Maria78 schrieb:Wäre es nicht sicherer für den Täter gewesen, den Leichnam zb sehr tief in den Wald zu bringen?
So sieht es für mich nach einem sehr hastigen Ablegen aus, schnell mit etwas Reisig abgedeckt und dann weg.
Ich denke, dass das eine Abwägung zwischen Aufwand/Risiko und Nutzen war. Man denkt zwar irgendwie, dass man "tief im Wald" niemanden begegnet, aber mit dem Auto ist man drauf angewiesen, auf den einigermaßen befahrbaren Wegen zu bleiben. Nachts muss man das Licht anschalten, und wird dementsprechend auch von weiter weg wahr genommen (z.B. sind Jäger öfter späte abends im Wald unterwegs oder sitzen auf einem Hochsitz). Auf schmaleren Seitenwegen kann man niemanden ausweichen, der einem entgegenkommen kann und kann sich schnell in eine Sackgasse manövrieren (weil der gerade noch etwas breitere weg plötzlich in einen Trampelpfad übergeht, ein Baumstamm quer liegt oder sich vor einem eine Matschpfütze mit Gefahr sich festzufahren auftut). auf nicht geschotterten Wegen hinterlässt man Reifenspuren, bei trockenem Wetter sind die auch noch Tage später sichtbar.
Und wenn man wirklich tief in den Wald hineinwill, muss man die Leiche schon vom Weg weg in das Unterholz zerren, das kostet Zeit.
Insofern wäre das Risiko, mitten im Wald beobachtet zu werden oder zumindest so aufzufallen, dass sich jemand das Auotmodell, die Farbe oder sogar das Kennzeichen merkt, einfach sehr hoch. Viel höher als direkt in einem Seitenweg einer wenig befahrenen Landstraße. Wenn vorbeifahrende Autofahrer da aus dem Augenwinkel ein Fahrzeug wahrnehmen, denken sie schnell, dass da jemand austreten ist, sich ein Paar im Auto trifft oder ein Jäger sein Auto abgestellt hat und von dort zum nächsten Hochsitz gegangen ist. Das das jemand mit Details im Gedächtnis hängen bleibt ist viel unwahrscheinlicher als wenn einem so ein Auto mitten im Wald begegnet.
Ich stimme zu, dass das eher eine hastige Ablage war, aber eben auch mit minimalem Risiko, dabei bleibenden Eindruck zu hinterlassen.