB war ja die einzige Person, die Bence im Hinblick auf das Studium "Druck" gemacht hat.
Allen anderen wäre das doch völlig egal gewesen.
Es ist so dermaßen abwegig, dass er sich ausgerechnet seiner Tante offenbart haben soll.
Zitat von PhilippePhilippe schrieb:Was überzeugt dich denn daran, dass er unschuldig ist? Das würde mich ehrlich interessieren.
@Stefan1477 das würde ich ebenfalls gerne wissen.


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27.01.2022 um 12:54
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Egal wie sympathisch mir Witting und der Musiker-Freund Matti sind (und das meine ich ernst, das sind meiner Meinung nach sehr kompetente und ehrbare Menschen) darf das einfach keine Rolle im Hinblick auf die Fakten spielen.
Das sehe ich genauso. Ich finde die beiden auch sehr sympathisch und stehe von den Sympathiepunkten aus gesehen eher auf deren Seite als auf der Seite des Gerichtes (Herr Götzl und der Staatsanwalt sind mir weniger sympathisch) - aber das hilft mir leider nicht über meine Zweifel hinweg.

Auch denke ich - gerade weil soviel Geld im Hintergrund ist - dass die Familie und die Verteidigung sicher alle Mittel und Wege in Bewegung gesetzt haben (vielleicht sogar private Ermittler), einen alternativen Täter ausfindig zu machen. Nicht zuletzt die hohe Belohnung, die ausgelobt war, sollte ein Anreiz gewesen sein. Es hat nur leider bisher nichts Belastbares ergeben. Ich hatte oben einen Link gesetzt zur "kleinen Anfrage". Daraus entnehme ich, dass 130 DNA-Proben aus dem Umfeld Böhringer abgeglichen wurden. Insoweit schließe ich - auch wenn ich die Akten nicht kenne - dass auch andere Leute in Betracht gezogen wurden, aber diese hatten offenbar entweder alle ein Alibi oder es passte mit der gefundenen DNA nicht überein. Aber dass niemand im Umfeld von CB auf der Liste der Ermittler stand außer BT halte ich für ein falsches Gerücht. Dass sich die Ermittlungen dann schnell auf BT fokussieren, weil er kein Alibi hat, seine DNA gefunden wurde und er sich selbst in Widersprüchen verstrickt hat, halte ich für normal und nicht für eine Verschwörung gegen ihn.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Wer schon mal dort war, der wird bestätigen können, dass in diesem doch sehr hektischen und unvorhersehbaren Umfeld mitten in der Münchner Innenstadt, ein Fremdtäter die Eventualitäten und Gefahrenpotentiale für die eigene Entdeckung gar nicht hätte abschätzen können.
Ich war tatsächlich auch einmal vor Ort. Allerdings zufällig. Ich bin öfters mal in München und bin an der Parkgarage einmal vorbeigelaufen. Ich war aber nicht zielgerichtet dort. Es stimmt, es ist ziemlich voll dort. Daher finde ich die Argumentation auch nicht nachvollziehbar, BT kann nicht dort gewesen sein, weil ihn niemand gesehen habe. Nur weil ihn niemand gesehen hat, beweist es nichts. Da laufen so viele Menschen vorbei und wenn man gefragt hätte, ob ich jemals an der Parkgarage gewesen wäre, hätte sich vermutlich auch niemand an mich erinnert. Ich laufe jeden Tag vom Parkplatz ins Büro und mir kommen mindestens 20 - 30 Leute dabei täglich entgegen. Ich kann mich an kaum jemanden erinnern, der mir begegnet.


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27.01.2022 um 13:27
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:das Bild der Spuren
Was ist denn mit dem Blut an den geklauten 500ern? Wenn du schon Rosinen rauspickst dann bitte auch darauf antworten.


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27.01.2022 um 17:12
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:CB hatte einen riesigen unüberschaubaren Bekanntenkreis.
von denen aber keiner Spuren in der Wohnung hinterlassen hat.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Für mich ist überhaupt schon das angebliche Motiv von BT immer noch fraglich
Selbst wenn das Motiv für Dich fraglich ist, so weisen halt sehr viele Spuren auf den Verurteilten hin. Die Frage ist ja nicht nur, ist (in Deinen Augen) das Motiv fraglich, sondern gibt es schlüssige Anhaltspunkte für einen anderen Täter mit einem anderen Motiv. Ich sehe die ehrlich gesagt nicht. Aber Du hast da vielleicht ein paar Anhaltspunkte? Ich wäre gespannt und würde die sehr gerne hören und mich mit Dir dazu austauschen!
Ich möchte nochmals hinzufügen, dass es am Ende die Indizien sind, die gegen BT sprechen, aber insbesondere auch seine eigene Aussagen. Die Aussagen zur Herkunft der Geldscheine, die Aussagen zur Herkunft der Zeitungen sowie die fernliegenden Erklärungen zur Begründung seiner Anwesenheit in der Pargarage am Tag der Auffindung seien exemplarisch genannt.

@MisterEko
@Philippe
Das ist verblüffend- mir ging es wirklich genauso. Ich hatte anfänglich zumindest bei einigen gegen den Verurteilten gerichteten Indizien Zweifel, ob diese so Bestand haben könnten. Aber wenn man (nach vielen Podcasts und Youtube Dokus...) das Urteil liest, da werden diese Zweifel immer kleiner.


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28.01.2022 um 00:28
Reine neugier?
Waren das feinste tröpchen an blut die bence und jeder andere auch nicht gesehen/bemerkt hat?

Also wurden die scheine unmittelbar nach dem mord entwendet ,da blut??

Also ich finde bei darsow/bence/und den doppelmord aus Koblenz haben ermittler/richter ERSTKLASSIGE arbeit geleistet.
Keinen eindeutigen beweise aber dafür umso zahlreiche eindeutigere indizien.

Ja es gibt es justizirtümer(vielleicht sogar mehr als wir glauben) und richter die denken über aller erhaben zu sein oder Ermittlungspannen.
Aber in diesen fällen sehen ich sie nicht.


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28.01.2022 um 09:11
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:CB hatte einen riesigen unüberschaubaren Bekanntenkreis. Da hätte man näher hinschauen sollen und auch müssen.
Was soll "unüberschaubar denn heißen? Und wohin hätte man genauer schauen sollen? Man hat doch, soweit ich weiß, bis in die Schweiz ermittelt? Wenn da nun niemand ein Motiv, geschweige denn Gelegenheit hatte, die Frau brutalst zu erschlagen? Hätten sie einen backen sollen?

Also ich kam über diese Freunde-Doku zu dem Fall und dachte danach, Oh Gott, der arme junge Mann - ein Justizopfer! Vorher hatte ich nie von dem Fall gehört. Dann habe ich mich mit den Tatsachen beschäftigt und merkte schnell, wie man durch diese Doku verarscht wurde :D Gut, das sollte wohl auch Sinn und Zweck sein, denn die Freunde sagten ja teilweise selbst, es wäre ihnen egal ob er die Tante erschlagen hat oder nicht.

Heute sage ich - super Arbeit der Ermittler! Da sitzt schon der richtige.


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28.01.2022 um 09:46
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Waren das feinste tröpchen an blut die bence und jeder andere auch nicht gesehen/bemerkt hat?
welche tröpfchen meinst du?


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28.01.2022 um 12:13
Na an den 500 ern waren doch blutspuren..

Waren das welche die man(und er) nicht gesehen hat oder war er so dumm,wusste um die b.Spuren dachte aber das man nicht drauf käme???


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28.01.2022 um 12:57
@Freigeist38
Das musst Du BT fragen, ob er davon ausging, die Spuren seien nicht zu entdecken. Im Urteil ist zu lesen, dass an zwei der drei beim Verurteilten aufgefundenen 500.- Scheine DNA Spuren der Tante und auf einem eine Blutspur gefunden wurde, wobei bei der Blutspur nicht geklärt ist, ob sie dem Opfer zuzuordnen ist. Mehr steht dazu nicht drin.

Was ich neben diesen Punkten aber eben sehr belastend finde ist, dass der Angeklagte eine Erklärung für den Besitz der 500.- Scheine lieferte, die als fernliegend ausgeschlossen werden konnte. Zieht man dann noch den vierten 500.- in Betracht, der an der Tanke in Augsburg am Auffindetag gewechselt wurde, erkennt man, dass diese 4x 500.- den Bargeldfehlbetrag im Geldbeutel des Opfers entsprechen. Diesen wiederum hatte die Polizei akribisch recherchiert.Selbst ohne jede Opfer-DNA-Spur auf den Scheinen ergeben diese Umstände in Verbindung mit den Einlassungen des Verurteilten ein erheblich belastendes Indiz.


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28.01.2022 um 13:23
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Dann habe ich mich mit den Tatsachen beschäftigt und merkte schnell, wie man durch diese Doku verarscht wurde :D Gut, das sollte wohl auch Sinn und Zweck sein, denn die Freunde sagten ja teilweise selbst, es wäre ihnen egal ob er die Tante erschlagen hat oder nicht.
Ob es Sinn und Zweck war, weiß ich gar nicht mal. Die Doku ist ja allein aus der subjektiven Sicht des Freundeskreis geschildert, ich denke, die Doku erhebt somit noch nicht einmal Anspruch auf Objektivität. Sie ist ja auch gut gemacht, man kann sich in den Freundeskreis hineinfühlen. Aus meiner Sicht blenden manche aber gern aus, dass diese Doku eben inhaltlich rein subjektiv ist. Eine objektive Doku sieht natürlich anders aus.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Was ich neben diesen Punkten aber eben sehr belastend finde ist, dass der Angeklagte eine Erklärung für den Besitz der 500.- Scheine lieferte, die als fernliegend ausgeschlossen werden konnte.
Ganz genau. Und beinahe noch viel bizarrer finde ich die "Auffindesituation". BT wurde von der Polizei gefragt, ob er noch mehr Bargeld bei sich habe, was er verneinte. Als die Polizei dann die versteckten Scheine fand, reagierte er mit "Ach, da ist ja auch noch was." und lieferte dann die Erklärung, die auch nicht stimmig ist. Wäre es tatsächlich Geld gewesen, dass seine Tante ihm geschenkt hätte, hätte er der Polizei doch offen sagen können, als sie ihn fragte, ob er noch Geld haben könnte: "Klar, ich hab noch ein Geldgeschenk meiner Tante bei mir." Das wäre glaubwürdig gewesen. Aber so passt das alles schon wieder nicht zusammen.

Genau, wie er erzählte, er habe keinen Schlüssel zum Geschäftsführerbüro (daher musste ja erst jemand kommen, um den Schlüssel zu holen, damit man in die Wohnung kam) und dann wurde der Schlüssel doch bei ihm gefunden. Da reagierter er auch wieder damit, dass er das vergessen habe.

Im Übrigen verstehe ich eines nicht. Aus diesem Zeitungsartikel entnehme ich, dass der Zeuge Käfer quasi in der Luft zerrissen wurde von der Verteidigung (was ich verstehen kann, ist ja auch deren Aufgabe), weil er jetzt etwas aussagte, das er bei der Polizei offenbar vergessen hatte. Ich setze mal den Link zum Artikel:

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/boehringer-prozess-gerd-kaefer-sagt-aus-prominenter-zeuge-1.663070

Das mag ja auch richtig sein, dass man sich darüber aufregt, wenn jemand etwas so Wichtiges angeblich vergessen hat bei der Polizei. Nur jetzt meine Rückfrage: warum regt sich denn niemand der BT-Unterstützer darüber auf, dass BT ständig etwas bei der Polizei vergessen hatte oder seine Aussagen abänderte. Da wird eher noch der Polizei ein Vorwurf gemacht, dass diese ihm seine Widersprüche vorhält. Das finde ich einfach nicht fair. Auch kann es meines Erachtens nicht nur an seiner Aufregung gelegen habe. Er war anfangs gar kein Beschuldigter. Und was für ihn gilt, sollte wohl auch anderen Zeugen zugestanden werden. Möglicherweise waren ja auch andere Zeugen bei der Polizei/vor Gericht aufgeregt.


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28.01.2022 um 15:44
Zitat von PhilippePhilippe schrieb:: warum regt sich denn niemand der BT-Unterstützer darüber auf, dass BT ständig etwas bei der Polizei vergessen hatte oder seine Aussagen abänderte.
Weil diese Leute gar nicht an den realen Widersprüchen interessiert sind.
Die haben sich irgendwann mal darauf festgelegt das BT unschuldig zu sein hat und fertig.

Wie wir hier erörtert hatten, sind viele uns ursprünglich auch mit dieser Einstellung an die Sache rangegangen. Konnten aber unseren Standpunkt ändern.

Für mich findet da bei vielen ein bewusstes "Wegsehen" statt.
Warum auch immer.

Ist aber halt auch so ein generelles Thema im Leben des BT.
Da wurde schon vor der Tat bei (zu)vielen Dingen weggeschaut.
-Der war 31 Jahre und schlendert so durchs Leben, komm ich heute nicht, komme ich morgen.
-Ja dann hat er halt mal in die Kasse gegriffen ab und zu. Ja und?
-Der war ja nur Hilfskraft in der Parkgarage. Ist denn seinem Umfeld nicht aufgefallen wo oder wie BT sich sonst so den ganzen Tag "rumtreibt". Was hat BT eigentlich den ganzen lieben langen Tag gemacht? Zumindest die Verlobte muss doch massive Anzeichen dafür wahrgenommen haben, dass das alles hinten und vorne nicht zusammen passt.
Zitat von PhilippePhilippe schrieb:Auch kann es meines Erachtens nicht nur an seiner Aufregung gelegen habe
Welche Aufregung denn?
Wann war die Zeugenvernehmung?
2 Tage nach der Auffindung der Tante?
Da sollten doch im Kopf eines unschuldigen Neffen Themen wie "Trauer", "Vergeltung für den Mord an meiner Tante", "Aufklärungswille, ohne dabei auf eigene Unzulänglichkeiten Rücksicht zu nehmen" "Mitwirken gegenüber der Polizei" etc. pp im Vordergrund stehen und nicht "Oh ich bin so nervös".
Nervös oder Aufgeregt, im Bezug auf was denn?
Die haben ja kein Waterboarding mit ihm abgezogen.
Der war so locker und entspannt, dass er den ihm zur Hilfe eilenden Witting weggeschickt hat.
Selbst der Staatsanwalt ist verwundert über diese Blauäugigkeit des BT.
Im Nachgang waren dann angeblich alle so böse zu BT.


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Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2022 um 17:22
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Ist aber halt auch so ein generelles Thema im Leben des BT.
Da wurde schon vor der Tat bei (zu)vielen Dingen weggeschaut.
Das denke ich auch. Bzw. wenn Zweifel da waren, wurden diese dann im Nachhinein offenbar verdrängt, weil BT ein netter Mensch war. Ich möchte ihm ja auch gar nicht abstreiten, dass er ein netter Mensch sein kann. Ich kenne ihn persönlich nicht, aber seine Freunde scheinen ein sympathischer "Haufen" zu sein, da muss er schon irgendwie reingepasst haben. Aber auch die nettesten Menschen können halt Seiten haben, die problematisch sind. Im Fall von BT war es offenbar ein Selbstbildnis, dass er nach außen aufgebaut hat, welches er aber nicht erfüllen konnte. Insoweit hat er sich eine Lebenslüge aufgebaut, aus der er nicht mehr herauskam. So stelle ich mir das jedenfalls vor. Und dass er ein völlig unproblematischer Charakter war, kann ich mir tatsächlich auch nicht vorstellen, wenn er permanent lügt. Wie gesagt, ich verweise noch einmal auf den eigenen Bruder, der zweimal (einmal in der Doku "Die Frage" und einmal in einem Zeitungsartikel der AZ) äußerte, er habe anfangs schon darüber nachgedacht, dass BT der Täter sein könne, aber dann hätten ihn die Ermittlungen nicht überzeugt. Auch die Äußerungen der Verlobten im Wiederaufnahmeantrag deuten darauf hin, dass sie und der beste Freund Zweifel hatten, was das Studium anging, aber BT noch weiter an der Version festhielt, obwohl sie ihn darauf angesprochen hatten. Ich finde es schon charakterlich schwierig, wenn man sein gesamtes Umfeld belügt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

29.01.2022 um 19:12
Ich habe etwas im Urteil nachgelesen und bin dabei über eine Sache gestolpert, über die ich vorher noch nie so genau nachgedacht habe. Neben MT und BT war auch der Geschäftsführer R (zwar nicht als Erbe, aber als Vermächtnisnehmer) im letzten Testament von CB bedacht.
Hat BT vielleicht darin eine Chance gewittert, von sich abzulenken und den Verdacht auf R zu lenken? Er hat sich ja auch die Geschichte ausgedacht, die gestohlenen Geldscheine aus dem Automaten wären auf Befehl der Tante von ihm entnommen worden, weil diese angeblich R hatte loswerden wollen. Ein Rechtsanwalt, der CB wohl ständig beriet, sagte hingegen als Zeuge aus, dass CB sich zwar manchmal über R geärgert habe und sie habe vor langer Zeit einmal darüber nachgedacht, ihn loszuwerden, aber zur Tatzeit sei das schon lange kein Thema mehr gewesen.
R war es auch, der BT einmal beim Diebstahl des Geldes aus den Parkautomaten erwischt hatte. Daraufhin hatte BT diesen Betrag ja wieder in die Kasse gelegt (nachdem er den Betrag vom Konto seiner Verlobten abgeholt hatte).
BT behauptet auch, er sei gegen Mittag am 14.05. noch kurz bei CB gewesen, wobei auch das so gut wie widerlegt ist aufgrund der Telefonate, die CB stattdessen führte und der Äußerungen gegenüber ihrer Telefonpartner. BT behauptet auch hier, dass Thema eine Intrige CBs gegen R gewesen sei, was er dann aber abgelehnt habe. Auch dieses Gespräch dürfte es wohl nicht gegeben haben.
Ich habe tatsächlich noch nie so explizit darüber nachgedacht, aber mir scheint es so, als wollte BT bewusst den Verdacht auf R lenken. Das finde ich schon ein wenig perfide.


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Mordfall Charlotte Böhringer

29.01.2022 um 20:06
Zitat von PhilippePhilippe schrieb:Ich habe tatsächlich noch nie so explizit darüber nachgedacht, aber mir scheint es so, als wollte BT bewusst den Verdacht auf R lenken. Das finde ich schon ein wenig perfide.
Naja, es macht schon Sinn das ein Täter irgendwie versucht, den Verdacht auf jemanden anderen zu lenken.
Soweit ich weiß, hat BT ja in der Vernehmung den Namen des R. bewusst ins Spiel gebracht.
BT geht halt über Leichen.

Ist das gleiche Schema wie immer.
Schuld ist halt immer jemand anders.
Nur nicht BT selbst.

Er gesteht ja nur die Dinge ein, die man ihm zweifelsfrei nachweisen kann, wobei selbst das nicht stimmt.
Die Tante will er ja angeblich über den Abbruch des Studiums informiert haben.

Im Grunde hat er bisher noch keinen einzigen Punk zugegeben.
Alle liegen falsch, nur er sagt die Wahrheit.


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Mordfall Charlotte Böhringer

29.01.2022 um 21:38
Zitat von PhilippePhilippe schrieb:Ich habe etwas im Urteil nachgelesen und bin dabei über eine Sache gestolpert, über die ich vorher noch nie so genau nachgedacht habe. Neben MT und BT war auch der Geschäftsführer R (zwar nicht als Erbe, aber als Vermächtnisnehmer) im letzten Testament von CB bedacht.
Nein. Der im Testament bedachte R. war nicht der Geschäftsführer, sondern das Patenkind von Frau Böhringer.

Das wurde hier schon des Öfteren durcheinander geworfen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

29.01.2022 um 22:03
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe länger mitgelesen, weil mich der Fall ebenfalls länger beschäftigt hat. Danke für die interessanten Diskussionen bisher!

Dass BT den Verdacht bewusst auf jemand anderen hatte lenken wollen, konnte ich im Urteil leider nicht explizit finden. Allerdings, wie ich gerade nachgelesen habe, hat er in seiner ersten Zeugenaussage behauptet, dass CB mit der Leistung des Geschäftsführers R nicht mehr zufrieden gewesen sei und ihn hätte entlassen wollen. (Das schien der Auftakt zur Erklärung der Intrige gewesen zu sein.) Mehr Belastungstendenzen konnte ich in seinen Aussagen jedoch nicht finden.

Wenn man sich in Minute 1:22 hier
Youtube: Wer erschlug Charlotte Böhringer? – die komplette Folge der Doku-Serie „Mein größter Fall“ | #3
Wer erschlug Charlotte Böhringer? – die komplette Folge der Doku-Serie „Mein größter Fall“ | #3
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den Untertitel anschaut, wird behauptet, dass er "die Schuld einem anderen zuschieben" wollte. Es könnte also schon passen, dass er versuchte, die Schuld auf R zu schieben. Immerhin hatte er ja auch die Schlüssel, meine ich (oder?).


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Mordfall Charlotte Böhringer

30.01.2022 um 08:40
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Nein. Der im Testament bedachte R. war nicht der Geschäftsführer, sondern das Patenkind von Frau Böhringer.
Ah ja, stimmt. Danke für den Hinweis. Ich kann mich wieder erinnern. So kommt es, wenn man ziemlich müde am Bildschirm sitzt ;-).
Dennoch hat - lassen wir mal das Testament weg - meines Erachtens BT schon den Fokus ein wenig auf den Geschäftsführer R gelenkt. Ich denke, allein um abzulenken von sich. Dass er davon ausging, dass R verurteilt werden würde, denke ich noch nicht einmal. Ich denke aber, dass er ein Ablenkungsmanöver damit startete.


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