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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

04.03.2022 um 16:33
Zitat von frankysinatrafrankysinatra schrieb:Er mag gerne Profi in seiner Funktion als Profiler/ Fallanalytiker sein. Gutachter für den Inhalt des Magens des Opfers und dessen Verdauungszustands und daraus hergeleitet des ungefähren Todeszeitpunktes ist er nicht.

Mein Vorwurf geht daher keineswegs an Dich, sondern an AP, der sich reichlich dreist auf fremde Fachgebiete wagt.
Interessant was dazu auf Wikipedia steht bezüglich AP.
Er vertrat den interdisziplinären kriminalistischen Ansatz des Profilings, wonach der Schlüssel zur Klärung eines Tötungsdeliktes durch die Interpretation der Spuren am Tatort und die Analyse der Opferpersönlichkeit zu finden ist. Da die Auswahl des Opfers und die Tatortspuren auf Entscheidungen des Täters basieren, wird dadurch das Motiv der Tat deutlich und lässt so Rückschlüsse auf sein Profil zu.
Quelle: Wikipedia: Axel Petermann

bezüglich dem Mordfall Böhringer, hält er sich dann aber selbst nicht an seine eigene Prämisse.
Oder ist Petermann auf all diesen Gebieten "Experte"??

Nur mal so am Rande halte ich die These, dass man anhand von Tatortspuren auf Entscheidungen des Täters und sogar sein Motiv Rückschlüsse ziehen kann für höchst spekulativ.
Das ist besten Falls in einem wissenschaftlichen Randbereich anzusiedeln, schlechtesten Falls einfach nur Hokus Pokus bzw. "Meinung".

Ich kann auch einfach mal Petermann tatsächlich ernst nehmen.
Petermann kennt ja offensichtlich den "Schlüssel" zur Klärung von Tötungsdelikten.
Wenn sich die Spuren am Tatort so sehr deuten lassen, worum ging es dann im Fall Böhringer konkret, wenn Bence nicht der Täter sein soll?
Welches Motiv liegt dahinter?
Für ein "Hätte Hätte Fahrradkette" braucht man keinen "Profiler", das kann jeder Laie auch.

Warum versagen dann eigentlich auf den konkreten Fall bezogen diese Methoden so grandios?
Warum konnten keine echten Erkenntnisse gewonnen werden, die Bence entlasten?

Petermann kritisiert das Urteil. Ok. Habe ich so weit verstanden.
Aber wo sind jetzt seine konkreten Vorschläge, wie man es besser machen kann?
Selbst wenn das Bence nichts hilft, der nächste "umstrittene" bzw. "Indizien"-Fall" kommt bestimmt.
Dann könnte man ja wenigstens dort, die bahnbrechenden Erkenntnisse von Petermann anwenden, um zumindest zu verhindern, dass nochmal ein "Unschuldiger" in den Knast muss.

Warum wird immer nur die Version des Gerichts kritisch hinterfragt?
Warum kann man nicht auch mal die Thesen von BT auf Herz und Nieren prüfen?


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04.03.2022 um 18:25
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Für ein "Hätte Hätte Fahrradkette" braucht man keinen "Profiler", das kann jeder Laie auch.
Ich denke mal, dass das Bild, dass die Medien von "Profilern" und "Experten" zeichnen, oft sehr übertrieben ist.

Meist läuft das doch so ab, dass ein Experte/eine Expertin mit bedeutungsschwangeren Worten angekündigt und dann so getan wird, als ob er/sie jetzt nur mal scharf nachdenken muss und dann plötzlich eine Lösung aus dem Hut zaubert, auf die die Ermittler und das Gericht in Jahren nicht gekommen sind. Dass der Experte / die Expertin überhaupt keinen Einblick in den Fall hat und einfach nur Handbuchwissen aufsagt (z. B. Frau Beneke bei Aktenzeichen XY) merken die Zuschaue meist nicht.

Und daher herrscht oft eine übertriebene Erwartung an so einen Experten, von dem man dann erwartet, dass er nur mal ein bißchen gucken muss und dann die spektakuläre Wende in dem Fall bringt. Damit will ich die Qualifikation der einzelnen "Experten" ja gar nicht in Abrede stellen, aber die Erwartungen sind dennoch übertrieben, welche Wunder so ein "Experte" bewirkt.


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04.03.2022 um 20:42
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:AP argumentiert, dass die Tat früher als angenommen statt gefunden haben muss und verlegt diese damit in ein Zeitfenster, für das BT ein Alibi hätte.
Danke! Aber wie soll das gehen? Bis 18:15 tel. das Opfer ja, bis kurz davor war eine Bekannte anwesend.


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04.03.2022 um 21:03
Vielleicht hat der Täter ja um 18 Uhr 15 telefoniert. Allerdings hat BT doch ab 17 Uhr 15 doch auch kein Alibi.


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04.03.2022 um 21:15
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Danke! Aber wie soll das gehen? Bis 18:15 tel. das Opfer ja, bis kurz davor war eine Bekannte anwesend.
Achtung! *Ironie*

Na ist doch ganz einfach: CB wurde um 17:00 ermordet und um 18:15 ist dann ein Android mit ihrer Stimme sns Telefon gegangen.

*Ironie off*

Nee mal im Ernst. Wenn man so etwas veröffentlicht mit dem Wissen, dass es bewiesen ist, dass die Tatzeit definitiv nicht vor 18:15 gewesen sein kann, frag ich mich schon, ob das nicht an der Grenze zum Realitätsverlust liegt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

04.03.2022 um 21:28
Ich hatte über die Jahre immer wieder mal Kontakt und Gespräche mit Unterstützern oder seinen Freunden.
Die Diskussionen waren aber auf Dauer ermüdend , da für keines der belastenden Indizien eine Antwort gegeben werden konnte.
Und nur „ er ist unschuldig „ ist halt nicht ausreichend.
Mal hieß es, Kameraaufzeichnungen hätten belegen können dass er am Tattag nicht zum Parkhaus gefahren wäre- allerdings gibt es da keine .
Mal wurde bzgl der Zeitungen in den Raum gestellt dass er diese ja auch im Umfeld des Parkhauses gekauft haben KÖNNTE.
Unisono wurde es so dargestellt, dass die EB sich, statt nach dem wahren Täter zu suchen, einfach nur auf B focussiert hätten.


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04.03.2022 um 22:05
Als ich im Prozess die Aussage des Steuerberaters hörte, wurde mir klar, dass er sich an einem Punkt befunden hatte, wo er nicht mehr rauskam.
Der war an ihm dran, weil er Unterlagen zur Weiterbeschäftigung in der Garage brauchte.
Und B hatte nun mal keinen neuen AG und konnte keine Unterlagen beibringen.
Als Referendar ging es da um Sozialversicherung und Krankenkasse.
Die Tante hatte der Steuerberater auch schon mehrfach drauf angesprochen, was denn nun Sache sei.
Ich hatte damals einen ähnlichen Fall im Freundeskreis und auch der musste sich dann seinen Eltern offenbaren, weil diese Fragen aufkamen.
B hätte sich einen andren Job suchen müssen um die ganze Legende noch aufrecht zu erhalten.
Aber ich verstehe die Bence - Seite: deshalb bringt man keinen um.
CB wusste mindestens,dass etwas nicht stimmt, das ist meine Meinung .
Und sie fühlte sich ausgenutzt und war misstrauisch, dass ihre Unwissenheit in geschäftlichen Belangen ausgenutzt wurde. Und das zu Recht .
Der neue GF kam nicht ohne Grund ins Spiel.


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04.03.2022 um 22:21
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Danke! Aber wie soll das gehen? Bis 18:15 tel. das Opfer ja, bis kurz davor war eine Bekannte anwesend.
Ich hab das in einer Doku gesehen, AP kam zu Wort, siehe da:

Beitrag von Cpt.Germanica (Seite 1.211)


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Mordfall Charlotte Böhringer

04.03.2022 um 22:23
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Beitrag von Cpt.Germanica (Seite 1.211)
Da toppt aber ein geführtes Telefonat jeden Mageninhalt.
Wenn schôn Gegenargumente gebracht werden, müssen die auch Hand und Fuß haben.
Ansonsten ist das der Sache nicht dienlich.


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04.03.2022 um 22:45
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Petermann kritisiert das Urteil. Ok. Habe ich so weit verstanden.
Dass ein Petermann sich nach M aufmacht, war ja erst mal ein Glücksfall.
Ein ehemaliger Mordermittler, der auch für Reichweite und Aufsehen sorgte.
Aber dass er darlegte, dass die Auffindesituation nicht für einen Angriff an der Tür taugte, hat mich schon wieder ernüchtert.
Das sagt nämlich relativ wenig aus, dass B es nicht gewesen sein kann.
Es handelt sich um EIN Szenario, was, da keiner dabei war, auch anders abgelaufen sein kann.
Die Anklage stürzte sich ja nicht nur darauf.
Man hatte sich von Seiten Bences da auch mehr erhofft.
Vielleicht ist der Täter auch ohne Schläge weiter in den Flur gekommen, CB zurückgewichen oder der Täter war in der Wohnung bevor es beim Weggehen zur Tat kam.
Nichts davon schließt B aus.


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Mordfall Charlotte Böhringer

04.03.2022 um 23:51
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Meiner persönlichen (Laien)Meinung nach, hat Bence sowieso grundsätzlich sehr "ungeschickt" agiert.
Hätte er in dem Moment als er merkte (und das war ja bereits sehr früh), dass man ihn verdächtigt, ein Narrativ bedient, dass eher in Richtung Totschlag geht ("ich war bei ihr, es kam zum Streit, ich habe mir einen Schürhaken gegriffen und danach habe ich einen Blackout "usw. Bitte jetzt keine Grundsatzdiskussion zum Thema Totschlag, selbst der Staatsanwalt räumt diese Möglichkeit ein, wenn BT sich anders eingelassen hatte) und dann im Laufe seiner Haft, sich tadellos verhalten hätte, die Tat aufgearbeitet hätte, die Tat bereut etc. dann könnte er mittlerweile wahrscheinlich schon wieder ein freier Mann sein.
Zusätzlich hätte er noch jahrelange "seelische Qualen" durch die Tante etc. ins Feld führen können und/oder den Einfluss von Alkohol oder Medikamenten.
Ich habe mich auch gefragt, ob es eine Strategie hätte geben können, mit der er eine Verurteilung wegen Mordes hätte verhindern können. Das Problem an einer Streitgeschichte, um einen Totschlag zu begründen, ist: Warum zur Hölle hat er im Büro nach den Testamenten gesucht und offenbar die Umschläge angefasst und geöffnet? Warum nimmt er die Zeitungen weg? Gerade angesichts seiner Lebenslügen und dem Umstand, dass er ohne Ausbildung da stand und ein Millionenerbe zu verlieren drohte, erscheint das Mordmerkmal Habgier weiterhin im Raum zu stehen. Und wir vergessen nicht: Er hatte offenbar erhebliche Geldprobleme, Stichwort Kassenautomaten.
Zudem weiß ich nicht, ob ein Streit in der Diele vor der Wohnungstür mit der kompletten Spurenlage in Einklang zu bringen ist.

Sprich: Aus der Nummer wäre er gar nicht mehr rausgekommen. Er hätte allenfalls die Feststellung der besondere Schwere der Schuld abwenden können. Dann wäre er heute vielleicht draußen, aber ob dann noch jemand zu ihm gehalten hätte, weiß ich nicht.


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04.03.2022 um 23:57
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Als ich im Prozess die Aussage des Steuerberaters hörte, wurde mir klar, dass er sich an einem Punkt befunden hatte, wo er nicht mehr rauskam.
Der war an ihm dran, weil er Unterlagen zur Weiterbeschäftigung in der Garage brauchte.
Und B hatte nun mal keinen neuen AG und konnte keine Unterlagen beibringen.
Als Referendar ging es da um Sozialversicherung und Krankenkasse.
Die Tante hatte der Steuerberater auch schon mehrfach drauf angesprochen, was denn nun Sache sei.
Hoch interessant und sehr einleuchtend! Das würde außerdem erklären, warum sie nicht lange vor der Tat einen der beiden Geschäftsführer beauftragt hat, sich nach dem Stand des Referendariats zu erkundigen. (Das ist übrigens m.E. eines der stärksten Indizien dafür, dass CB natürlich nichts vom Studienabbruch wusste.)
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Und sie fühlte sich ausgenutzt und war misstrauisch, dass ihre Unwissenheit in geschäftlichen Belangen ausgenutzt wurde. Und das zu Recht .
Der neue GF kam nicht ohne Grund ins Spiel.
Ah ok, da sagst du es schon selbst. :D


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04.03.2022 um 23:59
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Sprich: Aus der Nummer wäre er gar nicht mehr rausgekommen. Er hätte allenfalls die Feststellung der besondere Schwere der Schuld abwenden können. Dann wäre er heute vielleicht draußen, aber ob dann noch jemand zu ihm gehalten hätte, weiß ich nicht.
Wenn er keine Tatwaffe vor Ort hätte benennen können, und das Gerät selber mitgebracht hätte, wäre diese Version in sich zusammengefallen .
Außerdem wäre er der Totschläger/ Mörder der CB gewesen .
Das war keine Option für ihn denke ich.


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05.03.2022 um 00:10
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Wenn er keine Tatwaffe vor Ort hätte benennen können, und das Gerät selber mitgebracht hätte, wäre diese Version in sich zusammengefallen .
Ok, aber wenn man nach einem Totschlag aus Reflex die Tatwaffe versteckt, ist das aus Tätersicht, selbst eines Totschlägers, irgendwo verständlich. Man kann über die Affekttat erschrocken sein und dann die Tatwaffe vernichten/verstecken. Er hätte aber den Auffindeort nennen müssen. Und wenn man dann auch noch blutbefleckte Kleidung gefunden hätte, würde sich die Frage aufdrängen, ob er nicht mit frischer Kleidung (z.B. im Auto in unmittelbarer Näher zur Wohnung der CB in der Parkgarage) vorgesorgt hätte, um nach Hause zu kommen. (Denn mit blutbefleckter Kleidung wäre die Rückfahrt doch etwas riskant gewesen.) Dann bräche die Totschlagsgeschichte zusammen.

... Da fällt mir ein: Er hätte auch erklären müssen, warum er die Geldscheine von CB eingesteckt hat, wenn er doch nur im Affekt (24 mal btw...) niedergeschlagen hat (und es doch angeblich nicht auf das Geld abgesehen hätte).
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Außerdem wäre er der Totschläger/ Mörder der CB gewesen .
Das war keine Option für ihn denke ich.
Sowieso! Das hätte nicht zu seinem Selbstbild gepasst. Es passte ja nicht mal sein Scheitern im Studium über die letzten 10 Jahre zu seinem Selbstbild.

@Stradivari
Wie oft warst du denn im Prozess dabei? War es denn deiner Meinung nach irgendwann klar, dass es zu einer Verurteilung kommen würde? Ich bin sehr verwundert darüber, dass zumindest in der Doku "Anklage Mord" einige Freunde mit einem Freispruch gerechnet haben und bei der Urteilsverkündung so entsetzt waren. Es gibt ja wirklich kaum Indizienprozesse, wo die Indizienlage eindeutiger ist...


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Mordfall Charlotte Böhringer

05.03.2022 um 00:24
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Wie oft warst du denn im Prozess dabei? War es denn deiner Meinung nach irgendwann klar, dass es zu einer Verurteilung kommen würde? I
Ich war an fast allen Tagen dabei und mir wurde sehr schnell klar, dass es eng wird.
Ich hab die Pro Gruppe, die sich sehr schräg benahm, weitestgehend ignoriert, obwohl ich die jja kannte.
Die waren auf dem Trichter „ unschuldig „ und haben oft nur gestört, es war manchmal ein Durcheinander.
Ich hab es auch nicht glauben können, dass B es gewesen sein soll aber ich war nach jedem Prozesstag fertig mit der Welt


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05.03.2022 um 00:46
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Und wir vergessen nicht: Er hatte offenbar erhebliche Geldprobleme, Stichwort Kassenautomaten.
Zudem weiß ich nicht, ob ein Streit in der Diele vor der Wohnungstür mit der kompletten Spurenlage in Einklang zu bringen ist.
Da bin ich mir nicht sicher, ob BT wirklich so akute Geldprobleme hatte.
Ich meine mal gelesen zu haben, dass BT wohl ca. 16.000€ auf einem Konto hatte.
Leider finde die Quelle gerade nicht.
Vielleicht habe ich das auch falsch in Erinnerung, gut möglich, dass ich mich hierbei täusche.

Dass er, wenn er keine "Lösung" für sein berufliches Scheitern finden wird, zumindest finanziell nicht gerade rosige Aussichten gehabt hat, ist klar.
Aber von konkreten aktuellen Geldproblemen im Zeitraum der Tat ist mir in dem Sinne nichts bekannt.

Kann natürlich dennoch sein das BT irgendwie anderweitig "inoffiziell" verschuldet war durch Glücksspiel oder dergleichen.
Er kann ja durchaus auch woanders risikoreichere Wetten durchgeführt haben.

Welche Gründe kann es noch für finanzielle Probleme geben?
Ich bring das einfach mal als neuen Ansatz mit ein.

Vielleicht ist ja irgendjemand Bence bereits vorher bezüglich seiner Ausbildungslüge auf die Schliche gekommen.
Vielleicht hat dieser jemand, aufgrund des engen Verhältnisses zwischen BT und CB, falsche Schlüsse gezogen und gedacht bei BT wäre einiges "zu holen".

Vielleicht hat dieser jemand ihn erpresst, so in der Art "Hey du reicher Lieblingsneffe, ich weiß, dass du alle anlügst, wenn du willst, dass ich das deiner Tante, Verlobten und Freunden nicht brühwarm erzähle, dann lass mal paar Scheine rüber wachsen". Das kann sich zunächst noch um überschaubare Beträge gehandelt haben, der "Erpresser" hat dann aber immer dreistere und noch höhere Geldbeträge gefordert.
Am Ende ist BT dann gedämmert, dass er leichter aus der Zwickmühle rauskommt, wenn er die Tante umbringt, mit der er sowieso schon lange im Argen liegt, er sowieso keinen Bock auf das Studium hat usw.
Einfach mal so als neue Idee.
BT konnte dies aber gegenüber den Ermittlungsbehörden nicht preisgeben, da er sonst selbst ein (weiteres) gewaltiges Motiv, zugeben müsste und ja dennoch der Täter wäre.


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Mordfall Charlotte Böhringer

05.03.2022 um 00:55
Jedenfalls war ein Freispruch für mich absolut ausgeschlossen.
Warum der Verteidiger sich dann so benommen hat und seine Unterstützer ist mir rätselhaft.
Das war für mich Gehabe und was der Verteidiger da abgezogen hat, war unwürdig.
Man hat es drauf ankommen lassen und dann muss man dazu auch stehen


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05.03.2022 um 06:39
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Da bin ich mir nicht sicher, ob BT wirklich so akute Geldprobleme hatte.
Ich meine mal gelesen zu haben, dass BT wohl ca. 16.000€ auf einem Konto hatte.
Leider finde die Quelle gerade nicht.
Ist das Vorhandensein dieses Kontos eigentlich belegt? Im Urteil taucht es jedenfalls nicht auf, und dort hätte es doch mit Sicherheit Erwähnung gefunden? Akuter Geldmangel wurde als Tatmotiv ja nicht angenommen, warum also hätte das Gericht dieses Konto (wenn man mal wieder unterstellen möchte, dass etwas "passend gemacht" wurde) unter den Tisch fallen lassen sollen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

05.03.2022 um 07:04
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Ist das Vorhandensein dieses Kontos eigentlich belegt?
Wie gesagt, ich konnte die Quelle auch nicht finden, daher meine Frage dazu.

Das wurde hier im Thread so oft angesprochen. Aber eine Quelle dafür konnte ich nicht finden.


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05.03.2022 um 10:49
Kleiner Tipp: die eingebetteten Dateien von der Seite https://www.probence.de/ kann man bequemer direkt bei yumpu anschauen: https://www.yumpu.com/user/matthi.birkmeyer



@MisterEko
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Da bin ich mir nicht sicher, ob BT wirklich so akute Geldprobleme hatte.
Wenn er ab und an Automaten leerte erklärt sich das schon :)

Im Ernst: alle Freunde kamen finanziell voran. Machten Abschlüsse, arbeiteten, heirateten vielleicht sogar, hatten eventuell schicke Wohnungen, gute Autos etc.
Bei den Geldbeträgen, die er so abhob und denen, die eingingen, ergibt sich schon eine Diskrepanz. Selbst als Student mit gutem Nebenjob kannst nicht ständig hunderte € mit Dir rumschleppen. Schon gar nicht in München, wo mindestens die Hälfte der Einkünfte (hab grad nochmal nachgelesen, dass das gut 1.000€ waren aus der Tätigen der Parkgarage) auf Miete draufgehen.
Mich wundert ja, dass Bafög kein Thema war, wobei sich das nach dem Studienfachwechsel auf Theaterwissenschaften eh erledigt gehabt hätte. Aber eine finanzielle Erleichterung wäre das definitiv gewesen.
Jedenfalls meine ich, dass er nicht mithalten konnte mit den anderen und auch keine Chance hatte, dies auf absehbare Zeit zu tun.

Zu der strikten Haltung, die Tat zu leugnen: da kommt meiner Meinung nach noch ein Aspekt hinzu: nur mit dieser Haltung war es möglich, sich als Justizopfer zu positionieren und mit diesem Unrecht die eigenen Verfehlungen gegenüber dem ganzen Umfeld zu übertünchen. Immerhin hatte man ab da einen gemeinsamen Feind und die Lügen waren zweitrangig geworden.


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