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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

22.08.2019 um 20:58
@sören42

Sorry, aber wir reden aneinander vorbei.

Dass der Ermittler in einem journalistischen Erzeugnis zu Wort kommt, ändert daran nichts, dass es sich um ein journalistisches Erzeugnis handelt und nicht etwa um eine Fallakte der Polizei. Ich habe im übrigen auch keinen keinen Grund, am Wahrheitsgehalt des Inhaltes zu zweifeln und habe es auch weder im- noch explizit getan. Es geht mir um die Schlüsse, die man mit einem vermeintlichen Beweischarakter daraus ziehen möchte.

Der Ermittler ist wohl kaum ein Lektor, der sich hinstellt und sagt: "Die Info unter dem Samstagsanruf war aber eigentlich wann anders". Die Zeitlinie des Artikels ist keine stringente und sie ist zudem aus der Rückschau. Wann jemand was wusste, lässt sich daraus nicht seriös ableiten.

Wann ist die Einstellung der Ermittlungen passiert? Samstag vor dem Telefonat? Danach? Irgendjemand hat die Überwachung bzw. Standortermittlung nur bis Freitag beantragt. Wann war denn das? Und wann wusste die Mutter davon? Eindeutig ja nicht schon am Samstag, obwohl sie das in der Reihenfolge des Artikels am Samstag sagt.


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Mord an Frauke Liebs

22.08.2019 um 20:59
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:Bezüglich Entführungen mit Lösegeldforderungen, sind die Täter im Schnitt 35 bis 55 Jahre alt, überdurchschnittlich oft männlich und meist haben sie schon eine kriminelle Vergangenheit.

Höchstwahrscheinlich hat auch unser Täter keine weiße Weste.
Gut, bei Lösegeldforderungen ist das Motiv klar. Hier ist es ja weit weniger klar, ein Sexualdelikt ist nicht unwahrscheinlich, aber keineswegs sicher. Denke auch, dass er kein unbeschriebenes Blatt ist. Evtl. blieb er bei seinen kriminellen Handlungen zuvor oder danach unentdeckt.


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22.08.2019 um 21:02
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das ständige Aufsuchen der Industriegebiete ist auffällig. War der Täter womöglich mit einem Fahrzeug unterwegs, das auffällig war, in einem Industriegebiet aber unauffällig?
Inwiefern meinst Du das? Also ein Handwerker Kastenwagen würde bei mir auch keine Aufmerksamkeit in einen Wohngebiet erregen.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Allein die Tatsache, dass hier auch der Ermittler, Herr Ostermann, zu Wort kam, zeigt, dass es nicht einfach nur ein journalistisches Erzeugnis ist - sicher wird er die Inhalte genau geprüft haben, bevor es freigegeben wurde und ich bin mir sicher, dass die Mitarbeit Östermanns an einen Freigabevorbehalt gekoppelt war.
Naja, da wäre ich vorsichtig...ohne das jetzt groß anzweifeln zu wollen aber der Stern ist ja irgendwo zwischen Bild und Bunte zuhause. Wenn man jetzt mal z.bsp. an die Hitler Tagebücher denkt...


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22.08.2019 um 21:17
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Inwiefern meinst Du das? Also ein Handwerker Kastenwagen würde bei mir auch keine Aufmerksamkeit in einen Wohngebiet erregen.
Dass es sich um ein Fahrzeug handeln könnte, das in einem Gewerbegebiet weniger auffällt als in einem Wohngebiet/in der Stadt. Vielleicht ein etwas größeres Fahrzeug im gewerblichen Umfeld, mit einem Firmenaufdruck, der das Fahrzeug insgesamt eher nicht in Wohngebieten verorten lässt.

Zum Stern crime, das ist irgendwie eine Extra Ausgabe. Was mich stört ist, dass das, was vorliegt, in Frage gestellt wird und gleichzeitig substanzlos spekuliert wird, es hätte sich sicher ganz anders zugetragen. Ich meine, umgekehrt wird ein Schuh daraus. Erst mal schauen, was wir haben und davon ausgehend Überlegungen anstellen, das bringt uns weiter. Manche verwechseln Diskussion mit Chat, leider und vor diesem Hintergrund ist es durchaus nachvollziehbar, dass bereits einige geschlossene Gruppen hier im Forum zu diesem Fall bestehen.


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Mord an Frauke Liebs

22.08.2019 um 21:31
Zitat von sören42sören42 schrieb:Was mich stört ist, dass das, was vorliegt, in Frage gestellt wird und gleichzeitig substanzlos spekuliert wird, es hätte sich sicher ganz anders zugetragen.
Nein. Nein. Und nochmals nein. Ich bezweifele nicht, dass es sich so zugetragen hat, wie es in Stern Crime steht. Ich bezweifele, dass der Artikel als Fallakte mit Beweischarakter behandelt werden will. Zumal er an diversen Stellen Lücken aufweist, die den flüchtigen Leser vielleicht nicht interessieren, die aber bei einer Zweckentfremdung als Primärquelle für weitere Überlegungen eben an Grenzen stoßen.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Erst mal schauen, was wir haben
Was haben wir denn? Wann wusste Mutter Liebs von der Einstellung? Wann von der gar nicht erst beantragten weitergehenden Überwachung? Das geht aus dem Artikel nicht hervor, da kann man nur mutmaßen.

Zu vermuten, der Täter habe WÄHREND DER ENTFÜHRUNG durch Umfeld oder die Polizei sowas wie Insiderinformationen gehabt, ist dann keine substanzlose Spekulation, wenn man weiß, wann wer was wissen konnte. Da wir das nicht wissen, ist das eine Vermutung. Nicht mehr und nicht weniger.


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Mord an Frauke Liebs

22.08.2019 um 22:07
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Ich bezweifele, dass der Artikel als Fallakte mit Beweischarakter behandelt werden will. Zumal er an diversen Stellen Lücken aufweist, die den flüchtigen Leser vielleicht nicht interessieren, die aber bei einer Zweckentfremdung als Primärquelle für weitere Überlegungen eben an Grenzen stoßen.
Hier muss einige wesentliche Punkte klar voneinander unterscheiden.

Natürlich ist der Stern-Artikel keine "Fallakte" und natürlich weist er eine Menge Lücken auf.
Sicher wissen die Ermittler mehr, als sie - aus gutem Grund - öffentlich preiszugeben bereit sind.
Und sicher hat der Journalist des Stern-Artikels auch nicht alles veröffentlicht, was in dem Gespräch bzw. den Gesprächen, die Grundlage seines Artikels waren, gesagt wurde.
Der Journalist musste seinem Artikel eine klare Struktur geben und auf eine gute Lesbarkeit achten. Das ist eine notwendige Voraussetzung für eine gute journalistische Arbeit.

Der Journalist musste also notwendigerweise Aussagen seiner Gesprächspartner komprimieren bzw. eine Menge weglassen. In diesem Fall ist es üblich, den Gesprächspartnern deren Zitate zur Freigabe vorzulegen. D. h. die Gesprächspartner des Journalisten konnten sicher zumindest jeweils Teile des Artikels lesen, bevor er in den Druck ging.

Deshalb kann man sicher sein, dass die Aussagen und deren Kontextbezug von den betreffenden Personen nochmals genau geprüft wurden, nachdem der Artikel geschrieben worden war.


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22.08.2019 um 22:18
Nieheim und Herbram Wald liegen auf einer Achse, in deren Mitte sich Bad Driburg befindet. War der Täter hier zuhause?


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Mord an Frauke Liebs

22.08.2019 um 23:02
Zitat von sören42sören42 schrieb:Nieheim und Herbram Wald liegen auf einer Achse, in deren Mitte sich Bad Driburg befindet. War der Täter hier zuhause?
Nimmt man noch die letzten Telefonate hinzu würde ich drauf tippen das der Wohnort jedenfalls östlich von PB lag.

Wo ich mir die ganze Zeit keinen Reim drauf machen kann...Frauke verlässt den Pub Richtung Wohnung, also geht Richtung Südwesten. Wenn man davon ausgeht das es ein "Zufallstreffen" (der Täter kein Stalker mit langfristigen Plan) war. Muss es einen Grund gegeben haben das er an den Abend ebenfalls in die Richtung unterwegs war um dann aber mit Frauke an Bord genau in die entgegen gesetzte Richtung zu fahren.


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Mord an Frauke Liebs

23.08.2019 um 00:24
@sören42
Zitat von sören42sören42 schrieb:Nieheim und Herbram Wald liegen auf einer Achse, in deren Mitte sich Bad Driburg befindet. War der Täter hier zuhause?
Ich vermute, dass FL in der ländlichen Umgebung von Bad Driburg (Altenbeken etc.) festgehalten wurde. Aber ich glaube nicht, dass der Festhalteort sein Wohnort war.

Ich habe von diesem Täter den Eindruck, dass er sehr vorsichtig war und mit großer Überlegung Spuren zu vermeiden bzw. zu verwischen versuchte.
Er konnte ja nicht wissen, dass erst so spät ernsthafte Ermittlungen aufgenommen würden. Auch falls er versucht hat, die Ermittlungen auf eine falsche Fährte zu führen (was ich glaube), hätte er doch nicht ahnen können, wie überwältigend erfolgreich ein solcher Versuch sein würde. (Wenn es diesen Versuch gab, haben zu seinem "überwältigenden" Erfolg auch Faktoren beigetragen, die er nicht beeinflussen konnte.)

Ich nehme daher an, dass der Täter sehr um Unauffälligkeit bemüht war. Dass er z. B. Verwandte in diesem ländlichen Bereich hatte und dort zum Zeitpunkt der Entführung z. B. eine Scheune oder einen Keller unproblematisch für die Unterbringung nutzen konnte.

Dass für die Nachbarn bzw. andere Dorfbewohner sein Besuch bzw. sein Aufenthalt dort ganz selbstverständlich war.

Dass in seinem Paderborner Bekanntenkreis sein Bezug zu dieser Gegend eher kaum bekannt war.

Ich gehe davon aus, dass er Paderborn sehr gut kannte und dort wohnte. Für grundsätzlich möglich halte ich es auch, dass der Täter zum Zeitpunkt der Entführung dort (seit kurzem) nicht mehr wohnte, sondern z. B. in Bielefeld oder Herford, aber seine Eltern noch immer in PB lebten und er dort deshalb eine Art Wohnsitz hatte, ohne dort gemeldet zu sein.

Aber für die Gegend um Bad Driburg als Ankerzentrum spricht nach meiner Ansicht viel.


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Mord an Frauke Liebs

23.08.2019 um 06:32
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Aber für die Gegend um Bad Driburg als Ankerzentrum spricht nach meiner Ansicht viel.
Das scheint mir auch so.

Taten dieser Art - meiner Meinung nach gibt es einen ganz klaren Bezug zu Frauke, sie war kein Zufallsopfer - werden meinem Gefühl nach eher von jüngeren, als von älteren Tätern begangen. Also, ich mache mal den Unterschied 30 zu 50 Jahre.

Unser Täter hier musste einen Festhalteort haben, an welchem er relativ bis absolut ungestört sein konnte. Das bedeutet z.B. ein eigenes Haus.

Dann schauen wir uns drei Altersgruppen potentieller Täter an:

1) Die jüngeren, bis ca. 25 Jahre. Sie sind im Verhältnis öfter single als die nächste Altersgruppe, haben aber im Verhältnis seltener Immobilieneigentum, vor allem grössere, freistehende, etc. Auch mieten sie solche normalerweise nicht, weil sie den Platz nicht brauchen.

Sie haben aber relativ gesehen viel Freiheit und Freizeit, in der sie unbeobachtet tun und lassen können, was sie wollen. Bevorzugt wohnt diese Altersgruppe urban.

2) Altersgruppe 2: 30-50 Jahre. Häufiger als andere Altersgruppen sind diese verheiratet, haben Familie. Das bedeutet, sie sind weniger frei, haben weniger Gelegenheit, unbeobachtet merkwürdige Dinge zu tun. Sie besitzen zwar oft Immobilien, auch der notwendigen Grösse, wohnen darin aber selten allein.

3) Altersgruppe 3: über 50 Jahre. Hier nimmt die Zahl der allein lebenden, unabhängigen Personen langsam wieder zu, wobei diese oft noch den grosszügigen Wohnraum aus ihrer Familienzeit bewohnen. Im Rentenalter haben sie sehr viel Zeit, ihren Alltag ganz allein nach ihren Vorstellungen zu gestalten.

Dennoch, in unserem Fall hier schliesse ich einen Täter aus der Altersgruppe drei eigentlich aus. Zwar ist es nicht unmöglich, aber ich denke unser Täter, der sehr auf Frauke fixiert ist, ist weitaus jünger.

Ich ordne ihn vom Gefühl her viel eher in Altersgruppe 1 ein. Dieser fehlt aber oft die materielle Unabhängigkeit, eine grosse, freie, allein bewohnte Immobilie, die hier in diesem Fall dem Täter behilflich sein konnte.

Wie kann man das dann vereinen? Genau: Ein junger Täter könnte sich des Hauses, des Fahrzeugs usw. anderer Personen bedient haben, z.B. seiner Eltern. Die Tat geschah im Sommer, der typischen Urlaubszeit. Es ist nicht unvorstellbar, dass der Täter Frauke im Haus oder auf dem Gelände seiner Eltern auf dem Land festgehalten hat, während diese nichtsahnend im Urlaub waren, und während er selbst eine kleine Wohnung in PB hatte, die er aber eben gerade nicht für diese Tat nutzte.

Eine polizeiliche "Überprüfung" des Bekanntenkreises von Frauke könnte hier schon auf Abwege geraten sein: z.B. wenn man jemanden suchte, der in Nieheim und Umgebung "wohnte" und sich dabei auf die Vorstellung eines Hauptwohnsitzes bezog. Der "Überprüfte" hatte diesen in Paderborn in sehr städtischer Umgebung und war daher nicht auf dem Radar der Ermittler.

Das ganze Szenario kann man noch variieren, um jenen zuvorzukommen, die gleich sagen werden, aber die Polizei wird doch die Herkunft der Bekannten bis ins 15. Glied der Vorfahren überprüfen (nein, das wird sie nicht, dazu hat sie gar nicht die Ressourcen). Es könnte sich bei dem Besitz auf dem Land um den der Grosseltern handeln, anderer Verwandter usw.

Daher hat @birkensee wieder einmal Recht: die Dinge können anders gewesen sein, als sie auf erstem Blick erschienen. Auch ein Täter, der in PB wohnt, kann Frauke durchaus auf dem Land festgehalten haben.


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23.08.2019 um 07:05
@Rick_Blaine
Absolute Zustimmung. Lustigerweise hatte ich genau diesen Umstand im Hinterkopf als ich gestern den Post zu der polizeilichen Überprüfung verfasste.
Wenn du nicht zum direkten/engen Umfeld von Frauke gehört hast und von der Polizei befragt wirst, wird nur selten der Umstand zu Tage treten das die Behörden so weit gehen und Grundbucheinträge deiner Verwandten einsehen oder überprüfen wo deine Eltern/Großeltern zu der Tatzeit waren. Wie Rick bereits sagte:
Wenn sich einer der oberflächlichen Bekannten bei dieser Befragung nicht auffällig verhält und auf die 3 Fragen, welche die Polizei in so einem Fall stellen kann, plausible Antworten gibt, wird so eine detaillierte Überprüfung mit Sicherheit nicht stattfinden.
Und da es eben in diesem Fall nicht mal sowas gibt wie "ein Zeuge hat am Entführungsabend ein verdächtiges, rotes Auto gesehen" gibt es ansonsten auch keine Ansatzpunkte für die Polizei bei einer Überprüfung durch ein schwaches Indiz (wie zb der Befragte besitzt ein rotes Auto) doch noch genauer hinzusehen.


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Mord an Frauke Liebs

23.08.2019 um 07:09
@outsiderz
Ganz genau. Das macht es für die Ermittler so schwer, einen solchen Fall zu lösen. Für uns Aussenstehende bedeutet das, dass man niemals sagen kann (was ich hier schon manchmal gelesen habe): "Der oder die wurde ja von der Polizei schon überprüft, der kann es nicht gewesen sein." Oder: "Das Umfeld wurde überprüft, also kann der Täter nicht aus dem Umfeld kommen."


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Mord an Frauke Liebs

23.08.2019 um 09:05
@Rick_Blaine
Stimme zu, ähnliche Gedanken hatte ich auch schon. Daher hoffe ich immer noch, dass irgendeinem Nachbar evtl auffiel, dass jemand in der fraglichen Woche jeden Abend noch einmal wegfuhr. Klar, verdächtigt man nicht gern einfach jemand, aber vielleicht, vielleicht hat ja wirklich damals was beobachtet.
Auch der Zeitraum eine Woche könnte hier eine Rolle spielen. Kann Zufall sein, vielleicht änderte sich aber auch was für den Täter....wieder andere Leute im Haus, im Gartenhäuschen der Eltern etc etc.
Vielleicht hatte der Täter auch keinen Schichtdienst, wie gelegentlich spekuliert wird, sondern einen Nebenjob am Abend.
Spekulation, klar...


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Mord an Frauke Liebs

23.08.2019 um 09:27
Zitat von orenoaorenoa schrieb:So also was nun tun...um vom Ort abzulenken (die ganzen anderen Sachen lass ich jetzt mal weg) fährt man also Donnerstag zum telefonieren nach PB. Nur die Ortung in PB wird zu dem Zeitpunkt nirgendwo erwänht (wie du richtig angemerkt hast wusste es zu dem Zeitpunkt niemand) also das Echo/Feedback bleibt nach dem Anruf aus. Alles spricht also weiterhin vom letzten Kontakt in Nieheim...keine Suchaufrufe, Zeitung, Bekannte usw. berichten von einer Ortung Donnerstag in PB. Wie kann man nun aus Tätersicht jetzt PB untermauern...nur in dem man das Opfer beim nächsten Gespräch selbst sagen lässt das es in PB ist.
Für mich macht diese Überlegung leider überhaupt keinen Sinn. Auch die Vorstellung, dass Sennelager als PB gewertet werden würde halte ich nach vielen Rücksprachen mit Leuten die aus PB kommen für nicht haltbar. Frauke befand sich nicht in Paderborn am Donnerstag, sondern außerhalb der Stadt. Wenn man wollte, dass Paderborn in den Zeitungen und Nachrichten erwähnt wird und auch Angehörige davon überzeugt sind, dass Frauke sich Paderborn befunden hat, dann hätte man Paderborn einfach am Donnerstag erwähnen können. Das tut der Täter aber nicht, somit scheint die Erwähnung von Paderborn am Donnerstag irrelevant zu sein und somit auch eine Ablenkung von Nieheim. Wir haben also nicht an einander vorbei geredet, ich halte einfach nichts von einem Täter der an dem Tag so agieren soll und am nächsten dann völlig anders.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Etwas genauer wissen wir es aber schon:
Mutter Liebs: (...). Die Polizei wusste nicht einmal, woher die Anrufe stammten. Nur die Herkunft der ersten SMS war ermittelt worden. Es dauerte Tage, bis der Netzbetreiber weitere Informationen lieferte. Später musste ich erfahren, dass die Polizei die Daten nur für die ersten Anrufe bis Freitagnacht beantragt hatte. Auf die anderen warteten wir Wochen, weil der richterliche Beschluss fehlte.
(Stern crime)

Also:
Die erste SMS -> 2 Tage später in der Zeitung
Do./Fr. Anrufe -> "Tage" später
Sa/So/Di Anrufe -> "Wochen" später

Dass diese Informationen fehlten, war also recht schnell klar und dies wurde im Umfeld ja auch als unangemessen wahrgenommen und artikuliert, möglicherweise sogar durch die Täterschaft auf Umwegen wahrgenommen.
Ich will mich nicht streiten, aber wann genau diese "Tage" los gingen, von denen Frau Liebs schrieb und ob sie schon am Samstag die Daten von Donnerstag und Freitag hatte, ergibt sich aus dem von ihr gesagtem keines Falls. Ich kann also aus dem was sie sagt nicht genau erkennen, wann genau welche Daten wem bekannt gewesen sind. Meiner Verständnis nach hatten die Beamten keine Möglichkeit Zugriff auf die Daten von Frauke zu bekommen, während sie sich meldete, da sie volljährig war. Das alles kann erst nach ihrem letzten Telefonat los gegangen sein. Das die Beamten aber in den ersten Tagen nach dem letzten Telefonat "nur" die Daten bis Freitag beantragt haben, dass wäre für mich im Bezug auf diese Aussage schlüssiger.


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Mord an Frauke Liebs

23.08.2019 um 13:45
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Für mich macht diese Überlegung leider überhaupt keinen Sinn.
Welche Überlegung macht den dann Deiner Meinung nach Sinn?
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Auch die Vorstellung, dass Sennelager als PB gewertet werden würde halte ich nach vielen Rücksprachen mit Leuten die aus PB kommen für nicht haltbar. Frauke befand sich nicht in Paderborn am Donnerstag, sondern außerhalb der Stadt.
Mag sein das es da Lokalpatriotismus gibt und ich will auch nicht zum Korintenkacker werden. Aber nur weil es nicht zum Stadtkern (tun die anderen Standorte auch nicht) zählt ist es dennoch ein Stadtteil:
"Paderborn-Sennelager wird gemeinhin als ein Stadtteil der Stadt Paderborn aufgefasst, der innerhalb des Bezirks Schloß Neuhaus/Sande liegt."

Quelle: Wikipedia

Anfangs war auch immer von einer Ortung in Hövelhof-Dreihausen die Rede vielleicht stützten sich die Erinnerungen darauf!? Geografisch gesehen war sie definitiv in PB und schon gar nicht in einen anderen Landkreis.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:ich halte einfach nichts von einem Täter der an dem Tag so agieren soll und am nächsten dann völlig anders.
Sehe ich halt ein wenig anders...ich habe nicht unbedingt den Eindruck das der Täter groß agiert, sondern vielmehr das er reagiert hat. Vieles mag für uns auch im Nachhinein von außen betrachtet unlogisch erscheinen. Aus Tätersicht, in einer Ausnahmesituation die sich auch von Tag zu Tag dynamisch verändert kann sowas aber schon wieder sinnvoll erscheinen.


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Mord an Frauke Liebs

23.08.2019 um 14:34
Habe vor kurzem in einer Special-Ausgabe von 'Stern Crime' einen Bericht über den Fall Frauke Liebs gelesen, in dem u a auch die Anrufe als Gedächtnisprotokolle wiedergegeben wurden.
Zitat von sören42sören42 schrieb am 10.08.2019:Es deutet dennoch Einiges auf den Bereich östlich von Paderborn, aber auch das Stadtgebiet Paderborn kann man nicht ausschließen. Er muss motorisiert gewesen sein.
Finde in dem Zusammenhang interessant, dass Frauke (glaube, es war in dem letzten, längeren Telefonat) auf die Frage, wo sie denn sei, dreimal 'Mama' geantwortet hat.

Frau Liebs äußerte sich in dem 'Crime' - Artikel auch dahingehend, dass sie oft darüber nachgedacht hat, ob diese Reaktion von Frauke vll ein (versteckter) Hinweis sein sollte, evtl auf die Schule, an der Frau Liebs Direktorin ist bzw auf deren Umgebung.
Zitat von sören42sören42 schrieb am 10.08.2019:Vermutlich hat er diese Stelle gezielt angesteuert.
Finde ich auch naheliegend, gehe auch eher davon aus, dass der Täter ortskundig gewesen ist.
Diese Stelle dort wird wohl auch 'Totengrund' genannt, vll hat die Wahl dea Ablageortes auch damit zu tun?
Zitat von LissyBLissyB schrieb am 10.08.2019:Da ich davon ausgehe, dass ihr Tod nicht geplant war,
Wie kommst Du darauf?
In einem Telefonat sagte Frauke ja etwas wie dass sie nicht nach Hause kommen könne, da sie noch leben würde, das legt doch eigentlich nahe, dass ihr klar gewesen sein wird, dass der Täter sie nicht gehen lassen würde bzw sie lebendig nicht mehr nach Hause kommen würde.


@Rick_Blaine

Was Du bzgl der Altersgruppe des Täters ausgeführt hast, finde ich sehr logisch, denke auch, dass der Täter wahrscheinlich nicht allzu viel Altersunterschied zu Frauke gehabt haben wird.
Dass sie ein Zufallsopfer war, kann ich mir nicht vorstellen, die ganze Tatdurchführung wirkt auf mich vorbereitet/ geplant.



Was ich mich im Fall Frauke Liebs schon länger frage:
Warum hat der Täter sie SMS verschicken und telefonieren lassen?
Nur um Zeit zu gewinnen, um Verwirrung zu stiften, die Angehörigen noch mehr zu quälen?
Immerhin ist er dadurch ein höheres Risiko eingegangen, gefasst zu werden, als wenn er z B Frauke das Handy gleich zu Anfang angenommen und zerstört hätte.


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Mord an Frauke Liebs

23.08.2019 um 14:59
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Frau Liebs äußerte sich in dem 'Crime' - Artikel auch dahingehend, dass sie oft darüber nachgedacht hat, ob diese Reaktion von Frauke vll ein (versteckter) Hinweis sein sollte, evtl auf die Schule, an der Frau Liebs Direktorin ist bzw auf deren Umgebung.

Finde ich auch naheliegend, gehe auch eher davon aus, dass der Täter ortskundig gewesen ist.
Diese Stelle dort wird wohl auch 'Totengrund' genannt, vll hat die Wahl dea Ablageortes auch damit zu tun?
Der Ablageort Totengrund (Asseln) und die Schule in Bad Driburg liegen an die 20 km auseinander.
Zwischen den beiden Örtlichkeiten würde ich keinen Zusammenhang sehen.


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Mord an Frauke Liebs

23.08.2019 um 15:13
Diese Stelle dort wird wohl auch 'Totengrund' genannt, vll hat die Wahl dea Ablageortes auch damit zu tun?
Frau Liebs fragt sich ja auch warum der Ort so heisst:
Mutter Liebs: ... Er (Anmerkung: Kommissar Östermann) erzählte mir von dem Fundort. Meine Schule ist in der Nähe, aber dort war ich nie. Der Mörder muss sich ausgekannt haben. Die Bäume sind hoch, die Straße ist eng. Merkwürdig, dass dieser Ort Totengrund heißt. War das Absicht?
Mord an Frauke Liebs (Seite 3236)

@ThoFra
Der Tod von Frauke wird denke ich als Verdeckungsmord gesehen.
Es gibt also sogesehen "keinen GRUND" (Totengrund)
Das wäre meine Interpretation.

Vielleicht passte es einfach weil es auf dem Weg lag und als täterische Insidererklärung (Witz) wie breispielsweise.."Frauke kommt nie-heim"


wer weiss..Täter sind Schweine..


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23.08.2019 um 15:20
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Dass sie ein Zufallsopfer war, kann ich mir nicht vorstellen, die ganze Tatdurchführung wirkt auf mich vorbereitet/ geplant.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Warum hat der Täter sie SMS verschicken und telefonieren lassen?
Nur um Zeit zu gewinnen, um Verwirrung zu stiften, die Angehörigen noch mehr zu quälen?
Immerhin ist er dadurch ein höheres Risiko eingegangen, gefasst zu werden, als wenn er z B Frauke das Handy gleich zu Anfang angenommen und zerstört hätte.
Genau das dürfte der Punkt sein, er hat das nicht von Anfang an weggenommen und musste dann damit umgehen, dass der sms-standort in der Zeitung stand, was die Telefonate erklären könnte.

Warum das Handy nicht von Afang an ausgeschaltet (der Akku war zudem sowieso alle) oder weggenommen wurde, dafür gibt es mehrere unterschiedliche Ansätze:

- Die Entführung bzw. die gewaltsame Verschleppung begann NACH der sms
- Die sms hing im Sendespeicher (Akku leer) und wurde versendet, als der Täter zu Kontrollzwecken das Handy einschaltete
- Die sms war Teil des Plans

etc.


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Mord an Frauke Liebs

23.08.2019 um 15:23
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:- Die sms hing im Sendespeicher (Akku leer) und wurde versendet, als der Täter zu Kontrollzwecken das Handy einschaltete
funktioniert nicht, wurde schon mit dem gleichen Modell mehrmals getestet.


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