Ich kann mir einen Täter vorstellen, der mit Fäusten und Messern umgehen kann, der weiß wie man jemanden gezielt tötet und ausbluten läßt, der fit genug ist einen Leichnam knapp 30 m zu schleifen, um dann noch mit ruhiger Hand Schnitte vorzunehmen, der abgebrüht genug ist, es halböffentlich zu machen, und der das alles sehr flink erledigen kann. Es gibt Menschen die so was gelernt haben, als Soldat, Söldner etc.
Ich kann mir auch einen Täter vorstellen, dessen Psyche und Sexualität so verkorkst sind, dass er zu so einer grausamen Tat getrieben wird.
Nur beides zusammen zu denken, das fällt mir schwer. Vielleicht grade noch einen Söldner oder anderen Berufsmörder, der durch die ständige Konfrontation mit dem Töten so eine sexuelle Abnormalie entwickelt hat.
Aber dann fehlt mir immer noch der Bezug zum Tunnel, dem Wissen, dass da, wenn überhaupt, nur Kinder und Jugendliche vorbeikommen. Ein Profi würde ja durchaus Risikern abwägen, und den Tunnel als geeignet erachten. Er muss ihn m.E. gekannt haben, vielleicht weil er dort aufgewachsen ist, und den Tunnel aus seine Kinderzeit kennt. Oder er muss den Tunnel über einen längeren Zeitraum beobachtet haben.
Soviele spezielle Fähigkeiten kombiniert mit einem so speziellen Trieb, und dann noch mit Hoechst und Umgebung vertraut - das fällt mir schwer zu glauben.
LL-COOL-A schrieb:Was mir jedoch noch gegen die Tat von Jugendlichen spricht, ist die Tatsache, dass Jugendliche wohl etwas mehr Spuren hinterlassen hätten oder glaubst du, dass sie in dem Alter schon so kaltblütig planen & vorgehen? Evtl. sogar noch Spuren verwischt haben? Ist so ne Sache...
Ich denk halt, dass es am Tatort viele Spuren gab, nur keine, die für einen Tunnel, der regelmäßig von Kindern und Jugendlichen genutzt wird, untypisch waren. Auch wird es erwartbar gewesen sein, dass sich an Tristans Kleidung, an seinen Schulsachen Fingerabdrücke, Haare und Hautpartikel von anderen Kinder und Jugendlichen befanden. Man kann an einem Ort, den man regelmäßig frequentiert vermutlich bei einer Tat sehr viele Spuren hinterlassen, ohne dass diese zwingend auf einen zeigen. Das seltsame an der Tat ist ja die (vermeintliche) Spurenarmut - was eher auf Täter deutet, die regelmäßig mit dem Tunnel und Tristan zu tun hatten.
Daß an den enblößten Körperstellen nichts zu finden war ist in der Tat seltsam - aber das gilt unabhängig davon von wem die Tat begangen wurde. Und wenn es stimmt, dass der Körper nochmal im Bach gesäubert wude, dann wäre das für eine Tätergruppe leichter umzusetzten gewesen