300 m vor der Haustür muss sich niemand fahren lassen.
Stimmt. Allerdings setzt das voraus, dass sie freiwillig zum Täter ins Auto gestiegen ist. Eine gewaltsame Entführung hingegen hätte auch wenige Schritte vor ihrer Haustüre stattfinden können.
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Halte die Kassler Gasse immer noch für sehr Interessant dbzgl.
Ist das die Straße, wo die Taxis stehen? Das ist sicher ein interessanter Gedanke, aber wäre da zum entsprechenden Zeitpunkt nicht viel los gewesen? Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass kurz nach dem Spiel nicht wenige in diese Richtung gelaufen sind…
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1000 mg Tilidin, oder Tramal reich völlig aus, um einen erwachsenen Menschen für 12 Stunden auszuklinken.
Da gebe ich Dir völlig Recht, und aus diesem Grund halte ich eine
sporadische "Nutzung" von Medikamenten durch den Täter durchaus für möglich.
Allerdings bin ich sehr skeptisch was die These betrifft, dass Frauke
permanent unter Drogen gesetzt worden sein könnte. Denn das hieße, dass der Täter in der Lage war die Dosierung so anzupassen, dass F. tagsüber zuverlässig "außer Gefecht gesetzt" ist, abends aber wieder fähig ist zu telefonieren. Und das jede Nacht um dieselbe Zeit. In der Praxis dürfte das nicht zu bewerkstelligen sein.
Schließlich genügt es dafür nicht, in regelmäßigen Abständen eine fest definierte Dosis zu verabreichen. Das würde sehr schnell zu einer "Anreicherung" der betreffenden Substanz führen, weil ja - selbst wenn die beabsichtigte Wirkung bereits verflogen ist - immer noch Restmengen der zuvor verabreichten Dosis vorhanden sind.
Der Täter müsste ihr also anfangs einmalig eine große Dosis verabreicht haben, um auf einen wirksamen Blutspiegel zu kommen. Von da an dürfte er nur noch kleine (Erhaltungs-)Dosen applizieren, damit ihr Blutspiegel tagsüber konstant im "wirksamen Bereich" bleibt. Diese müssten aber - und das ist m.E. der Knackpunkt - genau so bemessen sein, dass der Blutspiegel rechtzeitig für die nächtlichen Telefonate wieder weit genug absinkt damit Frauke im Stande ist diese mit halbwegs klarem Kopf zu führen. Das heißt allerdings auch, dass der "wirksame Bereich" hierfür unterschritten wird. Im Anschluss an das Telefonat ist also eine Dosis von Nöten, die so groß sein muss, dass es ihren Blutspiegel wieder in den wirksamen Bereich treibt, aber ohne dass hier irgendwelche kumulativen/toxischen Effekte auftreten. Wenn man sich jetzt die Halbwertszeit von den genannten Opioiden anschaut, wird der Täter in den kommenden Stunden noch einmal nachdosieren müssen um auch tagsüber im wirksamen Bereich zu bleiben. Aber wieder nur so viel, dass Frauke rechtzeitig fürs nächste Telefonat wieder ausreichend fit ist - d.h. dass der wirksame Bereich zum entsprechenden Zeitpunkt wieder unterschritten wird. Und so weiter.
Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Schon alleine deshalb weil es unmöglich ist vorab zu wissen, wie groß die entsprechenden Dosen jeweils sein müssen - da fließen einfach viel zu viele unbekannte Faktoren mit ein als dass das irgendjemand zuverlässig abschätzen könnte…
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Dies wird generell mit der zusätzlichen Gabe von Naloxon unterbunden.
Ist nicht böse gemeint, aber ich glaube da bringst Du etwas durcheinander: Die Kombination mit Naloxon zielt darauf ab, dass Junkies sich das Zeug nicht missbräuchlicher Weise intravenös verabreichen können. Bei oraler Gabe spielt das Naloxon wegen seiner praktisch nicht vorhandenen Bioverfügbarkeit keine Rolle, d.h. es antagonisiert auch keine Opioid-Wirkung.
Wobei wir aber die Gabe von Opioiden, Benzodiazepinen, Chloralhydrat und dergleichen mehr aufgrund der Haaranalyse vermutlich eh ausschließen können. Wenn Medikamente/Drogen im Spiel gewesen sein sollten, dann wahrscheinlich solche, die ratzfatz restlos verstoffwechselt werden und daher in der Haarprobe nicht nachweisbar sind. Und da kämen warscheinlich nur gamma-Hydroxybuttersäure/gamma-Butyrolacton in Frage. Also die hier bereits genannten "KO-Tropfen". Fände ich jetzt auch nicht so unplausibel.
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Ist es auszuschließen, dass Frauke bereits im Pub etwas ins Getränk bekam? Das kommt gar nicht so selten vor. Die Hemmschwelle in ein fremdes Auto dann zu steigen ist geringer als normal. Sie wurde im Pub schnell müde...
Ist sie plötzlich müde geworden, oder war sie einfach nach einem anstrengenden Tag irgendwann (verständlicher Weise) müde? Nicht, dass wir hier unbeabsichtigt zu viel hineininterpretieren...