FritzPhantom schrieb:Ich frage mich, wenn jemand gern Gräber öffnet, ob er das dann nicht öfter macht. Markus Wachtel wird in dem Zusammenhang ja auch immer genannt, obwohl der Grabungsstil da ein anderer war. Soviel ich weiß, werden Friedhöfe ja eher nicht kameraüberwacht. Ich frage mich, ob da nicht generell öfter Leute rumschleichen mit kranken Ideen.
Das Problem ist nach wie vor, dass hier offenbar recht unrealistische Vorstellungen die Runde machen, wie leicht es doch sei, einfach mal schnell ein Grab aufzugraben, irgendwelche Knochen rauszuholen und dann alles wieder so herzurichten, dass es niemandem auffällt. Das geht aber nicht so einfach, es dauert lange und hinterlässt Spuren.
Wenn man aber nun annimmt, dass sowas öfter vorkommt, aber eben nicht bemerkt wird, dann unterstellt man ja, dass die Täter es schaffen, a) nicht erwischt zu werden und b) alles wieder fein herzurichten, so dass es niemandem auffällt.
Würde nun sowas öfter vorkommen, dann würde es also nicht ohne Spuren abgehen und sowas würde dann, alleine schon weil es schockierend für die Angehörigen ist, die Runde machen, auch medial.
Daher glaube ich nicht, das solche Fälle in denen ein Erdgrab geöffnet wird und jemand den Sarg aufknackt, irgendwelche Körperteile entnimmt, alles fein wieder zuschüttet und dann Oma Ernas Stiefmütterchen wieder einpflanzt nur sehr, sehr selten vorkommen.
Etwas anderes sind sicher ausgemauerte Grüfte, womöglich auch schon etwas zerfallen, wie es sie auf historischen Friedhöfen gibt. Da mag sowas durchaus vorkommen und wird, je nachdem wie zerfallen das alles schon ist, auch gar nicht erkannt. Wer will sagen, ob die Steinplatte vor der Nische mit dem halbzerfallenen Sarg von selbst runtergefallen ist oder ob da jemand nachgeholfen hat, wenn nicht gerade noch Hammer und Meißel daneben liegen? Und wann das passiert ist, wenn niemand mehr von der Familie lebt und höchstens mal ein Mitarbeiter des Friedhofamtes einmal im Jahr nachschauen geht?
Eher könnte ich mir noch vorstellen, dass "Sachen" passieren, wenn ein Sarg über Nacht in einer Friedhofskapelle, Leichenhalle usw. steht. Wer sich auskennt, würde so einen Sarg vermutlich öffnen und wieder verschließen können, ohne dass das bemerkt wird. Und ob die Schlösser an den Türen immer so den höchsten Sicherheitsvorschriften entsprechen, bezweifle ich eher.
Und was die Überwachung von Friedhöfen angeht: Wer will das lückenlos gewährleisten? Die meisten größeren Friedhöfe sind ja eher wie Parks angelegt, mit Bäumen, Wegen, oft auch Wiesen und Flächen ohne Gräber (was immer mehr wird, da Urnengräber viel weniger Platz wegnehmen), manchmal am Hang gelegen... Da bräuchte man Dutzende von Kameras und wird trotzdem nicht jedes Grab überwachen können.
Außer einem Wachdienst, der da gelegentlich mal die Runde macht wird man wohl kaum etwas tun können.