@JaneDoe-01 Wenn ich mal folgende Aspekte als Grundannahme nehme (reine Hypothese, die nicht zutreffen muss):
Täter ist:
- pathologisch angsterkrankt (ob isolierte Angststörung oder Ängste als Teilsymptom einer anderen Störung sei mal dahingestellt)
- hat keine bis wenig Beziehungserfahrung
- ist leicht kränkbar
- defensiv-vermeidend und geht dafür hohe Risiken ein
dann würde ich davon ausgehen, dass dieser Täter v.a. dann morden könnte, wenn er sich selbst in einer aussichtslosen Lage sieht, um sein Handeln zu verdecken. Ich denke nicht, dass der Täter diese Tat im Vorfeld des Abends geplant hat und für ihn zu Beginn des Abends absehbar war, dass es zu diesem Ende kommen würde.
Er scheint in der Lage zu sein, offensiv-aggressiv zu handeln, denn ab irgendeinem Zeitpunkt am ersten Abend muss die Situation derart gekippt sein, dass er sich entschied, Frauke nicht nach Hause zu bringen (das ist eine offensiv-aggressive Handlung), aber ich bezweifle, dass es zu ihrem Tod auf Grund einer Affekttat (= offensiv) kam, denn andernfalls wäre beim letzten Telefonat für Frauke nicht absehbar gewesen, dass sie nicht mehr lebend aus der Sache rauskommt. Affekttat heißt, er rastet unvermittelt aus, i.d.R. für das Opfer zuvor nicht absehbar. Einen solchen Affekt schiebt ein Täter nicht auf, indem er sein Opfer wissen lässt/ andeutet, dass es sterben wird und es dann noch telefonieren lässt. Daher würde ich annehmen, dass er sich einige Tage lang das Hirn marterte, was er mit ihr tut. Insofern könnte man das Ende als "geplant" ansehen, im Sinne von: überlegt handelnd (= Mord zum Zweck der Verdeckung).
Aber grundsätzlich kann jeder Mensch zum Mörder werden.
Interessant wäre halt zu wissen, warum er erst nach einer Woche zu diesem Entschluss kam (Annahme!) bzw. sich für diesen Entschluss nicht mehr Zeit nahm. Hier wurden ja schon mögliche spannende Gründe genannt. Spannend ist, dass sich ein Handlungsdruck v.a. häufig aus äußeren Umständen ergibt. Schenkt man der Dame von der Pol, die bei Aktenzeichen XY war, Glauben, dann startete die Ermittlung ja nicht erst, als die Leiche gefunden wurde, sondern schon früher. Vielleicht gibt es auch da einen Zusammenhang zwischen bestimmten Fahndungsmaßnahmen der Anfangszeit und dem Handlungsdruck des Täters. Da wäre eine Timeline über diese Maßnahmen schick...