birkensee schrieb:Das Muster der Ortsauswahl ist sehr simpel: Es sind immer Gewerbe- bzw. Industriegebiete mit einer sehr guten Anbindung an die B64. (Von dem ersten Ort gibt es eine direkte Zufahrt auf die A33, von der man problemlos auf die B64 abbiegen kann.) Die letzten Orte liegen sehr nahe beieinander und in großer Nähe zu dem Ort des zweiten Gesprächs.
Genau, die
A33 finde ich dabei wichtiger als die B64.
Warum?
Man darf nicht vergessen, dass ja Frauke aus Lübbecke her kam (Heimat).
Doch Nieheim und Fraukes Fundort ihrer Leiche zeigen eher genau in die
entgegengesetzte Richtung von Lübbecke. Zufall? Oder ein möglicher Ausdruck seiner
manipulativen Ader?
Denn man darf ja die Möglichkeit nicht vergessen, dass Frauke den Täter vielleicht schon aus ihrem Lübbecker Leben heraus kannte? Und diesen Verdacht in ähnliche Richtung könnte ja Chris auch schon ganz am Anfang gehabt haben, denn direkt nach Fraukes Verschwinden dürfte er sich ja in Lübbecke/Gegend umgehört haben in ihrem gemeinsamen Bekanntenkreis, ob Frauke sich möglicherweise nicht dort wo aufhält?
Denn wenn man mal andenkt, was wäre denn gewesen, wenn Fraukes Leiche etwa in einem Waldgebiet zwischen der Strecke Paderborn und Lübbecke aufgetaucht wäre, hätte man hier nicht schnell vermutet, es muss möglicherweise irgendwas mit Fraukes Vergangenheit in Lübbecke zu tun haben? Oder umgekehrt gefragt, kann es möglich sein, dass der Täter mit
Hebramer Wald und
Nieheim in die
falsche Richtung seine Spur gezielt legte? Und er nur nicht von dort (Nieheim) Frauke telefonieren ließ, weil die Polizei erstmals gleich vermutete, Frauke könnte sich in der Gegend Nieheim aufhalten, und dort wäre dann, dass man angehalten und auch aufgegriffen wird, für ihn viel zu gefährlich (im Gegensatz zu PB) und viel zu riskant gewesen?
Denkt man sich mal das Szenario an, dass für die Telefonate Paderborn aus der Richtung Herford kommend über die A33 angefahren wurde, ist man danach auch schnell wieder weg, und keine Spur deutet in diese (Flucht)Richtung.
Ich glaube, dass "Muster" würde passen, wenn man die erste Sms aus Nieheim und den Leichenfundort aussen vor lässt. Nämlich alle Telefonate wurden gemacht als man PB aus der Richtung Herford kommend angefahren hat.
Nichts - also gar nichts - deutet darauf hin, dass man aus dieser Richtung etwa kam und danach schnell wieder dort hin zurück fuhr. Und eben, weil so gar nichts in Richtung Lübbecke hindeutet, sehe ich sehr wohl die Möglichkeit, dass dies auch vom Täter tunlichst so vermieden wurde, dass irgendwas nur in diese Richtung passieren würde?
Dabei könnte es aber sehr wohl die Berührungspunkte in Lübbecke geben?
Man muss wohl dabei bedenken, wenn es ein sehr manipulativer Täter war, dass der einem immer
in die falsche Richtung hin manipulieren will und niemals in die RICHTIGE! So einem Täter würde es nie passieren, dass er etwa die Leiche zwischen PB und Herford ablegen würde sondern im Gegenteil, sojemand legt dann die Leiche wo ab, wo der Ablageort völlig in die falsche Richtung und falschen Denkansatz führen würde.
Eben in die (falschen) Gedankengänge:
"Er hatte wohl einen Bezug zum Ablageort" oder
"Frauke wurde in Gegend-Nieheim festgehalten". Ich unterstelle mal, dieser Verbrecher hatte überhaupt nicht viel Bezug (bis gar keinen) etwa zu Nieheim/Höxter/Gegend oder zum Herbramer-Wald, es genügte für ihn völlig dass er wusste, es gibt dort ein Waldgebiet, wo er die Leiche in der Dunkelheit unbemerkt loswerden konnte. Und fuhr dort hin.
Oder mal völlig anders angedacht: Wenn der Täter keinerlei Bezug zu Lübbecke hatte, warum legt er nicht eine Spur in diese Richtung? Hier würde es schwer werden, denn Frauke hatte ja 20 Jahre ihres Lebens dort verbracht. Dies bedeutet doch, hier könnte es so unzählige viele viele Kontakte zu einem Täter gegeben haben im Gegensatz zu Nieheim, wo man Frauke keinen einzigen direkten Kontakt nachweisen konnte. Warum macht er das nicht? Weil er auf
sich selbst möglicherweise wegen Lübbecke hinweisen würde??? Das er Frauke
dort kennen lernte, von dort aus kannte - er selbst seine Wurzeln dort hat?
Mein persönliches Resümee wäre also (dies kann natürlich auch total falsch & verkehrt sein!), dass der Täter vermied, dass irgendwas nur wie ein Fingerzeig auf Lübbecke hin deuten könnte und alles in eine andere Richtung geht (Manipulation) - genau in die entgegengesetzte Richtung, in eine Richtung wo man ihn nie findet (Nieheim/Hebramer Wald ) weil es da keinerlei echte Berührungspunkte zwischen ihn und den Orten je gibt/gab?
Kommt man von "oben" über die A33 angefahrennach Paderborn, erreicht man eigentlich alle Kontaktorte der Telefonate recht schnell. Und ist genauso schnell wieder weg und verschwunden.