Mordfall Tristan

@Sunrise76
Nun: Du warst auf die Idee von einem Auftragsmord gekommen, auch wenn du selbst nicht daran glaubst. Das hast du schließlich selbst nochmal zititert.

Pipi.Strumpf schrieb:Warum sollten Hobbykriminologen nicht auch mal richtig liegen? Wir haben zwar keine harten Fakten, keine Akteneinsicht, aber wir haben dafür oft den Überblick über viele Fälle und sowas kann auch als Transferdenken hilfreich sein.

Diesen Überblick sollte die Polizei auch haben. Mir wäre nicht ganz wohl bei dem Gedanken, wenn die Polizei wirklich auf Spekulationen von Laien im Internet angewiesen wäre, um einen Mordfall aufzuklären. Auch wenn das im Fernsehkrimi wie bei Miss Marple ganz amüsant ist.

Am 26.3.2018 vor genau 20 Jahren wurde Tristan ermordet. Im April soll sein Grab auf dem Friedhof geräumt werden. Dies kann nicht verhindert werden, da Tristans Eltern bereits verstorben sind.

Aus diesem Anlass werden wir bald mithilfe von Spendengeldern eine neue Gedenkstätte für Tristan errichten. Vorab möchten wir an seinem Todestag im kleinen Rahmen mit einer Rede und gemeinsamen Schweigeminute an ihn erinnern.

Wir treffen uns um 13 Uhr am Eingang des Friedhof Frankfurt Höchst, Sossenheimer Weg 77 und gehen dann gemeinsam zu Tristans Grab. Besucher sind herzlich Willkommen!

seneca22 schrieb:@abberline: Es kann auch sein, dass jemand, mit dem der Täter zusammenlebte, den Rucksack in Niedernhausen abgestellt hat. Diejenige/derjenige hat ihn vielleicht absichtlich "prominent" platziert, damit er sicher gefunden wird ("ich verrate ihn nicht direkt, aber einen Hinweis gebe ich dadurch, wo ich ihn abstelle (und damit was ich reingebe)"). Vielleicht hatte der Täter ja eine tschechische Lebensgefährtin.

Pipi.Strumpf schrieb:@seneca22

Eine Lebensgefährtin, die auf so Grausamkeiten steht? Na ja, es wäre nicht das erste Paar mit einer gemeinsamen Horror-Geschichte, aber meiner persönliche Vermutung geht auf einen Gefährten männlicher Natur. Ist aber nur meine Meinung aufgrund meiner Recherche.

Nein, an ein "Horrorpaar" dachte ich dabei nicht, sondern daran, dass es vielleicht zuvor Veröffentlichungen gab, dass der Rucksack von Tristan (ein blauer Rucksack der Marke XY mit den signifikanten Merkmalen a,b,c) nach wie vor fehlt und vermutet wird, dass der Täter ihn mitgenommen hat. Wenn nun angenommen ein(e) Lebensgefährte/Lebensgefährtin die Veröffentlichung sah oder las, könnte es doch durchaus sein, dass er/sie sich entschloss, einen gleichartigen Rucksack, der plötzlich nach der Tat im Abstellraum stand, aus dem Haus zu schaffen. Vielleicht hat er/sie den anderen auch angesprochen, der irgendeine Ausrede fand, die umplausibel klang. Jedenfalls erschien dem/der Lebensgefährtin dies so "brisant", dass er/sie den Rucksack schnappte und eben dort deponierte, wo er gefunden wurde.

Das war mein Gedanke. Mich würde interessieren, ob es vor der Auffindung des Rucksacks derartige "Veröffentlichungen" zum fehlenden Rucksack gab.

Baumann schrieb:Nein! Die Zeugin hat klar ausgesagt, dass die beiden auf der Nachbarbank saßen. Das haben die Ermittler unmissverständlich kundgetan. I

Es wäre nett, wenn du mir, in Bezug auf die unmissverständlichen Aussagen der Ermittler, einen Link senden könntest.

Leider habe ich den Link, welcher ein User im Thread ehemals veröffentlichte, in dem die Zeugenaussage (Zeugin) betreff Parkbank vorkam nicht gefunden, auch nicht über die Suchfunktion.

Ist mir schon sehr wichtig, da diese Zeugin als absolut glaubwürdig eingestuft wurde, ein Gespräch mit Tristan über ihren Hund geführt hatte und nach Beendigung der Kommunikation ein paar Schritte weiterlief, sodann zurückblickte und gewahr wurde, dass Tristan nicht mehr allein auf der Parkbank saß (siehe zwei ausländisch aussehende Männer).
Übrigens, was den fremdenfeindlichen Aspekt betrifft, ist das in diesem Fall unbedeutend. Die Zeugin hatte lediglich versucht, die Personen zu beschreiben.

Für mich eine immens wichtige Zeugenaussage, da kurze Zeit später Tristan ermordet wurde.

@Sunrise76

Schau dir mal die nachfolgend verlinkte Dokumentation an. Ca. ab Minute 3.23 bitte gut zuhören.

http://go.rtl2.de/sendung/hoellische/video/16822-hoellische-verbrechen/42703-mord-verjaehrt-nie

Baumann schrieb:Schau dir mal die nachfolgend verlinkte Dokumentation an. Ca. ab Minute 3.23 bitte gut zuhören.

Danke! Ich habe mir die verlinkte Doku angeschaut und ab Minute 3.23 gut zugehört.

Zwei Personen haben sich auf eine benachbarte Parkbank gesetzt, laut Aussage des Kriminalhauptkommissar Uwe Fey.

Das hatte sich in dem Link, den ich leider bisher noch nicht gefunden habe, in Bezug auf die Aussage der Zeugin mit Hund ganz anders angehört.

In dieser Kurz-Doku sprach der erste Ermittler, Rudolf Thomas, eindeutig über die Aussage der Zeugin mit Hund und deren Beobachtung, dass sich auf die Bank, auf der Tristan saß, zwei männliche Personen gesetzt hatten.

Diese Zeugin lief an der Bank, auf der Tristan gesessen hatte vorbei mit Hund und Tristan sprach sie an, in Bezug auf den Hund.

Schade, dass in nachfolgenden Dokus die Darstellung der Zeugenaussage falsch dargestellt wird (Zeugin sitzt mit Hund neben Tristan), aus welchem Grund auch immer.

Daher bleibe ich bei der ersten öffentlich dargestellten Aussage der Zeugin.
Es wurde nach den „südländisch“ aussehenden Männern gefahndet, zunächst als Zeugen.
Ergo hat man diese Personen offensichtlich ebenso in den Focus gestellt., aus welchem Grund?
Wie dem auch sei, diese Personen haben sich nicht gemeldet.

Ich vermute nach wie vor, dass es sich bei dem Täter, den Tätern, um einen Fremdarbeiter gehandelt haben könnte, welcher nach dem Mord wieder in seiner Heimat angesiedelt ist.
Der gefundene Rucksack, mit tschechischer Karte in Deutsch und einem in der Nähe liegenden tschechischen Kocher, ist nicht wegzudiskutieren.
Die Erklärung, dass jemand eine falsche Spur legen wollte, ist für mich nicht nachvollziehbar.

@Sunrise76
Warum wurde der Rucksack erst ein Jahr später gefunden? Wenn der Täter ihn verloren oder vergessen hätte, hätte man ihn eher gefunden. Und wenn der Täter ihn ein Jahr später absichtlich hingestellt hat, wieso hätte er dann Gegenstände reinlegen sollen, die auf ihn hinweisen?

@AlteTante
Der Rucksack wurde schon viel früher, von einem Forstarbeiter, in dem Wald entdeckt. Er hat sich aber nichts dabei gedacht und deshalb nicht der Polizei gemeldet.
Erst als ein Jahr nach der Tat, nochmal ein Bild dieses Rucksacks gezeigt wurde, hat er sich wieder daran erinnert und die Polizei informiert.

I@Sunrise76
Tschechen und südländisch passt aber vorne und hinten nicht.Die Filmbeiträge sind meist absichtlich etwas vom genauen Ablauf abweichend.Wir wissen nur grob wie es genau war.Die gegensätzlichen Aussagen der Ermittler kann ich schwer deuten.evtl gab es unterschiedliche Aussagen dazu.

Vielleicht hat die Hundebesitzerin auch gesagt, die beiden hätten "auf der Bank neben Tristan" gesessen, und die Polizei hat das erst als "auf derselben Bank" interpretiert, und die Zeugin hat es später genauer gesagt.

@abberline
Tschechen können slawisch beeinflusst sein, und sehr wohl „südländisch“ aussehen!
Bei diesem sehr kurzen Moment, in dem die Hundehalterin die zwei auf der Bank sah, kann für sie der Eindruck entstanden sein, dass es sich um „Südländer“ gehandelt haben muss.

In Tschechien wurde damals auch gefahndet,inkl.TV Berichte etc...da kam aber nie was bei raus.Die Polizei hat damals ja auch die tschechichen Arbeiter an der Bahntrasse befragt.Auch da kam nix raus,der Fokus dürfte weiterhin.auf dem Phantombild liegen und ich denke weiterhin,dass der auch identifiziert wurde,aber nichts nachgewiesen wurde.Das Bild wird aber nicht grundlos noch als Phantombild aktuell sein.Auch die Darknet Foren,in denen die Polizei damals ermittelt hat,könnten auch heute noch Spuren bringen.Immerhin könnte der Täter durchaus dort rumgeistern

In dem von Baumann gesetztem link sagte Ermittler Fey meiner Meinung nach etwas ganz entscheidendes. Dass nämlich in vielen Kriminalfällen jemand bestimmtes verdächtigt wird, dem die Tat nur noch nachzuweisen sei. Im Fall Tristan fehlt ein Tatverdächtiger aber, bzw. gibt es keine Anhaltspunkte auf einen Verdächtigen. Man stochert im Dunkeln....
Entgegen einigen Meinungen hier, der Täter sei bekannt, behauptet Fey das Gegenteil.

@Baumann: Danke für den hervorragenden Link - Weißt Du oder irgendjemand anderer, wann der Forstarbeiter circa den Rucksack das erste Mal sah, und ihm keine Bedeutung beimaß ?

@seneca22

Hier ist ein Link über den Fund des Rucksacks.

https://www.mopo.de/donnerstag-25-03-1999--18-21-rucksack-fund-bringt-ermittlungen-im-mordfall-tristan-voran-18536048

Die Zeit ist mit "einigen Monaten" aber nicht so genau eingrenzbar.

cariboo schrieb:Die Zeit ist mit "einigen Monaten" aber nicht so genau eingrenzbar.

Danke Caribo.

Der Artikel ist vom 25.3.1999:

"Ein Jahr nach dem bestialischen Mord an dem
13jährigen Tristan Brübach in Frankfurt ist heute der Rucksack des
Jungen gefunden worden. (...) Ein Mann
hatte den Rucksack schon vor einigen Monaten in einem Wald bei
Niedernhausen bemerkt, sich bis zu den jüngsten Mediensberichten aber
nichts dabei gedacht. (......) – Quelle: https://www.mopo.de/18536048 ©2018"

Schätze jetzt mal "einige Monate heißt mehr als ein Monat und weniger als 6 Monate (sonst stünde hier 1/2 Jahr). Also wären das zwischen 2 und 5 Monaten.

Würde mich sehr interessieren, ob der Mann sich dort regelmäßig aufgehalten hat, sodass er mit Sicherheit sagen konnte, dass der Rucksack vorher (= Zeit zwischen der Tat und dem ersten "Auffallen") nicht da war.

Wenn die Polizei den Mann auf dem Phantombild identifiziert hätte, müsste sie nicht mehr nach ihm suchen, außer er wäre auf der Flucht bzw. untergetaucht. Davon war aber meines Wissens nie die Rede und so gehe ich eher davon aus, dass die Polizei den Mann nicht identifizieren konnte.

Sehr mysteriös da kommt ein Mann zum Anwalt, behauptet er sei erst kürzlich aus dem Knast entlassen worden und habe wieder scheisse gebaut oder so ähnlich. Dieser Mann taucht dann zunächst in einer Kanzlei auf die sich gar nicht mit Strafsachen beschäftigt, obwohl ihm als Ex-Knasti eigentlich klar sein müsste, dass er einen Anwalt für Strafsachen aufsuchen muß wenn er wieder eine Straftat begangen hatte und so mit dem Fall in Verbindung gebracht werden könnte. Nehme mal an die Polizei hat die Angaben des Mannes überprüft und die Gefängnisse abgeklappert, aber offenbar erfolglos. Daher bezweifle ich die Aussagen des Phantoms, irgendwie scheint der Typ in der Kanzlei gelogen zu haben. Demzufolge könnte es sich mEn um einen bezahlten Helfer des Haupttäters handeln. Vielleicht ein Junkie, dem jemand Geld versprochen hat wenn er zum Anwalt geht und die bekannte Geschichte erzählt, anders kann ich mir das Auftreten des Mannes kaum noch erklären.

Nachtrag

Der Täter hätte seinem Helfer dann vermutlich nichts von dem Mord erzählt und ihm einfach nur Geld für einen Gang zum Anwalt angeboten. Der Helfer wäre dann nicht aus Eigenmotivation zum Anwalt gegangen, was mEn erklären könnte warum er zunächst den falschen Anwalt aufsuchte, es war im egal da er ja selbst keinen Anwalt benötigt hat. Nur mal so als Theorie...

Der Sinn könnte darin gelegen haben durch das Legen falscher Spuren Polizeikapazitäten zu binden und die Polizei auf eine falsche Fährte zu lenken. Der Fingerabdruck und auch die im Rucksack gefundenen Artikel werfen halt auch Fragen auf, letztendlich könnte auch der Telefonanruf mit dem "Geständnis" mEn gefaked sein.

Mal angenommen der Täter hatte gar keinen Zopf und hätte im Tunnel eine Perücke mit Zopf oder auch ein längeres Haarnetz oder was auch immer getragen, dann wäre evtl. mit dem Besuch eines Zopfmanns beim Anwalt und mit einem Telefonanruf mit relativ einfachen Mitteln ein Zopfmannphantom erschaffen worden...

Der Mord dürfte in Frankfurt viel Unruhe verursacht haben, das könnte den Täter mMn dazu bewogen haben den Rucksack außerhalb von F. zu platzieren, damit es so aussieht wie wenn der Täter die Stadt verlassen hätte.

Da ich davon ausgehe, dass die Polizei alles was sie auf dem Schirm hat wesentlich besser ausermitteln kann als ich, versuche ich mich an den etwas abwegiger erscheinenden Theorien.

blaomat schrieb:Mal angenommen der Täter hatte gar keinen Zopf und hätte im Tunnel eine Perücke mit Zopf oder auch ein längeres Haarnetz oder was auch immer getragen, dann wäre evtl. mit dem Besuch eines Zopfmanns beim Anwalt und mit einem Telefonanruf mit relativ einfachen Mitteln ein Zopfmannphantom erschaffen worden...

Aber meinst Du nicht, daß dieser Mann sich dann längst gemeldet hätte ? Wenn er nicht gewußt hätte, um was es wirklich geht, sondern nur einen kleinen Botendienst erledigt, hätte das sicher keine Strafe nach sich gezogen, immer noch besser, als als möglicher Mörder gesucht zu werden ?
Wenn dieser Zopfmann nichts mit dem Mord zu tun hat, meinte der in der Kanzlei vlt. eine andere Straftat ? Und zu den Zeugen, die diesen Mann gesehen haben : die Polizei fragt die Leute , ob ihnen hemand aufgefallen ist, der sich seltsam/ verdächtig verhalten hat und wenn dieser Zopfmann nun Sorge hat, weil er durch irgendeine Straftat ,oder etwas anderes z.B, gegen Bewährungsauflagen verstossen hat und er bereits gesucht wird, hat er sich vlt. tatsächlich komisch verhalten ?

Lässt sich feststellen,wie lange so ein Rucksack im Freien gelegen hat?Nicht jeder,der an einem,wild rumliegenden,Rucksack vorbeiläuft,meldet das oder denkt sich was.Vielleicht lag er schon gleich nach der Tat dort ...nur warum nicht versteckt,im Wasser versenkt etc