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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

22.03.2019 um 09:44
@Kangaroo
Für jemand mit Ortskenntnissen wäre es also nicht so, dass jemand x bessere Stellen einfielen, sondern es sieht schon wirklich gut gewählt aus. Zufallsfund immer einkalkuliert


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Mord an Frauke Liebs

22.03.2019 um 09:56
@abberline
Halte den Ort für perfekt gewählt.
Denke der Täter hatte den Fund billigend in Kauf genommen, man sieht ja im Endeffekt dass es ihm in keinem Fall geschadet hat.

Ich mag damit fast Alleine stehen aber ich denke die Tat war von Anfang bis Ende geplant.


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Mord an Frauke Liebs

22.03.2019 um 09:58
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Das kann ich definitiv sagen, da ich wie in Vergangenheit angemerkt habe, sehr nah am Ablageort der Leiche Streife gefahren bin (Beruflich, nicht im Fall Liebs) vom Zeitraum zwischen 18 und 6 Uhr.
Es ist daher keine "Schätzung".
Leider hast du aber, obwohl du angibst in der Gegend "Streife gefahren zu haben" auch nicht mitbekommen, dass es dort etliche Wildschweine gibt. Du hast sogar vorher in Frage gestellt, ob es überhaupt dort in der Gegend Wildschweine gibt. Und dies, obwohl du Streifen dort gefahren bist?

Aus dieser Perspektive betrachtet, würde ich persönlich nicht auf "deine (Ein)Schätzungen" so mich festlegen wollen, weil bei den Wildscheinen bist du mit deiner Einschätzung schon mal völlig daneben gelegen.
Daher wäre ein genau Zählung schon mal eine andere Dimension.
Und Fragen kostet ja nichts, ob du sowas dort machen würdest.

Kurz um, ich persönlich brauche/suche keine (Ein)schätzung sondern eine genaue (Auto)Zählung. Das finde ich wichtig wenn man eine Theorie aufstellen will.
Eben, wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter recht langsam fahrend und völlig ohne Verkehr den wohl unscheinbaren Waldweg fand? Kam dort dann in der Nacht nur alle paar "heilige Zeiten" ein Auto vorbei? Hörte er dann in der völligen Stille dort schon von Weitem, wenn ein Auto sich nähert?

In all diesen Punkten und vielen mehr spielt der genaue Autoverkehr eine große Rolle.
Hier könnte man sehr viel sich überlegen und Gedanken aufstellen... dazu braucht man mMn. aber schon genauere Daten die dann auch sicher sind.


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Mord an Frauke Liebs

22.03.2019 um 10:38
Zitat von DoverexDoverex schrieb:mitbekommen, dass es dort etliche Wildschweine gibt.
Ich sagte ich bin kein Wildschwein dort begegnet und dass ich glaube dass es dort keine gibt, deklarierte es aber auch als Spekulation.
Bin kein Förster dort gewesen sondern Wachmann, ist schon ein Unterschied.

Mit meinen Aussagen beziehe ich mich auf MEINE Erfahrungen. Rehe, Hasen und Füchse hab ich zu genüge dort gesehen.
Wildschweine eben nicht und genau das schrieb ich auch:
kein Wildschwein begegnet. Glaube da gibt es keine aber reine Spekulation.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:würde ich persönlich nicht auf "deine (Ein)Schätzungen" so mich festlegen wollen
Stelle den Anspruch dbzgl. nicht.
Ich stelle mit meinen Beiträgen eine Art Angebot dar, wer es annimmt und wer nicht ist für mich unerheblich.


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Mord an Frauke Liebs

22.03.2019 um 10:51
Finde den Fall auch sehr mysteriös, lese schon ne Weile mit und schreib jetzt auch mal was dazu, was mir noch so eingefallen ist:

Meiner Meinung nach gibt es was den Täter angeht nur 2 Möglichkeiten:

1. Frauke kannte ihn (theoretisch auch nur als Chatpartner oder sonstiges) und ist freiwillig zu ihm ins Auto gestiegen und die erste SMS kam auf freiwilliger Basis.
Wieso der Täter dann irgendwie durchs Raster gefallen ist oder nicht aufgetrieben werden konnte, ist tragisch bei der hohen Anzahl an Leuten, die überprüft wurden. Es wäre ja interessant zu wissen, welcher dieser Bekannten in diesem Falle noch wusste, dass sie an dem Abend in dem Pub ist und ob sie nur mit ihrem neuen Bekannten (Niels meine ich?!) gesimst hat oder noch mit wem anders oder am Nachmittag gechattet - aber komisch wäre hier, dass der Pub-Besuch ja eher spontan war wie ich in Erinnerung habe, also so viele dürften davon ja nicht gewusst haben...

2. Frauke kannte ihn nicht und wurde gegen ihren Willen mitgenommen/ überwältigt. Dann würde die erste SMS auch aus den Händen des Täters stammen. Dies wäre ja durchaus möglich, wenn man das Handy in den Händen hat einfach die letzten 3-4 SMS durchgehen und dann hat man drauf, wie die Person SMS schreibt, damit die authentisch klingt. Dies würde aber meiner Meinung nach auch heißen, dass der Täter meiner Einschätzung nach keineswegs doof ist und hier sehr planvoll vorgegangen ist. Problem bei der Sache ist allerdings, dass das Handy ja meine ich definitiv leer war, oder? Dann müsste er ja auch an den PIN gekommen sein. Wenn man davon ausgeht, dass Frauke gewaltsam verschleppt und evtl. erstmal betäubt wurde, war sie ja erstmal gar nicht in der Lage, dem Täter diese zu geben. Bis sie bei dem evtl. finalen Verbringungsort oder bei einem Zwischenstopp bei Nieheim geweckt wurde und gedrängt wurde, ihm die PIN zu geben. Dann ist halt die Frage, ob es von da noch weiter ging oder der Aufenthaltsort tatsächlich irgendwo dort liegt.

Alles irgendwie recht verworren, und wenn man jetzt davon ausgeht, dass Frauke nicht mal eben so mir nichts dir nichts zu jedem ins Auto steigt, kommt für mich irgendwie nur der (Entfernte oder Chat-) Bekannte oder ein intelligenter, der die Tat ausgeklügelt geplant hat, in Frage...

Was den Ablageort angeht, gehe ich auch eher davon aus, dass der Täter diesen grundsätzlich kannte bzw. dort zumindest ab und zu mal vorbeigekommen ist. Wenn man z. B. davon ausgeht, dass das dreifache "Mama" im letzten Telefonat ein Hinweis auf die Arbeitsstelle Bad Driburg der Mutter ist (vielleicht sind sie auf dem Weg zu den Telefonaten nach Paderborn immer dort irgendwo gestartet und sie hat ein Ortsschild oder so auf der Fahrt erspäht oder irgendwas dort erkannt) und der Täter würde ab und zu mal von eben jenem Bad Driburg nach Lichtenau, Brilon oder einfach zu ner Auffahrt der A44 fahren, könnte er durchaus da lang gefahren sein...


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Mord an Frauke Liebs

22.03.2019 um 11:14
Zitat von SolaarSolaar schrieb:Ich kenne den Thread ganz gut. Doch, ich denke, dass Du der Erste bist, der eine Distanz in Bezug auf die Entfernung der Gesprächspartner in Kilometern eingebracht hast. Emotionale Distanz oder Ähnliches, ja das war schon öfter ein Thema hier. Oder eben noch häufiger, dass Frauke Liebs den Chris auf etwas aufmerksam machen wollte anhand der Anrede als "Christos". Führte aber leider niemals irgendwie weiter.
@Solaar
Ich denke wegen -> "Distanz in Bezug auf die Entfernung der Gesprächspartner in Kilometern", es war früher sehr schwer für die Allmyuser, die Distanz zwischen den beiden Kommunikationsübermittlungsgeräten (kurzum Handys genannte :D ) zu eroieren/eruieren!
Man hatte ja jahrelang keine genauen Infos, ausser vielleicht bei der 1.Sms, wo genau sich das angesimste Handy befunden hat (in der WG) in Km Abstand zu Fraukes Handy. Die weiteren Standorte kam ja nur durch die Jahre immer mehr heraus, auch durch User/in die sich in dem Fall um Infos zu bekommen jahrelang sehr darum bemühten. Die meisten hatten wohl hier (vielleicht das falsche) Bild vor Augen, wenn Frauke anruft passierte das "abheben" meisst dann in der WG!?
Daraus entstand dann immer auch die Wichtigkeit, wenn Frauke von wo anrief, wie weit ist es von da zu ihrer WG.
Was aber bei den meisten Kontakten vielleicht so gar kein Rolle spielte oder völlig untergeordnet ist? Aber wie schon erwähnt, beides ist ein Fakt.

Wenn ich vielleicht also ein bisserl was "Neues" an Gedankengänge hier einbringen kann, dann doch nur, weil sich andere User/innen bemüht haben! Ohne gesicherten Infos und den ganzen Artikeln die in den Medien noch nach und nach erschienen sind, hätte ich gar nix je an neue Gedankengang einbringen können.

Und wegen der Anrede im ersten Gespräch ("Christos"): Für mich bedeutet eben die 100km eine Verdreifachung zur 1.SMS (30km) , dieses "Hallo Christos" von Frauke gesprochen würde beim ersten Gespräch diese Distanzierung eben im 1. Gespräch mit unterstreichen.

Unabhängig von dieser oberen Sichtweise sehe ich auch, dass Frauke ihre Heimkunft ankündigt als die Km-Distanzen groß waren, als aber die mögliche km Distanz wirklich fast auf ein Minimum runter geschmolzen ist, sagt sie von "nach Hause kommen" kein Wort mehr? Finde ich in diesem Zusammenhang sehr merkwürdig und seltsam. Klar kann hier auch überhaupt kein Zusammenhang sein und es ist nur Zufall?


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Mord an Frauke Liebs

22.03.2019 um 12:23
Zitat von RustRust schrieb:dass der Pub-Besuch ja eher spontan war wie ich in Erinnerung habe, also so viele dürften davon ja nicht gewusst haben...
Grundsätzlich war das Treffen schon geplant, Fraukes Teilnahme war aber bis kurz zuvor unsicher.
Zitat von RustRust schrieb:Problem bei der Sache ist allerdings, dass das Handy ja meine ich definitiv leer war, oder?
Richtig.


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Mord an Frauke Liebs

22.03.2019 um 12:53
Und da der Pubbesuch halbwegs spontan war, ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass jemand bewusst zum Pub fuhr, um auf Frauke zu warten. Sondern entweder im Pub auf sie aufmerksam wurde, oder zufällig auf dem Nachhauseweg traf.


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Mord an Frauke Liebs

22.03.2019 um 14:20
Ja und genau deshalb aus meiner Sicht ja an sich sehr unwahrscheinlich, dass Sie Denjenigen kannte. Nur welche Beweggründe könnte ein junge Frau habe, spät abends im Dunkeln zu einem Fremden ins Auto zu steigen und dann mit diesem noch durch die Gegend zu cruisen und eine freiwillige SMS abzusetzen, dass es später wird?!

Die hier vermutete Taxi-Geschichte wäre ja auch möglich, also z. B. ein (echter oder verkappter) Taxifahrer sieht sie auf dem Nachhauseweg, hält an und fragt, ob er sie mitnehmen kann, sie sagt, dass sie kein Geld dabei hat und er bietet an, sie umsonst zu fahren und das Unheil nimmt seinen Lauf...
Die weiteren Fahrten während der Telefonate könnten ja dann in einem unauffälligeren Auto erfolgt sein...

Laut Aussage des Ermittlers im Stern-Artikel wurden 900 Leute überprüft, da müssten ja an sich schon sämtliche ihrer Bekanntschaften dabei sein. Fraglich, ob davon doch einer durchgerutscht ist... Man hätte ja zu gern mal Akteneinsicht, würde mal gerne wissen, wieviel Ordner sich da angehäuft haben...

Oder der Täter kannte Frauke aber nicht umgedreht (z. B. wird ja in der Schule der Mutter bekannt gewesen sein, dass sie Familie und Kinder hatte etc.). Aber auch hier hätte es sich ja dann um einen Stalker handeln müssen, der sie ja dann zumindest an dem Tag des Verschwindens auf Schritt und Tritt verfolgt hat...


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Mord an Frauke Liebs

22.03.2019 um 14:49
Denke nicht dass Frauke sich auf eine Taxi Fahrt eingelassen hätte, selbst wenn sie Umsonst ist.
Gerade Frauen tun sich doch schwer damit "Geschenke" oder "Gefälligkeiten" anzunehmen.


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Mord an Frauke Liebs

22.03.2019 um 15:00
es sei denn es war eine Taxifahrerin...

bringt mich wieder zu meiner Theorie, dass der Täter weiblich ist, eine Täterin...zumindest involviert, könnte auch ein Täter Pärchen sein.


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Mord an Frauke Liebs

23.03.2019 um 22:11
@Doverex
Warum Frauke, obwohl die Distanz zur WG weniger wurde, nichts von „nach Hause“ kommen von ihrer Seite kam....


Hätte da einige Sachen.
1. vielleicht wollte sie nicht dass, der potenziellen Täter erfährt wo sie wohnt. Einfacher für Frauke versuchen zu flüchten.

2. hat er sie dort hingefahren unter Voraussetzungen sie dort aussteigen zu lassen, wenn sie nicht sagt was passiert ist. Hat ihr aber dann doch nicht getraut und Frauke zu seinem Schutz (oder wegen Eifersucht zu Chris) ermordet.

3. war eben im Kofferraum oder mit verbundenen Augen und wusste selber nicht wo sie sich befand (Drogeneinfluss)

4. wollt sie vielleicht gar nicht mehr heim, hätte sie eine Beziehung aufbauen angefangen.....


Nur was scheint Dir/EUCH da am warscheindlichsten?


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Mord an Frauke Liebs

23.03.2019 um 22:20
Zitat von RustRust schrieb:Dann müsste er ja auch an den PIN gekommen sein.
Wäre natürlich ein Druckmittel gewesen, wenn Frauke den pin rausrückt, sie nach Hause zu bringen. Mit der Voraussetzung nichts zu sagen „kein Wort“, somit sagte sie auch nichts am Handy, dass sie in der Nähe sei, da der Täter dabei war.

Vielleicht war es sein einziger Ausweg, dass er unbedeckt bleibt, -Frauke zu töten- da er ihr durch den kurzen Kontakt nicht vertraute.


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Mord an Frauke Liebs

24.03.2019 um 00:27
@birkensee
Vermutlich nur, wenn die Kripo eine Verbindung zwischen ihm und FL hätte feststellen können (und natürlich seine DNA nicht bereits gespeichert gewesen wäre.)
Das stimmt natürlich. Allerdings würde es mich sehr überraschen wenn jemand, der eine solche Tat durchführt, vorher oder nachher nie mehr in einem ähnlichen Kontext polizeilich in Erscheinung getreten (und dementsprechend erfasst) worden wäre. Zumindest fällt es mir schwer zu glauben, dass irgendjemand seine kriminelle Karriere gleich mit Entführung und Mord beginnt (und damit auch davonkommt), und sich anschließend entschließt lieber doch ein braves, gutbürgerliches Leben zu führen...

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Ich glaube, man kann nicht ausschließen, dass er gute Gründe hatte, sich in relativer Sicherheit zu wähnen.
Was hätte das denn sein können? Wie gesagt: Ich könnte mir gut vorstellen, dass seitens des Täters Leichtsinn im Spiel war, oder Überheblichkeit, Panik, Unbeachtheit, oder auch pure Einfalt... - aber dass der Täter einen objektiven Grund hatte sich selbst in Sicherheit zu wiegen ist mir bislang nicht in den Sinn gekommen. Und irgendwie fehlt mir gerade die Phantasie mir vorzustellen, wie ein solcher Grund (bei einem Ortsansässigen) aussehen könnte.

Aber vielleicht rentiert es sich tatsächlich einmal darüber nachzudenken - denn wenn das zuträfe würde das würde ja eine Menge über den Täter und seine Lebensumstände verraten.

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"Über 300 Spurenakten haben die Ermittler bislang angelegt. Etwa die Hälfte der Spuren sind mittlerweile abgearbeitet. Parallel zu den Ermittlungen untersuchten Experten des Landeskriminalamtes, Gerichtsmediziner und spezielle Laboranten die am Tatort gesicherten Spuren. Ralf Östermann ist sich sicher, den Täter aufgrund dieser Spurenanalyse überführen zu können." Nach Aussage des Chefermittlers sind also Spuren des Täters gefunden worden, aber offenbar fehlte es bisher an dem passenden Tatverdächtigen.
Das ist ja interessant...! Ich bin bislang davon ausgegangen, dass die Spurensicherung aufgrund der langen Liegezeit nichts "verwertbares" mehr finden konnte (die Leiche war ja immerhin vollständig skelettiert). Aber wenn sich der Chefermittler tatsächlich "sicher" war den Täter anhand der gefundenen Spuren überführen zu können, wirft das natürlich ein völlig anderes Bild auf die Sache. Denn dann muss ja wirklich etwas "Substanzielles" dabei herausgekommen sein.

Das einzige, was mich daran ein bisschen stutzig macht, ist die Gewissheit, die in dieser Aussage mitschwingt. Würde ein erfahrener Kriminaler soetwas wirklich verfrüht in die Welt hinausposaunen? Zumal er ja überhaupt nichts in der Hand hatte, wie wir heute wissen - der Täter läuft schließlich immer noch frei da draußen herum (sofern er nicht gestorben ist oder wegen einer anderen Straftat einsitzt...). Könnte es also sein, dass es sich bei der Aussage vielleicht nur um Polizeitaktik gehandelt hat, um den psychologischen Druck auf den Täter zu erhöhen? Damit er sich - im besten Falle - selbst stellt?

Aber egal was nun zutrifft - der Fall bleibt mysteriös. Entweder haben wir eine Polizei, die so hoffnungslos im Dunkeln tappt, dass sie auf solche verzweifelten Versuche zurückfallen muss. Oder einen Täter, der trotz erdrückender Spurenlage nicht identifiziert werden kann... Und wenn letzteres zuträfe, dann hast Du vielleicht Recht mit der These, dass der Täter "guten Grund" hatte sich sicher zu fühlen. Aber worin könnte dieser bestanden haben?


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Mord an Frauke Liebs

24.03.2019 um 00:38
Nachtrag:

Um die Sache mit den Spuren besser beurteilen zu können: Weiß jemand genauer darüber bescheid, wann und unter welchen Umständen bei Straftätern/Tatverdächtigen DNA-Proben genommen werden? Gehört das zur Routine bei jedem, der irgendwie mit dem Gesetz in Konflikt kommt (und sei es auch "nur" wegen Ladendiebstahl), oder wird das nur in begründeten Ausnahmefällen durchgeführt? In den entsprechenden Gesetzen (StPO, StVollzG) ist nur erläutert, wann erkennungsdienstliche Maßnahmen allgemein zulässig sind. Aber das sagt ja nichts über die tatsächliche Anwendungspraxis aus...


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Mord an Frauke Liebs

24.03.2019 um 00:54
@urvogel
Zitat von urvogelurvogel schrieb:Weiß jemand genauer darüber bescheid, wann und unter welchen Umständen bei Straftätern/Tatverdächtigen DNA-Proben genommen werden?
In der Regel bei Straftaten wie Mord, Vergewaltigung o.ä bei denen DNA Spuren gesichert werden konnten.
Es gibt meines Wissens aber keine Beschränkung, rein theoretisch kann die Polizei es bei jeder Straftat machen.
Wäre in der Praxis aber sehr kostspielig wenn man es für jede Straftat machen würde, u.a deswegen tut man es auch nicht.
Zitat von urvogelurvogel schrieb:Gehört das zur Routine bei jedem, der irgendwie mit dem Gesetz in Konflikt kommt (und sei es auch "nur" wegen Ladendiebstahl)
Nein, das gehört definitiv nicht zur Routine.

Je nach Straftat kann es sein dass die Polizei mal paar Foto´s macht und Fingerabdrücke nimmt.
Aber das auch nicht Routinemäßig, sowas wird individuell entschieden.


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Mord an Frauke Liebs

24.03.2019 um 16:40
Frauke kannte ihn (theoretisch auch nur als Chatpartner oder sonstiges) und ist freiwillig zu ihm ins Auto gestiegen und die erste SMS kam auf freiwilliger Basis.
Das halte ich eher für unwahrscheinlich. Zum einen hat die Polizei ihren Bekanntenkreis wohl sehr genau überprüft, ohne dass sich da Verdachtsmomente ergeben hätten. Und zum anderen scheint es mir auch zweifelhaft, ob Frauke selbst mit einem Bekannten spontan eine nächtliche Odyssee ins Paderborner Hinterland unternommen hätte. Ihre Freunde, mit denen sie das Pub besucht hat, haben berichtet, dass sie ziemlich müde war und nach Hause wollte. Außerdem hatte sie am nächsten Tag Unterricht (und soweit ich mich erinnern kann, stand auch irgendetwas wichtiges an). Und zu guter Letzt wusste sie, dass ihr Mitbewohner Chris zuhause auf sie wartet, und - da sie keinen Schlüssel dabei hatte - nicht ins Bett gehen kann ehe sie zurück ist…

Vor dem Hintergrund ist es doch eher unwahrscheinlich, dass sie mitten in der Nacht noch freiwillig zu irgendeiner Unternehmung aufbricht (zumal sie ja von allen Seiten als sehr sozial und zuverlässig beschrieben wird). Bekannter hin oder her. Das passt einfach nicht.

Und selbst wenn sie sich - aus welchen Gründen auch immer - doch zu so einer ungeplanten Spritztour entschieden haben sollte, hätte sie ihren hypothetischen Bekannten bestimmt gebeten kurz sein Handy benutzen zu dürfen um Chris anzurufen, oder den kurzen Umweg zu ihrer Wohnung unternommen um den Schlüssel zu holen… Was aber beides nicht passiert ist.

In Anbetracht all dessen gehe ich jedenfalls schwer davon aus, dass ihr Verschwinden von Anfang an unfreiwillig war. Oder zumindest innerhalb von wenigen Minuten unfreiwillig wurde (- etwa im Fall, dass der Täter ihr angeboten hat sie nach Hause zu fahren…).

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Nur welche Beweggründe könnte ein junge Frau habe, spät abends im Dunkeln zu einem Fremden ins Auto zu steigen und dann mit diesem noch durch die Gegend zu cruisen und eine freiwillige SMS abzusetzen, dass es später wird?!
Ehrlich sagt: Keine. Es sei denn natürlich, es war unmittelbarer Zwang im Spiel. Und das scheint mir daher auch am plausibelsten.

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Dann würde die erste SMS auch aus den Händen des Täters stammen. Dies wäre ja durchaus möglich, wenn man das Handy in den Händen hat einfach die letzten 3-4 SMS durchgehen und dann hat man drauf, wie die Person SMS schreibt, damit die authentisch klingt. Dies würde aber meiner Meinung nach auch heißen, dass der Täter meiner Einschätzung nach keineswegs doof ist und hier sehr planvoll vorgegangen ist.
Nicht zwangsläufig. Die SMS muss ja nicht vom Täter verfasst worden sein. Er hätte Frauke auch ganz einfach zwingen können eine "unverfängliche" SMS an Chris zu schreiben. Und in diesem Fall ist ja dann auch davon auszugehen, dass diese SMS in ihrem "typischen" Schreibstil verfasst wurde…

Wobei ich aber ehrlich gesagt sowieso der Ansicht bin, dass in den Schreibstil zu viel hineininterpretiert wird. Bei geschätzten 95% aller Leute, die ich kenne, klingen die SMS ganz genauso. Ob so eine knappe Nachricht in der Hinsicht also wirklich sehr aussagekräftig ist, sei einmal dahingestellt…

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Dann müsste er ja auch an den PIN gekommen sein. Wenn man davon ausgeht, dass Frauke gewaltsam verschleppt und evtl. erstmal betäubt wurde, war sie ja erstmal gar nicht in der Lage, dem Täter diese zu geben.
Naja, es ist ja auch im Fall einer gewaltsamen Verschleppung nicht zwangsläufig von einer Betäubung auszugehen. Der Täter hätte sie auch mit einem Messer oder einer anderen Waffe bedrohen und sie auf diese Weise zwingen können, zu ihm ins Auto zu steigen. Vielleicht hat er sie auch einfach gewaltsam ins Auto gezerrt - Frauke (schlank, 165cm) war ja nun wirklich kein Abbild einer hünenhaften Walküre, mit der ein kräftiger Mann nicht hätte fertigwerden können… Und in diesem Fall hätte er die Herausgabe des PINs sehr zeitnah erpressen können.

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Je nach Straftat kann es sein dass die Polizei mal paar Foto´s macht und Fingerabdrücke nimmt. Aber das auch nicht Routinemäßig, sowas wird individuell entschieden.
Danke für die Klarstellung. Also ist gut möglich, dass der Täter selbst dann keinen Eintrag in der DNA-Datenbank besitzt, wenn er andere schwere Straftaten begangen hat - sofern die Ermittler keinen direkten Anlass dazu gesehen haben...

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bringt mich wieder zu meiner Theorie, dass der Täter weiblich ist, eine Täterin...zumindest involviert, könnte auch ein Täter Pärchen sein.
Gut möglich. Spricht denn - außer den Umständen ihres Verschwindens - noch irgendetwas anderes dafür?

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Und noch was ganz anderes: Wie dem Eingangspost dieses Threads von Kangaroo zu entnehmen ist (Mordfall Frauke Liebs) wurde Frauke Liebs Handy nach dem letzten Anruf noch einmal im Sendebereich Nieheim geortet. Ist irgendetwas genaueres dazu bekannt, warum hier "keine Zeitangabe möglich" ist?

Oder anders gefragt: Woher weiß man denn, dass diese Handyortung in Nieheim tatsächlich nach dem letzten Anruf stattgefunden hat, wenn man den betreffenden Zeitpunkt nicht kennt oder wenigstens eingrenzen kann? Oder habe ich da nur irgendetwas falsch interpretiert und der Zeitpunkt der Ortung ist nur der Öffentlichkeit nicht bekannt, den Ermittlern aber sehr wohl?

Außerdem heißt es im Zusammenhang mit der "Operativen Fallanalyse":

"Jetzt steht nahezu fest, dass Frauke Liebs im Großraum Nieheim gefangen gehalten wurde."

Es ist interessant, dass die Polizei sich da so festlegt (zumindest klingt das schon ziemlich überzeugt). Gerade im Lichte dessen, dass andere, näher an PB gelegene Orte in Hinblick auf das Bewegungsprofil fast plausibler erscheinen als das abgelegene Nieheim.

Darum meine Frage: Könntet Ihr euch erklären, was die Polizei zu dieser doch recht bestimmten Einschätzung veranlasst hat? (Liegt die "Operative Fallanalyse" evtl. sogar (vollständig oder auszugsweise) der Öffentlichkeit vor?)

Dass die erste SMS aus dem Sendebereich Nieheim versandt wurde, kann ja wohl kaum ein ausreichender Grund gewesen sein. Dass Frauke dort festgehalten wird wäre ja nicht einmal dann die zwingende Schlussfolgerung wenn man tatsächlich davon ausgehen würde, dass sie die erste SMS noch freiwillig verfasst hat. (Und selbst das scheint zweifelhaft, denn abgesehen von der Interpretation des "Schreibstils" spricht ja nicht viel dafür (ganz im Gegenteil!)).

Falls die SMS hingegen unter Zwang verfasst wurde, ist Nieheim als Täterwohnort sowieso genauso wenig plausibel wie die Paderborner Gewerbegebiete, aus denen die späteren Anrufe erfolgten…

Welchen Grund hätte es also geben können, dass sich die Polizei da so sicher war? Den müssen sie ja schließlich gehabt haben - denn sonst wäre es ja grob fahrlässig sich so sehr auf Nieheim einzuschießen und andere Gegenden zu vernachlässigen…

Und wie groß ist der "Großraum Nieheim" eigentlich genau? Kann man das zumindest ungefähr geographisch eingrenzen? Vielleicht indem man rekonstruiert, wo die Polizei damals die Flugblätter verteilt hat…? Denn das würde immerhin erlauben welches Gebiet die Ermittler - wohl aus guten Gründen - für relevant gehalten haben…


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Mord an Frauke Liebs

24.03.2019 um 16:56
Zitat von urvogelurvogel schrieb:wurde Frauke Liebs Handy nach dem letzten Anruf noch einmal im Sendebereich Nieheim geortet.
Das wurde damals so Kommuniziert, allerdings bin ich Heute davon überzeugt dass es eine "Ente" war.
Sprich, dass keine zweite Ortung in Nieheim stattgefunden hat.
Zitat von urvogelurvogel schrieb:Ist irgendetwas genaueres dazu bekannt, warum hier "keine Zeitangabe möglich" ist?
Weil es Seitens der Polizei dbzgl. keine Angaben gab.
Zitat von urvogelurvogel schrieb:den Ermittlern aber sehr wohl?
Geh mal von einer Ermittlungstaktik aus.
Die zweite Ortung wurde Jahrelang nicht mehr Öffentlich kommuniziert bei den Bericherstattungen etc.
Hätte es diese gegeben, hätte man diesen harten Fakt weiter kommuniziert.
Zitat von urvogelurvogel schrieb:Darum meine Frage: Könntet Ihr euch erklären, was die Polizei zu dieser doch recht bestimmten Einschätzung veranlasst hat?
Ich denke dies geschah deshalb weil die Anrufe nachfolgend überall verstreut aus dem Raum Paderborn kamen und man den Eindruck gewann als wolle man künstlich Chaos provozieren um von Nieheim abzulenken.
Denke nicht dass der Täter überrascht von der Ortung in Nieheim war und dann so naiv war zu glauben er könne von dort ablenken wenn er an den darauffolgenden Tagen von überall sonst anruft.


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Mord an Frauke Liebs

24.03.2019 um 17:25
Das wurde damals so Kommuniziert, allerdings bin ich Heute davon überzeugt dass es eine "Ente" war.
Sprich, dass keine zweite Ortung in Nieheim stattgefunden hat.
Das würde die Sache erklären...

---
Denke nicht dass der Täter überrascht von der Ortung in Nieheim war und dann so naiv war zu glauben er könne von dort ablenken wenn er an den darauffolgenden Tagen von überall sonst anruft.
Ja, das scheint mir auch wenig schlüssig. Wenn der Täter sich im Klaren darüber war, dass die Anrufe/SMS geortet werden - warum sollte er die erste Nachricht dann ausgerechnet von seinem Wohnort aus versenden (statt, wie in den folgenden Tagen, irgendwo anders hinzufahren)? Das ergibt doch keinen Sinn... Und darum kann ich den Gedankengang der Polizei in dem Zusammenhang nicht nachvollziehen.

Es sei denn natürlich, dass die noch weitere Evidenz für den Täterwohnort Nieheim hatten, von der wir nichts wissen...


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Mord an Frauke Liebs

25.03.2019 um 03:44
Zitat von urvogelurvogel schrieb:Ja, das scheint mir auch wenig schlüssig. Wenn der Täter sich im Klaren darüber war, dass die Anrufe/SMS geortet werden - warum sollte er die erste Nachricht dann ausgerechnet von seinem Wohnort aus versenden (statt, wie in den folgenden Tagen, irgendwo anders hinzufahren)? Das ergibt doch keinen Sinn... Und darum kann ich den Gedankengang der Polizei in dem Zusammenhang nicht nachvollziehen.

Es sei denn natürlich, dass die noch weitere Evidenz für den Täterwohnort Nieheim hatten, von der wir nichts wissen...
Oder man geht quasi von einem Versehen aus. Die SMS wird geschickt und dann stellt man fest, dass das wohl doch keine gut Idee gewesen ist. Kann ich mir nicht wirklich vorstellen, denn ganz so planlos wirkt die ganze Vorgehensweise auch nicht auf mich.

Ich war kurz vor Weihnachten auch mal wieder in der Heimat. Einen Abend waren wir auch im Pub. Ich musste irgendwie sofort an den Fall denken. Unauffällig jemanden beobachten ist kein Problem, vor allem, wenn es so voll ist wie an diesem Abend. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass da jemand allein irgendwo gesessen hat. An keinem Tisch saßen weniger als 5 Leute. Zur WM wird das wohl nicht weniger gewesen sein.

Eine Sache fällt mir noch ein: Gab es eigentlich 2006 schon Türsteher dort? Als ich da war stand einer vor der Tür und wieß Leute ab, da der Pub überfüllt war.


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