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Mordfall Charlotte Böhringer

28.934 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

27.02.2022 um 13:57
Zitat von curtcurt schrieb:Auch wird in der Doku erzählt er hätte CB bereits im Jun oder Juli 2005 vom Studienabbruch unterrichtet.
Das ist auch wieder so ein Widerspruch: Wenn CB wirklich so herrisch und cholerisch gewesen wäre, wie sie geschildert wird, dann hätte sie diesen Studienabbruch doch niemals für sich behalten sondern beim nächsten Streit mit ihrem Neffen ihm an den Kopf geknallt: "Du Versager, hast ja noch nicht mal Dein Studium fertigbekommen!" - und wenn dann Dritte dabei waren, hätte man BT doch darauf angesprochen: "Sag mal....Was hat die da grade zu Dir gesagt? Du hättest Dein Studium geschmissen? Wie kommt die denn darauf?"

Oder CB hätte zu irgendwem gesagt: "Also, mein Neffe Bence, was der sich da neulich wieder geleistet hat im Geschäft - aber was will man von jemandem erwarten, der noch nicht mal sein Studium auf die Reihe bekommt?"

Also entweder stimmen die Beschreibungen der Tante nicht oder die Story, dass er ihr schon fast ein Jahr vor dem Mord vom abgebrochenen Studium erzählt hätte.


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Mordfall Charlotte Böhringer

27.02.2022 um 14:01
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Also entweder stimmen die Beschreibungen der Tante nicht oder die Story, dass er ihr schon fast ein Jahr vor dem Mord vom abgebrochenen Studium erzählt hätte.
Ich frage mich.
Für wen genau hat Bence dann eigentlich weiterhin diese Farce aufrecht erhalten?
Wenn es die Tante ja angeblich wusste und seiner Verlobten und Freunden das Thema sowieso unwichtig war?

Macht doch keinen Sinn.


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Mordfall Charlotte Böhringer

27.02.2022 um 14:08
Zitat von curtcurt schrieb:Wenn seine Freunde das doch schon geahnt haben, das er das Stdium nicht mehr weiterführt, warum hat dann nicht mal einer seiner besten Freunde ihn darauf angesprochen und gesagt: Du erzählst da Müll, du sagst Du studierst noch, aber hast es doch längst abgebrochen und belügst uns Deine Freunde.
Ich glaube einfach, dass BT seine Freunde und seine Ex-Verlobte schlicht extrem dreist und kreativ belogen hat. Er hat sein angeblich bestandenes 1. StEx mit einem Weißwurstfrühstück gefeiert. Er hat sich sogar nach einer Examensklausur von seinem Kumpel an einem Ort in der Nähe von der Uni abholen lassen und ihm dann erzählt, er habe in der Klausur einen Kardinalsfehler (Verstoß gegen das Abstraktionsprinzips) begangen. Wenn man so konkret belogen wird, dann glaubt man einfach, dass er das Examen geschrieben hat. Auch nach dem Examen hat er alle intensiv weiterbelogen. Mit einem angeblich sicheren Job in einer Beratung und mit der Aussicht auf eine Promotion. Seine nahestehenden Verwandten wussten sogar das Datum der 1. Prüfung des zweiten StEx, weil BT es ihnen wohl mehrfach gesagt hat! Wer weiß, was er seinen Freunden und seiner Familie noch alles aufgetischt hat...

Es wundert mich allerdings schon ein wenig, dass seine Ex-Verlobte oder seine Eltern kein Zeugnis o.ä. (keine Ahnung, was man nach dem 1. StEx für eine Urkunde bekommt) sehen wollten. Nicht mal unbedingt aus Misstrauen, sondern aus Stolz. (Meine Eltern waren schon interessiert, meine Abschlusszeugnisse mal zu sehen, eben aus Stolz.) Wahrscheinlich hat er aber auch da irgendwas aufgetischt ("Zeugnis wird noch erstellt", "Finde es gerade nicht", "Beim nächsten Besuch bringe ich es mit",...).
Zitat von curtcurt schrieb:Auch wird in der Doku erzählt er hätte CB bereits im Jun oder Juli 2005 vom Studienabbruch unterrichtet.
Zum Glück gibt es ja noch die Zeugenaussage eines Geschäftsführers der Parkgarage. Er hat glaubhaft ausgesagt, dass CB ihn gebeten habe, sich nach dem Stand des Referendariats zu erkunden. Das war meiner Erinnerung nach im Mai 2006. Warum sollte CB das tun, wenn BT ihr doch angeblich im Sommer 2005 den Studienabbruch gebeichtet hat? Davon abgesehen, wurde hier schon mehrfach ausgeführt, wie absurd das wäre, genau CB davon zu berichten. Und am Mordmotiv ändert es auch nichts.


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Mordfall Charlotte Böhringer

27.02.2022 um 14:26
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Ich glaube einfach, dass BT seine Freunde und seine Ex-Verlobte schlicht extrem dreist und kreativ belogen hat. Er hat sein angeblich bestandenes 1. StEx mit einem Weißwurstfrühstück gefeiert. Er hat sich sogar nach einer Examensklausur von seinem Kumpel an einem Ort in der Nähe von der Uni abholen lassen und ihm dann erzählt, er habe in der Klausur einen Kardinalsfehler (Verstoß gegen das Abstraktionsprinzips) begangen. Wenn man so konkret belogen wird, dann glaubt man einfach, dass er das Examen geschrieben hat.
Grundsätzlich kann ich mir schon vorstellen, dass er so geschickt gelogen hat. Es gibt ja immer mal wieder solche Fälle, wo z. B. Leute ihre Arbeitslosigkeit vor der Familie verbergen und jeden Morgen mit der Aktentasche aus dem Haus gehen usw. Oder man denke an den Traurigen Fall des Amoktäters in Erfurt, der seiner Familie und seinen Freunden vorgespielt hat, er ginge noch zur Schule.

Trotzdem bleibt schon auch die Frage, was für ein Verhältnis die Eltern und die "tollen" Freunde zu jemandem haben, dass Ihnen nichts auffällt. Z. B. das sie gar nicht mal Kollegen aus dem Referendariat kennenlernen usw. Aber gut, das ist natürlich auch alles nicht ausgeschlossen und es wäre möglich, dass er es schafft.

Aber die Unstimmigkeiten im Bezug auf die Tante bleiben ja trotzdem, selbst wenn man davon ausgeht dass eine solche Lüge funktioniert hat.


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28.02.2022 um 16:54
Zitat von curtcurt schrieb:Du erzählst da Müll, du sagst Du studierst noch, aber hast es doch längst abgebrochen und belügst uns Deine Freunde.
Ich finde das tatsächlich einen wichtigen Punkt. "Angst" musste er wenn ja nur vor CB haben, dass sie für den Fall der Fälle nicht akzeptieren würde, wenn er ohne Studium bliebe und dies dann Folgen für seine weitere Anstellung gehabt hätte etc. Wirklich weitere "Ängste" vor seinen Freunden hätte er ja nicht haben brauchen. Also wieso wird eine Lüge aufrecht erhalten, wenn das "größte Risiko" CB ja angeblich schon bescheid wusste? Das finde ich nicht besonders nachvollziehbar. Es bestünde ja zudem das Risiko dass dadurch ungewollt bekannt würde, dass es nicht mehr studiere.
Man kann das natürlich nicht 100% ausschließen, zumal sich ja auch der Steuerberater von CB im Zivilprozess hier ja - zumindest wurde das so von der Verteidigung kolportiert- anderslautend äußert, aber logisch erscheint es nicht.


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01.03.2022 um 22:02
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Man kann das natürlich nicht 100% ausschließen, zumal sich ja auch der Steuerberater von CB im Zivilprozess hier ja - zumindest wurde das so von der Verteidigung kolportiert- anderslautend äußert, aber logisch erscheint es nicht.
Nein, logisch ist das in der Tat nicht. Zudem verstehe ich nicht, warum so ein Aufhebens um den Steuerberater gemacht wird und um seine Aussage, CB wusste, dass BT kein Student mehr war. Das wird sogar sehe wahrscheinlich sein, dass sie wusste, dass er kein Student mehr war. Er war ja nach eigenen Aussagen im Referendariat. Im Referendariat ist man kein Student, sondern in der Regel Beamter auf Widerruf (jedenfalls zu BTs Zeiten). CB musste doch also davon ausgehen, dass BT ohnehin kein Student mehr war mit Abschluss des (vorgeschwindelten) ersten Staatsexamens, das er ja auch noch gebührend mit Weißwurst für alle feierte. Sie ging aber davon aus, dass er kurz vor dem 2. Staatsexamen stand, wie er ja auch allen gesagt hatte. Und das ist meines Erachtens der Knackpunkt. Das war kurz vor dem Auffliegen, nicht aber, dass BT den Studentenstatus nicht mehr hatte. Anders macht es keinen Sinn, wieso sich CB über den Geschäftsführer nach dem Ausbildungsstatus erkundigen lässt. Es würde sogar die Aussage des Steuerberaters - sollte er sie denn so im Zivilprozess getätigt haben - Sinn ergeben. CB kann durchaus davon ausgegangen sein, dass das Studium beendet worden war. Aber die Ausbildungslüge ging noch weiter. Es war ja nicht mehr nur eine Studienlüge, sondern mittlerweile auch eine Referendariatslüge. BT hat sogar noch eins oben draufgesetzt: einen lukrativen Job nach dem Referendariat will er ja auch noch in Aussicht gehabt haben.

Dass er CB darüber informiert haben will, halte ich für höchst unlogisch. Sie schien ja in solchen Dingen eben nicht seine Vertrauensperson zu sein. Hätte sich BT entschieden, sich zu offenbaren, dann wohl eher gegenüber seiner Verlobten, seinem besten Freund und seinem Bruder. Zumal die Verlobte und der beste Freund schon vorher Zweifel an der Ausbildung hatten. Jedenfalls wird das im ersten Wiederaufnahmeantrag so geschrieben.


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01.03.2022 um 23:30
Ich bin weder von der Schuld, noch von der Unschuld BTs überzeugt, aber es wäre auch möglich, dass CB als einzige wusste, dass er das Studium nicht abgeschlossen hatte und im Streit damit drohte, dass sie die Familie informieren würde.


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02.03.2022 um 05:42
Zitat von PhilippePhilippe schrieb:Nein, logisch ist das in der Tat nicht. Zudem verstehe ich nicht, warum so ein Aufhebens um den Steuerberater gemacht wird und um seine Aussage, CB wusste, dass BT kein Student mehr war. Das wird sogar sehe wahrscheinlich sein, dass sie wusste, dass er kein Student mehr war. Er war ja nach eigenen Aussagen im Referendariat. Im Referendariat ist man kein Student, sondern in der Regel Beamter auf Widerruf (jedenfalls zu BTs Zeiten). CB musste doch also davon ausgehen, dass BT ohnehin kein Student mehr war mit Abschluss des (vorgeschwindelten) ersten Staatsexamens, das er ja auch noch gebührend mit Weißwurst für alle feierte. Sie ging aber davon aus, dass er kurz vor dem 2. Staatsexamen stand, wie er ja auch allen gesagt hatte. Und das ist meines Erachtens der Knackpunkt. Das war kurz vor dem Auffliegen, nicht aber, dass BT den Studentenstatus nicht mehr hatte. Anders macht es keinen Sinn, wieso sich CB über den Geschäftsführer nach dem Ausbildungsstatus erkundigen lässt. Es würde sogar die Aussage des Steuerberaters - sollte er sie denn so im Zivilprozess getätigt haben - Sinn ergeben. CB kann durchaus davon ausgegangen sein, dass das Studium beendet worden war. Aber die Ausbildungslüge ging noch weiter. Es war ja nicht mehr nur eine Studienlüge, sondern mittlerweile auch eine Referendariatslüge. BT hat sogar noch eins oben draufgesetzt: einen lukrativen Job nach dem Referendariat will er ja auch noch in Aussicht gehabt haben.
Und das Lügengebäude hatte wohl für ihn dann schon durchaus unangenehme Folgen: denn ein Referendar verdient ja bereits, nicht üppig, aber immerhin, und vor allem im Gegensatz zu einem Studenten. Daraufhin durfte die Tante durchaus annehmen, dass er finanziell gar nicht so schlecht versorgt war. Da dieses Einkommen aber nicht existierte, brachte ihn das in die Bredouille: Tantchen wendet ihm nicht sonderlich viel zu, da sie ja glaubt, er habe ein Einkommen, und so bleibt nur, sich was aus den Parkautomaten abzuzwacken, ab und zu. Passt.


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02.03.2022 um 06:44
@Rick_Blaine
hat hier mal wieder einen sehr interessanten Gedankengang formuliert.
Diesen würde ich gerne weiter aufgreifen.

Möglicherweise lässt sich das Motiv auch aus dieser Richtung erklären.

Wenn die Tante tatsächlich nichts von seinem Lügengebilde wusste, dann ging Sie ja davon aus, dass Bence bereits relativ gut in Lohn und Brot steht.
Letzte Zweifel an der "Karriere" von Bence, wollte Sie vielleicht dadurch aus dem Weg räumen, indem Sie Bence von einem Kollegen fragen lässt, wie es denn mit dem "Studium" aktuell aussieht.

Leider beruhen unsere ganzen Infos darüber welche Vorstellungen CB über die Zukunft des Parkhauses bzw. dessen Führung hatte, nur auf Schilderungen der Familie Toth und anderen Mitarbeitern.
Ist doch gut möglich, dass sich die Tante in Wahrheit bereits entschieden hatte, dass Bence keine direkte berufliche Zukunft in der Parkgarage haben wird.
Aus welchen Gründen auch immer.

Vielleicht so eine Art "aus dem Nest stoßen" oder Bence seinen eigenen Weg gehen lassen.
Wäre er, so wie er es allen erzählt hat, ohnehin kurz davor sein Examen in Händen zu halten etc. ( Plus Promotion, gute Jobaussichten usw.) dann wäre ein Verlust der Perspektive im Parkhaus zu arbeiten, vielleicht erstmal gar nicht so dermaßen schlimm gewesen.



Nur mal zur Vollständigkeit, weil das oftmals untergeht:
Er gab konsequent vor, sein Erstes Juristisches Examen bestanden zu haben und nunmehr Rechtsreferendar zu sein. Um den falschen Eindruck des bestandenen Ersten Examens nach aussen deutlich zu machen und ihn in der Vorstellung des Personals und seiner Tante zu manifestieren, hatte der Angeklagte im Frühjahr 2005 sogar in der Parkgarage Weisswürste für alle Angestellten ausgegeben. Weiter spiegelte er seinem gesamten Umfeld vor, neben dem Referendariat bei einem Finanzberater zu arbeiten und von diesem die feste Zusage für einen Arbeitsvertrag nach dem Abschluss der Ausbildung erhalten zu haben. Im Zeitraum vor der Tat – im Mai 2006 – täuschte er seinem Umfeld vor, nun unmittelbar vor dem Zweiten Staatsexamen zu stehen und noch im Mai 2006 mit den Prüfungsklausuren zu beginnen. (S. 12)
Quelle: Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer bzw. Urteil

Bence konnte nicht einfach "die Arschbacken zusammenkneifen" und lernen, um das (Zweite) Staatsexamen erfolgreich zu bestehen.
Er hatte ja noch nicht mal das Erste Examen erfolgreich bestanden.
Er hat sich selbst in eine Sackgasse manövriert, aus der er nicht mehr heraus kam.

Vielleicht war Bence ja tatsächlich am Muttertag bei der Tante.
Unter Umständen hat CB ihm mitgeteilt, das er sich von der Parkgaragen lösen soll/muss.

Vielleicht liegt das primäre kurzfristige Hauptmotiv gar nicht so sehr darin das Erbe zu erhalten.
Möglicherweise hatte Bence akute Angst sein (einziges) ,wenn auch spärliches, Einkommen zu verlieren.
Das Erbe war dann wohl eher sein sekundäres mittel- bzw. langfristiges "Ziel"

Sein aktueller Aushilfsjob in der Parkgarage war aus mehreren Gründen nicht so ohne weiteres zu ersetzen.
-Er kannte sich dort hervorragend aus.
-Er hatte als Neffe der Chefin wohl einen gewissen "Status"
-Durch illegale Entnahmen aus der Kasse bzw. Automaten, konnte er jederzeit sein Gehalt "aufbessern". Als Neffe der Chefin war hier das Risiko im Falle einer Entdeckung angezeigt zu werden, relativ gering.
-Eventuell hat sich Bence sonst noch zusätzlich auf andere Art und Weise dort "bereichern" können, dies ist allerdings durch nichts belegt und nur meine Spekulation. (Hier und da mal eine Schachtel Zigaretten einstecken, hier und da mal ne Breze einstecken, Motoröl, Scheibenklar, Getränke, alles verfügbar)

Er hätte sicherlich auch an einer anderen Tankstelle arbeiten können.
Seine Fassade des erfolgreichen angehenden Juristen hätte er aber nicht mehr aufrecht erhalten können mit Mindestlohn (gab es den eigentlich 2006 schon?), weil schlicht die finanziellen Mittel gefehlt hätten um diesen Lifestyle seinem Umfeld und gerade der Verlobten vorzuspielen.

Die Angst vor einer "Enttarnung" bzw. Gesichtsverlust spielte sicherlich eine Rolle.
Ich denke mir aber auch, das er es nicht noch zusätzlich riskieren konnte, seine "Geldquelle" zu verlieren.
Der Angeklagte sei seit etwa April 2006 regelmässig in seinem Büro gewesen. Er habe immer auf „sichere Spiele“ gesetzt.
Quelle: Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer bzw. Urteil

Im Monat vor der Tat begann Bence wohl regelmässig, zumindest dieses konkrete Wettbüro, aufzusuchen.
Ein interessanter Zusammenhang.
-Entweder hat Bence akut Geld benötigt (wozu auch immer) und auf diese Art und Weise versucht, an welches zu gelangen.
-Vielleicht stand Bence massiv unter Druck und die Wetten waren eine Möglichkeit zur Stressbewältigung bzw. Ablenkung für ihn.

All das belastet ihn im Grunde noch mehr.
Irgendetwas lieft scheinbar bei Bence aus dem Ruder zu dieser Zeit.
Im Grunde wissen wir auch was los war.
Seine Lebenslüge stand kurz vor der Aufdeckung.


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Mordfall Charlotte Böhringer

02.03.2022 um 07:42
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Im Monat vor der Tat begann Bence wohl regelmässig, zumindest dieses konkrete Wettbüro, aufzusuchen.
Ein interessanter Zusammenhang.
-Entweder hat Bence akut Geld benötigt (wozu auch immer) und auf diese Art und Weise versucht, an welches zu gelangen.
Mir scheint das schon so, dass er dringend cash brauchte. Er hatte sich ja in eine extreme Zwickmühle manövriert: einerseits der Superjurist, der nicht nur als Referendar glänzte, sondern auch noch einen tollen Nebenjob beim Finanzberater hatte - nun, selbst der naivsten Tante (und man sollte meinen, auch der naivsten Freundin) mussten zwei Dinge auffallen:

1. Schon ein Referendar hat im auch damals schon typischen bayerischen Notenstress (nur die besten Juristen kommen weiter) unglaublich viel Zeit fürs Lernen aufgebracht, dazu noch der Finanzjob: woher nahm BT nur die Zeit, auch noch in der Garage zu arbeiten und im Biergarten zu sitzen? Da konnte etwas nicht stimmen!

2. Finanziell hätte sich ein bayerischer Referendar in München, mit Finanzberatungsnebenjob ganz anders dargestellt, als jemand, der vom mickrigen Garagengehalt leben musste. Auch hier konnte etwas nicht stimmen!

Selbst wenn Tantchen so naiv gewesen sein sollte, dann hätte es passieren können, dass sie sagt: Du Armer, Du arbeitest doch viel zu viel. Dieser Garagenjob steht doch Deinem Erfolg nur im Weg, ich besetze ihn mal mit einem anderen, dann hast Du mehr Zeit, Dich auf das 2. Staatsexamen und den Finanzjob zu konzentrieren. Nach dem Examen wirst Du dann hier der Boss, aber bis dahin gebe ich Dir Urlaub...


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Mordfall Charlotte Böhringer

02.03.2022 um 08:20
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:1. Schon ein Referendar hat im auch damals schon typischen bayerischen Notenstress (nur die besten Juristen kommen weiter) unglaublich viel Zeit fürs Lernen aufgebracht, dazu noch der Finanzjob: woher nahm BT nur die Zeit, auch noch in der Garage zu arbeiten und im Biergarten zu sitzen? Da konnte etwas nicht stimmen!
absolute Zustimmung!

Stellen wir uns mal vor, Bence wäre aus dem Quark gekommen und hätte sich selbst gesagt "So, jetzt lerne ich wie ein Irrer mach klamm heimlich mein Erstes Examen und schieße dann schnellstmöglich mein Zweites Examen, für das ich noch viel krasser lernen werde hinterher, derweil greife ich noch paar mal in die Parkautomaten und eventuell gewinne ich in der Zwischenzeit eine große Summe bei Sportwetten".

Bence hätte dies niemals umsetzen können.
"Heimlich" lernen, während er parallel einen Finanzjob authentisch vorgaukeln muss, finanziell irgendwie klar kommen muss, mit der Verlobten unter einem Dach wohnt, die eventuell jederzeit Verdacht schöpfen kann.
Diese beiden Staatsexamen sind schon unter normalen Bedingungen extremer Stress.
Unter den Vorzeichen unter denen Bence das dann hätte "heimlich" durchziehen müssen, wäre das meiner Meinung nach völlig unmöglich gewesen.
Soviel "Stress" und "Druck" kann kein Mensch erfolgreich handhaben vor allem nicht, wenn man im Grunde sowieso keinen Bock auf Jura hat. Von dem "logistischen Aufwand" ganz zu schweigen.
Über allem schwebt dann noch das Damoklesschwert jederzeit "Enttarnt" zu werden.

Aber attraktive Alternativen hatte er ja nicht.
Irgendwo anders den Hilfsarbeiter spielen oder mit seinen immerhin doch 31 Lenzen eine Ausbildung zum Bürokaufmann machen?
Alles keine echte Option, wenn deine Verlobte und Freunde beruflich gerade voll durchstarten und du 400€ Azubi Lohn hast.
Vom Gesichtsverlust ganz zu schweigen.

Der gefühlte Gesichtsverlust im Studium zu scheitern, ist ja an und für sich schon sehr unangenehm.
Bei Bence kommen noch die Lügen on top und sein doch schon relativ fortgeschrittenes Alter.
Mit 31 Jahren rein gar nichts in der Hand zu haben ist schon heftig.

Ich bin mir sicher das seine Freunde ihn deswegen nicht "verstoßen" hätten und seine Verlobte sich nicht direkt getrennt hätte.
Aber davon kann er sich im Grunde auch nichts kaufen.
Deswegen steht er dennoch ohne alles da.

Und genau in dieser Situation kommt es dann noch zu einem Konflikt mit der Tante.
Einem Konflikt, der vielleicht sogar dieses mal tatsächlich, das Verhältnis endgültig beendet.
D.h. auch noch Job und vielleicht Aussicht aufs Erbe "weg".

Das BT da irgendwann die Sicherungen durchgebrannt sind, überrascht mich nicht.
Vielleicht wurde auch die Tante einfach zum "Sündenbock" erklärt.
"Sie hat mich ja immer in dieses verdammte Studium gedrängt"
"Hätte ich nicht soviel in der Parkgarage gearbeitet, dann hätte ich das Studium geschafft"
"Sie hat zu viel Druck auf mich ausgeübt"
etc.


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02.03.2022 um 08:28
Interessanterweise haben wir vor Kurzem einen ganz ähnlichen Fall gesehen: der Verlobte Maria Baumers soll ja genauso vor einem Problem gestanden haben: er war Krankenpfleger mit der Allüre, ein Medizinstudium schaffen zu können, obwohl er, soweit ich mich erinnere, bereits am Physikum scheiterte. Alle Welt wartete aber auf den baldigen Dr.med.

Und er brachte seine Verlobte um, anstatt die Verlobung einfach aufzulösen, was wohl normalere Menschen getan hätten. Nach Aussage der bekannten Kriminalpsychologin Benecke (ich will jetzt nicht darüber diskutieren, ob sie Ahnung hat oder nicht) und anderer löste sich dadurch in seiner Sicht auch das Studienproblem: wegen der dem Trauma, das das Verschwinden und der Tod seiner Verlobten bei ihm auslösten, konnte die Welt von ihm nicht erwarten, das Studium nun zu schaffen/fortzusetzen.

Neben dem finanziellen Segen, den der Tod seiner Tante ihm bringen sollte, hätte BT freilich auch diese Möglichkeit gehabt zu sagen: Schaut, der schreckliche Mord an meiner heissgeliebten Tante hat mich so aus der Fassung gebracht, da kann ja wohl keiner erwarten, dass ich jetzt noch das 2. Staatsexamen mache...

Und alle Welt hätte voller Verständnis gesagt: klar, verstehen wir.

Und als reicher Nachfolger im Garagen-Management hätte später vielleicht kein Mensch mehr nach einem Berufsabschluss gefragt.

Win-win Situation.


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Mordfall Charlotte Böhringer

02.03.2022 um 08:48
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Neben dem finanziellen Segen, den der Tod seiner Tante ihm bringen sollte, hätte BT freilich auch diese Möglichkeit gehabt zu sagen: Schaut, der schreckliche Mord an meiner heissgeliebten Tante hat mich so aus der Fassung gebracht, da kann ja wohl keiner erwarten, dass ich jetzt noch das 2. Staatsexamen mache...

Und alle Welt hätte voller Verständnis gesagt: klar, verstehen wir.

Und als reicher Nachfolger im Garagen-Management hätte später vielleicht kein Mensch mehr nach einem Berufsabschluss gefragt.

Win-win Situation.
Die Parkgarage eines Tages führen zu wollen, scheint für beide Toth Brüder ein sehr attraktives Ziel gewesen zu sein.
Wir sehen dies ja bis heute bei MT.
Der Mann ist höchstwahrscheinlich Multimillionär.
Es gibt keinen Grund sich da selbst als Geschäftsführer oder Leitung reinzusetzen.
Und dennoch tut er dies meines Wissen nach.

Da könnte man auch für 40.000€ im Jahr jemanden einstellen der diesen Job übernimmt.
Vor allem wenn man "Toth" mit Nachnamen heißt und die ursprüngliche Besitzerin/Chefin von jemandem mit dem selben Nachnamen ermordet wurde.

Damit möchte ich MT in keiner Weise etwas unterstellen.
MT hat mit dieser Tat nichts zu tun und ist hinsichtlich den Vorwürfen, die seinem Bruder juristisch gemacht werden, unschuldig.

Paradoxerweise wurde aber das Parkhaus umbenannt.
Früher: Parkgarage Böhringer.
Heute: Isaarparkhaus.
Interessanterweise habe ich bei meinem Besuch vor Ort selbst, zu meinem Erstaunen festgestellt, dass die Straßenschilder immer noch die "Parkgarage Böhringer" ausweisen.

Es ist anzunehmen, dass sich Bence im gleichen Maße oder vielleicht sogar noch mehr als MT mit dem Parkhaus identifiziert hat.
Was wieder einmal mehr den Schluss nahelegt, dass BT sich dort nicht so ohne weiteres rauswerfen hätte lassen.
Hier scheint auch eine sehr hohe emotionale Verbundenheit zu dem Parkhaus vorhanden zu sein.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Win-win Situation.
Außer für CB.
Die hat alles verloren.


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Mordfall Charlotte Böhringer

02.03.2022 um 15:49
@MisterEko
@Rick_Blaine
@Philippe
@Shemima

Ich sehe es insgesamt als gar nicht so erheblich an, ob CB vom Studienabbruch wusste oder nicht- hinsichtlich eines möglichen Motivs. Für wahrscheinlicher halte ich, dass CB nicht wusste, dass das Studium abgebrochen wurde.

Aber davon abgesehen: sowohl das Wissen um einen möglichen Studienabbruch als auch das Nichtwissen ändern m.E. nichts an einem möglichen Motiv rund um diesen Themenkomplex. Beides, also Wissen oder Nichtwissen, können als Motivlage dienen. Es ist ja völlig egal, was CB wusste oder vorgehabt hätte aus diesem Wissen/ Nichtwissen heraus zu tun, es ist einzig und allein entscheidend, was der Täter annahm, was geschehen könnte, wenn dieses oder jenes einträte. Im Falle des in meinen Augen wahrscheinlicheren Falls, dass CB nicht wusste, dass das Studium abgebrochen war, könnte die Sorge, dass der Umstand auffliegen könnte als Motiv dienen- so nimmt es das Gericht ja auch an. Sollte CB aber bereits Kenntnis gehabt haben, hätte diese Kenntnis vom Studienabbruch eine Sanktion (Enterbung z.B.) jederzeit bedeuten können, denn nur weil sie noch nicht erfolgt ist, bedeutete dies ja nicht zwangsläufig, dass dies für alle Zeiten so bliebe. Man ändert ja nicht im Tagesrhythmus sein Testament.

Ich denke daher, dass es für die Unterstützer von BT gar nicht so zielführend ist, die Motivfrage in Verbindung mit dem Studium aufzuwerfen- also zu sagen, wenn die Tante vom Abbruch wusste, fiele das Motiv weg. Diese Kausalität ist m.E. nach eine reine Annahme. Es könnte ja sein, dass die Tante eine Enterbung angedroht hatte, als sie von dem Schwindel erfuhr. Nach dem Motto: "Wenn Du Dir jetzt noch eine Sache zu schulden kommen lässt, dann...". Oder es wurden Bedingungen gestellt, die zu erfüllen gewesen wären. Ich interpretiere, ich will nur aufzeigen, dass m.E. selbst der Beweis, CB habe schon viel früher (als einzige neben BT) vom Studienabbruch Kenntnis gehabt, keinesfalls die sofortige Entlastung des Verurteilten bedeuten würde.


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03.03.2022 um 03:26
Richtig, so oder so hatte BT durchaus nachvollziehbare Motive.


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03.03.2022 um 05:50
Jetzt geht bereits das los, was ich befürchtet hatte.
Man nimmt sich die zweifelhaften Infos (blödes Wortspiel) von zweifelHAFT und bastelt darauf basierend neuen Bence-ist-unschuldig-Content.

Siehe hier:
https://www.radiogong.de/mordsgeschichtn-180222
https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/aufklaerung-ist-notwendig-promis-fordern-neuen-prozess-fuer-bence-toth-art-794346
https://www.radioarabella.de/arabella-aktuell/nachrichten/muenchen-report/muenchner-parkhaus-mord-soll-neu-aufgerollt-werden-1/

Unfassbar in meinen Augen.
So kann (und darf) eine "Wahrheitsfindung" nicht ablaufen.

Interessant finde ich auch, das irgendwie suggeriert wird, dass nur weil "einige" "namhafte" (wieder ein blödes Wortspiel) Personen in der Rubrik "namHAFT", "Zweifel" am Urteil haben, dies irgendetwas über die Schuld bzw. Unschuld von Bence aussagen würde.

Ich bin mir sicher, dass wahrscheinlich (und das ist nur eine Mutmaßung von mir) tatsächlich wohl der ein oder andere verurteilte Mörder in einem deutschen Gefängnis sitzt, der tatsächlich unschuldig ist bzw. (um es analog zu Bences eigenen Worten auszudrücken) "unschuldig hinsichtlich der Vorwürfe die juristisch gemacht wurden, ist".

Nur kennen wir diese Fälle halt nicht.
Dies kann viele Gründe haben z.B.

-Der Verurteilte kommt aus einer "Schicht" die eher negativ belegt ist in der Öffentlichkeit.
-der Verurteilte hat kaum finanzielle Mittel um für sich selbst die "Werbetrommel" zu rühren.
-der Verurteilte sieht optisch irgendwie "Gefährlich" aus.
-Opfer und Täter kommen aus unterschiedlichen sozialen "Schichten"
-das Opfer war beliebt
-etc.

Einige (wenn auch nicht alle) Punkte treffen z.B. auf den Fall "Moshammer" zu, der sich im Jahre 2005 ebenfalls in München ereignet hat, wobei ich hier den verurteilten Mörder ausdrücklich nicht für unschuldig halte.
Wir erinnern uns:
Der "Modezar" R. Moshammer wurde im Jahre 2005 von einem Iraker, den Moshammer für Sex gegen Bezahlung mit in seine Villa genommen hatte, mit einem Telefonkabel erdrosselt.

Siehe:
https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-nach-mord-an-rudolph-moshammer-justiz-bleibt-hart-warum-taeter-herish-42-nicht-aus-dem-knast-darf-zr-91191325.html

Der Täter sitzt übrigens ebenfalls mit Bence in Straubing in Haft.
Vielleicht kennen die beiden sich sogar.
Aber dies nur am Rande.

Meines Wissens nach, hat sich für diesen Täter niemals eine sog. "Bürgerinitiative" gegründet.
Niemand singt für diesen Täter Lieder.
Niemand dreht Dokus über die angebliche Unschuld dieses Täters.

Versteht mich nicht falsch.
Diese Person ist schuldig.
Ohne jeden Zweifel.
Nur das ist BT halt eben auch.

Das beide sich am selben Ort wiederfinden, halte ich für absolut richtig.

Ich persönlich habe dann eher noch mehr "Verständnis" für eine Iraker, der sich prostituieren musste, höchstwahrscheinlich kein einfaches Leben hatte und in seiner irakischen Heimat einen Krieg miterlebt hat, als für einen 31 Jährigen pathologisch lügenden Dieb, der aus reiner Gier zum Mörder seiner Tante wurde.

Ich persönlich halte Bences Tat für noch viel brutaler als die Tat des Moshammer Mörders.
Eine Frau (die eigene Tante) mit 24 Schlägen hinzurichten und dies noch vorab zu planen, hat für mich eine gänzlich andere "Qualität".

Das die Tat geplant war ist offensichtlich.
Bences angebliche Erkältung hat sich ja im Grunde auf einen einzigen Tag (den Tattag) beschränkt.
Am Sonntag vor der Tat, will er laut seinen eigenen Angaben, die Tante besucht haben (Muttertag (Klammer in der Klammer, warum hat er am Muttertag eigentlich nicht seine eigene Mutter besucht??))

Am Dienstag nach der Tat, war Bence bereits wieder so fit, das er Fahrrad waschen, nach Augsburg fahren und regulär arbeiten gehen konnte.
Erstaunlich.
Für mich heißt das, dass Bence mindestens schon im Laufe dieses Tages mit der Planung der Tat beschäftigt war bzw. sich die Gelegenheit dafür verschaffen wollte.


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Mordfall Charlotte Böhringer

03.03.2022 um 06:45
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Jetzt geht bereits das los, was ich befürchtet hatte.
Man nimmt sich die zweifelhaften Infos (blödes Wortspiel) von zweifelHAFT und bastelt darauf basierend neuen Bence-ist-unschuldig-Content.

Siehe hier:
https://www.radiogong.de/mordsgeschichtn-180222
https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/aufklaerung-ist-notwendig-promis-fordern-neuen-prozess-fuer-bence-toth-art-794346
https://www.radioarabella.de/arabella-aktuell/nachrichten/muenchen-report/muenchner-parkhaus-mord-soll-neu-aufgerollt-werden-1/

Unfassbar in meinen Augen.
So kann (und darf) eine "Wahrheitsfindung" nicht ablaufen.
Mich irritiert das auch. Insbesondere stört mich auf ZweifelHAFT auch die Argumentation (die es schon bei BI gab), dass es so furchtbar sei, dass die Ermittlungsbehörden sich sofort auf BT festgelegt hätten. Mich wundert das gar nicht und ich halte es auch nicht für merkwürdig. Bence hat sich von Anfang an in Widersprüche verstrickt, die teils haarsträubend waren. Nachzulesen sind seine Aussagen im Urteil.

Dass ZweifelHAFT oder BI nicht objektiv sind ist klar, aber dass die Medien dann ungefiltert einige Sachen rausposaunen ist das größere Ärgernis.

Was mich übrigens immer schon gewundert hat: wieso wurde auf BI eigentlich nie der zweite Wiederaufnahmeantrag veröffentlicht?

Und eine Sache wollte ich immer schon einmal fragen, weil ich es tatsächlich nicht weiß: ist es bekannt, ob BT und seine damalige Verlobte schon vor dem Mordfall tatsächlich verlobt waren? Also offiziell? Klar, die beiden wollten heiraten und eine Familie gründen, das war wohl bekannt. Oder war sie "nur" seine Lebensgefährtin, die dann taktisch offiziell zur Verlobten wurde, damit sie ein Zeugnisverweigerungsrecht ausüben konnte? Das hat sie ja offenbar teilweise benutzt laut Urteil. Letztlich ist es nur eine Formalie. Ich persönlich finde es juristisch richtig, dass sie die Möglichkeit des § 52 StPO hatte.


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Mordfall Charlotte Böhringer

03.03.2022 um 09:14
Zitat von PhilippePhilippe schrieb:Und eine Sache wollte ich immer schon einmal fragen, weil ich es tatsächlich nicht weiß: ist es bekannt, ob BT und seine damalige Verlobte schon vor dem Mordfall tatsächlich verlobt waren? Also offiziell? Klar, die beiden wollten heiraten und eine Familie gründen, das war wohl bekannt. Oder war sie "nur" seine Lebensgefährtin, die dann taktisch offiziell zur Verlobten wurde, damit sie ein Zeugnisverweigerungsrecht ausüben konnte? Das hat sie ja offenbar teilweise benutzt laut Urteil. Letztlich ist es nur eine Formalie. Ich persönlich finde es juristisch richtig, dass sie die Möglichkeit des § 52 StPO hatte.
Gut, wie da der exakte Status war, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Eigentlich ist das auch irrelevant.
Laut Aussage von FS ist Bence ja ohnehin unschuldig.
Zum Tatzeitpunkt war sie selbst ja auf einer Feier und kann nicht wirklich was mitbekommen haben.

Was soll sie großartig mitteilen können?
Hätte Sie (Achtung rein fiktiv) einen blutigen Hammer im Küchenschrank gefunden, dann hätte es alleine der Anstand und die Redlichkeit als Mensch geboten, dies gegenüber den Ermittlungsbehörden preis zu geben.
Verlobung hin, Verlobung her.

Aber das ist nur meine persönliche Meinung.


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Mordfall Charlotte Böhringer

03.03.2022 um 09:28
@MisterEko
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Der Täter sitzt übrigens ebenfalls mit Bence in Straubing in Haft.
Vielleicht kennen die beiden sich sogar.
Aber dies nur am Rande.
BT dürfte schon 12-13 Jahre in Straubing sein, da wird man sich kennen. Zumal beide Anknüpfungspunkte haben: Beim Mooshammer-Mord gab es auch das Trio Wilfling (Ermittler), Kronester (ermittelnder Staatsanwalt und Anklagevertreter) und Götzl (Vorsitzender Richter). Da können die sich ja gegenseitig vollheulen, wie böse die sind. ;)
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Meines Wissens nach, hat sich für diesen Täter niemals eine sog. "Bürgerinitiative" gegründet.
Niemand singt für diesen Täter Lieder.
Niemand dreht Dokus über die angebliche Unschuld dieses Täters.
Sicherlich aus den von dir genannten Gründen. Aber auch, weil der Täter die Tötung nie abgestritten hat. Meines Wissens nach hat er aber den Tathergang abgestritten, insbesondere das Motiv Habgier und den heimtückischen Angriff, offensichtlich um eine Verurteilung wegen Totschlags zu erreichen. Selbst wenn es eigentlich Totschlag gewesen wäre, würde kein Mensch mit ihm Mitleid haben.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Ich persönlich halte Bences Tat für noch viel brutaler als die Tat des Moshammer Mörders.
Eine Frau (die eigene Tante) mit 24 Schlägen hinzurichten und dies noch vorab zu planen, hat für mich eine gänzlich andere "Qualität".
Deswegen gehe ich davon aus, dass die Mindestverbüßungsdauer bei BT deutlich länger als die 18 Jahre bei dem Mooshammer-Mörder sein dürfte. Wahrscheinlich hat genau deswegen die Bürgerinitiative neue Fahrt aufgenommen, weil BT wahrscheinlich erfahren hat, dass er noch ganz lange im Gefängnis verbringen darf. Völlig zurecht, zumal er sonst ja relativ schnell in den Genuss seiner Tatbeute käme (wenngleich abhängig von MT).

@Philippe
Zitat von PhilippePhilippe schrieb:Und eine Sache wollte ich immer schon einmal fragen, weil ich es tatsächlich nicht weiß: ist es bekannt, ob BT und seine damalige Verlobte schon vor dem Mordfall tatsächlich verlobt waren? Also offiziell? Klar, die beiden wollten heiraten und eine Familie gründen, das war wohl bekannt. Oder war sie "nur" seine Lebensgefährtin, die dann taktisch offiziell zur Verlobten wurde, damit sie ein Zeugnisverweigerungsrecht ausüben konnte? Das hat sie ja offenbar teilweise benutzt laut Urteil. Letztlich ist es nur eine Formalie. Ich persönlich finde es juristisch richtig, dass sie die Möglichkeit des § 52 StPO hatte.
Laut Urteil haben sie sich im Herbst 2004 verlobt. (Man darf sich fragen, warum sie bis zum Mord nicht schon verheiratet waren...) Einen Gefallen hat FS dem BT aber nicht getan, als sie bei der Polizei behauptete, dass sie am Tattag bis 19 Uhr in der gemeinsamen Wohnung gewesen sei...

@MisterEko
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Was soll sie großartig mitteilen können?
Hätte Sie (Achtung rein fiktiv) einen blutigen Hammer im Küchenschrank gefunden, dann hätte es alleine der Anstand und die Redlichkeit als Mensch geboten, dies gegenüber den Ermittlungsbehörden preis zu geben.
Verlobung hin, Verlobung her.
Naja, ich frage mich, ob ihr nicht was aufgefallen sein muss? Z.B. plötzlich verschwundene Kleidung (falls mit Blut befleckt und somit von BT entsorgt). Ich vermute, dass sie zumindest was geahnt haben muss, warum sonst hat sie ihm zunächst ein falsches Alibi gegeben?


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Mordfall Charlotte Böhringer

03.03.2022 um 09:44
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:BT dürfte schon 12-13 Jahre in Straubing sein, da wird man sich kennen. Zumal beide Anknüpfungspunkte haben: Beim Mooshammer-Mord gab es auch das Trio Wilfling (Ermittler), Kronester (ermittelnder Staatsanwalt und Anklagevertreter) und Götzl (Vorsitzender Richter). Da können die sich ja gegenseitig vollheulen, wie böse die sind. ;)
gut möglich das es so ist.
Ich weiß halt nicht inwiefern da Insassen miteinander in Kontakt kommen usw.
Da wird es ja verschiedene "Abteilungen" "Stockwerke" "Trakte" oder whatever geben.
Aber man wird sich schon kennen, davon ist auszugehen.

Interessant, so detailliert war ich im Moshammerfall noch gar nicht drinnen, aber dann gibts da durchaus "Gemeinsamkeiten".
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Wahrscheinlich hat genau deswegen die Bürgerinitiative neue Fahrt aufgenommen, weil BT wahrscheinlich erfahren hat, dass er noch ganz lange im Gefängnis verbringen darf.
Würde das zeitlich in etwa hinhauen? BT sitzt jetzt seit 15-16 Jahren.
Ist das so der Zeitpunkt wo man solche "Neuigkeiten" bekommt?
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Laut Urteil haben sie sich im Herbst 2004 verlobt. (Man darf sich fragen, warum sie bis zum Mord nicht schon verheiratet waren...) Einen Gefallen hat FS dem BT aber nicht getan, als sie bei der Polizei behauptete, dass sie am Tattag bis 19 Uhr in der gemeinsamen Wohnung gewesen sei...
gute Frage.
Vielleicht wollte man abwarten bis BT mit dem Studium fertig ist:)
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Naja, ich frage mich, ob ihr nicht was aufgefallen sein muss? Z.B. plötzlich verschwundene Kleidung (falls mit Blut befleckt und somit von BT entsorgt). Ich vermute, dass sie zumindest was geahnt haben muss, warum sonst hat sie ihm zunächst ein falsches Alibi gegeben?
das ist eine schwierige Frage, finde ich.
Also mir würde nicht auffallen, wenn im Schrank meiner Frau was fehlen würde.
Es sei denn es wäre ein wirklich auffälliges Kleidungsstück.
Nur wird BT ja wohl gerade eben keine auffällige Kleidung getragen haben bei der Tat.
Wenn z.B. ein dunkler Pulli und eine alte Hose fehlt, wie soll man das großartig merken?

Wenn, dann würde ich mir eher denken, dass ihr doch irgendwas in seinem Verhalten aufgefallen sein muss.
Wobei auch das schwierig ist.
Vielleicht wurde da nicht mehr großartig geredet als FS von der Feier nach Hause gekommen ist.
Am nächsten Morgen ist vielleicht einer von beiden schon früher raus oder so.
Am Nachmittag/Abend dieses Tages wurde ja dann die ermordete Tante "entdeckt" von BT.
Sämtliches "komisches" Verhalten nach diesem Zeitpunkt konnte BT damit erklären, dass er ja durch den Wind war, wegen dem "Fund" der ermordeten Tante.


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