Mordfall Tristan
06.02.2024 um 17:31quaerere1 schrieb:Danke dir ganz genau so denke ich auch.Problem ist halt, dass viele Menschen einfach viel zu simpel an so einen Fall herangehen.
Man kennt es halt aus dem Tatort, dass es so nur schwarz und weiß gibt.
Das Klischee des hochintelligenten Killers, der in einer klinisch reinen Wohnung lebt, klassische Musik hört und bis ins Kleinste seine Taten durchplant.
Solche Täter kann es im realen Leben überhaupt nicht geben.
Echte Menschen, und dem zufolge auch echte Täter (da sie Menschen sind) sind viel facettenreicher und bewegen sich viel mehr in Grauzonen.
Dieser Täter kann, trotz der Bestialität dieser Tat, ein liebevoller und warmherziger Vater sein, ein Lehrer, der sich vom ganzen Herzen für seine Schützlinge einsetzt, ein guter Freund, der einem in der schwersten Stunde beisteht, und zwar ohne dies "spielen" zu müssen.
Dunkelste und abartigste Neigungen stehen einem Menschen nicht auf der Stirn geschrieben und machen, wenn überhaupt, nur einen Teil der Gesamtpersönlichkeit aus. Womöglich sogar einen sehr geringen.
Wie viele Männer, Familienväter, Lehrer, Freunde treiben sich tagtäglich (auch im Jahr 2024) tagtäglich in irgendwelchen Bahnhofs- bzw. Rotlichtviertel rum, auf der Suche nach Monstrositäten?
Ich will auf folgendes hinaus.
Dieser Täter hat es geschafft, über Jahrzehnte nicht gefunden zu werden.
Vielleicht lag das einfach daran, dass der Täter, aus welchem Grund auch immer, durch das Raster gefallen ist, weil er vielleicht aufgrund seines Berufs, seines sozialen Statuses oder einfach von der Persönlichkeit her zu schnell ausgeschlossen worden ist.
Und wie gesagt, auf die Intelligenz des Täters, lässt sich mit den uns vorliegenden Infos keinerlei Aussage, weder in die eine, noch in die andere Richtung treffen.
quaerere1 schrieb:Wenn er es genossen hätte und das sein Hauptgrund gewesen wäre , hätte er sich Zeit gelassen.Und dafür eine andere Umgebung genommen.Das sehe ich ähnlich.
Mehr oder weniger in der Öffentlichkeit an einem schlecht beleuchteten Ort usw., das lässt für mich eher den Schluss zu, dass der Täter eine sich ihm bietende Gelegenheit genutzt hat.
Ein Täter, dem es ums "genießen" geht, der entführt ein Opfer doch eher, um dann in aller "Ruhe" seine schrecklichen Neigungen ausleben zu können.