Mord an Frauke Liebs
20.06.2019 um 22:35Der Kommentar kommt, wenn man öfter auf der Seite unterwegs ist. User aus anderen Regionen bzw. die diese Zeitung online nicht häufig anklicken, können den Artikel dann ohne Registrierung lesen.
rayden schrieb:Inwieweit sie und Chris zusammen einkauften,Im Stern-Interview sagte Chris: "Haben einmal in der Woche gemeinsam die Lebensmittel eingekauft und ab und zu gekocht. Sonst lebte jeder seinen Alltag."
rayden schrieb:und frühere Semester fallen doch so ziemlich ausIm Wintersemester war FL bereits in PB. Aber auszuschließen wäre auch ein Kommilitone aus früheren Semestern nicht, der vielleicht im WS mal kurz vorbeikam, um sich z. B. Unterlagen abzuholen, die Chris nicht mehr brauchte.
rayden schrieb:Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man sich nur auf diesen Personenkreis in PB beschränkt hat, denn so unüberschaubar groß war er noch nicht.Es wurden doch nicht nur FLs nachweisbare Kontakte in PB überprüft. Sie war ein sehr kontaktfreudiger und beliebter Mensch, und ich nehme an, dass sie oft eine (lose) Verbindung zu früheren Mitschülern in Lübbecke und Bielefeld (und dazu können auch Leute aus Parallel-, höheren oder niedrigeren Klassen, deren Geschwister etc.) gehalten hat, zu Leuten, die sie mal im Urlaub oder auf einer Party kennengelernt hat etc.
birkensee schrieb:Es wurden doch nicht nur FLs nachweisbare Kontakte in PB überprüft. Sie war ein sehr kontaktfreudiger und beliebter Mensch, und ich nehme an, dass sie oft eine (lose) Verbindung zu früheren Mitschülern in Lübbecke und Bielefeld (und dazu können auch Leute aus Parallel-, höheren oder niedrigeren Klassen, deren Geschwister etc.) gehalten hat, zu Leuten, die sie mal im Urlaub oder auf einer Party kennengelernt hat etc.Selbst wenn es nur der Austausch von zwei oder drei SMS' war: FL war offenbar herzlich und sehr aufgeschlossen, und solche SMS' taugten für den Ermittlungsansatz der Kripo nach meiner Ansicht viel mehr als Personen, mit denen sie mal 2 Minuten gesprochen haben könnte und die für FL zu belanglos für eine weitere Kontaktaufnahme waren.Genau, besonders auch deren Ermittlungsansatz "Nieheim" war besonders vielversprechend. Ich verstehe bis heute nicht, warum man sich darauf versteift hat. Warum der Täter nach Leichenablage, bzw. nach dem letzten Gespräch, nochmal das Handy in Nieheim angemacht haben soll, und solch einen Fehler gemacht haben soll, sich zu verraten ist mir schleierhaft. Besonders aber auch die erste SMS aus Nieheim, man hätte sich verraten. Und wir sollten ehrlich sein, gerade dumm war der Täter irgendwie nicht.
DDR-Fan schrieb:gerade dumm war der Täter irgendwie nicht.Nein, offenbar nicht. Und für ihn stand außerordentlich viel auf dem Spiel. Das dürfte eine ausreichende Motivation gewesen sein, sein Vorgehen gründlich zu durchdenken.
DDR-Fan schrieb:Ich frage mich bis heute, wenn ich jetzt solch eine Tat begehen/planen würde, gut wir haben 2019 und das Smartphonezeitalter damals waren Handys noch nicht so in 2006, aber ich hätte doch Angst spätestens beim zweiten oder dritten Anruf hat die Polizei mich! Warum hatte der Täter davor keine Angst? Das ihr Handy einfach sofort geortet wird? Ich weiß nicht ... wäre das mit dem heutigen Stand überhaupt noch so möglich wie 2006?Ist es nicht vielmehr so, DASS er Angst hatte aufgrund des Handys entdeckt zu werden? Da war anscheinend schon Wissen oder zumindest eine diffuse Vermutung darüber vorhanden, dass der Handystandort einen verrät.
DDR-Fan schrieb:Keine DNA und er wurde noch nicht gefasst! Wer weiß was er sich bei der Leichenablage gedacht hat.Ich setze darauf, dass sämtliche Asservate in einigen Jahren mit moderneren Methoden nochmal komplett „auf links“ gedreht werden. Dass sich da wirklich NICHTS finden ließ oder lässt, kann ich mir einfach nicht vorstellen. Vielleicht eine Faser von einem Autoteppich an ihrem Schuh, der nur für eine bestimmte Marke so produziert wurde oder bestimmte Mikropartikel, die auf irgendeinen Ort oder Beruf verweisen. Irgendwas MUSS doch an ihren Sachen dran gewesen sein.
birkensee schrieb:Bei den Ermittlungen der Bielefelder Kripo (unter Herrn Östermann) ging man (ebenso wie bei der Paderborner Polizei) davon, die 1. SMS sei freiwillig von FL versendet worden und erst nach diesem Versand "sei etwas aus dem Ruder gelaufen" (vgl. Stern.Interview). Die Schlussfolgerung daraus: Der Täter hatte einen engeren Bezug zu Nieheim (wohnte dort womöglich) und FL stand in einem engeren Verhältnis zu ihm, da sie mitten in der Nacht und unter sehr ungünstigen Umständen zu einem solchen Ausflug bereit war.Aber es ist durchaus möglich, dass die 1. SMS eben nicht freiwillig von FL verschickt wurde, sondern vom Täter. Dann kommt auch ein Personenkreis in Frage, der bei den bisherigen Ermittlungen nicht berücksichtigt wurde.Aber die Schlussfolgerung widerspricht sich. FL soll in einem engeren Verhältnis zu ihm gestanden haben, da sie mitten in der Nacht nach Nieheim mit ihm gefahren sein soll, wieso ist der Täter dann unter dem Polizeiradar geblieben? Es hätte doch ein leichtes sein müssen, ihn schnappen zu müssen weil sie sich eben wenn auch nur flüchtig kannten. Handynummer, SMS, Chatprotokolle, usw.! Ich glaube bis heute nicht, dass die 1. SMS freiwillig war. Um 0:49 Uhr erst zu simsen, komme später da sie weiß Chris wartet, ist einfach quatsch. Um die Zeit war sie schon längst mindestens über eine Stunde überfällig seit verlassen des Pubs. Und dann schreibt sie erst so spät?
marlonc schrieb:Ist es nicht vielmehr so, DASS er Angst hatte aufgrund des Handys entdeckt zu werden? Da war anscheinend schon Wissen oder zumindest eine diffuse Vermutung darüber vorhanden, dass der Handystandort einen verrät.Aber scheinbar war er so abgezockt, und hat es so hinbekommen, dass man das Handy ausgeschaltet nicht orten konnte. Vielleicht hat der Täter sicherheitshalber auch das Handy irgendwo immer versteckt, und nicht immer mit nachhause oder ins Versteck genommen. Zur Sicherheit. Wie wahrscheinlich wäre das?
marlonc schrieb:Vielleicht wäre da eine überschaubare Anzahl übrig geblieben, wenn man da Überschneidungen gesucht hätte mit allen Nummern, die zum Zeitpunkt ihres Heimwegs an dem dortigen Mast eingeloggt waren.Meinst du das wurde nicht geprüft? Falls nein, meint ihr der Täter hatte sein eigenes Handy bei der Entführung mit?
marlonc schrieb:Ich setze darauf, dass sämtliche Asservate in einigen Jahren mit moderneren Methoden nochmal komplett „auf links“ gedreht werden. Dass sich da wirklich NICHTS finden ließ oder lässt, kann ich mir einfach nicht vorstellen. Vielleicht eine Faser von einem Autoteppich an ihrem Schuh, der nur für eine bestimmte Marke so produziert wurde oder bestimmte Mikropartikel, die auf irgendeinen Ort oder Beruf verweisen. Irgendwas MUSS doch an ihren Sachen dran gewesen sein.Das wundert mich allerdings auch. Wahrscheinlich hält die Polizei Täterwissen zurück. Vielleicht haben die Behörden auch einen Verdacht, wer der Täter ist nur nichts handfestes, sondern nur Indizien und warten auf den BEWEIS. Auch, dass denen die Todesursache unbekannt ist, kann ich nicht sicher glauben. Ich glaube man möchte den Täter nur in Sicherheit wiegen.
DDR-Fan schrieb:Aber die Schlussfolgerung widerspricht sich. FL soll in einem engeren Verhältnis zu ihm gestanden haben, da sie mitten in der Nacht nach Nieheim mit ihm gefahren sein soll, wieso ist der Täter dann unter dem Polizeiradar geblieben?Dass die Ermittlungen erfolglos bleiben würden, wusste man aber vor den Ermittlungen nicht.
DDR-Fan schrieb:Auch, dass denen die Todesursache unbekannt ist, kann ich nicht sicher glauben.In dem Stern-Interview sagte Herr Östermann:
marlonc schrieb:Ich setze darauf, dass sämtliche Asservate in einigen Jahren mit moderneren Methoden nochmal komplett „auf links“ gedreht werden.Die Cold--Cases- Abteilung des LKA Düsseldorf wird diesen Fall noch einmal aufnehmen. Es ist davon auszugehen, dass die Spuren nochmals - und zwar mit den modernsten Methoden - untersucht werden. Die Technik hat in den letzten 13 Jahren enorme Fortschritte gemacht.
marlonc schrieb:Dass sich da wirklich NICHTS finden ließ oder lässt, kann ich mir einfach nicht vorstellen.Ich muss mich leider immer wieder selbst zitieren, weil dieser Artikel nicht mehr online zur Verfügung steht:
birkensee schrieb am 05.01.2019:In einem Artikel vom 23. 1. 2007 der Paderborner Zeitung heißt es:"Etwa die Hälfte der Spuren sind mittlerweile abgearbeitet. Parallel zu den Ermittlungen untersuchten Experten des Landeskriminalamtes, Gerichtsmediziner und spezielle Laboranten die am Tatort gesicherten Spuren. Ralf Östermann ist sich sicher, den Täter aufgrund dieser Spurenanalyse überführen zu können."Demnach gehörte der Täter bisher nicht zu den Tatverdächtigen.
birkensee schrieb:Ich muss mich leider immer wieder selbst zitieren, weil dieser Artikel nicht mehr online zur Verfügung steht:birkensee schrieb am 05.01.2019:In einem Artikel vom 23. 1. 2007 der Paderborner Zeitung heißt es:"Etwa die Hälfte der Spuren sind mittlerweile abgearbeitet. Parallel zu den Ermittlungen untersuchten Experten des Landeskriminalamtes, Gerichtsmediziner und spezielle Laboranten die am Tatort gesicherten Spuren. Ralf Östermann ist sich sicher, den Täter aufgrund dieser Spurenanalyse überführen zu können."Demnach gehörte der Täter bisher nicht zu den Tatverdächtigen.Also gibt es doch Spuren? - Also war es vielleicht doch ein sehr fremder Täter, der vorher noch nie auffällig war und man keine Gegen-Abgleich-DNA hat? Komisch, dass man den Täter noch nicht hat.
birkensee schrieb am 05.01.2019:Ralf Östermann ist sich sicher, den Täter aufgrund dieser Spurenanalyse überführen zu können."
DDR-Fan schrieb:Also gibt es doch Spuren? - Also war es vielleicht doch ein sehr fremder Täter, der vorher noch nie auffällig war und man keine Gegen-Abgleich-DNA hat? Komisch, dass man den Täter noch nicht hat.Dieser Satz wird hier leider etwas falsch interpretiert. Er kann auch bedeuten, dass man Spuren gesichert hat, die eine Überführung wahrscheinlich machen, wenn man einen Tatverdächtigen ermittelt hat.
DDR-Fan schrieb:Also war es vielleicht doch ein sehr fremder Täter, der vorher noch nie auffällig war und man keine Gegen-Abgleich-DNA hat?Hätte man DNA Spuren gefunden, hätte man dies A) Sicherlich so kommuniziert und B) Ein Massen DNA Test veranlasst.
birkensee schrieb:Im Wintersemester war FL bereits in PB. Aber auszuschließen wäre auch ein Kommilitone aus früheren Semestern nicht, der vielleicht im WS mal kurz vorbeikam, um sich z. B. Unterlagen abzuholen, die Chris nicht mehr brauchte.Wie gesagt, derjenige musste dann auch das Wohnverhältnis kennen, und das ist doch bei derart oberflächlichen Kontakten nicht so wirklich gegeben mMn. Und ein Kommilitone aus früheren Semestern kommt doch auch idR nicht im aktuellen vorbei, um sich Unterlagen oder dergleichen abzuholen, das beschränkt sich doch auf die im aktuellen Semester, es sei denn irgendjemand ist durchgefallen, oder schreibt die Prüfung an einem anderen Termin, nur wird doch die Polizei genau solche Leute auch verstärkt unter die Lupe genommen haben, wie auch Chris selbst am ehesten über diese sinniert haben dürfte, wenn er alles aus dieser Perspektive mal betrachtet hat, und so viele dürften da auch wieder nicht bei ihm ein und aus gegangen sein.
(Irgendwo hatte ich gelesen, dass FL kurz vor ihrem Verschwinden eine Party an der Uni besucht hatte, und das könnte sie auch schon früher gemacht haben. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass Chris an solchen Partys auch teilnahm.)
Es gibt gerade bei nur oberflächlichen Bekanntschaften eine solche Vielzahl von Begegnungen, bei denen auch FL kurz anwesend gewesen sein könnte. Hätte der Täter bei einer solchen Gelegenheit ein "Interesse" an ihr entwickelt, hätte er das auf Wegen vertiefen können, die weder Chris noch FL aufgefallen wären. Und es kommen ja nicht nur Kommilitonen, sondern auch alle anderen Bekannten (im weiter gefassten Sinn) in Frage. Nach meiner Einschätzung (und Erfahrung) kann man sich beim besten Willen nicht daran erinnern, wem man in welcher Begleitung im Laufe eines Jahres mal über den Weg gelaufen ist.
birkensee schrieb:Wenn man die Leute zusammenrechnet, zu denen sie SMS-, Email und Telefonkontakt hatte, dann Leute, die nicht notwendigerweise zu diesem Kreis gehörten, denen sie aber auch oft begegnete, wie Freunde ihrer Freunde, Freunde ihrer Geschwister, Kollegen (und eventuell deren Freunde), dann kommt nach meiner Meinung schon eine sehr große Zahl zusammen. Und dann auch noch die Chatpartner …Ja, wenn man alle in den Kreis der Verdächtigen einbezieht, zu denen sie irgendwann mal Kontakt gehabt hat, ist dem natürlich so. Würde man dann aber nur noch Leute in Betracht ziehen, die in der Lage gewesen wären, die Tat so auszuführen, wie sie ausgeführt wurde (sprich Zugriff auf KFZ, bestenfalls Kastenwagen oder Wohnmobil, Zugriff auf Immobilie, wo FL unentdeckt hätte untergebracht werden können (bestenfalls östlich von PB gelegen), kein oder fragwürdiges Alibi für die Tatnacht und zu den Zeiten der anderen Kontakte), dann dürfte der Kreis ziemlich überschaubar werden.
KunoKonfetti schrieb am 17.06.2019:Das hat Östermann damals bei "Ungeklärte Morde" gesagt. Er sei sicher, dass er mit dem Täter schonmal am Tisch gesessen habe, sprich zur Vernehmung. Es fehle nur der eine letzte, entscheidende Hinweis auf denjenigen
Dr.Edelfrosch schrieb am 17.06.2019:Es ist schon ein grosser Unterschied, ob Östermann gesagt hat das er "sicher sei" oder ob er sagte "es kann nicht ausgeschlossen werden".Ich habe den TV Beitrag gespeichert und kann versichern, dass Herr Östermann in diesem Beitrag nichts dergleichen erwähnt.
Gogo84 schrieb:Diese SMS hat die Tat um zwei Std verschoben und örtlich verlagert.Geht man von dem aus, was tatsächlich passiert ist, dann stimme ich dir zu. Dennoch kann keiner vor dem Absenden der SMS gewusst haben, wie sich die Sache entwickeln wird.
Ohne SMS : Frauke Liebs hat das Pub in Paderborn um 23 Uhr verlassen und ist seitdem verschwunden.
Jeder das liest denkt: Es muss ihr was zugestossen sein oder es muss was passiert sein nachdem sie dieses Pub in Paderborn verlassen hat.
Mit SMS: Frauke Liebs hat gegen 23 Uhr das Pub in Paderborn verlassen. Um 0.49 schrieb sie ihrem Mitbewohner eine SMS aus Nieheim. Seitdem gibt es keine Meldung mehr von ihr.
Jeder der das liest denkt: es muss ihr in Nieheim was zugestossen sein nachdem sie diese SMS geschrieben hat.
Sven1213 schrieb:und je nach Sichtweise, eine Woche lang mehr oder weniger für andere nicht erreichbar gewesen sein@Sven1213
Dr.Edelfrosch schrieb:Warum sollte ein möglicher Täter während dieser Zeitspanne nicht erreichbar gewesen sein? Von Telefonieren bis hin zum nachgehen einer geregelten Arbeit ist alles möglich. Man kann sogar Besuch empfangen, währen im Keller oder in der Garage eine Person gefangen gehalten wird.Das liegt ganz alleine an mir, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass der Täter sich so sicher war, dass sie in der Zeit seiner Abwesenheit nicht das Weite sucht bzw. sich befreien kann