Mordfall Tristan

funkygirl83 schrieb:PS: auch mit etwas Mühe und Eigenrecherche herauszufinden, wenn es nicht hier sogar auch im Thread bereits thematisiert wurde: das besagte Mädchen, die den Tatverdächtigen als erstes wirklich gesehen und hoffentlich treffend beschrieben hat, wendete sich erst ca. 2 Wochen später an die Kripo.

Hm. @Tamins zitiert hier: Beitrag von Tamins (Seite 342) die Frankfurter Rundschau vom 02.04.1998, also von einer Woche nach der Tat. Danach wurde ein 14-Jähriges Mädchen am Dienstag vernommen, also 5 Tage nach der Tat:

Im Mordfall Tristan Brübach sucht die Sonderkommission nach einem Mann, der etwa zu dem Zeitpunkt, als die Leiche des 13jährigen gefunden wurde, oberhalb des Tunnels gesehen worden ist. [...] Den Hinweis hat eine 14jährige aus Höchst gegeben, die am Dienstag ausführlich vernommen worden ist.
Nach Darstellung der 14jährigen hörte sie oberhalb des Tunnels ein Rascheln, und dann kam ein Mann aus dem Gebüsch, der sich gemessenen Schrittes in Richtung Bahnhof entfernte.
Der auf 18 bis 25 Jahre geschätzte Mann hatte das Haar zu einem Zopf gebunden. Er trug eine Baseballmütze, eine schwarze Lederjacke und dunkle Jeans. Der Mann soll breitschultrig sein und eine sportliche Figur haben

@yasumi
Danke für den Auszug aus der Frankfurter Rundschau.
Dadurch einiges verstanden.

Was ich weietrhin nicht verstehe:
".... oberhalb des Tunnels ..."
Weg aus dem Tunel, unmittelbar nach Tunelausgang ein Trampelpfad links hoch (1) und ein Weg gradaus(2)
1. Oberhalb des Tunels sind die Bahngleise und Bahnsteig. Um da hinzukommen nutze man früher den besagten Trampelpfad im Gebüsch und dann war man am Gleis 1. - somit konnte man noch seine Züge erreichen ohne den Umweg über dem Bahnhof zu machen.
2. Auf dem Weg vom Tunel gradaus gehend zum Fussweg zwischen Tunel und Bahnhofsvorplatz. Kein Gebüsch und das ist auch nicht oberhalb, sondern eher unten und leicht steigend bis zum Bahnhofsvorplatz .... aber nichts mit Gebüsch.

Das sind zwei völlig unterschiedliche Wege, die in einem Satz als ein Weg erwähnt werden.

Ich betrachte es mal als einen Bericht von einem Reporter, der die Örtlichkeiten nicht kennt und Unsinn geschrieben hat.

@yasumi
Wenn ich irgendwann mal Zeit und Muße habe, suche ich die Quelle und stelle sie hier ein; wie du ja bestimmt bereits bemerkt hast, fällt die allgemeine Berichterstattung zu dem Fall recht widersprüchlich aus, insofern kann man auch hier nicht abwägen, was nun tatsächlich stimmt und was nicht. Das verspätete Melden des Mädchens bei der Kripo wurde, so meine ich mich zu erinnern, auch begründet. Auch wenn es den Fall nicht weiter bringt, werde ich mal sehen ob ich die Quelle noch mal finde, könnte in meinen alten Genios-Artikeln befindlich sein.

Also Zebrastreifen gibt es direkt wenn man aus dem Bahnhof kommt an der Dalbergstraße, links wenn man aus dem Bahnhof kommt, wo die Parkplätze & Parkkarten Automaten sind, beim Bistro am Park und auf der anderen Seite am Busbahnhof einen und bei dem Kinderhaus müsste sich auch noch ein Zebrastreifen befinden. Das wären jetzt alle, die mir aus dem Kopf einfallen.

Am naheliegensten zum Tatort ist der am Busbahnhof & Kinderhaus.

@drachenflieger
Ich nehme mal an, dass mit oberhalb des Tunnels nicht die Bahngleise gemeint waren, die direkt über dem Liederbach verlaufen, sondern wenn man auf der Südseite (Tatort) aus dem Tunnel kommt, geht es ja mit etwas Anstieg auf den Trampelpfand, der am Tunnel hin zur Hauptstraße verläuft, dort ist ja schon Gebüsch & Gestrüpp - dies war mMn gemeint und da sah das Mädchen offenbar den Typ aus dem Gebüsch kommen.

Über dem Trampelpfand ist ja dann nur noch die Überführung, die über die Straße führt und dahinter schon die Wohnblocks.

@LL-COOL-A
mal überlegen:
Liederbach aus dem Tunel, Trampelpfad auch, dann steigend - stimmt .... dann endet der Trampelpfad an einem Fussweg, links zum Bahnhof (da sind heute 3-4 Kleingärten) und nach rechts zu der Strasse nach Unterliederbach

meinst du so:
Leiderbach aus dem Tunel kommmend, dann Verlauf nach rechts, parallel dazu der Fusswegverlauf zu der Hauptstrasse und der Weg endet an der Bachbrücke ... auf der anderen Seite der Werksparkplatz

ja, dort wäre auch Zebrastreifen in der Nähe möglich und stimmt, dort ist auch Gebüsch - zumindest heute
Rascheln kann ich mir gut erklären ist ja nah

dann ist die Theorie Bachverlauf folgen, unter der Brücke durch und zum Werksparkplatz "zu weit"
*grrrr, die war aber so selbsterklärend, anscheinend wurde der Bachverlauf genutzt aber vor der Brücke verlassen

oder so:
Fusswegverlauf nach links und vor den Kleingärten aus dem Gebüsch kommend ... ja, da ist auch ein Zebrastreifen am Hochhaus
Rascheln zu hören kann ich mir nicht erklären, dafür ist die Entfernung zu gross (Zebrastreifen <-> Tunel)
visuelle Beobachtung, ja wäre möglich

Entsetzlich, das Ganze. Ich hoffe sehr, dass sie diesen Mörder schnappen werden! Schade gibt es in Europa keine Todesstrafe, wie in Amerika!

@Winzling

Gott sei Dank gibt es hier KEINE Todesstrafe.

Gute Nacht

Todesstrafe in dem Fall ist nur eines und zwar Fair oder Gerecht.

Apropos Berichterstattung. Bringt uns zwar nicht direkt weiter, aber hier noch ein bizarres Detail aus einem Artikel der Frankfurter Rundschau vom 20.03.1999:

Die Ermittler fragen überdies nach Hinweisen, die im Zusammenhang mit einem Raubüberfall stehen, der am 19. März, eine Woche vor dem Mord, auf Tristan verübt wurde. Der 13jährige hatte zu Hause erzählt, man habe ihm 170 Mark abgenommen und ihn dann in den Liederbach gestoßen. Über die Täter machte er keine Angaben. Eine Anzeige wurde nicht erstattet. Die leere Geldbörse ist von der Wirtin in dem Toilettenkasten eines Höchster Lokals gefunden worden. Zuvor hatten sich zwei Mädchen in der Toilette aufgehalten.

wtf

Und bevor hier einige jetzt in die Tasten hauen:

Wenngleich alle Ermittlungen bislang auch im Sande verlaufen waren, stehe zwischenzeitlich fest, dass der Tod von Tristan weder einen Drogenhintergrund habe noch im Strichermilieu angesiedelt sei, sagte Dittmann.

http://www.kreisblatt.de/lokales/main-taunus-kreis/Tristan-neues-Taeterprofil;art676,689928 (Archiv-Version vom 22.08.2015)

@drachenflieger
Dann hätten wir doch ein mögliches Szenario ;) Genau so meinte ich das auch. Links zum Bahnhof und rechts zur Straße nach Unterliederbach wo es dann durch den Tunnel geht und man zur Nordseite des Liederbachtunnel kommt, hinten beim Spielplatz. Wenn das Mädchen also diesen Trampelpfand hin nach Unterliederbach nutzte, kann sie doch ein Rascheln gehört und den Typ aus dem Gebüsch kommen sehen können.

@yasumi
Hmm, dieser Auszug verwirrt mich noch mehr, als das er Aufschluss geben würde... :(

@yasumi

Woher hatte er denn soviel Geld, sicherlich wird er in seinem Zuhause eine Antwort dafür genannt haben.

Gibt es zu diesem Artikel einen Link ?

Elefant100 schrieb:Gibt es zu diesem Artikel einen Link ?

nicht direkt. nur sowas wie das hier:
https://www.genios.de/dosearch?explicitSearch=true&q=%22Die+Ermittler+fragen+%C3%BCberdies+nach+Hinweisen%22+20.03.1999+Frankfurter+Rundschau

LL-COOL-A schrieb:Hmm, dieser Auszug verwirrt mich noch mehr, als das er Aufschluss geben würde...

Weiß auch nicht. Die Liederbach-Mädchen scheinen tough zu sein, finden Leichen, zocken ab, machen wichtige Beobachtungen ...

@LL-COOL-A
@yasumi
In Höchst erlebt man so einiges an Bizzares, die per Zufall zusammenhängen, ich denke das ist anderswo auch nicht anders

OFF-TOPIC
Ich war so April/Mai auf der Fussgängerzone in Höchst und wollte mir ein belegtes Brötchen in der Metzgerei kaufen. Vor mir 2 Typen an der Theke und die wollten tatsächlich nur Wurstpelle kaufen, auf die Nachfrage der Verkäuferin zeigten die Kamaras, Fotoapparate und ein merkwürdiges - wie soll ich es sagen? - Knauff und meinten, die würden die Wurstpelle über diesen Knauff ziehen und sollte wie ein menschlicher Torso oder Körperteil für Fotografiezwecke dienen.
Die Verkäuferin entsprechend irritiert gewesen. Diskussion hin und her.
Wurstpelle ohne Wurst gab es nicht im Angebot und nach der Erklärungen weigerte sich die Verkäuferin sowas überhaupt zu verkaufen.
Dann war ich an der Reihe und ich habe ich endlich mein belegtes Brötchen bekommen.

Aus der Fussgängerzone raus, zum Bahnhof, am Bahnhofsplatz vorbei, an den Bushaltestellen vorbei, Fussweg an den Kleingärten, Tuneleingang-Südseite vorbei, kurz die Gitter angeschaut, zu der Autounterführung nach Unterliederbach, vor der Unterführung ist ein kleiner Parkplatz - da stand ein kleiner Bus mit dem Logo drauf was die 2 Typen in der Metzgerei auch auf dem T-Shirt drauf hatten und etwas mit Theater, ich gedanklich was die wohl hier treiben? - ich Autounterführung durch, dann zum Diakonie(?)haus an der Strasse entlang, am Liederbach entlang, im Wasser schwimmte eine Ente und 7 Entenkücken flitzten hin und her, am Tunelnordeingang angekommen, wieder ein Blick auf das Gitter, einige Jugendliche sassen dort am Spielplatz, Fussweg zurück entlang an der Bahnstrecke zu der Hauptstrasse und zurück zu der Fussgängerzone wo ich mein Fahrrad abgestellt habe ...

... es war alles wie sonst überall, ein ganz normaler Alltag und troztdem im Kopf die Beiträge von hier (ich kenne den Fall Tristan von hier), die Gitter an den Tuneleingängen sind völlig unscheinbar, etwas zugewuchert seitlich und nichts erinnert dran was im Tunel vor Jahren passierte ...

@drachenflieger

Du meinst, die Tat damals könnte sogar aufgezeichnet worden sein?

Ist die Tat nicht im Drogen- oder Strichermilieu anzusiedeln und bringt man diese in Verbindung mit dem eine Woche zuvor erfolgten Überfall/Raub auf Tristan, dann wäre zu überlegen, woher das Geld kam, die 170 Mark, ob Tristan möglicherweise sich dieses geliehen hat und ob Tristan Schulden hatte. Schuldner allerdings höherer Beträge i.d.R. findet man auch mal tot und übel zugerichtet in irgendwelchen dunklen Ecken. Vielleicht hatte Tristan auch ein sexuelles Verhältnis zum Täter, der ihn für bestimmte Dinge bezahlt hat.

Möglicherweise ein Rachemord....

Catwhisperer schrieb:dann wäre zu überlegen, woher das Geld kam, die 170 Mark, ob Tristan möglicherweise sich dieses geliehen hat und ob Tristan Schulden hatte. Schuldner allerdings höherer Beträge i.d.R. findet man auch mal tot und übel zugerichtet in irgendwelchen dunklen Ecken. Vielleicht hatte Tristan auch ein sexuelles Verhältnis zum Täter, der ihn für bestimmte Dinge bezahlt hat.

Und nach dem Raubüberfall hatten andere 170 Mark in der Tasche, die man hätte fragen können: hat das mit Drogen zu tun? mit Schulden? mit Hehlerwaren? mit sexuellen Diensten?

Ich würde den 170 Mark nicht so viel Bedeutung beimessen. Vielleicht hat ihm sein Vater auch einfach das Geld gegeben, damit er sich neue Klamotten kauft etc

Ich les den Artikelabschnitt eher wie eine Beschreibung eines Milieus. Eines Milieus allerdings, in dem Kinder und Jugendliche nicht ganz so "brav und unschuldig" sind, wie man sich das normalerweise bei Kindern und Jugendlichen so vorstellt. Tristan war mit vielen Wassern gewaschen, viele andere aber auch. Es bereitet mir Bauchschmerzen, wenn dann wichtige Aussagen zur Tat und zum Täter von Kindern und Jugendlichen stammen, insbesondere, wenn dann daraus ein Phantombild entsteht, das einem Mann sehr ähnlich sieht, an den sich viele aus ihrer Kinder- und Jugendzeit als unangenehm und übergriffig erinnern.

@eis..bär

eis..bär schrieb:Du meinst, die Tat damals könnte sogar aufgezeichnet worden sein?

Wie kommst auf diese Idee?
Ich habe geschrieben ich war im April/Mai in Höchst auf der Fussgängerzone - in diesem Jahr.

Ich wohne in Nied seit einige Jahren, somit ist es nicht ungewöhnlich, dass ich mal in Höchst bin.
Es sind einige Thread-Teilnehmer, die hier in der Umgebung wohnen.