@Bandini Ich empfinde das „Werk“ dieses Mörders auch als ganz, ganz verachtungswürdige Untat. Hast Du Dich an dem Wort „Werk“ gestört? Damit drücke ich die Perspektive des Mörders aus, denn aus seiner Sicht ist so eine Tat keine Untat, sondern etwas, dass er für ganz wichtig für seinen persönlichen Nutzen hält. Das Opfer und, ich würde jetzt auch mal behaupten, alle seine Mitmenschen interessieren ihn nicht.
Ich denke, dass Mitarbeiter der Operativen Fallanalyse immer die Perspektive des Täters einnehmen, um zu sehen, welche Beweggründe und Optionen ein Täter in einer Situation hatte, so dass sie ihm damit näher kommen können.
Wer etwas tiefer in den Fall Tristan einsteigt, könnte sich täglich die Augen rotweinen, so schlimm ist der ganze Fall.
Aber es gilt ja, dem Täter näherzukommen, damit er dort untergebracht wird, wo er hingehört.
Und dieser Mörder könnte schlauer sein als es auf den ersten Blick aussieht im Sinne von: „ Wer ist so risikofreudig oder dumm oder so ganz ohne Ortskenntnisse, einen Menschen direkt am viel beobachteten Bach und an einer stärker frequentierten Abkürzung zu ermorden bzw. den Leichnam zu verstümmeln!“
Ich wollte mit meinem Beitrag, zu dem mich
@Laraitomit seiner Hervorhebung der Aufbahrungssituation gebracht hat, darlegen, dass den Täter ganz andere Gründe für sein Handeln, als wir es uns gewöhnlich ausmalen, bewogen haben könnten.
Und Dein Anwurf, dass der Mörder nicht friedlich war, teile ich voll und ganz. Aber er könnte für stärker wirkende Erwachsene ein Verhalten seinerseits eingeplant haben, dass ihn friedlich erscheinen lässt.
Vielleicht wollte er für die Kinder interessant wirken, hat aber nicht mit dem Feingespür von gesunden Kindern gerechnet, sondern nur damit, wie er früher selbst von Erwachsenen hereingelegt worden war. Es wäre interessant zu wissen, wie die Kinder ihn wahrgenommen haben.