bura007 schrieb:Der Täter hat durch die Anrufe überhaupt nichts gewonnen.
Doch, er hat dadurch definitiv ein verzögertes Beginnen der polizeilichen Ermittlungen erreicht und da liegt m E auch das (Haupt-)Motiv dafür, warum er Frauke anrufen/SMS versenden ließ.
Die Polizei ging bedingt durch Anrufe/SMS von einem
freiwilligen Verschwinden Fraukes aus - wer weiß, ob dieser schreckliche Kriminalfall nicht längst aufgeklärt wäre, wenn die EB direkt in Richtung Entführung/ Verbrechen ermittelt hätten!?
bura007 schrieb:Dann hätte er Frauke auch unter Gewaltandrohung voll positiv anrufen lassen können.
"Mir geht es super"..Bin bei einem guten Bekannten"
Wir waren heute shoppen,komme die nächsten Tage nach Hause.
Der Täter könnte - höchstwahrscheinlich auch zu Recht - bezweifelt haben, dass Frauke einen solchen Gesprächsinhalt in ihrer aktuellen Situation so überzeugend hätte rüberbringen können, dass Chris/Fraukes Schwester... es für glaubhaft gehalten hätten.
bura007 schrieb:Es finden sich keine Spuren von Gewaltanwendung.
Null!
Das ist geradezu eine Ausnahme bei Sexualmorden.
Aber auch Ausnahmen bestätigen die Regel, so 'ausgelutscht' dieser Spruch auch sein mag, hat er doch etwas Wahres.
Kranich33 schrieb:Die weiteren Anrufe von Frauke an den Folgetagen werden von den Entführern zugelassen, weil Frauke darum fleht, mit Chris telefonieren zu dürfen und nur so zu "beruhigen" ist und die Entführer entweder Sadisten sind oder sich durch dieses Zugeständnis eine willigeres Opfer erhoffen. Bei den Telefonaten steht Frauke unter der Einwirkung von Beruhigungsmitteln / k.o.-Tropfen.
Gut denkbar/ vorstellbar.
Vll hatte Frauke zunächst tatsächlich einen Hoffnungsschimmer in diesen Telefonaten gesehen, evtl glaubte sie, Chris würde bemerken, dass 'etwas nicht stimmt' und entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten.
Ersteres traf ja auch zu - Chris fiel Fraukes 'verwaschene' Sprache auf.
Als diese Hoffnungen, durch die Telefonate Hilfe zu erhalten, sich nicht erfüllten, wurde Frauke beim letzten Telefonat deutlicher - wäre auch in Einklang zu bringen mit der Vermutung, dass sie wusste/spekulierte, dass dieses Gespräch das letzte sein würde - 'ich kann nicht nach Hause kommen, ich lebe noch'.