Mordfall Tristan

@Artula
Was das Schlagen betrifft, da kommen wir beide leider nicht zusammen. Irgendwie musste er den armen Jungen völlig überraschend für ihn überwältigen.

Das Schneiden muss geplant gewesen sein, immerhin hatte er das passende "Werkzeug" dabei. Sowas geht nicht mit dem Schweizer Allzweckmesser, das jedoch für die anderen Schnitte ausreichend gewesen wäre.

Artula schrieb:in der Ruhe liegt die Kraft

Durchaus möglich, ja.

Das mit dem Penetrieren war meine Idee. Wegen dem Schambeinschnitt und dem sexuellen Hintergrund vergleichbarer Taten. (mein Post Seite 252, 19:07). Vielleicht wissen wir nicht alles, was den Tathergang und das genaue Verletzungsbild betrifft.

@Artula

Wenn der Täter in seiner Sexualität dermaßen gestört wäre (was durchaus möglich sein könnte) würde ich jedoch weitere Taten vermuten. Dein Profil des Täters hat durchaus einige Ähnlichkeiten mit dem Profil eines Serienmörders - und diese töten, mit ähnlichem Hintergrund, immer wieder weil es eben nicht durch einen Mord "geradegerückt", wie du es so gut beschreibst, werden kann. Du vermutest also einen Mann der durch die Welt zieht und nicht nur durch Deutschland?

@suffy
Also offen gesagt denke ich eher an Ostblockländer oder dem Balkan. Warum, muss ich - glaube ich - nicht näher erläutern. Nicht alle haben ein so relativ gut funktionierendes Polizeiwesen wie wir.

Und was die "Hasenscharte" oder Wunde betrifft: vielleicht war es ein Schatten, vielleicht auch was anderes. Aber das wage ich dann doch nicht zu schreiben.

@stop_crime
Ja das stimmt, aber vermisste Kinder werden auch in fast allen Ostblockländern heutzutage (!) intensiv gesucht. In allen aber sicher nicht. Dann wäre der Täter in deiner Theorie hier nur auf Besuch/Montage/Urlaub gewesen? Aber woher kannte er dann den Tunnel, der ist ja nicht gerade mit "zum Bahnhof" beschildert.

Ja, ich verstehe auch so was du meinst. Ist mir auch schon mal in den Sinn gekommen, aber das wäre ein großer Zufall, wenn die Kinder ihn gerade dann sehen, normalerweise wischt man sich "Schmutz" ja aus dem Gesicht.

@suffy

suffy schrieb:Ja das stimmt, aber vermisste Kinder werden auch in fast allen Ostblockländern heutzutage (!) intensiv gesucht

Da bin ich mir bei Weitem nicht so sicher wie Du, Suffy. Wirklich nicht.

Ich glaube, dass das durchaus mit dieser Baustelle zu tun haben könnte. Ein Wanderarbeiter, der in Deutschland für seine Verhältnisse gutes Geld verdient und in seiner Heimat Haus, Frau und Kinder hat, wenn ich Deine Theorie mit einbeziehe. Ich fahre häufig mit der Bahn ins Österreichische Klagenfurt. Der CityNight ist brechend voll mit Arbeitern vom Balkan...

normalerweise wischt man sich "Schmutz" ja aus dem Gesicht.

Normalerweise begeht niemand so eine Tat. Wundern würde mich das also auch nicht mehr. Aber nur eine Möglichkeit, die mir durch den Kopf geht.

@stop_crime

Ich denke die Menschen dort sind einfach auch sensibler geworden und deshalb muss die Polizei mitziehen, dass einiges vertuscht wird ist aber sicherlich möglich und auch in den westlichen Ländern leider immer noch aktuell.
Ja, ich wohne in der Nähe von Klagenfurt und weiß worauf du hinaus willst. Welche Baustelle meinst du? War die so nah, dass ein Arbeiter möglicherweise die Kinder beim hindurchgehen beobachten konnte?

Und jetzt muss ich trotzdem noch schreiben was mir seit heute im Kopf herumspukt. Was ist wenn es eine Frau war? Und deshalb alle Ermittlungen ins Leere führten?

@stop_crime

S_C schrieb:Irgendwie musste er den armen Jungen völlig überraschend für ihn überwältigen.

Mit dem wehrlos machen gebe ich dir recht.

Jedoch:
Wer von einem Trauma benebelt durch die Gegend stiefelt nur mit dem nötigsten dabei, der hat vieles im Sinn.

S_C schrieb:Das Schneiden muss geplant gewesen sein, immerhin hatte er das passende "Werkzeug" dabei

Wer auf der Straße Lebt versteckt seien Sachen in Gebüschen.
Wer im Leben lernen musste nicht viel zu besitzen verlässt sich zu mindest auf ein gutes Messer.

Das würde auch erklären warum er das mit dem Ausbluten gemacht hat.
Er hat damit Erfahrung.
Auf der Wanderschaft mit der Familie, hat er eine Zeit lang da gelebt, wo Hausschlachtungen üblich waren, wo er als Junge selber gelernt hat zu schächten, dem Vater geholfen hat beim schlachten, oder anderen illegalem.

@suffy

suffy schrieb:Du vermutest also einen Mann der durch die Welt zieht und nicht nur durch Deutschland?

Jemand der es von Kind an kennt.
Umherziehen. Etwas Familiäres, verbergen.
Der eine Zeitlang schon einmal im Rhein Main Gebiet gelebt hat. Da weg ist und sich erinnert und dorthin zurück gekehrt ist,
um Unbewußt mit seiner Vergangenheit reinen Tisch zu machen.

Desweiteren schätze ich ihn eher damals auf eher Pysiologisch auf 20-25 Jahre alt, psychologisch aber eher so reif wie ein 12- 14 jähriger, der in die Pupertät kommt aber durch sein raues Leben eher eine starke körperliche Konstitution hat.

@suffy
Ich kenne diesbezüglich andere Tatsachen. Mehr möchte ich dazu aber nicht öffentlich schreiben.
Sorry, okay?
Die Baustelle vielleicht weniger, aber die Unterkünfte der Arbeiter. In Höchst gibt es sehr viele Monteursunterkünfte, schon wegen dem Industriepark Hoechst praktisch nebenan.

Eine Frau? Völlig untypischer Tathergang! Auf Anhieb fällt mir nur eine Frau ein, die ähnliches oder gar schlimmeres selbst durchgezogen hat. Die "Weiße Feder" hat die letztendlich erwischt. Im Vietnamkrieg. Aber das soll nichts heißen. Völlig klar. Du kannst einen echt die Birne zum kochen bringen ;)

Du wohnst in der Nähe von Klagenfurt?? Zufälle gibts ;)

@stop_crime
Kein Problem.
Ach, das wusste ich noch gar nicht, ist aber durchaus ein überlegenswerter Ansatz. Ich werde ihn mal genauer betrachten.

Ja genau deswegen! Mir auch nicht. Und deswegen beschäftigt es mich. Es gibt immer ein erstes Mal. Sorry, und das auch noch mitten in der Nacht ;)

Ja, ca. 20 Minuten entfernt. Bei uns gibts derzeit GSD keine ungeklärten Todesfälle. Aber in Restösterreich gibts einige, besonders in Tirol...

@stop_crime
Edit: Und die längeren Haare würden auch passen und erklären warum es keinen Fahndungs-Erfolg gab.

@Artula
Der Typ, den Du beschreibst, muss irgendwann auffallen. Wenn ich Dein Profiling richtig deute, muss der Kerl eine Zeitbombe sein die immerzu tickt und kaum Phasen klarer Gedanken kennt. Und der müsste so oft morden, dass uns bald die Kinder ausgehen! Entschuldige bitte, aber so ein Tätertyp passt eher nach Südamerika oder sonst wohin. Bei uns auf Dauer eher nicht. Aber auch da gilt natürlich: nichts ist unmöglich!

@suffy
Ja klar. Wenn Mütter in der Lage sind, ihre eigenen Babys zu killen... warum nicht auch so eine Tat.
Dann würde mich aber die Motivation interessieren. Und vieles mehr natürlich!
Alleinstehend oder mit Familie? Drogen oder Alkohol im Spiel? Sexuelle Motivation oder Hass auf Jungs? Traumatische Erlebnisse mit solchen in der Kindheit? Und... und... und...

Aus Kufstein kenne ich einen Fall und von dem Snowboardfahrer und der Wanderin...

@stop_crime
So schlimm dass auch klingt, aber es würde bei meiner Theorie nichts gravierendes verändern. Nur dass die sexuelle Komponente wahrscheinlich anders ausgelebt werden würde. Kein Alkohol, keine Drogen. Missbrauch in der Kindheit/Jugend in "beiden" Theorien denkbar, wenn nicht sogar wahrscheinlich.

Da gibt's noch einige Fälle mehr die sehr suspekt sind. Auch in Wien gibt's einige wirklich kuriose "geklärte" Fälle.

@stop_crime

S_C schrieb:muss irgendwann auffallen

Vielleicht durch zeitweise Extrovertiertheit, die ihm sein gleichstellungs Akt gegeben hat.

Was ist wenn er nach seiner Tat gemerkt hat das er, ein Unrecht getan hat.
Er hat versucht Ungerechtigkeit mit Ungerechtigkeit zu bekämpfen und das macht er immer und immer, wieder im kleinen wie im großen Maß. Er kennt es nicht anders. Das Lamm Gottes.

Es geht hier nicht um eine sexuell motivierte Tat. Es geht um einen Identitätsfindungsakt
und geboren wird man erstmal, einmal laut (christliche Lehre).

By the way :Wurden die Menschen nicht im Fluß getauft und reingewaschen.

Ich denke das er nach seiner Tat, überlegt hat sich selbst zu stellen und dann vor den Konsequenzen als Kindsmörder eher eine andere Tat begangen hat um auf irgend eine Art und Weise sich selbst zu bestrafen. Vielleicht ein Banküberfall oder Juweliergeschäft. So eine Art christliche Selbstbestrafung Sakristei.
Er hat dann im Knast gesessen, wie einst als Kind in der Psychiatrie und dort seinen Indentitätsfindungsprozess weiter ausgebaut.

Im Knast hat er angefangen mit den Geschlechter Rollen zu spielen.

@Artula

Ja aber als christlich Denkender würde er dem Vater Tristans doch auch die Erlösung näher bringen oder? Also seine Tat früher oder später gestehen?

@suffy
wenn er nach der Tat, eine andere Tat begangen hat so das er für längere Zeit ins Gefängnis musste, ist das Gewissen erstmal beruhigt.

Aus dem Auge aus dem Sinn.

@Artula
-ja erstmals vielleicht. Aber es müsste doch bei den Aussagen von Tristans Vater wieder aufkommen? Und längere Zeit ist gut - für welches Verbrechen muss man heute noch wirklich lange ins Gefängnis sofern man keine Personen verletzt hat?

@suffy
Na da bin ich mal auf eine Analyse oder Bewertung von @Artula gespannt. Dazu fehlt mir um diese Uhrzeit die Fantasie ;)

@Artula
Extrovertiert? Wenn, dann wohl eher das Gegenteil, meinst Du nicht?

Eine sexuell motivierte Tat kann einen Täter jahrelang befriedigen. Vor allem dann, wenn die ganz nach seinen Vorstellungen und Wünschen gelaufen ist.
Dieser "Identitätsfindungsakt" allerdings... ob der mit einer einzigen Tat a la Tristan sein für den Täter zufriedenstellendes Ende findet, wage ich zu bezweifeln. Vor allem, wenn der Einsam und Rastlos durch die Lande streift und praktisch keinen festen Bezugspunkt im Leben hat.

Raub und Überfall, um sich erwischen zu lassen und um im Knast seinen Indentitätsfindungsprozess weiter auszubauen? Warum sollte er den auf 15 m² Wohnfläche finden, wenn ihm zuvor tausende Quadratkilometer dabei nicht helfen konnten? Jahrelange Wanderungen mit Tötungsdelikten, über die er dann in der Abgeschiedenheit der Knastwelt in Ruhe nachdenken kann?

@suffy

suffy schrieb:Aber es müsste doch bei den Aussagen von Tristans Vater wieder aufkommen?

Wie meinst du das?

suffy schrieb:für welches Verbrechen muss man heute noch wirklich lange ins Gefängnis

"
ich kenne persönlich einen Fall, dieser Glückspilz hat weil er eine so "schöne Jugendakte" hat, nach einen bewaffneten Raubüberfall ohne schwer Verletzte 9 Jahre Knast bekommen und sie komplett abgesessen.

@stop_crime

Artula schrieb:Extrovertiert?

ja genau, "Schein-extrovertiert "aus der Schutzfunktion nicht total abzudrehen.
In warheit ganz klein mit Hut.

S_C schrieb:wenn der Einsam und Rastlos durch die Lande streift und praktisch keinen festen Bezugspunkt im Leben hat.

und sich nur zeitweise oberflächlich an sich ranlässt.
Der hat nie gelernt, tiefe Bindungen einzugehen.

S_C schrieb:Raub und Überfall, um sich erwischen zu lassen und um im Knast seinen Indentitätsfindungsprozess weiter auszubauen? Warum sollte er den auf 15 m² Wohnfläche finden, wenn ihm zuvor tausende Quadratkilometer dabei nicht helfen konnten? Jahrelange Wanderungen mit Tötungsdelikten, über die er dann in der Abgeschiedenheit der Knastwelt in Ruhe nachdenken kann?

Manche Menschen meinen so viel (unbewusstes,unrechtes) zu tun -für ihr glück .
Manche Menschen lernen erst das sie, um Glücklich zu werden, sich selbst die Freiheit nehmen müssen.
Im Knast gibt es Struktur, die hilft ungemein.

@Artula

Suffy schrieb:

Aber es müsste doch bei den Aussagen von Tristans Vater wieder aufkommen?
Wie meinst du das?

Ja wenn Tristans Vater mal ein Interview gibt. (Zeitung, Fernsehen)

Wenn er aber sagen wir mal wirklich 10 Jahre (höchstens!) im Knast war, dann wäre er ja jetzt ca. 6 Jahre wieder auf freiem Fuß. Und da kommt keine Reue wieder auf? Oder ein Verlangen die Tat zu wiederholen?