Spekulatius666 schrieb:500 als Schein sind für einen, der nur einen Hilfsjob hat, schon auffällig
Eben. Deswegen sieht es für mich danach aus, dass er nach der Tat überlegt hat, wie er sich nachträglich ein Alibi konstruieren könnte und kam dann auf die Idee mit der Augsburg- Fahrt und morgens noch schnell die Zeitungen von der Tür wegnehmen, in der Hoffnung man denkt, die Tat wäre erst an dem Vormittag passiert.
Das ganze Verbrechen hat soviele absurde Anteile, dass sich mir der Eindruck aufdrängt, dass das kein geplanter Mord gewesen sein kann. Ich denke auch nicht, dass das angenommene Motiv korrekt ist. Es ist für mich durchaus plausibel, dass CB vom Studienabbruch wusste. Aber genau das war im Nachhinein sein Dilemma:
Ihm war klar, dass nun nach seiner Affekt-Tat die Polizei ermittelt und herausbekommen wird, dass er nicht mehr studiert. Also sein Umfeld wird unsanft in Kenntnis gesetzt über seine Lüge. Damit war dann auch die Tür geschlossen zu einem Geständnis. Denn er wusste, dass er seinem Umfeld schon sehr viel zugemutet hat mit dieser Lüge. Da sah er vielleicht noch eine Chance, dass ihm das verziehen wird, aber dazu noch die Tötung, auch wenn sie im Affekt war...
Ich denke, dass daraus seine Unschuldslegende gewachsen ist. Wenn die Studienlüge nicht gewesen wäre, hätte er vielleicht den Schneid haben können zu sagen: Ich war's.
Und da ist der Punkt, an dem man dem Gericht keinen Vorwurf machen kann: Sie konnten, wenn sie ihn verurteilen, nur wegen Mordes verurteilen. Da BT sich nicht geäußert hat, konnte das Gericht etwaige Anhaltspunkte, die für einen Totschlag sprechen, nicht berücksichtigen.