Mordfall Tristan

@diegotristan
Nur wenns nicht zu lang ist. Oder mach ne PDF und lade sie hoch....

@H01

hast recht bedrohlich ist vielleicht übertrieben, unangenehm trifft es besser.


dieser text über Tristan von Hübsch ist in einem buch, einer Broschüre erschienen, die er für das land NRW geschrieben hat, oder so. hiess irgendwas mit Gewalt...Jugendliche...
war mehr so eine "Studie".

@dahergelaufene
Das ist ne Menge Geld für einen Jungen. Könnte da die Oma gesponsort haben?

@diegotristan


ja, genau das ist der Wortlaut.

@Ventil
@H01
So um Mitternacht schreibe ich den Text ab. Tschüß erstmal

@Ventil

Ventil schrieb:ja, ich kenne halt den text überTristan von ihm, ist aber schon sehr lange her, das ich ihn gelesen hab, aber als hier eben die rede von dem hohen Geldbetrag war, fiel mir wieder ein das Hübsch da auch was zugesagt hat.

ansonsten habe ich niemals so etwas gehört, also in keiner Zeitung, keiner doku, nirgendwo.

Das ist eine der Behauptungen die er bzgl. Tristan aufstellte und die Viele infrage stellen. Wie du schon sagst war - ausser bei Hübsch - weder darüber zu hören noch zu lesen.
Als Hübsch damals hier im Thread immer wieder zitiert wurde und alles als bare Münze genommen wurde - uferte es wirklich aus.

@Anevay
@dahergelaufene

Für euch zur Info

Datum: 31.03.1998
Quelle: Frankfurter Rundschau

"...Mittlerweile steht fest, daß Tristan vor seinem gewaltsamen Tod schon einmal in dem Tunnel überfallen und beraubt wurde. Die Kripo hat Marcel, Tristans besten Freund, mit dem er offenbar über den Raub gesprochen hat, nach Einzelheiten über diese Tat befragt. Sie gelangte jedoch schließlich zu dem Ergebnis, der Überfall habe mit dem Mord nichts zu tun..."

und

Datum: 20.03.1999
Quelle: Frankfurter Rundschau

"...Die Ermittler fragen überdies nach Hinweisen, die im Zusammenhang mit einem Raubüberfall stehen, der am 19. März, eine Woche vor dem Mord, auf Tristan verübt wurde. Der 13jährige hatte zu Hause erzählt, man habe ihm 170 Mark abgenommen und ihn dann in den Liederbach gestoßen. Über die Täter machte er keine Angaben. Eine Anzeige wurde nicht erstattet. Die leere Geldbörse ist von der Wirtin in dem Toilettenkasten eines Höchster Lokals gefunden worden. Zuvor hatten sich zwei Mädchen in der Toilette aufgehalten..."

Gruß
Tamins

@Tamins
Danke für die Quellen.
Über die Täter machte er damals keine Angaben und Anzeige wurde auch nicht erstattet - schon seltsam. 170 DM waren für die Familie eine Menge Geld.
Mit dem Mordfall wurde es jedenfalls nicht in Verbindung gebracht.

@Tamins
danke, genau das wars!

Auf Seite 38 dieses Threads ist der Text von Hübsch zu lesen. Wüsste ich, wie ich den Beitrag hierher kopieren könnte, ich würds tun.

Ich nehme mal an, du meinst diesen Text von Seite 38?

Der Mordfall Tristan ist einer, der auch mich mit am meisten beschäftigt. In diesem Zusammenhang stelle ich mir immer wieder die Frage, wie Tristan wirklich war. Hintergrund ist ein Beitrag von Hadayatullah Hübsch in einem Buch über Jugend und Jugendkultur in Hessen, erschienen 1999. Der Text trägt den Titel "Tristan oder Die Traurigkeit der Gewalt. 

Dort heißt es unter anderem "... Wer nicht nur das Maul aufreißt, sondern auch hart zuschlagen kann, ist der King. Das war auch das Motto von Tristan. [...] Aber Tristan hat es immer wieder in seine alte Gegend gezogen. Hier lungerte er rum und lauerte den kleinen Jungs auf, die er bei der leisesten Provokation verprügelte, so daß sie es nicht mehr wagten, alleine aus dem Haus zu gehen, und sei es nur, um den Mülleimer auszuleeren. 

Mit den anderen Gleichaltrigen in der Gegend verband ihn alles, was verboten war. Klauen, Kiffen, Saufen, Rauchen, Omas kaschen. Manchmal saß er einsam am Rinnstein und grübelte vor sich hin. Seine Freunde versorgen ihn mit Drogen, er hatte immer Geld in der Tasche, keiner weiß woher. In den umliegenden Stadtteilen kannte er sich gut aus. Er wußte, wo Haschisch gehandelt wird und wo es Hehlerware gibt. [...] Und die Zeitungen schrieben von dem unschuldigen Kleinen, der aus unbegreiflichen Gründen ums Leben gekommen war. Als die Nachricht im Viertel die Runde machte, war von kleinen Jungs ein Seufzer der Erleichterung zu hören: "Jetzt habe ich keine Angst mehr", hieß es. 

Polizei kämmte die Wohnblocks durch und fragte, ob jemand Genaueres wußte, mit wem Tristan zusammengewesen war. Aber Genaueres weiß man hier nicht. Vor allem nicht, wenn die Polizei danach forscht. Also blieb das Bild eines sanft aussehenden blonden Knaben in Tageszeitungen und auf Fahndungsplakaten alles, was von ihm bekannt war. [..] Die Halbwüchsigen im Viertel wusste es besser. Sie lachten über die Märchen, die die Reporter verbreiteten. [...] Daß er trotz seiner jungen Jahre ein Kleinkrimineller gewesen war. Daß er Furcht und Schrecken verbreitete, wohin er kam. [...] Tristan, so war es nun zu lesen, war ein schlimmer Knochen. In Hehler- und Dealer-Kreise verwickelt. Sein Mörder mußte ihn gut gekannt haben...."

Wenn das alles stimmt - und ich bin mir sicher, dass Hübsch sich das nicht aus den Fingern gesaugt hat - könnte es bezüglich des Motivs in eine ganz andere Richtung deuten und zu dem passen, was @Wydmont schreibt.

Das Buch, aus dem ich zitiert habe, heißt "Von out bis cool - Jugend und Jugendkultur in Hessen - Ein Lesebuch (herausgegeben vom damaligen Ministerpräsidenten Hans Eichel). 

dahergelaufene schrieb:Wüsste ich, wie ich den Beitrag hierher kopieren könnte, ich würds tun.

Unten rechts steht zitieren, wenn du darauf klickst kannst du einen Text dazwischen reinkopieren.

Schon ein ziemlich subjektiver Text und für mich viele Behauptungen, die nicht nachzuweisen sind.

@Teegarden
danke.

Den Text finde ich einfach nur krass und möchte ihn nicht weiter kommentieren.

@dahergelaufene

dahergelaufene schrieb:Den Text finde ich einfach nur krass und möchte ihn nicht weiter kommentieren.

Das meinte ich mit "Hübsch" war umstritten.

@Tamins

danke für die links, diese Zeitungsartikel waren mir nicht mehr im gedächniss bzw. unbekannt.

Ja gut, mal angenommen die Wesenscharakterisierung würde wahr sein, was weder bestätigt noch dementiert wird, es sei denn jemand kennt Tristan, dann würde ein Rachemotiv sicherlich nicht ohne Weiteres ausgeschlossen werden können.

Frage mich warum jemand so etwas schreibt.

Catwhisperer schrieb:Ja gut, mal angenommen die Wesenscharakterisierung würde wahr sein, was weder bestätigt noch dementiert wird, es sei denn jemand kennt Tristan, dann würde ein Rachemotiv sicherlich nicht ohne Weiteres ausgeschlossen werden können.

Für mich hört sich der Text ziemlich schlecht an, da sind ja schon arge Beschuldigungen zu lesen. Liest sich wie ein Sensationsblättchen, von daher kann ich das nicht wurklich ernst nehmen. Und was ist das denn fürn Racheakt? Dann bringt man ein Kind aus Rache um? Wer sollte das denn gewesen sein, die angeblich "kleineren verprügelten" Kinder kann man wohl ausdchliessen. Und was fürn Zufall, dass der Rächer dann gerade auch nochmal Lust hat sich Fleisch seines Opfers mitzunehmen halte ich auch für unwahrscheinlich.
Mir fallen gegen die Rachetheorie noch einige andere Dinge ein, nur irgendwie bekomme ich es gerade nicht auf die Reihe diese verständlich rüberzubringen.

Catwhisperer schrieb:Frage mich warum jemand so etwas schreibt.

Geld könnte ein Grund sein. Ein solch reisserischer Artikel zieht mehr Leser an, sieht man ja an anderen Zeitungen.


Was anderes was mir einfällt ist dieser Mann am Kiosk. Es konnte ja nie gesagt werden ob der Mann zufällig neben Tristan lief oder ob er in Kontakt beziehungsweise mit ihm zusammen da entlang ging.
Die Aufnahmen davon sind ja von sehr schlechter Qualität, allerdings frage ich mich ob versucht wurde diese Filmaufnahmen mit Manfred Seel abzugleichen. Die Presse schrieb nichts davon und der Mann am Kiosk ist ziemlich in der Versenkung verschwunden. Wundert mich ein wenig. Ist vielleicht auch einfach eine Sache die nicht der Öffentlichkeit mitgeteilt wurde oder der Mann konnte als Zufallsaufnahme ad acta gelegt worden sein.

Ich glaube auch nicht an eine solche Story.

Was mich an dem Fall einfach so verzweifeln lässt, ist Folgendes:
Es gibt 2 Jugendliche auf der Bank (neben Tristan).
Es gibt einen Mann der neben Tristan zum Kiosk lief (ein sehr umstrittenes Video thematisiert diese Person sogar als Täter und will es bewiesen haben, dass der Mann nicht zufällig neben Tristan lief).
Es gibt den Zopfmann (Zopfmänner).

Keiner dieser Genannten ist für die Öffentlichkeit ermittelt worden, es hat sich aber auch keiner dieser Personen gemeldet (scheinbar). Das ist mir alles etwas schleierhaft. Es ist irgendwie fast unvorstellbar, dass keiner der oben Genannten Personen nicht in irgendeinerweise was mit dem Mord zu tun haben soll.

@Catwhisperer
so ungewöhnlich ist es doch nicht, dass der mörder darauf geachtet haben kann, nicht und erst recht nicht mit dem Kind gesehen zu werden. die anderen wiederum haben sich mit ihm gezeigt, weil sie nichts zu verstecken hatten bzw nicht ahnten, dass sie mal verdächtigt werden könnten.

der zopfmann, den die nachhilfelehrerin sah, wurde ja vielleicht ermittelt. und die Jugendlichen haben sich nicht gemeldet, weil sie anderweitig dreck am stecken hatten.

@Catwhisperer

Catwhisperer schrieb:War es denn Flanier und Parkbanksitzwetter generell? Eher nicht oder?

Der 26.März 1998 war laut Wetterdatenbank ein passabler Frühlingstag.

Niederschlagsfrei bei wolkenlosem Himmel.

12 Grad Lufttemperatur bei einer niedrigen Luftfeuchte von nur 51 %.