Mordfall Charlotte Böhringer

@kittyka

Mit fällt zumindest adhoc kein Fall ein, wo der Täter sich nach der Tat so dusselig benommen hat. Zeitungen, Geld, Hochdruckreiniger, Augsburgfahrt, ungenaue und dann wieder hochpräzise Angaben, auffällige/unpassende Kleidung.... Das deutet nicht auf eine langfristige Planung hin. Und auf Selbstüberschätzung.

Scarbi schrieb:Mit fällt zumindest adhoc kein Fall ein, wo der Täter sich nach der Tat so dusselig benommen hat. Zeitungen, Geld, Hochdruckreiniger, Augsburgfahrt, ungenaue und dann wieder hochpräzise Angaben, auffällige/unpassende Kleidung.... Das deutet nicht auf eine langfristige Planung hin. Und auf Selbstüberschätzung

Selbst bei Frau Schemmer zog ein gutes Jahr ins Land, bis man ihr auf die Schliche kam.

@kittyka

Ich glaube, das war früher. Man hat es nur nicht sofort offenbart. Sie wurde ja auch abgehört und die Nummer mit den Hunden war aus meiner Sicht einzig dafür gedacht, wie in die Falle zu locken. Hat ja auch geklappt.
Letztlich hat sie sich selbst in den Knast gebracht mit ihrem losen Mundwerk vor und nach der Tat. Vielleicht eine kleine Parallele zu BT...

Scarbi schrieb:Tja, die Zeitungen. Er hat so ziemlich alles falsch gemacht, was ein Mörder falschmachen kann. Das Tanzwerkzeug hat er wenigstens nachhaltig entsorgt. Aber sonst...

Und genau das passt ja gerade auch nicht zusammen.
Es wären weiterhin keine über 20 Schläge notwendig gewesen, um seine Tante zu töten. Das spricht doch sehr für einen fremden Verehrer oder Liebhaber.

@Stefan1477

Quatsch

kittyka schrieb:Wahrscheinlich haben die Ermittler vor Ort noch nie so ein amateurhaftes Nachtatverhalten erlebt. Darum kam das ja auch sofort raus.

Bei anderen Fällen vergehen Jahre, Jahrzehnte bis man endlich einen Täter hat.

Scarbi schrieb:@kittyka

Mit fällt zumindest adhoc kein Fall ein, wo der Täter sich nach der Tat so dusselig benommen hat. Zeitungen, Geld, Hochdruckreiniger, Augsburgfahrt, ungenaue und dann wieder hochpräzise Angaben, auffällige/unpassende Kleidung.... Das deutet nicht auf eine langfristige Planung hin. Und auf Selbstüberschätzung.

Vergesst mir mal den Hausmeister vom Tegernsee, MG, nicht, die war bald noch dussliger als BT.

Stefan1477 schrieb:Es wären weiterhin keine über 20 Schläge notwendig gewesen, um seine Tante zu töten. Das spricht doch sehr für einen fremden Verehrer oder Liebhaber.

Die Anzahl an Schlägen sprechen für eine Beziehungstat und enorme Wut.

Das spricht beides sehr wohl für BT, der sich jahrelang von CB hat schikaneren lassen, von ihr ein Studium aufgezwungen bekommen hat das ihn nicht interessierte, und jetzt hatte er Hausverbot und musste sogar noch eine Enterbung fürchten.

Cpt.Germanica schrieb:Die Anzahl an Schlägen sprechen für eine Beziehungstat und enorme Wut.

Die passen genau zu der Situation, in der sich BT befand. Hausverbot, jahrelange Demütigungen und der feste Wille, das Erbe antreten zu wollen und müssen.
Dass man immer noch mit irgendwelchen unbekannten Liebhabern ums Eck kommt, verblüfft mich etwas.

Scarbi schrieb:Dass man immer noch mit irgendwelchen unbekannten Liebhabern ums Eck kommt, verblüfft mich etwas.

Sex & Crime sells eben, genau so wie ein saftiger Justizirrtum!

@Cpt.Germanica

Man muss nur aufpassen, dass man die Glaubwürdigkeit nicht zu sehr aufs Spiel setzt. Aber das scheint ja keine Rolle zu spielen, wenn es darum geht, einem Mörder die Stange zu halten.

Scarbi schrieb:Man muss nur aufpassen, dass man die Glaubwürdigkeit nicht zu sehr aufs Spiel setzt. Aber das scheint ja keine Rolle zu spielen, wenn es darum geht, einem Mörder die Stange zu halten.

Der harte Kern seines Unterstützerkreises glaubt ihm sowieso alles, was er auftischt.

kittyka schrieb:Der harte Kern seines Unterstützerkreises glaubt ihm sowieso alles, was er auftischt.

Ich habe den Eindruck, dass der harte Kern deutlich kleiner geworden ist. Selbst sein Anwalt klingt heute weit moderater als damals im Prozess:

Cpt.Germanica schrieb am 03.09.2022:Der Anwalt von BT hat vor wenigen Jahren immerhin etwas bemerkenswertes gesagt, was ihm früher so wohl nicht über die Lippen gekommen wäre. Siehe hier ab ca. 39:28 Minute: "Ich kann doch nicht sagen er war nicht der Täter. Wie denn? Ich weiß es nicht.".
Quelle:

Sitzt Benedikt zu Unrecht im Knast? - Spurensuche (2/2) | Wie gehen wir mit Schuld um? Folge 12

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Cpt.Germanica schrieb:Ich habe den Eindruck, dass der harte Kern deutlich kleiner geworden ist. Selbst sein Anwalt klingt heute weit moderater als damals im Prozess:

Due meisten haben wahrscheinlich im Laufe der Zeit einfach das Interesse an ihrem Bence verloren.
Ich kann da seine Ex auch ein wenig verstehen, dass sie sich letztlich trennte. Ein paar Stunden telefonieren/treffen im Monat ist auf Dauer keine Basis.

Cpt.Germanica schrieb:Das spricht beides sehr wohl für BT, der sich jahrelang von CB hat schikaneren lassen, von ihr ein Studium aufgezwungen bekommen hat das ihn nicht interessierte, und jetzt hatte er Hausverbot und musste sogar noch eine Enterbung fürchten.

So wird es immer dargestellt und soll Mitleid mit dem unterdrückten BT erregen, der keine Chance hatte, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Aber was ist denn an diesen Vorwürfen wirklich dran? BT hatte sich mal im Bereich Theater versucht und war dabei sowohl im Studium als auch was die Schauspielschule anbelangt, komplett gescheitert. Das war's dann. Ansonsten ist nur bekannt, wonach ihm nicht der Sinn stand, nämlich der Juristerei. Dass er auch nur einmal seiner Tante, die ihm schließlich die Möglichkeit bot, sein Studium zu finanzieren, einen Alternativvorschlag gemacht hätte, davon hört man nichts. Weil er wahrscheinlich keine Idee hatte, außer den Geschäftsführerposten auszusitzen.

@emz
@kittyka

Das finde ich auch immer höchst problematisch, dass die Verstorbene als launische Frau dargestellt wird, deren Launen der arme BT hilflos ausgeliefert war.
Herje, er kannte sie doch seit Kindesbeinen. Niemand konnte ihn zwingen, diesen seltsamen Deal (Jurastudium als Bedingung für das Erbe) anzunehmen. Das Geld, was er dort verdient hat, hätte er bei dem Zeitaufwand locker in vielen ähnlichen Tankstellen o.Ä. verdienen können und ein Studium nach seiner Wahl belegen können. Hat er aber nicht. Da war wohl die Gier zu groß oder die Faulheit.
Dass es nicht gut enden kann, war eigentlich abzusehen. Aber so ein katastrophales Ende natürlich nicht.

Scarbi schrieb:Herje, er kannte sie doch seit Kindesbeinen. Niemand konnte ihn zwingen, diesen seltsamen Deal (Jurastudium als Bedingung für das Erbe) anzunehmen. Das Geld, was er dort verdient hat, hätte er bei dem Zeitaufwand locker in vielen ähnlichen Tankstellen o.Ä. verdienen können und ein Studium nach seiner Wahl belegen können. Hat er aber nicht. Da war wohl die Gier zu groß oder die Faulheit.
Dass es nicht gut enden kann, war eigentlich abzusehen. Aber so ein katastrophales Ende natürlich nich

Genau. Er verdiente da so seine 1000 Euro. Das hätte er an einer anderen Tanke auch hinbekommen. Seine Tante hat wohl auch nur den üblichen Aushilfslohn gezahlt, den Tankstellenmitarbeiter eben so kriegen.

Es hätte ja nicht unbedingt Tankwart sein müssen. Wenn er nicht Jurist werden wollte, hätte er beispielsweise eine Banklehre machen können, nachdem sich die Situation mit der Tante derartig zu verschärfen begann. Er wäre erst mal auf eigenen Beinen gestanden und die Aussichten, dass sie ihn dann wieder in Gnaden aufgenommen hätte, könnte man annehmen, weil es nicht derartig berufsfremd gewesen wäre.

Nun ja. Zum Führen einer Parkgarage braucht es auch nicht unbedingt eine Banklehre oder Kaufmannslehre. Er hätte sogar seinem Traum von der Schauspielerei verfolgen können. Das hätte einer Übernahme des Betriebes nicht im Weg gestanden.

Scarbi schrieb:Nun ja. Zum Führen einer Parkgarage braucht es auch nicht unbedingt eine Banklehre oder Kaufmannslehre. Er hätte sogar seinem Traum von der Schauspielerei verfolgen können. Das hätte einer Übernahme des Betriebes nicht im Weg gestanden.

Es gab auch schon Soziologen oder andere Geisteswissenschaftler die ein Unternehmen geleitet haben.

kittyka schrieb:Zitat von ScarbiScarbi schrieb:
Nun ja. Zum Führen einer Parkgarage braucht es auch nicht unbedingt eine Banklehre oder Kaufmannslehre. Er hätte sogar seinem Traum von der Schauspielerei verfolgen können. Das hätte einer Übernahme des Betriebes nicht im Weg gestanden.

Es gab auch schon Soziologen oder andere Geisteswissenschaftler die ein Unternehmen geleitet haben.

Wer braucht denn schon Kenntnis vom Rechnungswesen. :troll:
Hätte sich BT damit schon mal beschäftigt, hätte er gewusst, welche Problematik bei der Anmeldung der Krankenkasse auf ihn zukommen würde.

Auch wenn es verklärend immer heißt die USA seien das Land der unbegrenzten Möglichkeiten so ist es aber auch in Deutschland mit Fleiß, Engagement und Ausdauer möglich nahezu alle Wege einzuschlagen die einem vorschweben.

Er hätte wohl jeder Zeit das Handtuch in den Ring werfen können und den Karriereweg verfolgen den er sich gewünscht hat. Allerdings mit der Konsequenz auf eigenen Beinen stehen zu müssen.
Es gibt keinerlei Grund zur Annahme dass ihn seine Tante irgendwie zu etwas gezwungen hätte.

Er hat sich selbst in diese Abhängigkeit begeben, und war niemals Manns genug diese Abhängigkeit wieder zu beenden.