Maria78 schrieb:Ich bin da Laie, aber wenn ich mir das Video anschaue - die Nähe zur Strasse, der Hochsitz, der Waldweg und der Bienenstock/Insektenhotel , alles Zeichen der Nähe zur "Zivilisation" - hätte jemand mit Fachwissen, zb ein Jäger, diesen Ort tatsächlich als sicheren Ablageplatz ausgewählt?
Wäre es nicht sicherer für den Täter gewesen, den Leichnam zb sehr tief in den Wald zu bringen?
So sieht es für mich nach einem sehr hastigen Ablegen aus, schnell mit etwas Reisig abgedeckt und dann weg.
Hier haben ich und
@Negus schon einige Gedanken zu ausgeführt in vorherigen Posts. Ich denke es ist ein Abwägen für den Täter zwischen verschiedenen Faktoren gewesen. Aber so zufällig wie der Ablageort wirkt, ist er tatsächlich gar nicht.
waldkind7 schrieb:Zitat von thegreenelkthegreenelk schrieb:
Auf die Tätigkeit als Arzt deutet der Zugang zu und Umgang mit Betäubungsmitteln, die möglicherweise auch Todesursache gewesen sein könnten hin.
Nach seiner ständigen Verschleierungstaktik kann ich mir gut vorstellen, dass er auch hier taktisch vorging.
Warum hätte er hier etwas anders machen sollen?
Es würde mich nicht wundern, wenn er sogar noch falsche Fährten gelegt hätte, um unschuldige Menschen zu belasten.... Hauptsache, er kommt ungestraft davon.Ohne ihre Stimme gehört zu haben und allein auf der Grundlage des Inhalts des letzten Gedächtnisprotokolls, kann ich keine Anzeichen dafür erkennen, dass sie da nicht "klar" war.
Wenn ich dieses Protokoll lese, sehe ich eine sehr konzentrierte und starke Frau. Das muss eine sehr extreme Situation für sie gewesen sein.
Wenn man bedenkt, dass sie sich eine Woche lang in diesem geistigen und wahrscheinlich auch körperlichen Ausnahmezustand befand, ist es doch beeindruckend, wie sie die Situation gemeistert hat.
Dass ein Mensch unter solchen Bedingungen und auch noch unter der Wirkung irgendwelcher Substanzen das geschafft hätte, ohne die Kontrolle zu verlieren, passt für mich nicht.
Sie antwortet sehr klar auf die Fragen. Auch erscheint sie mir überhaupt nicht zeitlich desorientiert zu sein.
Spannende Idee, kann ich nachvollziehen. Allerdings sagen hier mehrere Personen ähnliches aus, wobei man sich natürlich auf deren Erinnerung und Gefühl verlassen muss und sie selbst ja auch in einer großen Stresssituation standen.
waldkind7 schrieb:Zitat von thegreenelkthegreenelk schrieb:
exklusiven Zugang zu Reviereinrichtungen wie Kanzeln oder einer Kühlkammer zu haben. Über andere Jäger und Tätigkeiten in seinem Revier (Begehungsscheininhaber) und deren Bewegungen dort ist er informiert bzw. kann diese notfalls steuern.
Ok, verstehe ich richtig, dass dann bekannt ist, wann und wo andere Jäger im Revier unterwegs sind und sich aufhalten werden?
Wie wird das geregelt, wird das irgendwo aufgezeichnet/registriert, sodass man sich später noch darauf beziehen könnte?
Wo befinden sich solche Kühlräume und Kanzeln? Zu Hause als zusätzlicher "Kühlraum" oder wie...?
Wie wird das erlegte Wild ins und aus dem Haus aus heraus gebracht transportiert?
Nein, nicht so richtig. Eher sms bzw. heute whatsapp wenn man zur Jagd im gemeinsamen Revier aufbricht. Hauptsächlich aus Sicherheitsgründen, Kameradschaft und damit man bei einem Schuss im Revier nicht direkt Wilderer vermutet oder so.
Mit Kanzel ist ein Hochsitz gemeint, der im allgemeinen geschlossen gebaut ist und Tür und Fensterklappen hat. Die gibt es in vielen Revieren dort, wo man das Wild bejagen möchte. Manche fest installiert, manche transportabel auf einem Anhänger. Das geht von selbstgebaut und rustikal zu aus dem Katalog und Wärmeisoliert.
Eine Wild- oder Kühlkammer gibt es ebenfalls in groß und klein, mobil oder festinstalliert. Z.B. sowas hier:
https://wildkühlsysteme.de/kuhlzelle-mit-zerwirkraum/mobile-wildkammer/ (Archiv-Version vom 01.12.2021). Das kann im Prinzip überall stehen, wo du einen Wasser und Stromanschluss hast. Bei mir in der Nähe hat ein Milchbauer sowas etwa 100m von seinem Hof entfernt am Waldrand stehen mit einem kleinen Weg da hin.
waldkind7 schrieb:Was mich auch interessieren würde:
- Gibt es bestimmte Fahrzeugtypen, die von Jägern bevorzugt werden?
Verfügen Jäger auch über besondere/vertiefte Kenntnisse im Bereich Reinigung und Desinfektion?
Geländegängig. Grün ist beliebt, aber muss nicht sein. Beliebt sind hinten und am Kofferraum getönte Scheiben, damit transportiertes Wild und Waffen nicht direkt einsehbar sind für jeden. Würde bei deiner Frage zu Reinigung und Desinfektion sagen: Man lernt schnell, wie man sich nicht seinen Kofferraum nicht komplett einsaut, damit man keine besonderen Kenntnisse erwerben muss. Aber nichts wo ich sagen würden, damit legt man die Polizei rein.
waldkind7 schrieb:Evtl. mit Lage in Nieheim oder Umgebung, da die Ermittler der Meinung sind, dass er eine Verbindung nach Nieheim hatte.
Die Möglichkeit, dass sie mit ihm in seinem Haus blieb, wäre auch denkbar, aber wie realistisch wäre das?
Was wenn die Polizei, aus welchen Gründen auch immer, unerwartet dort auftauchen würde?
Wer weiß, ob er eine Person war, die schnell in den Verdacht der Polizei geraten konnte, weil er z.B. am Tag des Verschwindens oder Tage davor mit ihr in Kontakt war?
Ja, Nieheim hat eine besondere Bedeutung für den Fall. Ich bin mir sicher, dass Frauke die SMS von dort in gutem Glauben und selbst verschickte. Sie muss von den Zeiten her mit dem Auto dorthin gekommen sein von Paderborn aus. Fraglich aber, ob die SMS auf der "Durchreise" verschickt wurde oder ob es dort ein Ziel gab, dass angesteuert wurde.
waldkind7 schrieb:Mir kommt es so vor, als wollte er der Polizei demonstrieren, dass sie nicht festgehalten wird, alles in Ordnung ist und sie nur nicht nach Hause kommen will.
Ja, definitiv scheint das damit bezweckt worden zu sein.
waldkind7 schrieb:Aber warum immer diese Panik in der Nacht? Warum ruft sie nicht am Tag an? Was war/geschah tagsüber?
Ich kann mir vorstellen, dass sie tagsüber gefangen gehalten wurde und der Täter seinem bürgerlichen Leben nachging und dann gegen Abend unter der Legende der Jagd zu dem Gefängnis fuhr. Dann wurden die Anrufe getätigt, soviel wissen wir. Was dann weiterhin geschah nicht.
waldkind7 schrieb:Nur unter ganz speziellen Umständen könnte ich mir auch hier vorstellen, dass sie es nicht bekannt machen wollte,
aber wären die Ermittler nicht dahinter gekommen? Sie werden sich sehr genau sämtlichen Personen angeschaut haben, die in einer persönlichen, engeren Beziehung zu ihr standen, davon gehe ich aus.
Ja, da hast du glaube ich irgendwie recht.
waldkind7 schrieb:So kenne ich es auch. Gibt es vielleicht irgendwelche Merkmale, die darauf hindeuten, dass es sich um ein Jagdfahrzeug handelt, wenn man beispielsweise ein solches auf einer Landstraße sieht?
Wie weiter oben beschrieben. Der ein oder andere hat vielleicht noch einen Aufkleber von seiner Jagdhundrasse am Auto? Nichts extrem Auffälliges.